Vollständige Version anzeigen : Welcher MaeGeri stimmt ?
Ich hab riesen Probleme mit MaeGeri, ich fühl mich bei dem Tritt im gegensatz zu Yoko geri oder Mawashi Geri total unwohl und instabil. Ich hab hier mal zwei Bilder von Schwarzgurten und beide führen meiner Ansicht nach den Tritt anders aus. Bei einem ist die Hüfte viel mehr abgedreht und dem gestreckten Bein zugewendet. Bei dem anderen ist die Hüfte komplett gerade. Welcher ist nun richtig ??
Hi Tomate !
Willkommen im Forum. Schade, daß sich mehrere die Fotos angeguckt haben, ohne zu antworten. Ich wage ich es mal:
Ich hab riesen Probleme mit MaeGeri, ich fühl mich bei dem Tritt im gegensatz zu Yoko geri oder Mawashi Geri total unwohl und instabil. [...] Bei einem ist die Hüfte viel mehr abgedreht und dem gestreckten Bein zugewendet. Bei dem anderen ist die Hüfte komplett gerade. Welcher ist nun richtig ??
Richtig sind beide... prinzipiell. :D
Der mit der geraden Hüftposition wird z.B. in Kombinationen eingesetzt, wenn das hintere Bein wieder hinten abgesetzt wird. Dabei geht man in der Anwendung davon aus, daß der Gegner nahe vor einem steht und nicht ausreichend Platz ist, um die Hüfte (vollständig) einzusetzen.
Der andere scheint mir bereits im Dynamischen Gleichgewicht zu sein, also im Nach-Vorne-Preschen, also mit besonders viel Hüfteinsatz, also eher Wettkampf-tauglich.
Ab einer gewissen Graduierung solle der vorne abgesetzte MG stets mit Hüfteinsatz getreten werden, bei Weiß- und Gelb-Gurten ist das noch nicht so entscheidend.
Aber als Orange- oder Grün-Gurt solltest Du Dich meiner Meinung nach wie bei MwG oder YG so ganz langsam daran gewöhnen.
Wenn Du Dich unwohl/unsicher beim MG fühlst, dann gucke Dir mal die Fußstellung des Standbeines an. Beide Schwarzgurte haben die Fuß - wie bei MwG und YG - etwas ausgedreht. Machst Du das auch ? Dann könnte das Problem auch wo anders liegen: Bei MwG und YG wird oft der Oberkörper zurückgelehnt, quasi als Gegengewicht zum Trittbein. Beim MG ist das nur begrenzt möglich. Trainiere dann MG, aber auch MwG und YG auch mit "geradem" OK, so kannst Du dies 3x so oft üben und eher ein Gefühl dafür bekommen.
itachi
hallo tomate!
also, ich werde mal versuchen, es so zu erklären:
für die grundschule im stand ist sicher der tritt richtig, bei dem die hüfte gerade ist. allerdings wirst du feststellen, dass du beim kumite so nie einen mae geri treten wirst, sondern immer die hüfte mit vorschiebst. es sind somit beide tritte richtig. es kommt auf die anwendung an. das gleiche wirst du bei allen tritten feststellen. sobald eine größere distanz überwunden werden muß, wird dies u.a. mit der hüftarbeit erreicht.
grüße
mike
Michael1
08-07-2005, 23:57
Imho hat das mit Kihon oder Kumite nicht so viel zu tun, entscheident ist wo du die Kraft herholst. Du kannst den Tritt als Keage und als Kekomi ausführen. Die eine Variante wird als Schnapptechnik aus den Kniegelenk und ohne Hüfteinsatz getreten, in der anderen stößt du die Technik mehr und die Kraft kommt im wesentlichen aus der Hüft/Körperbewegung.
Das eine könnte z.B. ein Tritt in die Weichteile sein, das andere ein Tritt um den Gegner nach hinten zu befördern.
In der Anwendung kommt dann auch schon mal eine Mischform raus.
Franziska
09-07-2005, 09:45
Ich hab riesen Probleme mit MaeGeri, ich fühl mich bei dem Tritt im gegensatz zu Yoko geri oder Mawashi Geri total unwohl und instabil. Ich hab hier mal zwei Bilder von Schwarzgurten und beide führen meiner Ansicht nach den Tritt anders aus. Bei einem ist die Hüfte viel mehr abgedreht und dem gestreckten Bein zugewendet. Bei dem anderen ist die Hüfte komplett gerade. Welcher ist nun richtig ??
