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Vollständige Version anzeigen : Open Mind Combat (OMC) und Optimale Selbstverteidigung.de?



Tony
28-07-2005, 12:20
Lieber Christian,

vor kurzem war ich mal wieder auf Eurer Homepage und sah, daß sich in Sachen SV einiges bei Euch im TFC Ludwigshafen getan hat. Nun möchte ich Dir ein paar Fragen stellen in Bezug auf auf Open Mind Combat und das Training an sich beim TFC Ludwigshafen:

Eine optimale SV sollte einfache Antworten auf alle Angriffsarten haben. Was denkst Du darüber?

Selbstverteidigungsfähig bedeutet eine realistische Chance relativ unbeschadet aus Angriffen aller Art heraus zu kommen. Ist das OMC leicht zu erlernen und wird man in einer vernünftigen Zeit selbstverteidigungsfähig?


Körperliche Faktoren spielen in der SV eine Rolle. Natürlich hat ein sportlicherer Mensch in der SV einen Vorteil. Doch wie sieht es bei etwas „unsportlicheren“ Menschen aus?
Funktioniert das OMC auch unabhängig von Kraft, Kondition und Gelenkigkeit?


Wird auf die Verhältnismäßigkeit bei der Notwehr eingegangen und wird man bzgl. der psychischen Belange geschult? Was nützt das genialste System, wenn man in Angststarre verfällt?


Wie sieht es bzgl. des Verletzungsrisikos im Training aus, wenn man OMC trainiert?


Gibt es in dem System traditionelle Riten wie in manchen asiatischen KK?


Gibt es Graduierungen und kommt man nur durch diese weiter?


Gibt es starre Technikvorgaben oder gibt es hier auf die Personen abgestimmte Vorgehensweisen, da ja nicht jeder gleich groß, dick, dünn etc. ist?


Lernt man auch Techniken zur Abwendung von Bedrohung anderer?


Wenn man den Einsatzmöglichkeiten einer Waffe kennt, hat meine eine kleine Chance diese ab zu wehren. Wie sieht es bei Waffenangriffen und bei Angriffen von mehreren Personen aus? Lernt man mit Waffen um zu gehen?



Ein gepolsterte Schutzanzug ermöglicht das Nachstellen realistischer Nahkampfsituationen, ohne dass Rücksicht auf Verletzungen genommen werden muss. Model Mugging bedeutet, dass ein Trainer im Schutzanzug die Schüler einzeln in eine Selbstverteidigungssituation bringt und dieser entsprechend reagieren soll. Dies kann eine einfache Deeskalationstechnik sein, aber auch das rasche und effektive Beenden des Angriffs mittels Schlag-, Hebel- und Tritttechniken. Ziel ist es, sich einerseits ganz realistisch mit möglichen Konfliktsituationen auseinander zusetzen, um der Stress- und Panikreaktion vorzubeugen, andererseits auch die geeignete Reaktion (je nach Intensität des Angriffs) rasch auszuwählen und umzusetzen.
Wie verhält es sich mit Freikämpfen/Sparring?

Hoffentlich schließen sich noch einige Fragesteller an, damit evtl. offene Fragen geklärt werden können.

So bin mal auf Deine Antworten gespannt.

Grüßle
Tony

Chris_B
28-07-2005, 12:57
Hi Toni,

ich versuchs mal, mit dem Bewußtsein, hier evtl. zerrissen zu werden. :)

Gleich zu Anfang möchte ich jedoch mitteilen, dass OMC nicht in Konkurenz zum Ju-Jutsu zu sehen ist. Vor einigen Jahren habe ich Progressive Fighting Systems bei Michael Grüner, Paul Vunak und Tom Cruze trainiert. Rein aus finanziellen Gründen habe ich damit aufgehört. Ein IPTP (Privattraining in München) mit teilweise bis zu 10 Personen kostete 300 Euro. Dann kamen noch Hotel- und Fahrtkosten dazu. Da ich meine Übungsleitereinnahmen als JJka bestreite, stehen die Ausgaben und Einnahmen in keinem Verhältnis.
Von 1999 bis 2004 habe ich von Jeff Espinous und Johan Skalberg gelernt. Leider habe ich mich mit Jeffs (jetzt ehemaliger) Freundin nicht gut verstanden. Das war mit ein Grund warum ich die IKAEF verließ. Ansonsten gehört für mich Jeff und Johan zu den besten Trainern die ich kenne!



