Kraft vs Technik [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Kraft vs Technik



The Joker
27-07-2005, 13:36
Hiho,
ich hab mal eine Frage, was separates Krafttraining für Kampfsport angeht: ab wann hat das seine Berechtigung bzw. sollte zuerst die Technik vollends entwickelt werden? Schaut man sich z.B. Fotos von Silva vor seiner Pride-Zeit an, ist von Masse noch nicht viel zu sehen.
Deshalb: ab welchem Entwicklungszeitpunkt ist Krafttraining sinnvoll? Bin neben Lehrmeinungen auch an Erfahrungsberichten interessiert...

Gruss,
Joker

Miyagi
27-07-2005, 13:44
Bin zwar kein Trainer und kann dir auch kaum Erfahrungsberichte bieten, ich würde aber sagen, dass vernünftiges Krafttraining zu jedem Zeitpunkt sinnvoll ist. je früher, desto besser.

Chris bamboozle
27-07-2005, 13:52
Sinnvolles Krafttraining muss ja nicht unbedingt mit hammerhartem Masse-Aufbau einhergehen, oder? Und Silva hat doch bestimmt was geschmissen...

Christian

The Joker
27-07-2005, 13:58
Bin zwar kein Trainer und kann dir auch kaum Erfahrungsberichte bieten, ich würde aber sagen, dass vernünftiges Krafttraining zu jedem Zeitpunkt sinnvoll ist. je früher, desto besser.

Denke ich eben auch, nur dass meiner Meinung nach beim Krafttraining langsam aufgebaut werden soll (z.B. am Anfang nur mit BWEs). Sonst ist a) die Gefahr von Übertraining ziemlich hoch und b) könnte ich mir vorstellen, dass die Technik flöten geht, wenn man sie auf Dauer immer mit Muskelkater vom letzten Tag trainiert :D
Was genau verstehst du unter "vernünftigem Krafttraining"?

Gruss,
Joker

The Joker
27-07-2005, 14:02
Sinnvolles Krafttraining muss ja nicht unbedingt mit hammerhartem Masse-Aufbau einhergehen, oder? Und Silva hat doch bestimmt was geschmissen...

Gut, das Beispiel mit Silva war vielleicht ein bisschen unglücklich gewählt, weil Profisportler. Ausserdem meinte ich, wie du schon gesagt hast, nicht nur Masse-Aufbau. Trotzdem bleibt die Frage gleich: Kraft erst nachdem alle technischen Finessen ausgearbeitet sind oder ergänzend?

Miyagi
27-07-2005, 14:13
Denke ich eben auch, nur dass meiner Meinung nach beim Krafttraining langsam aufgebaut werden soll (z.B. am Anfang nur mit BWEs). Sonst ist a) die Gefahr von Übertraining ziemlich hoch und b) könnte ich mir vorstellen, dass die Technik flöten geht, wenn man sie auf Dauer immer mit Muskelkater vom letzten Tag trainiert :D
Was genau verstehst du unter "vernünftigem Krafttraining"?

Gruss,
Joker
Unter vernünftigem Krafttraining verstehe ich ein Training, welches mindestens Kniebeugen, Kreuzheben und Bankdrücken beinhaltet. Man sollte nicht zu lasch trainieren. Man muss am Anfang keine BWEs machen, ich würde sogar behaupten, dass am Anfang die Gefahr von Übertraining geringer ist, da man keine hohen Gewichte nimmt und man sich am Anfang sowieso erst mal mit der Technik anfreunden sollte.
Mit Muskelkater geht die Technik allerdings flöten :D Der gibt sich aber nach der ersten Zeit.

The Joker
27-07-2005, 14:26
@Miyagi: Und wie siehts mit Häufigkeit und Intensität aus? Denn einmal pro Woche ist meiner Meinung nach nicht sehr effizient, aber bei mehreren intensiven Einheiten pro Woche kanns dann doch knapp werden mit der Regeneration... Zumal wir Hobbysportler ja normalerweise nichts einschmeissen :D

Miyagi
27-07-2005, 14:31
@Miyagi: Und wie siehts mit Häufigkeit und Intensität aus? Denn einmal pro Woche ist meiner Meinung nach nicht sehr effizient, aber bei mehreren intensiven Einheiten pro Woche kanns dann doch knapp werden mit der Regeneration... Zumal wir Hobbysportler ja normalerweise nichts einschmeissen :D
Das geht schon. Man kann ja auch 2mal die Woche trainieren.
Am Anfang ist die Intensität eh nicht sonderlich hoch. Du gewöhnst dich an die Technik und ans Training mit Gewichten. 100 Prozent kann man eh nicht immer geben. Dann kommt auch mal eine leichtere Trainingseinheit dazwischen usw.
Wenn ich neben meinem Training 3 mal die Woche noch mehrmals die Woche eine Kampfsportart mache, dann käm ich auch nicht unbedingt ins Übertraining. Es sind ja auch recht unterschiedliche Belastungsarten.
Letztenendes kommt es eh auf einen Versuch an. Man muss schon ein bisschen probieren, um die richtige Intensität für sich zu finden.

Sportler
27-07-2005, 16:17
@Joker:
Ich hab hier im Forum nen Thread eröffnet, wo ich meine Facharbeit über Bodybuilding reingestellt hab. Da drin wird ein Trainingsplan angesprochen, mit dem du Kraft aufbaust - mit einmal pro Woche Training.
Das wird dann periodisiert, so dass du nur sehr selten mal öfter trainieren solltest, wenn du auch Masse aufbauen willst.
Also, alles in allem sehr schonend. Die Trainingseinheiten sind auch ziemlich kurz aber eben knackig.

Such einfach den Thread("Facharbeit" oder so). Und wenn du Fragen hast, kann ich dir auch nen Plan zusammenstellen. Kenne mich ja mit diesem speziellen System ganz gut aus...

O-Dogg
27-07-2005, 16:33
Ich würde sofort mit Krafttraining anfangen... So etwas hat mehrere Vorteile.

marq
27-07-2005, 16:34
man sollte bedenken, dass durch durch einhergehende veränderte körperform (bei massezuwachs) oder veränderte kraftverhältnisse auch die techniken anders sind wirken oder funktionieren.... also beides parallel etreiben, damit sich dein körper auch an die veränderten bedingungen bei koordinativ anpasst.

@sportler
welche art von trainingsplänen erstellst du so ???;)

The Joker
27-07-2005, 16:58
@Joker:
Ich hab hier im Forum nen Thread eröffnet, wo ich meine Facharbeit über Bodybuilding reingestellt hab. Da drin wird ein Trainingsplan angesprochen, mit dem du Kraft aufbaust - mit einmal pro Woche Training.
Das wird dann periodisiert, so dass du nur sehr selten mal öfter trainieren solltest, wenn du auch Masse aufbauen willst.
Also, alles in allem sehr schonend. Die Trainingseinheiten sind auch ziemlich kurz aber eben knackig.

Such einfach den Thread("Facharbeit" oder so). Und wenn du Fragen hast, kann ich dir auch nen Plan zusammenstellen. Kenne mich ja mit diesem speziellen System ganz gut aus...

