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Vollständige Version anzeigen : tipps zur schnellen regeneration



heidelauf
28-07-2005, 19:43
Wie kann ich am besten verhindern, dass ich nach ner intensiven Einheit total im Eimer bin. Hab gestern wieder draußen trainiert, es war bissl warm, und konnte dann nicht schlafen. Irgendwann nach 2:30 heut morgen hab ich den Puls gemessen, der sprang immer zw. 79-92 (Ruhepuls bei mir < 65), dabei saß ich nur am Schreibtisch rum und wollte gern schlafen. Wenn ich ehrlich bin passiert mir das zu häufig :o Ich komm einfach nicht weiter.

Was ist am besten für den cool down ?
Und was hilft am besten um Übertraining zu vermeiden ?
Wie vermeidet ihr Gewichtsverlust nach intensiven Einheiten ?

Soweit, ich glaub das gehört zumindest ein wenig zu Regeneration :)

Miyagi
28-07-2005, 20:56
(Ruhepuls bei mir < 65), dabei saß ich nur am Schreibtisch rum und wollte gern schlafen. Wenn ich ehrlich bin passiert mir das zu häufig :o Ich komm einfach nicht weiter.

Was ist am besten für den cool down ?
Und was hilft am besten um Übertraining zu vermeiden ?
Wie vermeidet ihr Gewichtsverlust nach intensiven Einheiten ?

Soweit, ich glaub das gehört zumindest ein wenig zu Regeneration :)
Tz, meiner ist immer knapp unter 100 :rolleyes: :D
Was meinst du denn mit Gewichtsverlust?

heidelauf
28-07-2005, 21:07
Mehr als 4kg in einer Woche. ich hasse Herzrasen.

heidelauf
28-07-2005, 21:10
und Schlaflosigkeit

Mars
29-07-2005, 08:57
Der puls ist bei höheren Temperaturen immer höher als üblich. Das hängt mit der Hydration zusammen. Wenn Dein Puls also während des Trainings und einige Zeit danach höher ist, ist das nicht ungewöhnlich.

Du hast offenbar jedoch das Trinken vernachlässigt. Vor und nach (wenn möglich auch während der Belastung) ausreichend das Richtige trinken (Natrium ist wichtig, wenn größere Flüssigkeitsmengen aufgenommen werden). Der Puls spielt bei Dehydrierung gerne „verrückt.“ Der Gewichtsverlust dürfte hier auf den Wasserverlust zurückzuführen sein. So schnell geht Muskelmasse nicht flöten. Keine Angst. Auch das Herzrasen kommt daher.

Von einem Übertraining kann man nicht sprechen (es sei denn, Du wärst schon seit vielen Tagen in einem Leistungstief, hättest schlechte Laune, Schlafprobleme etc.). Einem echten Übertraining geht in der Regel eine längere Phase der Überlastung durch zu hohe Intensität, zu großen Umfang und/ oder zu hohe Häufigkeit sowie unzureichende Erholung (geistig wie körperlich) voraus. Erst dann kommt es zu einem „Underperformancesyndrom.“ Vorläufer dieser Erscheinung ist das „overreaching“ (man hast es übertrieben): Die Glykogenspeicher sind verarmt, die Nerven überlastet, der Elektrolythaushalt gestört, etc. Das merkt man eigentlich recht schnell, wenn man aufpasst. Dann sollte sofort circa eine Woche der Trainingsplan ruhen oder Intensität und Umfang verringert werden. Ausreichend Schlaf ist auch wichtig.

Nach einer intensiven Einheit SOLLST Du „im Eimer“ sein. Denn das Ziel solcher Einheiten ist es ja einen entsprechenden Reiz zu setzen. Bei richtiger Erholung erfolgt eine Anpassung, von der Du profitierst. Solche Einheiten sollten nur nicht zu umfangreich und vor allem nicht zu häufig durchgeführt werden. Wechsel „Hart“ immer mit „Zart“ ab (Tempoläufe – Grundlagenausdauer I; Pratzentraining – gemütliches Techniktraining; schwere Gewichte – leichte Gewichte, etc.) Den Rhythmus musst Du leider selber finden. Da gibt es keine festen Werte.

