Hillsprints, Hügelsprints, höhere Gelenkbelastung? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Hillsprints, Hügelsprints, höhere Gelenkbelastung?



Impala
11-07-2005, 12:32
Würde mich mal interessieren, ob der höhere Trainingseffekt durch die Hangabtriebskraft auch zu einer höheren und eventuell schädigenden Beanspruchung der Gelenke führt. Habe die SuFu unter Hillsprints, Hillsprint, Hill sprint, Hügel Sprint befragt, nix gefunden. Google weiß auch nix.

renneundweitweg
11-07-2005, 12:36
[QUOTE=Impala]Würde mich mal interessieren, ob der höhere Trainingseffekt durch die Hangabtriebskraft auch zu einer höheren und eventuell schädigenden Beanspruchung der Gelenke führt. Habe die SuFu unter Hillsprints, Hillsprint, Hill sprint, Hügel Sprint befragt, nix gefunden. Google weiß auch nix.[/QUOT

Hoch: OK
Runter: starke Beanspruchung im Knie

Für Genauers: Physiotherapeut fragen

Impala
11-07-2005, 13:56
Runter geht man ja ehh, als Ruhephase. Also an sich OK?

Michael1
11-07-2005, 14:07
Berghoch müssten zumindest die Stöße die beim aufsetzen des Fußes auftreten kleiner sein. Menisken und Knorpel sollten daher ehr weniger belastet werden.
Sehnen und Muskeln, aber auch Kniescheibenrückseite dürften stärker belastet werden weil Berghoch eben mehr Kraft aufgewendet werden muss.

uchi_mata
11-07-2005, 14:10
Hangabwärts, also beim bremsen, ist die muskulatur ja auch der negativen belastung ausgesetzt.... mir ist das fachwort gerade entfallen.... ;)
Dabei bekommt man schneller muskelkater, aber der Trainingseffekt ist nicht größer...... zumindest meinem bescheidenem Wissen nach ;)

johannez
11-07-2005, 14:34
dauerläufer beginnen im jahresaufbau erst damit bergläufe zu absolvieren bevor sie zur tempoarbeit auf ebener strecke übergehen. grund dafür ist das man am berg zwar die muskeln stärker belastet, die bänder und gelenke aber mehr zeit haben sich an die belastung anzupassen (im vergleich zur ebene). ambitionierte läufer vermeiden in der regel gleich mit tempoarbeit (ebene strecke) zu beginnen, da dort der verschleiss und damit der regenerationsaufwand am höchsten ist.

laufen am hügel (bergauf) ist also sicher für die bänder und gelenke schonender als in der ebene. bergab laufen lohnt sich nur für topläufer die bei leichtem gefälle trainingseinheiten über wettkampftempo trainieren (max. 5% der gesamttrainingszeit) oder cross-läufer...

gruß
johannes

Sportler
11-07-2005, 17:03
Negative Belastung ist meiner Erfahrung und meinen Recherchen nach definitiv sehr erfolgreich. Zumindest was Muskelwachstum angeht. Andere Trainingseffekte wie Ausdauer kriegst weniger damit.

renneundweitweg
11-07-2005, 17:20
dauerläufer beginnen im jahresaufbau erst damit bergläufe zu absolvieren bevor sie zur tempoarbeit auf ebener strecke übergehen. grund dafür ist das man am berg zwar die muskeln stärker belastet, die bänder und gelenke aber mehr zeit haben sich an die belastung anzupassen (im vergleich zur ebene). ambitionierte läufer vermeiden in der regel gleich mit tempoarbeit (ebene strecke) zu beginnen, da dort der verschleiss und damit der regenerationsaufwand am höchsten ist.

laufen am hügel (bergauf) ist also sicher für die bänder und gelenke schonender als in der ebene. bergab laufen lohnt sich nur für topläufer die bei leichtem gefälle trainingseinheiten über wettkampftempo trainieren (max. 5% der gesamttrainingszeit) oder cross-läufer...