Hi Sportler,
danke für den Tipp, ich hab mir die Arbeit gerade mal schnell angeguckt. Nur, ähm, ich finde den Trainingsplan irgendwie nicht, den du angesprochen hast :confused: Naja, ich such mal weiter :D
Vor meiner Kampfsportzeit hab ich mir auch schon selber Pläne zusammengestellt, jetzt in Verbindung mit Kampfsport bin ich jedoch ein bisschen unsicher. Deshalb werde ich gerne auf dein Angebot zurückkommen wegen Trainingsplan ;)

Yasha Speed
27-07-2005, 18:30
- von anfang an jeden tag, nie bis zum maximum gehen
- mehr technik- als krafttraining
- funktionelle übungen (z.b. n schweres schwert für die kendoka, makiwara für die karateka)

Sportler
28-07-2005, 01:03
@Joker:
Also, der Plan steht nicht explizit drin, wird aber umrissen:
5 Grundübungen Oberkörper(A), 5 Unterkörper(B):
Trainingsbeginn:
Samstag(A):
Bankdrücken: Maximalkrafttest
Butterfly: -||-
Trizepsdrücken: -||-
Lat-ziehen: -||-
Bizepscurls: -||-
Nach einer halben Stunde Pause ermittelst du deine persönlich TUT(siehe Facharbeit). Heißt: jeweils 80% vom Max-gewicht nehmen und ohne Absetzen in 4-2-4 Sekunden hoch-halten-runter, bis zum Muskelversagen. Das bei jeder Übung mit 90 Sekunden Pause. Nur saubere Übungen und nur ein Satz pro Übung(den aber so richtig!).
Das ist eigentlich schon die erste Trainingseinheit gewesen. Die Woche drauf machst du Unterkörper:
Kniebeugen/Beinpresse
Beinstrecken
Kreuzheben
Wadenheben
Bauch(mit Gewicht)

Die Woche drauf wieder (A), mit Gewichten um je 2,5 kg gesteigert, TUT wird möglichst beibehalten oder gesteigert. Wenn beibehalten, immer so weiter, Gewicht immer höher. Wenn gesteigert, dann ist deine gesteigerte TUT für die Zukunft das MUSS, Gewicht natürlich gesteigert. Wenn nicht erreicht, dann Gewicht nächstes Mal erneut versuchen.
So kann man stetig über nen längeren Zeitraum ganz gute Fortschritte machen.
Bei Rückfragen über den Masse-Teil, oder Welchsel der Übungen einfach Fragen.
Ist grad spät, deshalb kann ich das ein andermal erklären...

@marq:
Solche Trainingspläne(siehe oben) :p

Mars
28-07-2005, 07:21
Bezüglich Pläne für Einsteiger: Suchfunktion. Dann findet man zum Beispiel so etwas:

http://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?t=28457

;)
Gruß

O-Dogg
28-07-2005, 13:56
@Joker:
Also, der Plan steht nicht explizit drin, wird aber umrissen:
5 Grundübungen Oberkörper(A), 5 Unterkörper(B):
Trainingsbeginn:
Samstag(A):
Bankdrücken: Maximalkrafttest
Butterfly: -||-
Trizepsdrücken: -||-
Lat-ziehen: -||-
Bizepscurls: -||-
Nach einer halben Stunde Pause ermittelst du deine persönlich TUT(siehe Facharbeit). Heißt: jeweils 80% vom Max-gewicht nehmen und ohne Absetzen in 4-2-4 Sekunden hoch-halten-runter, bis zum Muskelversagen. Das bei jeder Übung mit 90 Sekunden Pause. Nur saubere Übungen und nur ein Satz pro Übung(den aber so richtig!).
Das ist eigentlich schon die erste Trainingseinheit gewesen. Die Woche drauf machst du Unterkörper:
Kniebeugen/Beinpresse
Beinstrecken
Kreuzheben
Wadenheben
Bauch(mit Gewicht)

Die Woche drauf wieder (A), mit Gewichten um je 2,5 kg gesteigert, TUT wird möglichst beibehalten oder gesteigert. Wenn beibehalten, immer so weiter, Gewicht immer höher. Wenn gesteigert, dann ist deine gesteigerte TUT für die Zukunft das MUSS, Gewicht natürlich gesteigert. Wenn nicht erreicht, dann Gewicht nächstes Mal erneut versuchen.
So kann man stetig über nen längeren Zeitraum ganz gute Fortschritte machen.
Bei Rückfragen über den Masse-Teil, oder Welchsel der Übungen einfach Fragen.
Ist grad spät, deshalb kann ich das ein andermal erklären...

@marq:
Solche Trainingspläne(siehe oben) :p
- Habe ich es jetzt richtig verstanden: Ein Muskel wir ein mal in 2 Wochen trainiert? So eine lange Regenerationszeit braucht man doch nicht?!
- Der TUT ist zu krass, das geht in den HIT Bereich und für Kampfsportler ist es echt nichts.
- Butterfly wird nicht benötigt, ist sowieso eine schlechte Übung und sollte ersetzt werden.
- Der mittlere Delta und die Trapezmuskulatur wird so gut wie gar nicht beansprucht und deswegen sollte das aufrechte Rudern intigriert werden
- Jede Woche eine Steigerung von 2,5 kg?! Nach dem Prinzip der Superkompensation hast du zwar Recht, jedoch funktioniert es nicht wegen der Stagnation.

Sportler
28-07-2005, 14:10
- Habe ich es jetzt richtig verstanden: Ein Muskel wir ein mal in 2 Wochen trainiert? So eine lange Regenerationszeit braucht man doch nicht?!
Für dieses Training schon. Man kann natürlich vorher trainieren, aber dann schafft man die Steigerung nicht. Kannst gerne probieren.


- Der TUT ist zu krass, das geht in den HIT Bereich und für Kampfsportler ist es echt nichts.
Hm... Ich dachte immer, ich wäre selber auch Kampfsportler. Aber, dann kann das ja nicht stimmen, weil ich echt gut mit dem Training fahre...
Wenn man das am Samstag macht, dann ist man Sonntag noch platt, aber Montag geht schon wieder normales Training...

- Butterfly wird nicht benötigt, ist sowieso eine schlechte Übung und sollte ersetzt werden.
Dazu hätte ich gerne mehr Infos. Wieso schlecht? Für den Körper? Oder nur uneffektiv? Bitte näher erläutern.

- Der mittlere Delta und die Trapezmuskulatur wird so gut wie gar nicht beansprucht und deswegen sollte das aufrechte Rudern intigriert werden
Kommt dann ab der Massephase, danach werden eh die Übungen getauscht.

