Mythos gebrochenes Handgelenk [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : Mythos gebrochenes Handgelenk



George Stark
13-07-2002, 18:49
Hallo Loidz,

war neulich wieder mal beim Probetraining in einem hübschen Stil (Kyokushin). In der Unterhaltung mit dem Trainer kamen wir auch auf das Thema, daß Boxer zwar ganz schön austeilen können, aber auf der Straße ohne ihre Bandagen und Boxhandschuhe doch ganz schöne Probleme bekommen, insbesondere sei wohl die häufigste Verletzung im Fight das gebrochene Handgelenk.
Habt ihr in der Richtung irgendwelche Erkenntnisse ?

Ich finde es irgendwie verdächtig, daß die meisten non-box-stile immer dieses Schema bei den Boxarten runterspulen. Warum sollte sich nur ein Boxer sein Handgelenk brechen und nicht auch andere Stile ? Es sei denn, der Punsch eines Boxer ist anderen Schlagtechniken weit überlegen und deshalb kommt es zu der Verletzung.
Oder liegt es nur am falschen Training, d.h. falsche Handhaltung ?

Greetz

GS

Twist
13-07-2002, 19:36
Keine Ahnung ;)
Aber vielleicht beziehen sie sich (zum Teil) darauf, daß boxer eben mit der Faust zum Kopf schlagen (und Kopf ist recht hart) während andere Stile mit der Flachen Hand bzw. dem Ballen schlagen?
- Wobei im Kyukushin ja (zumindest im Wettkampf) garnicht zum Kopf geschlagen wird.

JoeKo
13-07-2002, 20:02
Beim Boxen mit Handschuhen und ist es nicht so einfach sich zu verletzen. Da
spielt es keine so grosse Rolle, mit welchem Teil des Handschuhs Du in welchem
Winkel wo auftriffst. Obwohl ... The Greatest himself hat sich selbst mehrfach
die Hand gebrochen. However, Handschuhe und Bandagen schuetzen die Hand. Man
versucht dann nur noch die Hand moeglichst schnell und kraftvoll irgendwo am
Kopf des gegners einschlagen zu lassen. Das funktioniert wunderbar im Boxen. In
einem echten Kampf geht dich Hand schnell putt.

Hmm, mir ist das egal. Ich liebe es zu Boxen. Ich betrachte das mehr als
Mindjob. D.h. dass mir die Unterschiede klar sind. Ich weiss, dass ich auf der
Strasse nicht Jabben und Shuffeln kann. Genauer: auf der Strasse versuche ich
gar nicht erst zu Boxen. Ich boxe nur im Gym. Das macht Spass. Man bekommt
Schlagkraft, Kampfinstinkt, ein gutes Auge, Timing, Distanzgefuehl ... usw.

Diese Faehigkeiten sind in jeder KK hilfeich. Ebenso auf der Strasse. Da
fliessen dann eben (mehr oder weniger) instinktiv andere Elemente ein: Aus der
Faust wird eine Handflaeche, im Infight kommen Ellenbogen hinzu usw.

Ist alles keine grosse Sache. Man uebt hin und wieder, je nach Lust und Zeit,
seine durch Boxen erworbenen Faehigkeiten, strassentauglich einzusetzten. Ich
muss jedoch zugeben: Wenn man ein paar hundert Stunden Left-Hooks geschlagen
hat, ist diese Bewegung so verinnerlicht, dass man das schwer abstellen kann.
Dennoch moechte ich mal ganz kuehn behaupten, dass es fuer einen kampfstarken
Boxsportler einfacher ist schnell und hart auf der Strasse zu agieren, als fuer
einen KK der eine sog. SV-Kunst ausuebt und dabei nie (oder selten)
Kontakt-Sparring macht.

Fazit: Boxen rockz :o)

Joe

jkdberlin
14-07-2002, 10:37
Generell bricht man sich beim Boxen nicht das Handgelenk, sondern zieht sich Verletzungen der Mittelhandknochen (auch Brüche etc.) zu. Deswegen wird bandagiert...

Grüsse

George Stark
14-07-2002, 20:37
Hallo,

gut, das wußte ich nicht so genau, was konkret leidet.

Aber ist das ein "klassisches" Problem eines Boxers, oder wird jeder KKler, der nen bissel Bums hat, bei einem Fight damit rechnen müssen (was mir persönlich am einleuchtendsten wäre).

Allerdings behaupten gerade viele Non-Box-Stile, daß es ein Problem des Boxens sei, was natürlich bei ihren tollen Techniken nie passiert ...

Greetz

GS

Softwarekiller
14-07-2002, 20:45
trifft die Faust im korrekten Winkel und schlägt im 90° Winkel zum Ziel ein, so kann da eigentlich wenig passieren.

hmm ich hab immer wieder wenn ich wütend war auf ne Wand gesemmelt, oder ne Tür ohne die Faust vor dem auftrefen abzubremsen...

Gebrochen ist noch nichts, und schon gar nicht das Handgelenk, jedoch hab ich aufgehört als ich ertmals 4 Tage lang schmerzen im Knöchel hatte und mitbekommen hab, dass sich jemand hier im KKB den Mittelhandknochen mit sowas gebrochen hat.

Das das brechen so oft rausgehohlt wird, halte ich für ein zeichen von intoleranz anderer KKs/Ks's gegenüber.

mfg Soft

error404
14-07-2002, 21:39
Es lässt sich bestimmt nicht pauschal sagen in welchem Zusammenhang diese Art der Verletzungen in den verschiedenen Systemen vorkommt.

Manche Taekwondoin müssten dann ja ähnliche Auswirkung an den Füßen bemerken....hmmmm, schon komisch ;)

ciao Alex

Benji
14-07-2002, 22:10
Hi!
Wenn du beim TKD einmal den Fuss falsch hältst, hast du ruck zuck solche Auswirkungen am Fuss. Tritt mal nen Ap Chagi mit zusammengeknüllten Zehen gegen ein mittelfestes Hindernis, aua.
Cheers

Benji

error404
14-07-2002, 22:42
Ist schon klar! Bei falsch ausgeführten Techniken ist so etwas schon vorbestimmt. Die rede der Verletzungen bezieht sich auf korrekt ausgeführte Techniken wleche spätere Blessuren hervorrufen könnten.

ciao Alex

jkdberlin
15-07-2002, 07:22
Diese Art von Verletzungen können bei allen Stilen, die mit der Faust zum Kopf oder ähnlich harten Stellen des Körpers schlagen, auftreten, mit und ohne Handschuh und mit und ohne Bandagen, und es gibt viele Gründe dafür (Falscher Aufschlagwinkel, "zuviel" Power, etc.pp.). Passiert nur bei Boxern häufig, da einfach dort mehr und länger und stärker auf den Kopf geschlagen wird...

Grüsse

cdobe
15-07-2002, 07:49
Hi JKD,

ich stimme Dir zu: Die meisten Knochenbrüche beim Faustschlag ins Gesicht betreffen die Mittelhandknochen (bzw. Jochbeine und Kiefer ;)). Ich hatte selbst schon so einen Bruch (Mittelhand kleiner Finger). Jedoch sei hier angemerkt, daß es auch zu Handgelenkbrüchen kommen kann. Das habe ich nämlich auch einmal miterlebt.
Meiner Ansicht nach liegt hierin der Vorteil der vertikalen Faust. Das Handgelenk ist in einer stabileren Position. Handgelenkbrüche und -verstauchungen sind unwahrscheinlich. Der Faust selbst wird sowohl bei der horizontalen, als auch bei der vertikalen Position viel abverlangt.

msg
cdobe