Eine optimale SV sollte einfache Antworten auf alle Angriffsarten haben. Was denkst Du darüber?


Das halte ich für überaus sinnvoll. Man weiß nie, wie man angegriffen wird und sollte sich in jeder Distanz auskennen und auch die Abwehr von Waffenangriffen beherrschen.



Selbstverteidigungsfähig bedeutet eine realistische Chance relativ unbeschadet aus Angriffen aller Art heraus zu kommen. Ist das OMC leicht zu erlernen und wird man in einer vernünftigen Zeit selbstverteidigungsfähig?


Hier habe ich Konzepte aus dem Progressive Fighting Systems verwendet. Wobei man hier erwähnen muss, dass man bei deren Anwendung leicht wegen übergroßer Härte (schwerer Körperverletzung) verurteilt werden kann. (Kettenfauststöße, Kopfstoß, Knieschlag, Ellenbogenschläge zum Kopf). Als Kampfsportler wird man es vor Gericht schwer haben diese Härte zu begründen.



Körperliche Faktoren spielen in der SV eine Rolle. Natürlich hat ein sportlicherer Mensch in der SV einen Vorteil. Doch wie sieht es bei etwas „unsportlicheren“ Menschen aus?
Funktioniert das OMC auch unabhängig von Kraft, Kondition und Gelenkigkeit?


Eindeutig Jain. Auf der einen Seite versuche ich die Abwehrtechniken nur auf Vitalpunkte zu platzieren (Augen, Ohren, Nase, Kehlkopf, Genitalbereich). Auf der anderen Seite ist es gearde in der Bodenlage super schwer sich gegen einen viel schwereren Gegner zu wehren. Da muss man technisch schon viel besser sein. Gerade im Boden vermittle ich die Kunst des Beissens (KM). Ein Bis erzeugt Schmerz unentwegte Bisse erzeugen Panik (Zitat: Paul Vunak).



Wird auf die Verhältnismäßigkeit bei der Notwehr eingegangen und wird man bzgl. der psychischen Belange geschult? Was nützt das genialste System, wenn man in Angststarre verfällt?


Die notwehrrechtlichen Dinge vermittle ich, wobei es wie schon oben geschrieben es sehr schwer für einen Kampfsportler wird. Ein Richter erwartet, dass man klar zum Ausdrück bringt, dass man keinen Streit möchte und dass man als erfahrener Kampfsportler eine "milde" Abwehrtechnik nutzt. Mit meinen 115 kg und dem 5. Dan Ju-Jutsu muss ich sehr aufpassen, mit dem was ich tue.



Wie sieht es bzgl. des Verletzungsrisikos im Training aus, wenn man OMC trainiert?


Nicht anders als bei allen anderen Kampfsportarten. Allerdings lege ich Wert auf Sparring (auch mit Stock und Messer). Von reiner SV halte ich nicht viel.
Dazu mehr bei Deiner letzten Frage.



Gibt es in dem System traditionelle Riten wie in manchen asiatischen KK?


Nö! Kein Gi, keine Kleiderordung, nur Spaß und "Perfektion".



Gibt es Graduierungen und kommt man nur durch diese weiter?


Yepp, die gibt es (5 Schüler + 5 Instructor). Ich bin davon überzeugt, dass es sinnvoll ist längere Zeit die gleichen Dinge zu trainieren, dann bleiben die besser hängen. Das macht man, wenn man sich z.B. auf eine Prüfung vorbereitet. Du musst allerdings keine Prüfung machen. Für viele spielt das keine Rolle. Es ist nicht wie in anderen Systemen, dass Du nur für eine Bezahlung weiter kommst. Ich verdiene mein Geld als IT-Trainer.