- Jede Woche eine Steigerung von 2,5 kg?! Nach dem Prinzip der Superkompensation hast du zwar Recht, jedoch funktioniert es nicht wegen der Stagnation.
??? Also, erstmal "HÄ"? Es ist jede zweite Woche der selbe Muskel. Bei Beinen, das hatte ich vergessen(bzw. bei Übungen mit hohem Gewicht) sind es 5 kg Steigerung, liegt auch an einem selbst. Hat nix mit Superkompensation zu tun, deshalb weiß ich nicht, wieso du mir da recht gibst. Die Superkomp. läuft ja eher in Zeiträumen von etwa 2 Tagen ab, nicht 2 Wochen.
Und wieso sagst du, es funktioniert nicht? Ich hab es so gemacht, es hat funktioniert. Hab Kontakt zu vielen anderen, die genauso trainieren, da klappt es auch.
Bei aller Liebe zur Theorie: Sag bitte nicht, dass etwas falsch oder unmöglich ist, wenn du das Programm so noch nicht gemacht hast. Danke.

PS: Welche Stagnation meinst du? Die Sommer- und Winterstagnation eines stehenden Gewässers?

O-Dogg
28-07-2005, 14:37
Dazu hätte ich gerne mehr Infos. Wieso schlecht? Für den Körper? Oder nur uneffektiv? Bitte näher erläutern.
Laut EMG ist es keine gute Übung für die Brust und außerdem wir die Brust schon mit dem Bankdrücken gut belastet und weil man nach deinem Plan bis zum Muskelversagen gehen soll, finde ich nicht, dass es sich da noch lohnen würde, einen Satz Butterfly hinzuzufügen. ;)

Die Superkomp. läuft ja eher in Zeiträumen von etwa 2 Tagen ab, nicht 2 Wochen.
Naja, eigentlich nicht, die Superkompensation (damit meine ich den Graphen, den du sicher auch kennst) verändert sich mit der Intesität und Dauer des Trainings.
Und wieso sagst du, es funktioniert nicht? Ich hab es so gemacht, es hat funktioniert. Hab Kontakt zu vielen anderen, die genauso trainieren, da klappt es auch.
Es funktioniert schon, aber nicht stetig und ich bin der Meinung, dass eine so lange Pause nicht nötig ist.
Bei aller Liebe zur Theorie: Stell mich bitte nicht als Idioten hin, wenn du das Programm so noch nicht gemacht hast. Danke.
Sry, das sollte nicht so sein. Ich will einfach etwas zu deinem Trainingsplan sagen bzw. kritisieren. Dass du sehr viel drauf hast, ist auch gar keine Vermutung.
Es ist eben so, dass ich es anders kenne und deswegen ist es gerade so interessant für mich ;)

PS: Welche Stagnation meinst du? Die Sommer- und Winterstagnation eines stehenden Gewässers?
:D Ne, das hat nichts mit Ökologie zu tun.
Stagnation ist etwas, was in der Natur fast überall vorkommt und im Zusammenhang mit dem Training, sagt man Stagnation in Verbindung mit der Periodisierung. Es bedeutet also, dass sich der Körper an eine Belastung gewöhnt und nicht mehr vorankommt (darauf muss man periodisieren ;) )

Mars
28-07-2005, 14:39
Für einen Anfänger ist dieser Plan in jedem Fall etwas verwirrend; HIT kann Anfänger leicht überfordern(siehe unten)
Bevor er mit der Splitterei anfängt sollte er erst einmal die Hauptübungen in einem Ganzkörperplan lernen. Dann kann man weitersehen. (Ideen dazu im Link im letzten Post von mir)

In Bezug auf KK meinte O-Dogg wohl, dass schnelle Bewegungsausführungen fehlen (wie sie bei Schnellkraft- oder Maximalkrafttraining vorkommen). Solange man schnell im KK-Training arbeitet, wird die langsame Ausführung nichts "kaputt" machen. Es ist ja ein Übungskriterium von Hypertrophietraining, dass es langsam ausgeführt wird (mit der TUT muss man es nicht bierernst nehmen, zumal sich Anfänger da vom Kreislauf her oft übernehmen; vor allem wenn noch keine gute Bewegungsschule besteht, kann es leicht zu Verletzungen oder Überlastungen kommen; daher Vorsicht).

Regenerationszeiten sind sehr individuell. Aber zwei Wochen Abstand erscheinen mir etwas arg lang.

Die Steigerung muss jeder für sich selbst herausfinden. Allgemeine Empfehlungen kann man nicht geben.

Butterfly ist bei ausreichend breitem Griff nicht wirklich notwendig. Als "kritische" Übung würde ich sie allerdings nicht bezeichnen. Wenn es Spaß macht, warum nicht?


Gruß

O-Dogg
28-07-2005, 14:48
Butterfly ist bei ausreichend breitem Griff nicht wirklich notwendig. Als "kritische" Übung würde ich sie allerdings nicht bezeichnen. Wenn es Spaß macht, warum nicht?
Aber wenn man vorher Bankdrücken bis zum Muskelversagen gemacht hat, dann sehe ich es nicht als angebracht. Wie es bei euch aussieht, weiß ich ja nicht, aber nach dem MV, mache ich keine Übungen mehr für diesen Muskel bzw. diese Muskelgruppe.

Sportler
28-07-2005, 15:54
@O-Dogg und Mars:
Erstmal zur Regeneration: Die ist im ursprünglichen Plan Individuell, man fängt an mit etwa 4 Tagen Pause zwischen jeder Einheit, also Montag Oberkörper, Samstag Unterkörper, Donnerstag Oberkörper...
Für manche ist das in Ordnung so, aber die meisten Leute müssen dann die Pausen doch verlängern. Außerdem finde ich es praktischer, wenn die Pausenzeiten so gelegt sind, dass man entspannt nen festen Tag am Wochenende hat.
Eins noch zur Klärung: Man kann die Pausen kürzer legen, von der Superkompensation profitieren, usw... Aber bei diesem Teil der Periode(von Periodisierung :rolleyes: ) geht es nicht um Hypertrophie, sondern um Kraftzuwächse ohne. Man "schaltet" Muskelfasern frei, die dann beim Massetraining mitwachsen. Hat zum Teil überraschend gute Erfolge.

Ansonsten geb ich euch recht, für nen Anfänger ist HIT schwer, aber wenn man ein paar Wochen die Übungen richtig lernt, egal mit welchem Plan, dann kann man auch ganz gut damit einsteigen.

Schnelle Übungen:
Die fehlen aus zwei Gründen, 1. die Verletzungsgefahr ist nunmal sehr hoch. Für das Training mit langsamen Übungen musste ich mich noch nie aufwärmen(ist aber keine Empfehlung).
2. Irgendwie sagt jeder, dass ich für die Schnellkraft ein gewisses Gewicht nehmen soll und das schnell bewegen soll... An sich irgendwie logisch, aber ich kenne das nur aus Aussagen von vielen Leuten - genau wie die Sache mit dem Dehnen. Man macht es halt so...
Aber, folgende Überlegung: Schnellkraft kommt von Kraft und Schnelligkeit.
Kraft: Der Trainingsplan, den ich gepostet hab. Die Maximalkraft steigt entsprechend dem Trainingsgewicht.
Schnelligkeit: Übungen wie Schattenboxen, Sparring und speziell eine Übung, bei der man in 7 Sekunden eine Technik so oft und schnell wie möglich macht(sauber), dann eine Minute Pause und nochmal.
Schnellkraft: Die Grundlagen sollten durch die Kraft- und Schnelligkeitsübungen gegeben sein, als Kombi empfiehlt sich meiner Meinung nach ganz gut Sandsacktraining.
Denn, welchen Vorteil hat es, eine Hantel zu bewegen, wenn es um Boxtechniken geht? Vor allem von der Koordination her.