Der zweite ist ok
Imho hat das mit Kihon oder Kumite nicht so viel zu tun, entscheident ist wo du die Kraft herholst. Du kannst den Tritt als Keage und als Kekomi ausführen. Die eine Variante wird als Schnapptechnik aus den Kniegelenk und ohne Hüfteinsatz getreten, in der anderen stößt du die Technik mehr und die Kraft kommt im wesentlichen aus der Hüft/Körperbewegung.
Das eine könnte z.B. ein Tritt in die Weichteile sein, das andere ein Tritt um den Gegner nach hinten zu befördern.
In der Anwendung kommt dann auch schon mal eine Mischform raus.
Seh ich genauso; die eine Variante ist meines Erachtens ein Fußtritt, die andere ein Fußstoß.
ok danke schonmal für die Antworten....
ich drehe mein Standbein desswegen nicht ab weil ein Sensei von mir mal gemeint hat dass das eigentlich nicht richtig ist aber es auch schwer ist den MaeGeri mit parallelen Füßen zu treten. Er meinte irgendwie dass das davon abhängt wie stark die Innenseite des Standbein gedehnt ist. Perfekt wäre wenn beide Füße parallel nach vorne zeigen würden und die Hüfte gerade nach vorne kommt??! Konnte mich damit aber leider nicht wirklich anfreunden weil ich es bei so vielen anders gesehen hab und desshalb wollte ich heir mal rumfragen was ihr zu der Meinung meines Senseis denkt.
Wie bereits erwähnt wurde, gibt es -zumindest im Shotokan- mehrere Varianten des Mae Geri die je nach Situation (Distanz, erwünschte Art des Impaktes,...) variiert werden können. Es gibt daher in meinen Augen grundsätzlich keine eindeutige richtig-falsch Aussage zu dieser Thematik.
Ich persönlich habe beim Mae Geri den Standfuss gerade nach vorne, setze aber meine Hüfte nicht derart stark ein wie dies beim Shotokan Kekomi üblich ist und trete Mae Geri grundsätzlich auch nur bis Hüfthöhe. Den Oberkörper lasse ich hierbei ebenfalls komplett aufrecht ohne ihn zurückzulehnen. Bei Okinawa Stilen habe ich eigentlich nur diese Form der Ausführung gesehen und eine Unterscheidung Kaeage/Kekomi gibt es dort offensichtlich auch nicht (sh. zB hier (http://www.wonder-okinawa.jp/023/eng/008/002/001.html) ).
Was das Standbein angeht, ist es auch eine Frage der Beweglichkeit. Wenn ich mein Standbein nicht abdrehe, tue ich mir weh. Allerdings ist es auch hier eine Frage des Maßes. Wenn der Fuß total nach außen zeigt, dann kommt so ein halber Yoko-Geri bei raus und das ist nicht gemeint. Wenn du also das Gefühl hast, du trittst nach vorne und nicht zur Seite, und stehst gut und fest auf dem Standbein, dann dürfte das eigentlich ok sein. Deshalb sieht der Mae-Geri auf dem zweiten Bild auch irgendwie korrekter aus, wenn ich mir auch nicht anmaßen möchte, den Schwarzgurt zu kritisieren, der den ersten tritt. ;)
Shinguuji
09-07-2005, 19:59
jau, es gibt mehrere Varianten, aber wenn ich mir das erste Bild so anschaue, glaube ich nicht, daß beim Gegener viel von der eingesetzten Kraft ankommt. Das zweite Bild ist aber auf jeden Fall ein "richtiger" Mae-Geri
Hi Mike !
In my humble opinion hat das mit Kihon oder Kumite nicht so viel zu tun, entscheidend ist wo du die Kraft herholst.
Das sehe ich genauso: Warum sollte ich in der Grundschule Bahn und Bahn ziehen mit einer Technik, die ich so nicht im Kampf einsetzen kann, weil der Hüfteinsatz fehlt. Und um den MG mit Hüfteinsatz zu trainieren, wären sicher etliche zusätzliche Bahnen nötig, denn nur im Kumite kann man ihn einfach nicht oft genug üben (min. genauso oft wie MG ohne Hüfte...).
Du kannst den Tritt als Keage und als Kekomi ausführen
Für eine Mae-Geri Kekomi müßte m.E. die Fußstellung des auftreffenden Fußes aufrecht sein (90°-Winkel zum Bein), statt wie auf Foto 2 gestreckt (in einer Linie zum Bein). Das ist also ein Mae-Geri keage mit Hüfteinsatz (Ähnlich wie in den Heian Kata: kräftiger Yoko-geri keage mit Hüfte).