Gibt es starre Technikvorgaben oder gibt es hier auf die Personen abgestimmte Vorgehensweisen, da ja nicht jeder gleich groß, dick, dünn etc. ist?


Es gibt verschiedene Techniken/Kombinationen die ich für die Prüfung sehen möchte, ansonsten ist es frei. "Absorb what is useful" (<- von Bruce Lee).



Lernt man auch Techniken zur Abwendung von Bedrohung anderer?


Wie Du weißt, komme ich aus dem Ju-Jutsu und werde somit auch die Nothilfe entsprechend schulen.



Wenn man den Einsatzmöglichkeiten einer Waffe kennt, hat meine eine kleine Chance diese ab zu wehren. Wie sieht es bei Waffenangriffen und bei Angriffen von mehreren Personen aus? Lernt man mit Waffen um zu gehen?


Der große Unterschied zwischen OMC und dem Ju-Jutsu ist der Umgang mit den Waffen. Im Ju-Jutsu gibt es z. B. kein Doppelstocktraining (Sinawali) und keine Übungen mit Stock und Messer (Espada y daga). Diese Dinge sind bei mir von Anfang an dabei.
Eine verletzungsfreie Verteidigung gegen EINEN Messerkämpfer, der bis zu 6 Meter von Dir entfernt ist und auf dich zurennt, ist so gut wie unmöglich! Von daher üben wir auch das rennen! :) <- Nein, natürlich nicht aber es sollte jedem bekannt sein, dass wegrennen besser ist als geschnitten zu werden. Ich habe auch spezielle Messer im Training, die man mit Farbe einstreichen kann, damit man etwas realistischer Trainieren kann. Auch das Training Waffe gegen Waffe wird geübt (im Gegensatz zum Ju-Jutsu).



Ein gepolsterte Schutzanzug ermöglicht das Nachstellen realistischer Nahkampfsituationen, ohne dass Rücksicht auf Verletzungen genommen werden muss. Model Mugging bedeutet, dass ein Trainer im Schutzanzug die Schüler einzeln in eine Selbstverteidigungssituation bringt und dieser entsprechend reagieren soll. Dies kann eine einfache Deeskalationstechnik sein, aber auch das rasche und effektive Beenden des Angriffs mittels Schlag-, Hebel- und Tritttechniken. Ziel ist es, sich einerseits ganz realistisch mit möglichen Konfliktsituationen auseinander zusetzen, um der Stress- und Panikreaktion vorzubeugen, andererseits auch die geeignete Reaktion (je nach Intensität des Angriffs) rasch auszuwählen und umzusetzen.
Wie verhält es sich mit Freikämpfen/Sparring?

Schutzausrüstungen benutze ich nicht. Wir trainieren regelmäßig Schlag- und Tritttechniken gegen Pratzen und machen Sparring in allen Formen (im Boden, im Stand, auch mit Waffen).

Auch wenn ich jetzt geköpft werde, versuche ich mal meine Meinung mitzuteilen:

Früher gab es das Jiu-Jitsu. Die Techniken waren sehr gefährlich und es konnte kein Wettkampf betrieben werden. Einige Leute wie z.B. Kano nahmen Techniken aus dem Jiu-Jitsu und bildeten eine eigene Sportart wie z. B. das Judo. Dort wurden Wettkämpfe ausgerichtet. Irgendwann stellte man fest, dass die Wettkämpfer dem rein auf Selbstverteidigung ausgerichteten Sportler überlegen waren, egal welchen Wettkampfsport sie betrieben haben.
Ich raufe schon immer und kämpfe auch jetzt noch im Luta-Livre. Es ist zwar peinlich aber ich habe Anfänger (1-2 Jahre) im Luta-Livre dabei, die "normalen" Schwarzgurte(Ju-Jutsu), die kein Sparring machen!!! überlegen
sind. Wenn man immer nur mit einem passiven Partner trainiert, wird man im Sparring sehr schnell feststellen, dass vieles nicht geht.