Gruß

O-Dogg
29-07-2005, 13:05
Was ist am besten für den cool down ?
Bei Cool Down geht es hauptsächlich um den Abbau von Laktat. Dies erreichst du ganz einfach, wenn du ein wenig läufst, jedoch gibt es heute schon bessere Methoden, die alle Muskelfasern am ganzen Körper gleichzeitig abwärmen. Eine Methode ist zum Beispiel das Fahrrad-Fahren unter Wasser oder das Laufen unter Wasser. Diese Methoden sind deshalb vorteilhaft, weil sie eben durch das Wasser immer einen Widerstand haben.
Was besonders für Sportler wichtig ist, ist das Wechseln vom Katabolismus in den Anabolismus. Der Körper baut im Training Nährstoffe ab und setzt sie um in Energie. Nach dem Training soll der Körper wieder ATP, Kreatinphosphat, Muskelmasse etc. aufbauen. Dieses Umstellen von Katablismus und Anabolismus erreicht man am schnellsten, wenn man sich abwärmt. Dabei wird nämlich der Muskeltonus in der Ruhespannung zurückgesetzt, so dass der Anabolismus anfängt. Der Nachteil dabei ist, dass der Nachbrenneffekt nicht mehr da ist, aber dies stört mich zum Beispiel gar nicht.
Und was hilft am besten um Übertraining zu vermeiden ?
siehe Mars´s Beitrag... :D
Wie vermeidet ihr Gewichtsverlust nach intensiven Einheiten ?
Gewichtsverlust nach dem Training ist fast nur Wasser, was du verlierst. Trink lieber etwas auch während dem Training, denn in einer Einheit verliert man nicht so viel Gewicht wie man denkt, man verbrennt auch nicht so viel Energie, wie so viele denken.

Dies erinnert mich wieder an den Versuch im Fernsehen, wo fette Leute Tae Bo machen mussten und nach dem Training hatten alle an Gewicht verloren. Die Zuschauer waren begeistert und kein ***** hat daran gedacht, dass es vielleicht kein Fett war, was sie an Gewicht verloren haben :rolleyes:

Ju-Jutsu-Ka
29-07-2005, 14:03
Dies erinnert mich wieder an den Versuch im Fernsehen, wo fette Leute Tae Bo machen mussten und nach dem Training hatten alle an Gewicht verloren. Die Zuschauer waren begeistert und kein ***** hat daran gedacht, dass es vielleicht kein Fett war, was sie an Gewicht verloren haben :rolleyes:

Und der das wissenschaftlich überwachte war der 6malige Karate-Weltmeister Billy Blanks (oh Wunder)

Ich muss O-Dogg zustimmen, die Symtome die du zeigst hatte ich auch, als ich Gewichtmachen musste, und nach einer harten Einheit kann der Wasserverlust verdammt groß sein.

Ich erinnere mich an so manche Kader-Einheit, wo ich in 4h 4l Flüssigkeit (Apfelschorle mit Magnesium, kein Bier falls das wieder einer denkt) getrunken habe und immer noch ca 0,5-1l Defizit hatte.

heidelauf
29-07-2005, 17:08
Du hast offenbar jedoch das Trinken vernachlässigt. Vor und nach (wenn möglich auch während der Belastung) ausreichend das Richtige trinken (Natrium ist wichtig, wenn größere Flüssigkeitsmengen aufgenommen werden). Der Puls spielt bei Dehydrierung gerne „verrückt.“ Der Gewichtsverlust dürfte hier auf den Wasserverlust zurückzuführen sein. So schnell geht Muskelmasse nicht flöten. Keine Angst. Auch das Herzrasen kommt daher.
Hmm. Ich hatte danach starke Kopfschmerzen, also schon Anzeichen für Dehydrierung. Dachte das ist Migräne wegen des Zuckers (hab die MD "Mischung" ausprobiert ;) ). Aber so ein Nuckelfläschen war wohl zuwenig für ein 2h Training.


Vorläufer dieser Erscheinung ist das „overreaching“ (man hast es übertrieben): Die Glykogenspeicher sind verarmt, die Nerven überlastet, der Elektrolythaushalt gestört, etc. Das merkt man eigentlich recht schnell, wenn man aufpasst. Dann sollte sofort circa eine Woche der Trainingsplan ruhen oder Intensität und Umfang verringert werden. Ausreichend Schlaf ist auch wichtig. Ja, ich habe wieder das Gefühl zwischen Notbremsungen und Raketenstarts hin- und herzueiern. Das Problem ist, ich will mich zwar nicht mehr umbringen sondern verbessern, aber ich bin immer noch eine "Trainingsmaschine" die mehr nach Belastung lechzt .. und die Leistungsteigerung geht baden. Aber "ich habe VIEL getan" :mad: Ich trainier rein hobbymäßig, schon einige Zeit ohne Verein. Mich selbst zu coachen fällt mir schwer. Bitte schreibt mal ein paar Tipps zu:
-Leistungskontrolle
-Kontrolle/Planung in eurem Training allgemein
-Steigerung nach welchem Prinzip
-Wie diszipliniert ihr euch zu Ruhezeiten, Essen und vor allem Kontinuität im Training