Ich selbst könnte ohne Schmerzen ein MG mit vollständig von vorne zeigendem Standfuß treten, würde mich dann aber wackelig fühlen, weil mir die wenigen cm Seitwärts-Stütze fehlen...
itachi
Bei Okinawa Stilen habe ich eigentlich nur diese Form der Ausführung gesehen und eine Unterscheidung Kaeage/Kekomi gibt es dort offensichtlich auch nicht
Doch gibt es, der Unterschied ist dass man eben mit der Ferse stoßt anstatt den Fußballen zu benutzen, und einen kurzen Moment das Bein ausgestreckt lässt.
Doch gibt es, der Unterschied ist dass man eben mit der Ferse stoßt anstatt den Fußballen zu benutzen, und einen kurzen Moment das Bein ausgestreckt lässt.
Tatsächlich? In welcher Kata soll diese Technik vorkommen?
Tatsächlich? In welcher Kata soll diese Technik vorkommen?
Ich weiß nicht...es wird jedoch gelehrt...
Hi weudl !
Tatsächlich? In welcher Kata soll diese Technik vorkommen?
Beim Shotokan (also Okinawa-Te in japanisierter Form) in der Unsu (Technik 37).
itachi
Beim Shotokan (also Okinawa-Te in japanisierter Form) in der Unsu (Technik 37).
Der Gedan Mae Geri Kekomi in der Shotokan Unsu war mir natürlich schon bekannt, allerdings wird an dieser Stelle in der Shito Ryu Version ein normaler (geschnappter) Chudan Mae Geri ausgeführt. Dort gibt es statt der Mawashi Geri auch Ushiro Geri am Boden... Andere Versionen dieser Kata kenne ich leider nicht. Aber ich habe bei meiner Aussage auch nicht von Shotokan gesprochen sondern von Okinawa Karate und dort kenne ich eigentlich keine Kata mit Mae Geri Kekomi.
Mir ist auch durchaus bewusst, dass man im modernen Okinawa Karate einige Techniken aus dem japanischen Karate 'rückimportiert' hat (Mawashi Geri,...) und dass diese auch im Kihon unterrichtet werden. Mir ist es hier mehr darum gegangen welche Techniken durch die Kata überliefert wurden (habe mich da wohl ein wenig unklar ausgedrückt).
Wado-Man
12-07-2005, 13:21
Ich preferiere den ersten Mae Geri (den mit der ausgedrehten Hüfte)!
Beim Wado und AKS wird der Fuß vom Standbein weit ausgedreht, um einen
besseren Einsatz der Hüfte zu haben!
Später wird der Mae Geri nur durch die Hüfte nach vorne gebracht, wobei sich das Standbein sowieso nach aussen dreht!
M.E: ist das Ausdrehen des Standeins sowieso gesünder, da die Bewegung der Hüfte somit natürlicher bleibt.
Den von Itachi gemeinten Fußtritt haben wir beim AKS und Wado!
Der nennt sich Kakato Geri; hierbei wird mit der Ferse getroffen und leicht
kekomi getreteten!
Antracis
12-07-2005, 13:37
Habe es im Wado-Ryu auch so gelernt, wie vom Wado-Man erläutert, siehe z.B. auch ein Bild von Teruo Kono
http://www.wadokai.de/i_gif/t_kono/kono_maegeri.jpg
Geschnappt, Trefferfläche Fussballen, starker Hüfteinsatz, Fuss des Standbeines darf bzw. soll dabei zur Seite abgedreht werden.
Das ist sicher nicht die einzig richtige und sinnvolle Variante, aber im Rahmen des Wado-Ryu eine „gültige“ Version, insofern im Karate sicher nicht falsch. ;)
Gruß
Anti
der hier tritt den maegeri aber auch mit beiden füßen parallel und ich find die Wirkung ganz ok ^^
http://www.blennus.com/index.php?option=content&task=view&id=269&Itemid=
Wenn du genau hinsiehst, dreht er auch den Standfuß leicht ab. :D
Das ist auch ok. Aber alles was so Richtung 90° auswärts geht, ist soweit ich weiß, zumindest im Shotokan nicht korrekt. Das soll jetzt keine Kritik an anderen Stilrichtungen sein. (Nicht hauen!)
Flatline
12-07-2005, 16:39
Ich denke es gibt mindestens 3 Formen der Anwendung, die die genaue Ausfürhung bestimmen.
1. Finte
--Ansatzlos schnell geschnappt gerade Oberkörper... - dürfte der Shotokan Idealform am nächsten kommen
2. Stoppkick um den Gegner auf Distanz zu halten
--schnell mit mehr Kraft leicht geschnappt - Oberkörper/Schwerpunkt ist nach vorne orientiert, hochziehen des Knies falls genug Zeit
3. "Kicking like a Horse" - den Gegner umtreten/stoßen...
