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Vollständige Version anzeigen : Süßstoff Aspartam giftig!?



Toe_Choke
09-07-2005, 13:10
Hi

Ich habe gerade mal nach Aspartam gegoogelt, weil ich wissen wollte, ob das Zeug auf die Verdaung schlägt. Was ich dann gefunden habe finde ich ziemlich beunruhigend:
http://www.praxisgarbers.de/page48.htm

Es gibt noch viele andere Seiten über das Thema Methanolvergiftung durch Aspartam. Was meint ihr, ist das echt so gefährlich?

Gruß

Dudeplanet
09-07-2005, 13:45
Nein, so gefährlich ist es nicht. Es wäre auch längst verboten, wenn dem so wäre. Keine Sorge.

Methanol ist übrigens tatsächlich giftig. (Bei etwa 50g tödlich, wieviel Kaugummi isst Du so?) Dass nun Aspartam tatsächlich so metabolisiert (verdaut) wird, dass Methanol entsteht, kann ich mir nicht vorstellen.

Auch ist der Artikel sehr kryptisch, typische Demagogie würde ich sagen. Zum Beispiel steht da, dass menschliche Tumore viel Aspartam enthalten. Vorher wird behauptet, dass Aspartam bei 28,5 °C zerfällt. Ja was denn nun? Wenn das so wäre, wär der Stoff auch gar nicht mehr süß, was seine Verwendung in süßen Lebensmitteln kontraindizieren würde. :cool:

kleines Addon:
In the present study, the genotoxic effects of the low-calorie sweetener aspartame (ASP), which is a dipeptide derivative, was investigated using chromosome aberration (CA) test, sister chromatid exchange (SCE) test, micronucleus test in human lymphocytes and also Ames/Salmonella/ microsome test. ASP induced CAs at all concentrations (500, 1000 and 2000 microg/ml) and treatment periods (24 and 48 h) dose-dependently, while it did not induce SCEs. On the other hand, ASP decreased the replication index (RI) only at the highest concentration for 48 h treatment period. However, ASP decreased the mitotic index (MI) at all concentrations and treatment periods dose-dependently. In addition, ASP induced micronuclei at the highest concentrations only. This induction was also dose-dependent for 48 hours treatment period. ASP was not mutagenic for Salmonella typhimurium TA98 and TA100 strains in the absence and presence of S9 mix.


Over 20 years have elapsed since aspartame was approved by regulatory agencies as a sweetener and flavor enhancer. The safety of aspartame and its metabolic constituents was established through extensive toxicology studies in laboratory animals, using much greater doses than people could possibly consume. Its safety was further confirmed through studies in several human subpopulations, including healthy infants, children, adolescents, and adults; obese individuals; diabetics; lactating women; and individuals heterozygous (PKUH) for the genetic disease phenylketonuria (PKU) who have a decreased ability to metabolize the essential amino acid, phenylalanine. Several scientific issues continued to be raised after approval, largely as a concern for theoretical toxicity from its metabolic components--the amino acids, aspartate and phenylalanine, and methanol--even though dietary exposure to these components is much greater than from aspartame. Nonetheless, additional research, including evaluations of possible associations between aspartame and headaches, seizures, behavior, cognition, and mood as well as allergic-type reactions and use by potentially sensitive subpopulations, has continued after approval. These findings are reviewed here. The safety testing of aspartame has gone well beyond that required to evaluate the safety of a food additive. When all the research on aspartame, including evaluations in both the premarketing and postmarketing periods, is examined as a whole, it is clear that aspartame is safe, and there are no unresolved questions regarding its safety under conditions of intended use.

Kleine Erklärung:
Aspartam hat sich in Gentoxizitätsstudien als nicht giftig erwiesen! Es zeigt keine Mutagenität. Es hat aber den mitotischen Index (d.h. Zellteilung) verringert. (kommt häufig vor) Weiterhin hat es die Erzeugung von Mikrokernen (Ausschleusung von Teilen des Zellkerns in das Zytoplasma) erhöht, wie gefährlich so etwas ist, ist noch unklar.

Seit 20 Jahren ist Aspartam als Lebensmittelzusatz zugelassen. Zuvor wurden große Toxizitätsstudien durchgeführt. Die Konzentrationen von Methanol etc. nach Aspartamkonsum sind verschwinden gering im Vergleich zu den Mengen, die bei normaler Ernährung entstehen. Die Überlegung der Methanolentstehung ist eher theoretischer Natur. Letztenendes wird Aspartam als sicher eingestuft.

Beide Studien gefunden bei www.pubmed.com Suchwörter Aspartame und Toxicity

Toe_Choke
18-07-2005, 11:50
Danke für die Infos. Mit kam die Sache auch völlig hyterisch vor, aber man weiß ja nie. Und ich persönlich nehme ohnehin nicht sehr viel Süßstoff zu mir.

Miyagi
18-07-2005, 12:46
Soweit ich weiss, besteht Aspartam doch nur aus L-Asparaginsäure und L-Phenylalanin. Wenn es toxisch wirken würde, dann müssten es ja auch alle Lebensmittel sein, die Phenylalanin oder Asparaginsäure enthalten (also alle proteinhaltigen).

Dudeplanet
18-07-2005, 17:07
Soweit ich weiss, besteht Aspartam doch nur aus L-Asparaginsäure und L-Phenylalanin. Wenn es toxisch wirken würde, dann müssten es ja auch alle Lebensmittel sein, die Phenylalanin oder Asparaginsäure enthalten (also alle proteinhaltigen).

Genau richtig, aber Methan (methyl) hast Du noch vergessen. Aspartam ist ein L-Aspartyl-Phenylalaninmethyl-Ester. D.h. neben den von Dir genannten freien Aminosäuren würde noch Methanol beim Verdau entstehen. Dies aber in so geringen Konzentrationen, dass man es absolut vernachlässigen kann.

Gefährlich ist weiterhin das Phenylalanin. Aber nur Phenylketonurie-Kranke. Diese haben eine homozygot rezessiv vererbte Krankheit, die bei falscher Diät (mit Phenylalanin), wörtlich verblöden und körperlich auch kränklich und schwach werden.

Nun gibt es aber für jedes Lebensmittel und jeden anderen Stoff in unserem täglichen Leben Menschen, die darauf überempfindlcih reagieren oder allergisch sind. Die Verteufelung eines einzelnen Lebensmittel ist deshalb nicht gerechtfertigt und dumm.