das Wechseln vom Katabolismus in den Anabolismus. Der Körper baut im Training Nährstoffe ab und setzt sie um in Energie. Nach dem Training soll der Körper wieder ATP, Kreatinphosphat, Muskelmasse etc. aufbauen. Dieses Umstellen von Katablismus und Anabolismus erreicht man am schnellsten, wenn man sich abwärmt. Dabei wird nämlich der Muskeltonus in der Ruhespannung zurückgesetzt, so dass der Anabolismus anfängt. Der Nachteil dabei ist, dass der Nachbrenneffekt nicht mehr da ist, aber dies stört mich zum Beispiel gar nicht. Aber klappt das überhaupt wenn im Training katabole Prozesse ausgelöst werden ? Davon ist doch oft die Rede.

Ich erinnere mich an so manche Kader-Einheit, wo ich in 4h 4l Flüssigkeit (Apfelschorle mit Magnesium, kein Bier falls das wieder einer denkt) getrunken habe und immer noch ca 0,5-1l Defizit hatte.
Danke nehm das zur Orientierung.

Mars
30-07-2005, 07:27
Zum Trinken:
- Empfehlenswert ist es alle viertel Stunde einen viertel Liter zu trinken. Bei hohen Beanspruchungen (Intervall, GAII an der anaeroben Schwelle) oder sehr langen Anfoderungen (Laufen über 90 Minuten, etc.) sollte MD im Wasser sein. Bei der Zuführung von MD darfst Du das Salz nicht vergessen und musst auch auf die Reaktion Deines Magens achten. Wird Dir übel oder Du bekommst Kopfschmerzen, braucht es mehr Flüssigkeit.

Noch einmal zu intensiven Einheiten: Bei Ausdauertraining reicht in der Regel eine wirklich intensive Einheit (GAII mit Intervall oder an der anaeroben Schwelle). Wenn Du Lust hast kannst bei den "zarten" Einheiten ein wenig mit Intervallen spielen (Fahrtenspiel). Das machen viele so, die auch an Wettkämpfen teilnehmen. Wie sieht es mit Deiner Grundlagenausdauer im Allgemeinen aus? Wenn die nicht ausgeprägt genug ist, kann kann Dein Körper die intensiven Einheiten nicht so gut wegstecken bzw. nutzen.

Es sieht ganz so aus, als würdest Du auf zu hohem Niveau starten. Reduzier erst einmal die Ansprüche. Poste doch einmal einen ungefähren Trainingsplan, sonst können wir hier nur allgemein im Dunkeln stochern.

Essen nach dem Training wurde ja schon besprochen. Bastel Dir einen after-training-snack, den Du 1-2 Stunden danach essen kannst. Ansonsten halte Dich an die sonstigen allgemeinen Empfehlungen. Bei sehr intensivem Ausdauertraining ist Eisen (rotes Fleisch, Eigelb, Fisch) wichtig. Also mindestens einmal die Woche sollte es auf dem Tisch stehen (auch wenn Du nicht weiblich bist, bei weiblichen Athleten ist das noch wichtiger ;) ). Acht auf genug Protein und Kohlenhydrate und Abwechslung. Und natrülich Flüssigkeit.

Trainingsplanung: Fest Termine festlegen. Wenn Du das EHRLICHE Gefühl hast, die intensive Einheit heute nicht bis zum Ende durchziehen zu können. Mache lieber eine lockere Einheit und haue dann nächste Woche wieder rein. Du musst natürlich zwei bis drei Monate bei einem Plan bleiben, um ihn beurteilen zu können.


Zur Steigerung kann ich nichts schreiben, weil ich Deinen LEistungsstand und Deine derzeitigen Trainingsverhältnisse nicht kenne. Poste mal etwas dazu.

Gruß

O-Dogg
30-07-2005, 12:22
Aber klappt das überhaupt wenn im Training katabole Prozesse ausgelöst werden ? Davon ist doch oft die Rede.
Natürlich klappt so etwas beim Cool Down. Wer behauptet etwas anderes?