Viele der Ju-Jutsuka/Jiu-Jitsuka kämpfen und diese Gruppe meine ich hier nicht! Mir geht es nur um die Gruppe die reine Selbstverteidigung trainiert.

Lasst mich leben!!! ;)

So ich hoffe, dass ich Dir deine Fragen beantworten konnte?

Ein Buch in Sachen Selbstverteidigung ist fertig und wird Anfang 2006 auf den Markt kommen.

So long

Christian

www.optimale-selbstverteidigung.de

malice
28-07-2005, 14:22
"Irgendwann stellte man fest, dass die Wettkämpfer dem rein auf Selbstverteidigung ausgerichteten Sportler überlegen waren, egal welchen Wettkampfsport sie betrieben haben."

Find ich gut, dass du das schreibst. Der Meinung bin ich nämlich auch. Ich finde wenn man gut kämpfen lernt, lernt man automatisch sich auch zu verteidigen. Hingegen die Schüler vieler Selbstverteidigungskurse nach meiner Erfahrung unfähig wären in einem Fight die ersten 2 Minuten zu überstehen.

Tony
28-07-2005, 14:25
Hallo Christian, hallo auch an die Anderen KK,

möchte noch mal nachhaken, da einige Antworten für mich nicht ausreichend beantworten wurden bzw. den Wissensdurst nicht stillten.

Ist OMC leicht zu lernen oder muß man irgendwelche Formen perfektionieren, bis auch die xy-Technik im absolut korrektem Winkel ausgeführt wird?


Wird man in einer relativ kurzen Zeit SV-fähig?


Werden bei Dir auch die psychischen Belange geschult? Hierunter verstehe ich den Abbau der evtl. Schlaghemmung, Umgang mit Angst und der daraus resultierenden Angststarre, verbale Gewaltabwendung etc.


Gratulation für Dein neues Buch. Anfang 2006 werde ich einer der Käufer sein. Mögen es noch Viele werden.

Grüßle
Tony

TacHead
28-07-2005, 14:27
Lasst mich leben!!! ;)


Kein Problem - zumal genau meine Meinung. Der DJJV ist zwar mit dem neuen Prüfungsprogramm (mehr Hinwendung zum kämpferischen Bewegen, Modernisierung der Waffenabwehr, Aufbau in Technikgruppen/Konzepten statt Einzeltechniken) auf dem richtigen Weg, aber durch die Vielzahl der Kampfsysteme und Interessen wird es schwer, ein schlüssiges und effektives Prüfungsprogramm aufrecht zu erhalten. Eine Aufgliederung der Prüfung in "Pflicht" und "Kür" wäre eine Lösung, aber sehr aufwändig und bürokratisch. Daher ist es naheliegend, dass viele Kampfsportler (v.a. Ju-Jutsuka), die Felder, die im Ju-Jutsu (je nach Verein) zu kurz kommen, woanders vertiefen.


PS: Sehen wir uns auf dem Bundesseminar?

Chris_B
28-07-2005, 14:30
Kein Problem - zumal genau meine Meinung. Der DJJV ist zwar mit dem neuen Prüfungsprogramm (mehr Hinwendung zum kämpferischen Bewegen, Modernisierung der Waffenabwehr, Aufbau in Technikgruppen/Konzepten statt Einzeltechniken) auf dem richtigen Weg, aber durch die Vierlzahl der Kampfsysteme und Interessen wird es schwer, ein schlüssiges und effektives Prüfungsprogramm aufrecht zu erhalten. Eine Aufgliederung der Prüfung in "Pflicht" und "Kür" wäre eine Lösung, aber sehr aufwändig und bürokratisch.