gruß
johannes

Also das mit dem Berglauf am anfang der Saison hab ich noch nie gehört...eigentlich wird mit GA 1 (Grundlagenausdauer) begonnen...danach gehts weiter mit GA 2 usw, bis zum WSL. GA1 trainiert Langläufer sowie Sprinter im Winter...reimt sich sogar :)

heidelauf
11-07-2005, 18:26
@Johannez
Klar wird es Ultrahartgesottene geben die sich gleich am Jahresanfang umbringen wollen. Die trifft man dann beim Arzt wieder. :rolleyes: :D Weils einfach Quatsch ist dass Bergläufe schonender seien. Dann müssten Kniepatienten ja beim Treppensteigen keine Schmerzen haben und könnten stattdessen nicht normal laufen.. Das erste was der Arzt einem sagt, wenn man vor Knieschmerzen überhaupt nicht mehr laufen kann.. ist das man nicht bergauf rumkraxeln soll! ( :cry: :( :mad: )

@impala

am Hügel zu trainieren bringt gesundheitsmäßig nix. Die Belastung auf die Knie nimmt mit der Steigung zu. Genau wie Sprints im Intervall ist es wahrscheinlich günstig das nur in größeren abständen zu machen. Sonst ist der Trainingseffekt negativ! Ob man den erhöhten Verschleiß in Kauf nimmt muss jeder selbst abwägen. Ich hab mir die Knie schon mal kaputtgemacht mit Bergläufen und bin jetzt..eher vorsichtig.

Gruß
-------
kkb thread: Verschiedene Arten des Ausdauertrainings (gepostet von Dobi) (http://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?t=29458)

Mars
12-07-2005, 06:42
Berablaufen ist für das Gelenk sicher die stärkste Belastung. Außerdem ist es trainingsmäßig nicht zweckführend, weil man ja eher am "Abbremsen" als am "Gasgeben" ist. Da macht Hügelauflaufen( Treppensprints) sicher mehr Sinn. Das kann man gut für GAII und Intervalle einsetzen. Die Intensität lässt sich so beim Laufen am Besten erhöhen. "Nur" schneller Laufen in der Ebene treibt einen nicht so schnell an die anaerobe Schwelle wie ein Hügel-/ Treppenlauf.

Allgemein sollte klar sein, dass intensivere Einheiten eine höhrere Belastung des passiven Bewegungsapparates mit sich bringen. Dafür werden sie aber nicht so lange durchgehalten wie extensive Einheite, was sich unter dem Strich als wieder ausgleicht. Die Mischung macht es nun einmal.

Gruß

Mars
12-07-2005, 06:44
Negative Belastung ist meiner Erfahrung und meinen Recherchen nach definitiv sehr erfolgreich. Zumindest was Muskelwachstum angeht. Andere Trainingseffekte wie Ausdauer kriegst weniger damit.

Beim Krafttraining ja. Aber hier war vom Hügelabwärtsgehen bzw -laufen die Rede.

Gruß

PS: Schon mal Kniebeugen mit supramaximalem Widerstand im Rack gemacht? Negatives Training in Reinkultur ;)

johannez
12-07-2005, 10:47
@renneundweitweg
ja, natürlich fängt man mit GA1 an. meinte ja auch das der hügel vor den intervallen kommt. nicht das es das erste ist was man überhaupt machen sollte. wenn du interesse hast gebe ich dir interessante buchtips zu diesem thema. und ja ich weiss, es gibt wie immer im sport verschieden ansätze. gibt profis die machen nix am hügel...die einen predigen sehr viel ga die anderen tendenzieller mehr intervalle....muss jeder selbst herausfinden was für ihn am besten ist

@heidelauf
meine aussage war das training am hügel für gelenke (aufprallschock), sehnen und bänder schonender sind als tempoläufe auf der ebenen. grund dafür ist das man am hügel bei deutlich geringerem tempo schon eine höher pulsfrequenz hat als bei gleichem tempo in der ebene. das es muskulär hohe ansprüche stellt is ja absicht. und deine kniepatienten haben hier nix verloren. lass die mal tempoläufe machen. wenn des knie kaputt is geht halt garnichts intensives...und kaputt-laufen kann ich mich am hügel, mit tempoläufen auf der ebene und mit ga1. das sagt nix aus...