heidelauf
30-07-2005, 20:01
Hallo,

Ich bin deßhalb ausgeschieden, wegen des Übertrainings und weil ich nicht mehr konnte. Wie gesagt, am Ziel vorbei zu trainieren fällt mir leichter als sinnvolles Training. Hatte etliche Kilo verloren, die auch noch nicht wieder drauf sind (und ich war nie pummelig!). Im Moment hab ich 69kg auf den Rippen (1,83cm). Die Gelenke, Knie u. linkes Schultergelenk sind auch angeknackst von dem Training im halbverhungerten Zustand. Deßhalb hab ich Schiss mir weh zu tun im Training. Andererseits war ich schonmal besser und wesentlich weiter. Und das animiert zum Übertreiben.
Danach hab ich mich ein bissl aufgepeppelt und wollte (will!) neu anfangen. Also ich wollt schaun, dass ich es schaffe es mir selbst vernünftig einzuteilen, vorwärts zu kommen und dann vielleicht wieder mit Training im Verein anfangen. So, jetzt wisst Ihr über mich bescheid ;)

pro Woche versuch ich folgendes :

2-3xGA, dabei 1-2x Techniktraining
- Jogging/Radfahren, Umfang meist 45Min
- Schattenboxen eine Strecke entlang, aus dem Laufen ca.3km

2x Krafttraining
Sit.Ups mit Gewicht 3x30
Rumpfheben in Bauchlage m. Gewicht 3x20
Diagonalzug in Bauchlage m. Gewicht 3x30
Seitheben mit Kurzhanteln 3x20
Armcurl mit SZ Stange 3x30
LS 3x40
Standardklimmzüge 3x12
Kniebeuge 3x20

Das ist ein KA-plan für Anfänger, den ich jetzt fünf Monate lang gemacht habe. Eine Ablage fehlt immer noch, so dass ich Bankdrücken bisher eher sporadisch gemacht habe, Kniebeuge mit richtig Gewicht noch nicht wieder.

alle 2-3 Wochen
Intervalltraining
7x800m (4x800 in jeweis unter 3min ist mein Rekord)
abgespecktes Kraftprogramm oft hinterher

Bitte sagt mir Eure Meinung ! bin für jeden Hinweis dankbar :)

heidelauf
30-07-2005, 20:16
@o-dogg : Ok. Danke für deinen Beitrag über cool-down :)

Thorre
30-07-2005, 20:40
Hallo, ich denke, daß es nicht viel Sinn macht, Dir Deine Trainingsmethoden ausreden zu wollen, aber aus formalen Gründen (und außerdem: vielleicht hilft es ja doch) möchte ich anmerken, daß Dein Training sehr gut geeignet scheint, Dich physisch (und irgendwann auch psychisch) zu ruinieren.

Ich beziehe mich auf die (traditionelle) chinesische Sichtweise von sinnvollem Training und da wird totale Erschöpfung nach einem Training als gefährlich angesehen. Man würde eher so trainieren, daß man sich grundsätzlich nach dem Training immer gut fühlt und bei steigender Widerstandsfähigkeit die Intensität der Übung steigern. Ich kann Mars nicht zustimmen, daß es gut sein soll, sich nach dem Training "im Eimer" zu fühlen. Höchstens als sehr seltene Ausnahme.

Miyagi
30-07-2005, 20:48
Ich kann Mars nicht zustimmen, daß es gut sein soll, sich nach dem Training "im Eimer" zu fühlen. Höchstens als sehr seltene Ausnahme.
Er schreibt ja auch:

Solche Einheiten sollten nur nicht zu umfangreich und vor allem nicht zu häufig durchgeführt werden. Wechsel „Hart“ immer mit „Zart“ ab
Auch richtig schweres Training ist wichtig, um seine Grenzen zu überschreiten. Schädlich ist es nicht, der Körper hat die Fähigkeit sich zu regenerieren.

Miyagi
30-07-2005, 20:55
2x Krafttraining
Sit.Ups mit Gewicht 3x30
Rumpfheben in Bauchlage m. Gewicht 3x20
Diagonalzug in Bauchlage m. Gewicht 3x30
Seitheben mit Kurzhanteln 3x20
Armcurl mit SZ Stange 3x30
LS 3x40
Standardklimmzüge 3x12
Kniebeuge 3x20

Das ist ein KA-plan für Anfänger, den ich jetzt fünf Monate lang gemacht habe. Eine Ablage fehlt immer noch, so dass ich Bankdrücken bisher eher sporadisch gemacht habe, Kniebeuge mit richtig Gewicht noch nicht wieder.


Bitte sagt mir Eure Meinung ! bin für jeden Hinweis dankbar :)
Hm, besorg dir noch ne Ablage, wegen Bank- und Schulterdrücken. Mach ausserdem noch Kreuzheben (aber nicht im Ausdauerbereich, schön schwer (nachdem du die Technik erlernt hast)!)
Grundübungen sind immer besser, als so Sachen wie Seitheben etc.
Kniebeugen, Kreuzheben, Bankdrücken,Klimmzüge oder Rudern, Schulterdrücken....schöne komplexe Übungen, die machen dich stark und bringen dir was auf die Rippen.
Und lass dir die Gelenke untersuchen bei dauerhaften Problemen...meine Handgelenksschmerzen sind schon chronisch, weil ich weitertrainiert habe.