Thema Stagnation:
Den von mir genannten Plan macht man etwa 12 Einheiten lang, also 6 pro Teileinheit(A und B). Die Periodisierung ist sogar sehr streng, weil Hypertrophie im Kraftteil eher unerwünscht ist, damit die Massephase um so effektiver ist.

heidelauf
28-07-2005, 16:04
Deshalb: ab welchem Entwicklungszeitpunkt ist Krafttraining sinnvoll? Bin neben Lehrmeinungen auch an Erfahrungsberichten interessiert...
edit:
ohne Technik und ECHTE Übungen für die Koordination wird man mit Krafttraining nicht weiterkommen. Auch nicht mit freien Gewichten. Der koordinative Trainingseffekt ist mikroskopisch und bei solchen Aussagen wird wahrscheinlich immer vom Kraft- <-> NichtSportler ausgegangen. Ich schreib das nicht um irgendwen zu ärgern, der auf sein Krafttraining schwört. Aber dieses Argument der Kraftsportfreunde ist kaum haltbar. Nach 2-3 Jahren KK sieht man viele zu diesem Mittel greifen und man weis dass in ihrem Verein technisch "der Ofen aus" ist. Dass dort alles ausgeschöpft worden ist würd ich bezweifeln, unabhängig von der KK. Es spricht aber trotzdem überhaupt nichts dagegen so früh wie möglich damit anzufangen (außer das Alter), solange es wirklich zusätzlich zur KK betrieben wird. Wie gesagt, mein Eindruck ist dass sich viele mehr auf Krafttraining konzentrieren als auf ihr KK Training, weil sie dort nicht weiterkommen. :(

Gruß

Mars
28-07-2005, 18:40
Aber wenn man vorher Bankdrücken bis zum Muskelversagen gemacht hat, dann sehe ich es nicht als angebracht. Wie es bei euch aussieht, weiß ich ja nicht, aber nach dem MV, mache ich keine Übungen mehr für diesen Muskel bzw. diese Muskelgruppe.
Sorry: Ich meinte breiter Griff beim Bankdrücken. Daher ist sind Flys nicht unbedingt naotwendig.. Nach MV kannst Du sehr wohl noch dieseselbe Übung machen. Um dieselbe Wiederholungszahl zu schaffen, muss man allerdings das Gewicht reduzieren (siehe "umgekehrte Pyramide" im Archiv). Und bei so genannten Supersätzen werden zwei Übungen für dieselbe Muskelgruppe im Wechsel durchgeführt. Das greift vor allem bei Hypertrophie und Kraftausdauer gut.

@ Sportler

Ich habe auch eher an einen geeigneten Plan für einen Einsteiger gedacht.

Bei Schnellkraft ist etwas Widerstand nicht schlecht. Aber es ist richtig, dass das entscheidende Kriterium die Ausführungsgeschwindigkeit ist. Bei Gewichten ist natürlich immer auf gute Technik zu achten.

@heidelauf

Da stimme ich vollkommen zu. Krafttraining ist nur eine Ergänzung, kein Ersatz. Das beste für KK ist die KK selbst.

Gruß

Skyguide
28-07-2005, 19:49
wenn ich die fragestellung richtig verstanden habe, geht es um zusätzliches krafttraining zum kk-training.
um die beantworten zu können muss man erst die frage nach umfang und intensität des bestehenden trainings stellen.
insbesondere interessiert natürlich auch in diesem zusammenhang was / wie trainiert wird.
meistens ist im kk-training zumindest ein kraft-ausdauer training integriert.

der wichtigste grundsatz bleibt die muskeln wachsen nicht im training sondern während der regeneration.
zweitwichtigstes prinzip ist die einzigartigkeit der belastung um die gewünscht anpassung zu erreichen. es bringt nichts, maximalkraft und kraftausdauer in der gleichen trainings-einheit zu trainieren.

gruss sky

O-Dogg
29-07-2005, 13:26
Eins noch zur Klärung: Man kann die Pausen kürzer legen, von der Superkompensation profitieren, usw... Aber bei diesem Teil der Periode(von Periodisierung ) geht es nicht um Hypertrophie, sondern um Kraftzuwächse ohne. Man "schaltet" Muskelfasern frei, die dann beim Massetraining mitwachsen. Hat zum Teil überraschend gute Erfolge.
Oho, du benutzt HIT für das Maxkraft-Training. Ist etwas ungewöhnlich, aber ok, wenn es bei dir funktioniert: "Never stop a running system!" (Diese Regel geht vor jeder Wissenschaft ;) )

Aber, folgende Überlegung: Schnellkraft kommt von Kraft und Schnelligkeit.

Hier ist der Unterschied zwischen unseren Denkweisen. Ich sehe es so:
Schnellkraft ist eine Dimension von Maximalkraft, weil dabei die Typ-II-Muskelfasern gereizt werden. ;)

wenn ich die fragestellung richtig verstanden habe, geht es um zusätzliches krafttraining zum kk-training.
um die beantworten zu können muss man erst die frage nach umfang und intensität des bestehenden trainings stellen.
insbesondere interessiert natürlich auch in diesem zusammenhang was / wie trainiert wird.
meistens ist im kk-training zumindest ein kraft-ausdauer training integriert.

der wichtigste grundsatz bleibt die muskeln wachsen nicht im training sondern während der regeneration.
zweitwichtigstes prinzip ist die einzigartigkeit der belastung um die gewünscht anpassung zu erreichen. es bringt nichts, maximalkraft und kraftausdauer in der gleichen trainings-einheit zu trainieren.
Ich stimme dir zu bis auf den letzten Satz?
Wieso bringt es nichts Maximalkraft und Kraftausdauer in eine Trainings-Einheit zu trainieren.

Larsus
21-08-2005, 17:00
Ich h&#228;tt mal eine Frage. Wer von euch beherrscht den 1inch punch?

The Joker
21-08-2005, 17:27
Hm. Was meinst du genau mit "beherrschen"?
Übrigens: du hast deine Kampfkunst glaub ich falsch eingetragen ;)

Mars
22-08-2005, 08:48
@larus
Mache bitte einen eigenen Thread dazu im offenen Forum auf.

Gruß

YiShen
08-09-2005, 02:52
Mann, hört doch auf mit den Gewichten, Leute :motz:
Die bringen NICHTS für KK!!

Zumindest die modernen. Gegen Chishii / Ishi Sashi is nix zu sagen, aber jetzt im Ernst, no offense, die westliche Methode macht einfach steif. Ich habs jahrelang selbst ausprobiert, mit allen verfügbaren Trainingsplänen, aber ausser kaputten Gelenken, steifen Schultern, ständigem Muskelkater und schlechterer Koordination hat es nichts gebracht.