PS: Sehen wir uns auf dem Bundesseminar?

Hi TacHead,

ja ich bin wieder dabei und freu mich schon sehr darauf!

So long

Christian :)

Chris_B
28-07-2005, 14:43
Ist OMC leicht zu lernen oder muß man irgendwelche Formen perfektionieren, bis auch die xy-Technik im absolut korrektem Winkel ausgeführt wird?

Hi Toni,

teils ja teils nein. Da ich eine komplette Ausbildung in Kali dabei habe (Sinawali mit sämtlichen Prinzipien), ist das schon ziemlich anspruchsvoll und bedarf viel Übung. Auf der anderen Seite habe ich natürlich auch Drills aus dem PFS drin, die es möglich machen eine gefährliche Situation schnell zu klären. Diese Drillformen sind sehr einfach und schnell zu erlernen. Der Nachteil -> zu brutal. Vor Gericht, wird das sicherlich als unverhältnismäßig eingestuft.

Die Waffenabwehr incl. der Entwaffnungstechniken muss auch lange geübt werden, damit die Griffe stimmen, das weiterleiten der gegnerischen Arme automatisiert wird. Das Dauert schon ein wenig.

Sehr aufwendig ist der Bodenkampf. Ein Anti-Bodenkampf wie es im WT geschult wird ist nach meiner Meinung!!! gegen einen Grappler nur schwer anwendbar. Wenn man weiß, wie man sein Gewicht einsetzt und seinen Kopf immer schön unten hält, ist es wirklich nicht einfach sich zu befreien. Mit Kettenfauststößen oder Tritten zum Kopf ist da nichts machbar. Hier setze ich für den Straßenkampf noch das Beissen ein.

Es dauert halt alles seine Zeit.




Wird man in einer relativ kurzen Zeit SV-fähig?

Jain, kommt auf den Angriff, den Gegner und die Fähigkeiten des Verteidigers an. Ich kenne mich mit der Messerverteidigung gut aus. Wenn Du ein Messer nimmst und auf mich einschneidest, werde ich verletzt oder sogar getötet obwohl ich das schon über 20 Jahre sehr intensiv mache. Du musst den anderen analysieren. Ist er ein Boxer und Du nicht, dann box nicht mit ihm, dann benötigst Du Kenntniss z.B. im Takedown- und Bodenbereich. Ist es ein Grappler und Du nicht, dann versuche in nicht an Dich zu lassen. Boxe, weiche aus aber geh nicht in den Boden. Es kommt immer darauf an wo Deine Stärken und Schwächen sind und wie Dein Gegner drauf ist. Das Ganze läßt sich also so einfach nicht beantworten.


Werden bei Dir auch die psychischen Belange geschult? Hierunter verstehe ich den Abbau der evtl. Schlaghemmung, Umgang mit Angst und der daraus resultierenden Angststarre, verbale Gewaltabwendung etc.

Paul Vunak hat im Bereich "Killerinstinkt" einige Drills um das Ganze zu Fördern. Diese Dinge habe ich allerdings noch nicht oft im Training eingesetzt. Habe ich aber vor!


Gratulation für Dein neues Buch. Anfang 2006 werde ich einer der Käufer sein. Mögen es noch Viele werden.

Grüßle
Tony

I´ll do my very best! ;)

So long

Christian

www.open-mind-combat.com

Stimagon
28-07-2005, 15:01
Hallo Christian,

schließe mich auch da meinem Vorredner an, dass Wettkamperfahrung meines Meinung nach auch für den SV-Bereich deutliche Vorteile mit sich bringt.