Thorre
30-07-2005, 20:56
Stimmt schon, Miyagi. Kommt auf die Betonung an. Ich plädiere für "äußerst selten".

Miyagi
30-07-2005, 20:58
Stimmt schon, Miyagi. Kommt auf die Betonung an. Ich plädiere für "äußerst selten".
OK, ich spreche auch immer nur vom Krafttraining. Mit den anderen Dingen kenne ich mich zu wenig aus, um anderen Tipps zu geben.

heidelauf
30-07-2005, 21:44
aber aus formalen Gründen (und außerdem: vielleicht hilft es ja doch) möchte ich anmerken, daß Dein Training sehr gut geeignet scheint, Dich physisch (und irgendwann auch psychisch) zu ruinieren.
:ups: Zu deinen Bedenken.. ich hab die auch. Es hemmt mich beim kontinuierlich & ordentlich trainieren weil ich Übertraining u. Trainingssucht hinter mir hab. Das macht mich einfach unsicher und deßhalb frag ich auch hier nach wie ich vorgehen soll edit: um wieder einzusteigen. Wenn du mir das ein bisschen näherbringen willst wie ihr im Kung-Fu trainiert das würd mich sehr interessieren, am besten konkret auf den TP bezogen.

Grüße

Thorre
30-07-2005, 23:17
Na gut, dann fangen wir mal ganz "simpel" an: Bevor Du das Problem des Übertrainings lösen kannst, mußt Du ein geistiges Problem lösen. Es geht darum, daß Du hinterfragst, weshalb Du es als so wichtig ansiehst, Dich zu schinden. Solange Du der Meinung bist, daß Training nur Sinn macht, wenn man sich dabei total fertigmacht, werden Hinweise von mir oder anderen Dich nicht berühren.

Man muß verstehen, daß etwas an der Ideologie falsch ist, dem Körper Belastungen zuzumuten, die er nicht verkraften kann und für die er nicht geschaffen ist. Das ist eine rein geistige Angelegenheit.

Also: Weshalb trainierst Du so hart? (Du mußt es nicht öffentlich beantworten. Finde eine persönliche, ehrliche Antwort.)

heidelauf
30-07-2005, 23:43
Du hast recht. Aber ich glaub ich bin schon so weit. Ich will mich nicht mehr sinnlos quälen um Probleme zu kompensieren wie in der Vergangenheit. Und ich möchte auch gesund bleiben. blumig ausgedrückt möcht ich

Die Früchte des Trainings ernten.. :)

über die Herangehensweise, da stimme ich den anderen zu: Hartes Training muss schon sein. Nur wie ich das plane (die Methodik) um es mit ausreichender Regeneration in Einklang zu bringen, darum ging es mir hier. Ich gebe Dir recht, mit sich selbst in Einklang zu kommen ist sehr wichtig.

Nur damit es nicht zu Missverständnissen kommt: Was genau findest du denn an dem Training zu hart ? Meine Einstellung dazu ?

heidelauf
31-07-2005, 00:07
jetzt dämmert mir was du meinst, KFSB. Hoffentlich gibt das keinen Zoff mit überzeugten Fitnesstrainern :D

Thorre
31-07-2005, 10:15
Nun ja, das mit dem Kompensieren von Problemen ist ein wichtiger Punkt. Ein weiterer Anstoß ist die Frage nach dem Energie-Level. Folgen wir den alten chinesischen Theorien, dann ist Energie ein kostbares Gut. Das heißt, Du solltest Dir darüber Gedanken machen, wie man mehr Energie bekommt, nicht, wie Du Dein Energie-Level verringerst.

Es ist nachweisbar, daß Personen mit extremen Trainingsbelastungen ein geschwächtes Immunsystem besitzen, und das ist die Folge von Energiemangel.

"Immunsystem
Moderate sportliche Betätigung stärkt die Immunabwehr und vermindert die Infektanfälligkeit. Wissenschaftlich gesichert ist, dass ein moderates Grundlagen-Ausdauertraining im aeroben Muskelstoffwechselbereich den Immunstatus (Leistungsfähigkeit des Immunsystems) erhöht. Es konnte festgestellt werden, dass bei Personen die keiner körperlichen Aktivität (aerobes Training) nachgehen und bei Hochleistungssportlern die überdurchschnittliche Trainingspensen und Intensitäten erbringen, das Immunsystem schwächer ist als bei den moderat Trainierenden. Nieman 1994."