Und nicht nur bei mir: Auch die Leute, die regelmässig hart Kraft gebolzt hatten und mit denen ich Sparring/ Raufereien gemacht hab (ua. Boxer, Bodybuilder, Freeclimber, etc.) waren peinlich steif im Schultergürtel und hatten nicht gerade hammerharte Schläge (und die HABEN volle Kanne durchgezogen, wollten mir ja beweisen, dass Karate nix bringt).

Und jetzt kommen wieder tausende die sagen "Stimmt ja gaa nich! YiShen labert Shice!" aber ich kann auch nur sagen was ich selber erlebt hab (4 Jahre Gewichte stemmen und 7 Jahre Karate) und dass mich irgendwelche Studien, von denen kein Schwein weiss, wie sie zustandekommen, nicht die Bohne interessieren.

Und auf Argument mit den Sprintern kann ich nur sagen.....keine Ahnung warum es bei denen mit der Schnellkraft klappt, aber wie sind ihre Tritte? Weiss da zufällig einer was?
Liegt es vielleicht daran, dass Schnelligkeit durch Entspannung nicht gleich Schnelligkeit durch Schnellkraft ist (was das Physiologische angeht) - denn dass man als "Kraftkammersau" nicht wirklich locker in den Muckies ist, bestreitet ja wohl keiner, der den Vergleich hat - und deswegen Trefferwirkung nicht direkt proportional zur 100m Zeit ist? Dazu kann ich auch nur sagen, dass ich mal nen "Zusammenstoss" mit einem ehemaligen Sprinter hatte, und dessen Tritte hab ich nichtmal gespürt. Gut, der war nicht im Training, aber Schnellkraft hatte der mehr als genug.....

Mars
08-09-2005, 08:43
Der durchschnittliche "Kraftbolzer" trainert meist falsch, vernachlässigt die Regneration und tut auch nichts, um die anderen Komponenten wie Beweglichkeit, Agilität und Schnelligkeit zu trainieren. Für die "Kraftkammersau" gilt dasselbe, nur noch extremer, weil "Dehnen ist für Weiber", "Ausdauer ist schlecht für Muskelaufbau", "schnell muss ich nicht sein", etc.

Schnellkraft-Training hat nichts mit "Pumpen" zu tun. Es ist ein Training des Nervensystems. Nichts anderes wird übrigens in Karate praktiziert, wenn man z.B. Tsukis mit "Gegenbewegung" (Hiki-Te) macht. Der Muskel wird vorgedehnt und dann möglichst schnell vorgestoßen. Für Greifsportarten, bei denen die Beschleunigung über die gesamte Bewegungskurve hinweg erbracht werden muss, sind schwere Gewichte sinnvoll (da bleibt die Geschwindigkeit konstant). Für Schlagsportarten (Anfangsbeschleunigung ist entscheidend) sind weniger bis gar keine Gewichte sinnvoll. Soviel dazu.

Dass man auch mental und körperlich eine weder zu angespannte noch zu lockere Einstellung und Haltung (Körper und Geist, sowie Emotion) braucht, ist im KK und KS-Bereich sicher unbestritten und gar nicht der Punkt. Man wird nur besser, wenn man das macht, worin man besser werden will. Und nur die Bewegungen, die man beherrscht kann man auch schnell ausführen. Aber dass richtiges Zusatztraining hilft und nicht kontraprodiktiv ist (wenn man ein bisschen gesunden Menschenverstand einsetzt), ist unbestritten. Du hast es wohl einfach übertrieben oder falsch verstanden.

Ein Sprinter trainiert, um zu sprinten. Nicht um zu treten. Und hast Du schon einmal einen Tritt von einem TKDler abbekommen, der zu seinem KK-Training
noch Schnellkrafttraining macht? Ich schon. Und es war tausendmal mehr "Kime" darin, als bei den üblichen TKDlern und Karatekas.

Und Studien wirst Du von mir nicht bekommen, weil ich davon ebenso wenig halte wie von "persönlichen Erfahrungen," die man verallgemeinern möchte. (Sorry).

Gruß

Soju
08-09-2005, 08:59
@ Joker: Normalerweise ist es am Anfang sehr verwirrend wenn man mit Krafttraining anfangen möchte, wegen den vielen unterschiedlichen Plänen/Ansichten/Meinungen. Mein Tip wäre, dir einen simplen Plan mit Hauptsächlich Grundübungen zusammenzustellen und diesen eine Zeitlang auszubprobieren. Wenn du Lust hast mal bei einem Training (oder jedem)etwas zu verändern (Reihenfolge, Übungen, Wiederholungen,...), dann mah das einfach und guck was passiert. Wenn du bestimmte Übungen machen möchtest, einfach weil du sie gerne machst (z.B. Butterfly), dann mach sie.

Das einzige was ich für wirklich wichtig halte ist dass man dehnt und dass man keine Muskelgruppen vernachlässigt. Typischerweise sind das die beinchen mit den bekannten Ausreden: "Macht langsam", "Ich geh regelmässig Joggen/Radfahren", "Meine Beine wachsen zu schnell".

Ich selber trainiere einen 4'er Split (Brust/Bizeps, Rücken, Schultern/Trizeps, Beine) und jede Muskelgruppe einmal pro Woche. Übungen und Wiederholungen nach Gefühl und Lust (aber immer recht viele Grundübungen). Funktioniert zur Zeit ganz gut. Wenn ich merk, dass ich überlastet werde, schwächer werde, Gelenke schmerzen setze ich eine Woche aus, reduzier mein pensum und guck ob es besser wird.

YiShen
08-09-2005, 14:17
@Mars: Sorry, ich h&#228;tte dazuschreiben sollen, dass ich nat&#252;rlich auch gedehnt und u.a. nat&#252;rlich auch auf Schnellkraft trainiert hatte. So schlau bin ich n&#228;mlich auch :D
Und &#252;bertrieben hatte ich es nur zeitweise, oder h&#228;ltst du Training 1x die Woche mit einem Arbeitssatz und 1 &#220;bung pro Muskelgruppe (war H.I.T.) f&#252;r &#252;bertrieben? Hat n&#228;mlich auch nix gebracht.

Btw, ich hab zwar noch keine Tritte von Gewichtheber-TKDlern gekriegt, aber daf&#252;r Schl&#228;ge von Gewichtheber-Karatekas und Gewichtheber-Boxern. Und zumindest die Boxer haben explizit auf Schnellkraft trainiert. Bei den Karateka hab ich net gefragt, wie ihr Trainingsprogramm ist.
Und wenn sich die pers&#246;nliche Erfahrung mit dem unter KKlern allgemein herumgeisternden Klischees deckt? Dann k&#246;nnte, imho, was dran sein :)

EDIT: Ei spel gud

Yasha Speed
08-09-2005, 14:40
wer stundenlang zeit hat, um das neuste programm aus der flex zu absolvieren, sollte die zeit lieber fürn sandsack oder die makiwara verwenden

:mad:

Mars
08-09-2005, 16:17
Wer seine Pläne aus der Flex holt, ist selber Schuld;)
Boxsack und Pratzen sind sicher immer noch die besten sportspezifischen Werkzeuge dafür.