Finde auch gut, dass du mehrfach auf den rechtlichen Aspekt hinweist - der ist nicht von der Hand zu weisen. Viele "einfache" Sachen kann man zwar verhältnissmäßig schnell erlernen und sie haben auch eine heftige Wirkung im Ziel bringen einen aber vor dem Kadi ins schwitzen (wenn das eigene Leben bedroht ist, sollte man so etwas ohne zu zögern einsetzen, damit ich nicht falsch verstanden werde - hier meine ich eher den Bereich Rempelei und "harmlose" Bierhausprügelein)

Chris_B
28-07-2005, 15:11
hier meine ich eher den Bereich Rempelei und "harmlose" Bierhausprügelein)

Hi Stimagon,

wir veranstalten ja am 3. September wieder einen großen Open-Air Sommerlehrgang (Out in the Green), bei diesem werde ich eine Einheit "Angriffe in der Kneipe - am Tisch" unterrichten. Ich stimme mit dem von Dir geschriebenen voll überein, wollte jedoch noch für die Allgemeinheit ergänzen:

Wenn ein Schläger vor Dir steht und beide Hände auf den Tisch aufgestellt hat, so bleiben Dir nicht viele Möglichkeiten. Ich zeige z.B.

Arme jeweils nach außen wegschlagen und Pressluftschlag auf die Ohren, danach den Kopf auf den Tisch ziehen und das Ganze mit einem Ellenbogenschlag zum Kopf beenden.

Das würde schon den Bestandteil der schweren Körperverletzung erfüllen (1/2 bis 1 Jahr Knast oder auf Bewährung falls es das erste Mal war). Darauf werde ich am Lehrgang auch immer wieder hinweisen! Wenn´s allerdings ein sehr gefährlicher Gegner ist, benötigt man ein paar Techniken, die einem helfen können zu Überleben (meine Meinung).

So long

Christian

P.S. Ich überlege noch ob ich auch noch eine Einheit "Beissen" anbiete? ;)

Stimagon
28-07-2005, 15:28
P.S. Ich überlege noch ob ich auch noch eine Einheit "Beissen" anbiete? ;)

Das hätte auf jeden Fall etwas. :D
Bin auch erst durch dein oberes Posting gedanklich wieder darauf gekommen so etwas anzuwenden (halt die üblichen "mädchensachen": kratzen, beissen...).
Das ist auch eigentlich der einzige Punkt, in dem Wettkämpfer zusätzlich an sich arbeiten müßen. Dadurch, dass das eben Regeln unterliegt muß man in einer SV-Situation "umschalten" können.
Das läuft i.d.R. nicht nett ab.

BTW: Das mit sich aufstützenden Schläger und der nachfolgenden Abwehr habe ich genau so schon einmal gesehen - "Der Kickboxer" mit van Damme :D :rolleyes:

diva
28-07-2005, 15:38
Ich raufe schon immer und kämpfe auch jetzt noch im Luta-Livre. Es ist zwar peinlich aber ich habe Anfänger (1-2 Jahre) im Luta-Livre dabei, die "normalen" Schwarzgurte(Ju-Jutsu), die kein Sparring machen!!! überlegen
sind.

www.optimale-selbstverteidigung.de


Ohje. Ich habe auch 'nen Dan im JJ und gehe nebenbei ab und zu noch zum BJJ. Dort werde ich - weibl. 57 kg - regelmäßig von allen BJJ-Kämpfern im Boden zum Päckchen verschnürt. Muss ich mich jetzt schämen?

Übrigens, das mit dem Waschweibertechniken (Kratzen, Beissen, Spucken, Haare ziehen, Gesicht zerkratzen) - find ich echt gut. Ich muss immer schmunzeln, wenn Frauen in Frauen-SV-Kurse gehen und dort beigebracht bekommen, die frau "ordentlcih und richtig" schlägt, dabei haben wir doch schon ordentliche Techniken drauf ;)

Diva

Chris_B
28-07-2005, 15:45
Ohje. Ich habe auch 'nen Dan im JJ und gehe nebenbei ab und zu noch zum BJJ. Dort werde ich - weibl. 57 kg - regelmäßig von allen BJJ-Kämpfern im Boden zum Päckchen verschnürt. Muss ich mich jetzt schämen?