Mars
31-07-2005, 11:43
@KFSB

Das ist eine ganz normale (sogar erwünschte) Reaktion des Körpers auf intensive Beanspruchungen. Der Körper wird mit entsprechender Erholung seine Kapazitäten ausbauen, um besser für diese Ansprüche gewappnet zu sein (Kompensation und Überkompensation). Also wird er letztlich mehr Energie haben.

Es wird hier ja auch von einem Wechsel von intensiven und weniger intensiven Einheiten geschrieben, sowie von individueller Empfindlichkeit. Letztlich ist Traininig immer dazu gedacht, sich zu verbessern bzw. das zu erhalten, was man hat (in Deinem Vokabular: "Energie haben").

Und wer dauernd übertrainiert ist, senkt natürlich seinen Immunlevel und seine Leistungsfähigkeit. Aber das steht eigentlich schon in den vorigen Postings. Das nennt man eben Trainingssteuerung und gesunden Menschenverstand (der auch manchen Kwoons, Dojos, Gymns, Fitnessstudios und anderen Institutionen wie Menschen offenbar abhanden gekommen ist.)

Letztlich muss jeder mit seinem Körper ausmachen, was er sich zumuten kann, was ihn voranbringt, was ihm nicht bekommt und was er überhaupt erreichen will. Hier können nur allgemeine Grundlagen vermittelt werden.


@heidelauf
In Sachen Krafttraining würde ich auf Miyagie hören.

Ausdauer ist in Ordnung (solange Du GAI meinst). Die dritte Einheit kannst etwas intensiver gestalten (Fahrtenspiel als Einstieg, Intervalle oder Tempolauf dann später). Wenn Du noch keine gute Lauftechnik hast, lerne sie bitte vorher und beschränke Dich zunächst auf das Rad.

Gruß

Thorre
31-07-2005, 12:14
Mars, ich stimme Dir grundsätzlich zu, möchte aber anmerken, daß übertriebenes Training ein grundsätzliches Problem westlicher Sportkultur ist. Ich gehe, wie Du auch, davon aus, daß der Körper im Training durch Belastungssteigerung zur Anpassung stimuliert werden kann und sollte. Die entscheidende Frage aber ist, wie stark diese Belastungsteigerung ausfällt.

Die vielen Toten bei den jährlichen Marathon-Läufen weltweit zeigen eindeutig, daß der Wille (Wille siegt über Körper) nicht das ist, was den Leuten fehlt. Die Menschen zwingen sich zu extremen Leistungen, ignorieren alle Warnsignale ihres Körpers und fallen tot um.

Der Mangel liegt also nicht in der Willenskraft, sondern es fehlt die Sensibilität - die Fähigkeit zu erfassen, wie man im Einklang mit dem Körper und dessen Voraussetzungen trainiert.

Mars
31-07-2005, 15:03
"Die vielen Toten?" Sorry. Jetzt übertreibst Du es. Das entspricht in keinster Weise der Realität. Woher hast Du Deine Weisheit?

Und ich möchte nicht wissen, wie viele "Trainingsleichen" in asiatischen Kellern liegen ;) Es galt/gilt auch in anderen Kulturen als erstrebenswert, sich bis an seine Grenzen zu Gunsten eines wie auch immer gearteten Ideals zu belasten (Sei des die Religion, der Staat, die Gemeinschaft, der Ruhm, etc.) Das ist kein "Privileg" des modernen Leistungssports ("westlich" trifft nicht den Punkt). Während in unseren Medien jeder tragische Einzelfall breitgetreten und als repräsentativ breitgetreten wird. Werden bis über das Leistungslimit geschundene Kadersportler in anderen Gebieten unter den öffentlichen Teppich gekehrt. Noch einmal sorry, aber mit Schwarz-Weiß-Malerei ist hier im Forum (Hobbysportler!!!!) keinem geholfen.

Hier finden sich genug Informationen über Übertraining, angemessene Trainingsformen und Regeneration, so dass jeder, der verantwortungsvoll mit sich und seiner Gesundheit umgehen will, auch die entsprechenden Parameter für sein Training findet. Wer nicht auf seinen Körper hören kann bedarf einer kognitiven Verhaltenstherapie (Sportsucht). Und das ist bei Heidelauf offenbar nicht der Fall, sonst hätte er wohl kaum hier gepostet.

Das ist aber mehr als Off-Topic. Wenn Du weiter darüber diskurieren willst, öffne bitte einen Thread im Gesundheitsforum.