HIT ist nicht gerade empfehlenswert (schau mal im Archiv, was Franz dazu gepostet hat). Schon gar nicht für Schnellkraft. Außerdem ist HIT Hypertrophietraining (langsame Wiederholungen und 8-12 Wiederholungen) und hat mit Maximalkraft und Schnellkraft (schnelle, explosive Wiederholungen) überhaupt nichts zu tun.
Du verwechselst offenbar Gewichtheben mit Schnellkrafttraining.
Klischees und individuelle "Erfahrungen" sind die schlimmste Mischung ;) Vor allem, wenn man nicht alle relevanten Faktoren kennt (sonstiges Training, Regneration, Lebensführungen, etc.) Also mache daraus besser keine allgemeingültige Regel.

Gruß

YiShen
08-09-2005, 17:03
Sorry Mars, aber du liegst falsch, was HIT angeht, es waren 6-8 schnelle WHs bis zum positiven Muskelversagen, 1 Satz pro Muskelgruppe, als ich es gemacht hab (hatte den Plan aus dem Internet, war extra f&#252;r Striker). HIT ist High Intensity Training und auch wenn manche sagen, es w&#228;r prim&#228;r f&#252;r Hypertrophie, stimmt das bei manchen Pl&#228;nen einfach nicht (ich hab damals nen 38,6 cm Oberarm gehabt, iirc, nicht grade Super-Masse).

Und verwechseln tu ich hier gar nix, ich hab mir damals schon Gedanken gemacht (und das als Schlagzeuger.... :D)
Und zum Rest. Naja, narrensicher ist es deswegen nicht, aber wenn ich den Stereotyp kenne, und der in meiner Erfahrung dann auch noch 100%ig zutrifft, bin ich garantiert nicht so dumm, es auf Biegen und Brechen selber auszuprobieren, ob es nicht vielleciht doch nach 1001 Versuch klappt. Dazu ist mir meine Zeit zu schade.

Ich weiss nur: Es klappte nicht f&#252;r mich, es klappte f&#252;r keinen den ich kannte. Also kann ich doch sagen: Meiner Meinung nach ist das Gewichte stemmen totaler M&#252;ll. Und andere davor warnen darf ich auch (zumal die USA - Kampfsportler - Propaganda Maschinerie ja das Internet mit angeblichen Gegenbeweisen vollstellt).
Es muss ja keiner glauben, macht ruhig weiter eure Bench presses und Clean & Jerks, aber sagt dann bitte nicht, ich h&#228;tte euch nicht gewarnt, denn in dieser Sache bin ich mir sehr, sehr, sehr sehr sicher.

heidelauf
08-09-2005, 22:07
Hallo YiShen,

Wenn du falsch trainierst, dann brauchst du doch nicht gleich Gewichte verteufeln. Das ist kein Schnellkrafttraining was du gemacht hast!! Was genau wolltest du denn damals erreichen, das würde mich mal interessieren.

Motivforschung ist zwar blöd, aber trotzdem ist das manchmal angebracht. Es gibt sowas wie eine Begeisterung für BB-Herkulengestalten. Und wenn Leute hier im Forum nachfragen, seis aus Lifestyle oder aus Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper oder was auch immer.. Warum denn nicht! Aber das Bodystyling/BB nicht das Nonplusultra für den Kampfsportler sein kann ist doch irgendwie auch logisch. Bei den meisten die damit anfangen kann man unterstellen das es nicht um die Verbesserung in ihrer Sportart geht. Das ist wahrscheinlich oft eher ein Vorwand oder sie haben falsche Vorstellungen davon, welches Ziel sie mit ihrem (BB-schwerlastigen) Training verfolgen. Ich kenne auch ein paar Judoka u. Boxer die mit Krafttraining anfingen, zu "Kloppsen" mutierten :D und ihr KK Training dann irgendwann aufgegeben haben. Sie wollen DAS und keine Schnelligkeit.

Irgendwann überwiegt wahrscheinlich das Interesse für Muckibuden und Gewichte vor dem wirklich aktiven KK Training mit herumfliegenden Fäusten/Beinen und allem.. So richtig kann ich mich da nicht reindenken. Aber wenn sie dann lahm werden und nur noch "wachsen&stemmen" wollen, dann liegt das nicht nur an den Wunderversprechen der Industrie. Sondern es ist einfach ihre Motivation die nicht mehr richtig zur Sportart passt.

:idea:

Grüße

YiShen
09-09-2005, 01:01
Ich hab ja nicht die ganze Zeit falsch trainiert, wie kommste jetzt da drauf o_O

Ich hab mal Bodybuilding gemacht, merkte, es bringt nix, hab anders trainiert (mehr Powerlifting Schiene, dann pure Schnellkraft) und es hat nix gebracht. Steifigkeit ind en Schultern ist echt &#252;bel als Striker, und Gewichte stemmen ist imho nunmal die sicherste Methode, richtig steif zu werden (in den Muskeln, ihr Schweinigel ;)).

heidelauf
09-09-2005, 01:57
Ich hab ja nicht die ganze Zeit falsch trainiert, wie kommste jetzt da drauf o_O Deiner Unzufriedenheit nach zu urteilen. Aber nimm es nicht krumm :o

Ich hab mal Bodybuilding gemacht, merkte, es bringt nix, hab anders trainiert (mehr Powerlifting Schiene, dann pure Schnellkraft) und es hat nix gebracht. Steifigkeit ind en Schultern ist echt übel als Striker, und Gewichte stemmen ist imho nunmal die sicherste Methode, richtig steif zu werden (in den Muskeln, ihr Schweinigel ) Bei mir ist es so, dass nach 4-8 Tagen die Muskulatur wieder völlig relaxed ist. Dann kann ich gewonnene Kraft einsetzen :)

Und auf Argument mit den Sprintern kann ich nur sagen.....keine Ahnung warum es bei denen mit der Schnellkraft klappt, aber wie sind ihre Tritte? Weiss da zufällig einer was?
Liegt es vielleicht daran, dass Schnelligkeit durch Entspannung nicht gleich Schnelligkeit durch Schnellkraft ist (was das Physiologische angeht) - denn dass man als "Kraftkammersau" nicht wirklich locker in den Muckies ist, bestreitet ja wohl keiner, der den Vergleich hat - und deswegen Trefferwirkung nicht direkt proportional zur 100m Zeit ist?
Diese Steifigkeit von der du geschrieben hast ist bedingt durch Trainingshäufigkeit und Trainingsgestaltung UND psychisch bedingt. Krafttraining muss nichts für die KK "bringen" wenn man es falsch macht.Insofern muss ich dir ein bissl rechtgeben, für deinen Appell.

Mars
09-09-2005, 09:22
Neben Heidelaufs korrekten Ausführungen, sollte noch erwähnt werden, dass "schnelle Muskefasern" ohne entsprechende Konditionierung des ZNS nicht schnell agieren können. Also KK-Training und entsprechendes Zusatztraining.