johannez
12-07-2005, 10:54
@renneundweitweg
hab das buch wieder gefunden:"Richtig laufen mit Galloway"
von Jeff Galloway
is echt lesenswert, hat mir viel geholfen aus dem übertraining zu kommen...

heidelauf
12-07-2005, 13:41
meine aussage war das training am hügel für gelenke (aufprallschock), sehnen und bänder schonender sind als tempoläufe auf der ebenen. Und Wieso :o
Du scheinst sowas selbst nicht zu machen. Siehe Eingangsbeitrag - es geht um sprints, nicht um Bergsteigen o. Langlauf! Wenn du im Wald den Berg hochmachst kannst du kaum auf Technik achten, die Verletzungen vermeiden soll. Man findet solche Strecken mit >50% Gefälle (um die gehts doch hier?). Die Belastung auf dem Kniegelenk ist bei 90 Grad am höchsten; also hör bitte auf zu verbreiten Hügelsprints wären schonender! Jeder Physiotherapeut bekommt Haarausfall wenn er sowas liest. Praktisch ist es außerdem so: man muss irgendwann wieder runter vom Hügel. Durch die hohe Beanspruchung ist kaum Kraft in den Kniestreckern. Man taumelt nur noch und staucht sich die Knochen.
Über die hohe Muskelbeanspruchung sind wir uns ja einig, aber das muss man eben gegen den höheren Verschleiß abwägen. Und deßhalb sehe ich Sprints im Intervall u. Ergometertraining als geeignete Alternativen an, die wesentlich schonender für die Kniegelenke sind. Speziell für Konditionstraining sind Sprints im Intervall wesentlich sinnvoller (man erreicht häufiger den max.Puls). Die Hügelsprints sind vor allem Kraftübung.

Gruß

johannez
12-07-2005, 14:07
@heidelauf
ich mach 2x/woche hügelsprints mit ca.180er puls (wenn ich oben ankomme). hab also meine erfahrung damit. genauso wie mit intervalltraining auf der bahn, im wald und auf straße. mein problem ist das ich durch mein training für marathon und ultramarathon vor 9 jahren meine beine etwas geschrottet habe. äussert sich heute dadurch das ich ab einem gewissen km-umfang/woche ga training oder durch tempoläufe/sprinttraining probleme mit meinen unterschenkeln bekomme (knochenhautentzündung tibia innenseite). bei hügelsprints habe ich damit keine probleme. daraus (eigene erfahrung) und aus fachliteratur folgere ich das hügelsprints für sehnen und gelenke wohl nicht so belastent sind wie normale sprints.

also jedem das seine...ich für meinen teil habe etwas effektives und in relation zur belastung (herzkreislauf) relativ schonendes gefunden. meine meinung aus dieser erfahrung heraus wollte ich mit impala teilen. ich weiss das verschiedene wege nach rom führen und es wohl nicht "die beste" methode gibt.

also viel spaß beim training, ich bin raus...
gruß
johannes

heidelauf
12-07-2005, 15:27
johannes - hi

So schlimm war's bei mir nicht, aber ähnlich (Kreuzbänder, Übertraining, ITBS.. :mad: ). Schmerzen hab ich nur noch selten. Der Höhepunkt von meinem täglichen Training mit einem 12km Lauf war früher das Hochstürmen auf diesen Aussichtsturm:
http://www.wiegels.net/tuerme/neu/02210.jpg
Der Kolkturm in der Dölauer Heide

@topic
Gut für die Vermeidung von Verletzungen ist es auf jeden Fall diese Sprints isoliert zu betreiben und nicht in einen Lauf mit einzubinden.

Grüße

renneundweitweg
12-07-2005, 20:49
@johannez

danke für das Angebot mit den Buchtipps....aber die Zeit ist bei mir rum :)
Mich interessiert nur nopch die psychologische Seite....