Gruß

heidelauf
31-07-2005, 15:04
Der Mangel liegt also nicht in der Willenskraft, sondern es fehlt die Sensibilität - die Fähigkeit zu erfassen, wie man im Einklang mit dem Körper und dessen Voraussetzungen trainiert. Sorry wenn ich das in ein paar Seiten nicht so treffend ausdrücken konnte.

Wenn Du noch keine gute Lauftechnik hast, lerne sie bitte vorher und beschränke Dich zunächst auf das Rad. :confused: Trotzdem vielen Dank für deine guten Hinweise, Mars.

Viele Fragen sind noch offen. Ich werd auf jeden Fall einen Mo-Di-Mi.. Plan draus machen und zusätzliche Pläne für Ernährung, Ruhezeiten usw. Vielleicht ein Tagebuch anfangen. Macht jmd von euch die Kontrolle/Planung des Trainings computergestützt ? Erfahrungsaustausch darüber wär gut.

Ich weis nicht wie Ihr das seht, aber ich bin der Überzeugung dass meine Entscheidung mit KS aufzuhören gut war nach dem Kollaps. Weder in einer Muckibude noch im KS Verein findet man "vernünftiges" Training. Es ist immer eines von zwei Extremen der Trainingsgestaltung auf die man trifft. Irgendwie muss ich KFSB Recht geben, es gibt sowas wie Fitnesshorror.

Grüße

Mars
31-07-2005, 15:15
Jetzt hast Du Dir aber ganz schön Angst einjagen lassen.
Mache erst einmal Pause. Richtig lange. Nach Lust und Laune mal laufen oder radeln. Nichts Ausgefeiltes. Lasse Dir durch den Kopf gehen, was Du erreichen willst, was Du für richtig hälst. Dein "Kollaps" war einfach nur eine Dehydrierung. Kein Zusammenbruch. Du hast einfach mal zu heftig hingelangt. Das wird immer wieder mal passieren. Aber Deine Psyche hat sich von dem Erlebnis wohl nicht erholt. Also erst einmal keinen Plan machen. Ausspannen. Das hier Gelesene noch mal durchgehen, in der Suchfunktion stöbern, mich ruhig mal kontaktieren, etc. Wenn Du etwas klarer siehst, stelle Dir einen netten Grundplan mit den wichtigsten Übungen zusammen und starte mit einem Grundlagenprogramm. Und warum KK aufhören? Vielleicht einfach mal aussetzen, was anderes ausprobieren. Nimm es nicht so ernst. Aber bleibe dabei. Fitness ist kein Horror (Schrecken), sondern eine gaudia (Freude). Man muss es nur so nehmen, wie es ist. Es ist entscheidend, dass Du zu DEINEM Training, DEINEM Körper und DEINER PSYCHE stehst. Wenn Dir einer etwas vorzuschreiben versucht, dann lass ihn einfach stehen (außer der hat wirklich fundierte Belege; die haben aber die wenigsten KSler, KKler und "Fitnesstrainer" ).

In diesem Sinne

Gruß
PS: Lektüre zum Schmöckern:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?t=28059

http://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?t=28586

http://gin.uibk.ac.at/thema/sportundernaehrung/trinkenimsport.html

http://gin.uibk.ac.at/thema/sportundernaehrung/uebertraining.html

O-Dogg
31-07-2005, 15:46
Die vielen Toten bei den jährlichen Marathon-Läufen weltweit zeigen eindeutig, daß der Wille (Wille siegt über Körper) nicht das ist, was den Leuten fehlt. Die Menschen zwingen sich zu extremen Leistungen, ignorieren alle Warnsignale ihres Körpers und fallen tot um.
So etwas passiert bei einem normalen Sportler nicht, sondern nur bei Sportler, die Stimulanzen in sich haben.

Hier finden sich genug Informationen über Übertraining, angemessene Trainingsformen und Regeneration, so dass jeder, der verantwortungsvoll mit sich und seiner Gesundheit umgehen will, auch die entsprechenden Parameter für sein Training findet. Wer nicht auf seinen Körper hören kann bedarf einer kognitiven Verhaltenstherapie (Sportsucht). Und das ist bei Heidelauf offenbar nicht der Fall, sonst hätte er wohl kaum hier gepostet.
So sieht es aus, zum Übertraining kann es nicht kommen, wenn man eine lange Regenerationsphase hat. Außerdem hat das Übertraining nur etwas mit dem zentralen Nervensystem zu tun und da so etwas genetisch bedingt ist, kannst du nicht wirklich wissen, wie schnell sich sein ZNS regenerieren kann.