@Yishen
Dann war das kein HIT. HITer legen hohen Wert auf eine extrem langsame Bewegungsausführung. Was immer Du gemacht hast, war ganz normales Einsatztraining.

Du kannst ja glauben, was Du willst. Und Du kannst trainieren, wie Du willst. Aber bitte verallgemeinere Deine Erfahrungen nicht.

Gruß

The Joker
09-09-2005, 11:59
Und auf Argument mit den Sprintern kann ich nur sagen.....keine Ahnung warum es bei denen mit der Schnellkraft klappt, aber wie sind ihre Tritte? Weiss da zufällig einer was?
Liegt es vielleicht daran, dass Schnelligkeit durch Entspannung nicht gleich Schnelligkeit durch Schnellkraft ist (was das Physiologische angeht) - denn dass man als "Kraftkammersau" nicht wirklich locker in den Muckies ist, bestreitet ja wohl keiner, der den Vergleich hat - und deswegen Trefferwirkung nicht direkt proportional zur 100m Zeit ist? Dazu kann ich auch nur sagen, dass ich mal nen "Zusammenstoss" mit einem ehemaligen Sprinter hatte, und dessen Tritte hab ich nichtmal gespürt. Gut, der war nicht im Training, aber Schnellkraft hatte der mehr als genug.....
Wie Mars schon gesagt hat: ein Sprinter trainiert, um zu rennen und nicht um zu treten. Und als ehemaliger Sprinter kann ich dir sagen, dass die besten Leistungen nur erbracht werden können, wenn man möglichst entspannt ist. Ich versteh' deine Aussage von wegen Entspannung vs Schnellkraft deshalb nicht wirklich.
Zum Trainieren mit Gewichten als Ergänzung zur KK: Ab einem gewissen Niveau halte ich das für unabdingbar. Nur muss man halt richtig trainieren und nicht einfach 3x die Woche möglichst viel stemmen wollen. Und dass du gerade Boxer als Negativbeispiel nimmst, halte ich für ziemlich falsch, denn gerade dort kann man mit einem richtigen Krafttraining noch viel rausholen.


Außerdem ist HIT Hypertrophietraining (langsame Wiederholungen und 8-12 Wiederholungen) und hat mit Maximalkraft und Schnellkraft (schnelle, explosive Wiederholungen) überhaupt nichts zu tun.
Aber verbessert ein Hypertrophietraining nicht auch die Maximalkraftleistung? Ich hab das bis jetzt irgendwie immer so gelernt...

Miyagi
09-09-2005, 12:40
Aber verbessert ein Hypertrophietraining nicht auch die Maximalkraftleistung? Ich hab das bis jetzt irgendwie immer so gelernt...
Doch, aber das ist nicht das primäre Ziel von Hypertrophietraining und der WH-Bereich von 8-12 ist nicht das Optimum für Kraft, heisst aber nicht, dass die Kraft nicht auch mittrainiert wird. Bodybuilder sind ja nicht unbedingt gerade die Schwächsten :p

rakki
09-09-2005, 13:33
wie trainiert man dann kraft am besten?

Miyagi
09-09-2005, 13:48
wie trainiert man dann kraft am besten?
Im Bereich von 1-6 recht zügigen Wiederholungen.

O-Dogg
09-09-2005, 14:44
wie trainiert man dann kraft am besten?
Russische Komplex&#228;tze. Schnellraft ist kein gro&#223;er Unterschied zur Maximalkraft


Bodybuilder sind ja nicht unbedingt gerade die Schw&#228;chsten
Sieht man ja an den Bodybuilder, der wegen seiner Kraft zum Kraftsportler wurde und dort alles abr&#228;umt. Er hat viel Muskelmasse, viel Kraft und wenig fett (gegen Weight gainer Fraktion)

Der Name ist mir jetzt entfallen, aber hier ist er sicher auch bekannt. :D

Mars
09-09-2005, 15:54
Noch einmal: Das ZNS und die IK sind entscheidend für die Schnelligkeit der Bewegung ("schnellfasrige" Muskelmasse ist dabei nur eine Komponente, die nur "zündet", wenn man die Nerven und die IK entsprechend trainiert, sprich Schnellkraft und Maximalkrafttraining mit explosiven Wiederholungen, auch wenn sie mein Maximalkrafttraining eher langsam aussehen wegen des hohen Gewichts).

Russische Komplexsätze: Wechsel zwischen Maximalkraftsätzen und Schnellkraftsätzen.

Gruß

PS: Zu den einzelnen Krafttrainingsformen "wächst" gerade ein netter Thread im Fitnessforum heran. Auch einiges zur Schnellkraft dabei

YiShen
18-09-2005, 12:23
@Mars: Keine Ahnung woher du das mit den langsamen WHs hast, ehrlich. HITler haben noch nie möglichst langsam trainiert ;) Höchstens einige.
Im Gegenteil, HIT wurde LANGE Zeit als perfektes Martial Artist Training propagiert, auch wegen der nicht langsamen WHs.
Meinst du vielleicht Super Slow Training? :confused:
EDIT:
Aha, du hast es wahrscheinlich von bbszene.de.
Hat sich wohl geändert, zu meiner Zeit hiess es "Schnelle WHs = Mehr Gewicht = Mehr Kraft- und Wachstumsreiz".
Asche auf mein Haupt, aber damals hat man das echt net so gemacht. Da gab`s ja auch noch cyberpump.com.

@Joker: Na, es kommt doch immer das Argument "Sprinter trainieren mit Gewichten, ergo machen Gewichte Schnelle Techniken" in so ner Diskussion. Deswegen hab ich das sozusagen prophylaktisch aufgebracht. :)

Und das mit den Boxern - Ich kann ja auch nix dafür, war halt so, dass die wenig drauf hatten, weil sie steif waren.

Mars
18-09-2005, 13:27
Ich kenne die HIT-Geschichte praktisch von Anfang an. HIT beruht auf Einsatztraining, wobei das maximale aus diesem einen Satz herausgeholt werden soll, indem man sehr langsame Wiederholungen macht (Kadenzen werden oft von den HITern genannt; superslow ist eine noch verstärktere Version dieser Idee). Das Ganze einmal die Woche. Das sind die Grundzüge. Was Du unter HIT verstehst, weiß ich nicht. Aber das ursprüngliche HIT ist es jedenfalls nicht.

Wenn Du ein paar Boxer (oder Leute, die sich als solche bezeichnen) getroffen hast, kannst Du das nicht allgemein auf Boxer und boxspezifisches Training übertragen.

Gruß

O-Dogg
30-09-2005, 13:39
HIT muss nicht langsam sein.

Mars
30-09-2005, 15:58
HIT muss nicht langsam sein.

Die Jungs halten offenbar nichts davon, bei ihren "Ursprungsidealen" zu bleiben. ;) Der HIT-Begriff schein mit den Jahren an Dehnbarkeit gewonnen zu haben. Mir ist soll es egal sein. Die Wahrheit im KT liegt ohnehin nicht bei HIT, Hü oder Hott. Aber wir sind ja schon wieder offtopic.