Diva

Hi Diva,

erstens hast Du nur 57 kg und zweitens bist Du körperlich vielen Männern von der Kraft her unterlegen. Ich gehe auch mal davon aus, dass Deine Frage nicht ernst gemeint war. :)

Wobei ich schon sagen muss, dass meine Freundin (Grüngurt JJ und Gelbgurt Luta-Livre) dem einen oder anderen Schwarzgurt (reine SV kein Sparring!) bei mir im Verein ganz schön zu schaffen macht. Sie wiegt allerdings einiges mehr als Du. Sie hat auch einige Jahre Kick-Boxen gemacht und hat viel Kraft.

Die BJJ Kämpfer raufen doch fast immer oder? Von daher ist es doch nicht ungewöhnlich, dass dich die Männer zum Päckchen verschnüren oder?

Wenn Du wie ich auch 115 kg wiegen würdest, wäre das nicht mehr ganz so einfach! :) Das wäre ein Bild oder?

So long

Christian :)

diva
28-07-2005, 15:58
Hi Diva,

erstens hast Du nur 57 kg und zweitens bist Du körperlich vielen Männern von der Kraft her unterlegen. Ich gehe auch mal davon aus, dass Deine Frage nicht ernst gemeint war. :)

Wobei ich schon sagen muss, dass meine Freundin (Grüngurt JJ und Gelbgurt Luta-Livre) dem einen oder anderen Schwarzgurt (reine SV kein Sparring!) bei mir im Verein ganz schön zu schaffen macht. Sie wiegt allerdings einiges mehr als Du. Sie hat auch einige Jahre Kick-Boxen gemacht und hat viel Kraft.

Die BJJ Kämpfer raufen doch fast immer oder? Von daher ist es doch nicht ungewöhnlich, dass dich die Männer zum Päckchen verschnüren oder?

Wenn Du wie ich auch 115 kg wiegen würdest, wäre das nicht mehr ganz so einfach! :) Das wäre ein Bild oder?

So long

Christian :)

Ja klar war das nicht so ernst gemeint. ;)
Aber immerhin traue ich mich noch dorthin, zwischen all den Kerlen, die fast alle eher Deiner Gewichtsklasse nahe kommen - habe ich zumindest subjektiv das Gefühl, wenn ich unten platt gedrückt werde. Gestern abend erst habe ich bei einem tatsächlich ein Beinriegel ansetzen können und was macht er - steht einfach auf und schüttelt mich ab wie 'nen alten Stiefel

marq
28-07-2005, 16:04
siehste mal wie effektiv SV sein kann.......

die suche nach der effektivität der techniken im SV-bereich habe ich aufgeben.......

Chris_B
28-07-2005, 16:07
Ja klar war das nicht so ernst gemeint. ;)
Aber immerhin traue ich mich noch dorthin, zwischen all den Kerlen, die fast alle eher Deiner Gewichtsklasse nahe kommen - habe ich zumindest subjektiv das Gefühl, wenn ich unten platt gedrückt werde. Gestern abend erst habe ich bei einem tatsächlich ein Beinriegel ansetzen können und was macht er - steht einfach auf und schüttelt mich ab wie 'nen alten Stiefel

Hi Diva,

ich hab es mal zugelassen, dass eine Frau (auch ca. 50 kg) einen Mata Leao ansetzte. Trotz meiner Masse, hat die mich abgewürgt. Ok, es ist schwer in die Position zu kommen aber wenn der Würger mal sitzt, ist es gar nicht so einfach da wieder raus zu kommen.

So long

Christian :)

Ju-Jutsu-Ka
28-07-2005, 16:09
reine SV kein Sparring


Finde ich passt nicht
es gibt (leider) Vereine die das so trainieren, zum Glück immer weniger:D

Meiner Meinung nach ist macht gerade das Sparring einen SV-fähig, außerdem macht es richtig Spass und tut was für die Kondition.
Und sei es "nur" das Bodenrandori, was bei mir die Weissgurte machen müssen.