Impala
12-07-2005, 22:01
Und Wieso :o
Du scheinst sowas selbst nicht zu machen. Siehe Eingangsbeitrag - es geht um sprints, nicht um Bergsteigen o. Langlauf! Wenn du im Wald den Berg hochmachst kannst du kaum auf Technik achten, die Verletzungen vermeiden soll. Man findet solche Strecken mit >50% Gefälle (um die gehts doch hier?). Die Belastung auf dem Kniegelenk ist bei 90 Grad am höchsten; also hör bitte auf zu verbreiten Hügelsprints wären schonender! Jeder Physiotherapeut bekommt Haarausfall wenn er sowas liest. Praktisch ist es außerdem so: man muss irgendwann wieder runter vom Hügel. Durch die hohe Beanspruchung ist kaum Kraft in den Kniestreckern. Man taumelt nur noch und staucht sich die Knochen.
Über die hohe Muskelbeanspruchung sind wir uns ja einig, aber das muss man eben gegen den höheren Verschleiß abwägen. Und deßhalb sehe ich Sprints im Intervall u. Ergometertraining als geeignete Alternativen an, die wesentlich schonender für die Kniegelenke sind. Speziell für Konditionstraining sind Sprints im Intervall wesentlich sinnvoller (man erreicht häufiger den max.Puls). Die Hügelsprints sind vor allem Kraftübung.

Gruß

Geht um Intervalltraining an nem 10% Hügel...
paar mal 200 meter hoch mit 60% maximal puls, dann steigern, zwischendurch halt wieder nur locker laufen.

Mars
13-07-2005, 07:05
Geht um Intervalltraining an nem 10% Hügel...
paar mal 200 meter hoch mit 60% maximal puls, dann steigern, zwischendurch halt wieder nur locker laufen.

Bei Intervalltraining/ Sprints heißt es immer 100%. Sieh es wie Krafttraining: Mache eine "umgekehrte Pyramide." Warmlaufen, Hügelsprint mit Vollgas, Traben, Sprint mit Vollgas aber etwas kürzere Strecke, etc. Dann Auslaufen (wichtig).

Versuche alle Intervalle möglichst lange durchzuhalten.Um die Leistung möglichst hoch zu halten, würde ich eine "Nuckelflasche" mit Maltodextrin mitnehmen. Dann kannst Du bei allen Intervallen ordentlich Gasgeben.

Die Anzahl der Intervalle nur nach und nach steigern. Wie beim Krafttraining gibt: Intensität vor Umfang. Das Ganze nur einmal die Woche, weil die Belastung doch sehr hoch ist. (wieder der Vergleich mit Krafttraining).

Viel Spaß
Gruß

Impala
13-07-2005, 10:34
Maltodextrin? Bringen diese ganzen isodrinks etc. wirklich etwas?

Mars
13-07-2005, 14:46
Maltodextrin? Bringen diese ganzen isodrinks etc. wirklich etwas?

Nicht die Drinks, sondern das darin enthaltene Maltodexrin (Zweifachzucker, der in Flüssigkeit gelöst, gleichmäßig ins Blut aufgenommen wird). Das gilt aber nur bei WIRKLICH intensiven Einheiten (immer genug KH im Blut, volle Muskelspeicher hin oder her) oder bei WIRKLICH langen Einheiten (über 90 Minuten Läufe/ Marathon).
Die Fertigprodukte sind in der Regel zu stark konzentriert. Davon wird Dir nur übel. Einfacher wäre es, eine Dose MD zu kaufen und mit etwas Salz Deine eigene Mischung anzustimmen. Jeder reagiert anders. Probiere es erst einmal ohne. Wenn Du die Intensität bzw. die Anzahl der Intervalle erhöhst, wäre etwas "Brennstoff" sicher eine gute Idee.

http://gin.uibk.ac.at/thema/sportundernaehrung/trinkenimsport.html
Hier hast Du eine "Mixanleitung."

Gruß

heidelauf
13-07-2005, 20:06
Mars hat ja schon alles beantwortet. Werd das Maltodextrin nächste Woche ausprobieren.

Gruß