--Viel Kraft, kein Schnappen, charakterisitsch ist die Rückenlage - das Gleichgewicht wird durch den Treffer oder einen Schritt nach vorne zurückerlangt, hochziehen des Knies
ich war bis jetzt auf grund der Aussage einer meiner Senseis immer der Auffassung dass man die Füße so parallel wie möglich halten solle weil man damit am meisten Kraft dahinterbekommt und die Hüfte als ganzes nach vorne schiebt und somit der komlette Körper dahintersteckt.
Avatarus
12-07-2005, 23:52
Bei uns im Dojo wird der Tritt in der Keage Form mit gerader Hüfte trainiert. Schneller, kurzer trockener Tritt in die Magengegend.Ohne viel Tam Tamm und Bramborium.
Der derartige Hüfteinsatz ist eher was für den Kumitebereich, möchte aber natürlich die Lehrweisen der anderen nicht verteufeln :)
ich war bis jetzt auf grund der Aussage einer meiner Senseis immer der Auffassung dass man die Füße so parallel wie möglich halten solle weil man damit am meisten Kraft dahinterbekommt und die Hüfte als ganzes nach vorne schiebt und somit der komlette Körper dahintersteckt.
So in etwa sehe ich das auch. Und die Hüftbewegung kann man später immer kleiner und kleiner werden lassen bis man sie von außen kaum noch wahrnehmen kann. Selbiges gilt natürlich für alle anderen Techniken ebenso.
der mae geri auf dem ersten bild ist ja ne katastrophe, der auf dem 2 bild macht es auf jedenfall wesentlich besser. es ist schwer für mich dir den mae geri im worten zu erklären, da müsste ich ihn dir zeigen aber auf jeden fall richte dich nach dem 2 bild, da liegst du auf den besseren weg. ein tipp kann ich dir geben, egal wie du tritst, sieh zu das dein mae geri trifft und dein gegner umfällt. schöne grüße
Doggentreiber
20-07-2005, 10:37
Es "stimmen" beide Mae Geri`s. Wie sicher die Stände dabei sind und wie gut der "Impact" ist, steht auf einem anderen Blatt. Der erste MG ist ja schon fast ein halber Seitwärtsfusstritt, er kann aufgrund der eingedrehten Hüfte und Schulter überhaupt nicht stabil sein. Beim zweiten MG gefällt mir der zurückgelegte Oberkörper nicht. So geht ein großer Teil der Kraft nach hinten, außerdem wird der Tritt dadurch langsam.
so und jetzt würde ich gerne noch wissen bei welcher Ausführung von Mae Geri am meisten KRAFT dahinterkommt. Meiner Meinung und Gefühl nach hab ich die größte Kraft übertragung wenn ich es so ähnlich wie beim zweiten mache, allerdings nicht ganz so arg zurückgelehnt aber Füße parallel.
so und jetzt würde ich gerne noch wissen bei welcher Ausführung von Mae Geri am meisten KRAFT dahinterkommt. Meiner Meinung und Gefühl nach hab ich die größte Kraft übertragung wenn ich es so ähnlich wie beim zweiten mache, allerdings nicht ganz so arg zurückgelehnt aber Füße parallel.
So in etwa sehe ich das auch. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass sich im Augenblick des Auftreffens der gesamte Körper in einer Vorwärtsbewegung befindet (wie bei einem Schritt). Ob man dann auch noch die Hüfte für die Distanzvergrößerung nach vor schiebt oder nicht, macht eigentlich wenig Unterschied. Man muss aber in jedem Fall von dem Grundschuldenken wegkommen, bei dem erst das Knie angezogen und dann am Stand ausgestreckt wird...
ok, wir sind so ziemlich einer Meinung weudl.....
die Vorwärtsbewegung empfinde ich auch als sehr wichtig wobei ich das vorschieben der Hüfte nicht so gut finde. Ich glaube man nimmt dadurch die Geschwindigkeit und somit die Power aus dem Tritt raus, der Mae Geri sollte als Einheit des Körpers auftreffen und nicht durch eine "verzogene" Hüfte ins Ziel befördert werden. Zudem wird man durch die vorgeschobene Hüfte langsamer beim Zurückziehen des Beines in die Ausgangstellung. Im Grund ist die vorgeschobene Hüfte für mich genauso falsch wie das vorschieben der Schulter beim Zuki....
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