YiShen
01-10-2005, 14:42
Naja einer der Boxer war zumindest laut eigenen Angaben sogar recht gut (Weiss jetz aber nicht mehr wie sein Kampfrekord war....die ganzen Kopftreffer fordern anscheinend ihre Tribut :D ) und auch 2 Gewichtsklassen über mir.
Und der hat das Sparring nach einer Runde abgebrochen, war blass um die Nase und hat seitdem nie wieder Übungskämpfe gegen mich gemacht :P

Klar kannste jetzt behaupten, dass ich nur die "Freaks" kenne (was möglicherweise auch stimmt), aber es zog sich halt wie ein roter Faden durch die Steifschultrigen, dass sie mit Gewichten trainiert haben.

Ich kenn sogar Fälle wo n Schläger in meinem Bekanntenkreis (der Freeclimber) wegen Gewichten zu schwer fürs Freeclimbing wurde, dann hat er auf BWEs umgestellt und seine Schläge wurden durchaus schneller und auch härter.

Wie gesagt - was ich hier behaupte, das beziehe ich auf modernes Gewichte heben. Die okinawanischen (sp?) Geräte machen weniger steif und mit Kettlebells hab ich zB überhaupt keine Erfahrungen.

Mars
01-10-2005, 16:58
Was verstehst Du bitte unter "modernem Gewichtheben?" Offenbar kein (sportwissenschaftlich und sportpraktisch als effektiv erwiesenes) Schnellkraft- und Maximalkrafttraining. Die Jungs, die so trainieren, sind nicht steif oder langsam.

Sonderlich repräsentativ scheinen mir die "Boxer", mit denen zu tun hattest ja nicht zu sein. (Das zuletzt genannte Exemplar hatte sein Defizit außerdem wohl eher im Ausdauerbereich). Ich möchte bezweifeln, dass einer von denen Ahnung von effektivem Schnellkrafttraining eine Ahnung hat oder es gar konsequent betreibt. Und außerdem habe ich schon einmal betont, dass eigene Erfahrung "aus dem Umfeld" keine echte Aussage über die Wirksamkeit von eírgendetwas im Allgemeinen aussagen. Sicher kann es einem zu bestimmten Schlüssen verleiten, wenn man dauernd nur die Negativbeispiele zu sehen bekommt.
Gruß

Slick
05-10-2005, 15:16
Dem schließe ich mich an...
Logisch ist schon, dass ein Muskelberg, der seine Muskeln nur über Massetraining im Wdh-Bereich zwischen 1-4 aufgebaut hat, wohl keine 3 Runden durchsteht.
Aber das hat ja nun nichts mit Gewichteheben allgemein zu tun... die Frage ist WIE man es macht.
Seht euch doch mal in der Muckibude um:
Dort gibt es Masseberge mit mehr Fett als Muskeln, Discopumper mit dicken Armen, Bodybuilder, Sportler (zu denen ich mich zähle) und Idioten die immer noch daran glauben, dass unsaubere gehampelte Wiederholungen mit viel zu hohem Gewicht effektiv wären (z.B. die klassische Latzugmarionette).
Wer mit Sinn und Verstand trainiert wird definitiv nicht unbeweglich!
Nur bauen sich Muskeln nunmal langsam auf...
wer das hinnimmt ist schon auf dem richtigen Weg.
Qualität statt Quantität...

...in diesem Sinne...

Mars
05-10-2005, 15:41
@slick

100 Punkte !

"Latzugmarionette" Den Begriff merke ich mir. Trifft die Sache sehr gut.;)

Gruß

jeungbou
08-10-2005, 18:18
Sollte sportliches Kräftemessen das Ziel sein, dann ist grössere Kraft sicher von Vorteil. Allerdings kann sich grosse Kraft beim technischen Training auch als hinderlich erweisen. Ich habe Leute beim Aikido erlebt die sich technisch nicht steigern konnten, weil sie Techniken mit ihrer enormen Körperkraft immer abfälschen konnten, und irgendwann dann gescheitert sind als sie auf einen stärkeren Gegner stiessen. Und dann heisst es auf einmal die Techniken brächten ja gar nichts... Nun gut aber das ist ein anderes Thema.

Dass viele die zusätzlich zum KK Krafttraining das aus anderen Gründen machen stimme ich zu. Das sieht man schon an der Bankdrückeuphorie der Leute. Ist doch hauptsächlich alles um "Strandmuskulatur" aufzubauen. Damals im TKD haben wir jedenfalls immer nur enge Liegesstütze gemacht, da die Bewegung der des Faustschlages näher kommt (Ellenbogen nach unten und dicht am Körper halten, beim Faustschlag auf keinen Fall nach aussen drehen). Mein Kungfumeister meinte sogar, dass das Nachaussendrehen der Ellebogen eine ganz und gar unnatürliche Bewegung sei die zu steifen Schultern führt was wiederum zur Folge hat, dass der Schlag nur aus den Armen kommt und nicht aus dem ganzen Körper. Also warum soviel Brusttraining? Bestimmt nicht für KK. Dass breites BD sogar kontraproduktiv sein kann, mag schon sein.

Habe übrigens persönlich auch zweieinhalb Jahre mit Gewichten trainiert. Natürlich auch BD. Kommt schon eine schöne Figur bei raus. Aber wenn man das ordentlich betreiben will, muss man schon ziemlich viel Zeit reinstecken und vor allem die ganze Ernährung darauf einstellen. War mir zu anstrengend und daher hielten sich die Erfolge auch in Grenzen. Deshalb bin dann doch wieder auf Klimmzüge und Dips an der frischen Luft umgestiegen, um trotz akademischer Tätigkeit bei Kräften zu bleiben. Mein Figur hat sich dadurch allerdings nicht verschlechtert. Nur Brustmuskeln sehen wieder etwas "menschlicher" aus, dafür wachsen jetzt Flügel :D

Mars
09-10-2005, 09:06
Mit Bankdrücken bekommst eine schönen "Punch." Und wenn Du Dein Techniktraining nicht vernachlässigst, wird Deine Auführung nicht leiden.

Gruß

jeungbou
09-10-2005, 10:33
Mit Bankdrücken bekommst eine schönen "Punch." Und wenn Du Dein Techniktraining nicht vernachlässigst, wird Deine Auführung nicht leiden.

Muesste man dafuer nicht enge machen:confused:
Habe noch nie gehoert, dass man das BB-BD so einfach uebernehmen kann.

Mars
09-10-2005, 11:48
Muesste man dafuer nicht enge machen:confused:
Habe noch nie gehoert, dass man das BB-BD so einfach uebernehmen kann.

Wer spricht denn von BB-BD?

O-Dogg
15-10-2005, 14:17
was ist BB-BD?

Mars
15-10-2005, 15:56
was ist BB-BD?

BodyBuilding- BankDrücken. ;) Ich habe mal dem Internet-Abkürzungswahn nachgegeben.

Gruß