Viele Fragen sind noch offen. Ich werd auf jeden Fall einen Mo-Di-Mi.. Plan draus machen und zusätzliche Pläne für Ernährung, Ruhezeiten usw. Vielleicht ein Tagebuch anfangen. Macht jmd von euch die Kontrolle/Planung des Trainings computergestützt ? Erfahrungsaustausch darüber wär gut.

Ich weis nicht wie Ihr das seht, aber ich bin der Überzeugung dass meine Entscheidung mit KS aufzuhören gut war nach dem Kollaps. Weder in einer Muckibude noch im KS Verein findet man "vernünftiges" Training. Es ist immer eines von zwei Extremen der Trainingsgestaltung auf die man trifft. Irgendwie muss ich KFSB Recht geben, es gibt sowas wie Fitnesshorror.
Training muss Spaß machen und wenn dies bei dir nicht der Fall ist, dann musst du aufhören, weil dein Hormonhaushalt sportlich gesehen in diesem Fall sehr schlecht aussieht.

Im KK un FItnessstudio wird viel Mist erzählt, da gebe ich dir Recht, aber es ist so, dass die meisten Trainer kein Training machen für Sportler, die sich verbessern wollen, sondern sie trainieren Leute, die immer wieder kommen sollen.
Du kannst mit deinem KK Trainer über das Training reden. Ich mache es genau so und mit meinem Trainer kann man darüber reden.

Thorre
31-07-2005, 16:07
Mars, das ist keineswegs übertrieben. Allein in Deutschland sterben pro Jahr während sportlichen Trainings ca. 1000 Menschen. Ungefähr 900 dieser Todesfälle hängen in irgendeiner Form mit Herz-Kreislauf-Versagen zusammen.

Es gibt in jedem Jahr Berichte über Tote bei Marathon-Läufen, mich wundert, daß Du das nicht wußtest. Die Ursachen sind einfach sehr häufig, daß sich die Menschen über ihre natürlichen Grenzen hinwegsetzen wollen, nicht wahrnehmen, wo ihre Limits liegen.

Beispiel:

“Allerdings wurde die 27. Auflage des Klassikers real,- BERLIN-MARATHON überschattet von zwei Todesfällen. Ein Läufer brach auf der Strecke zusammen, ein Zweiter im Ziel. „So hart es klingt – rein statistisch mussten wir bei einem Starterfeld dieser Größenordnung damit rechnen, dass bei uns so etwas wieder passiert“, sagte der langjährige medizinische Leiter des real,- BERLIN-MARATHON, Dr. Willi Heepe. Bei dem Lauf hatte es zuvor zwei Todesfälle gegeben – einen 1985 und einen 1990. Auch bei den anderen großen Marathonläufen in London oder New York gab es in den vergangenen Jahren Todesfälle.“

Quelle: http://www.scc-events.com/events/berlin_marathon/2005/geschichte_BERLIN_MARATHON6.php

Ich denke, es ist ein Problem des Leistungssports LEISTUNG erbringen zu müssen. Dabei geht man über Leichen. Es gibt genug verbürgte Fälle, die das belegen. Und natürlich werden Menschen auch in anderen Bereichen geschunden oder schinden sich selbst. Das alles sind Ergebnisse einer Lebenskultur, die sich vom natürlichen menschlichen Leben entfernt hat.

Mars
01-08-2005, 08:19
Diese Aufzähung berücksichtigt nicht die allgemeinen Gesundheitszustände dieser "Möchtegern"-Athleten. Viele treten unvorbereitet und mit Vorschädigungen an, trinken viel, zu wenig,, das Falsche. Die Medien treten breit. Und die Zahl ist im Vergleich mit Toten bei Unfällen auf der Straße und im Haus sehr gering. Wollen wir den Spaziergang auf der Straße und den Hausputz verbieten? Und noch einmal: Was hat das mit Heidelaufs Thread zu tun. Mache einen neuen Thread aus oder ich muss "schnippeln." (ich hasse diese Funktion ;) ).

Und Leuten, die ihren Körper und ihre Gesundheit ihrem Ego unterordnen kann man sowieso nicht helfen. Auch nicht durch solche Postings. Jeder muss bei sich selbst aufräumen und nicht dauernd auf das schielen, was andere tun. Mit sich selbst ist man in der Regel mehr als genug beschäftigt.

@o-dogg

Exakt!

@ heidelauf

Ich hoffe, dass Du etwas für Dich aus diesem Thread noch retten konntest. ;)
Gruß

Thorre
01-08-2005, 10:20
Mars, dann will ich mal kurz erläutern, was das mit der Anfrage von heidelauf zu tun hat. Er schreibt: „Ja, ich habe wieder das Gefühl zwischen Notbremsungen und Raketenstarts hin- und herzueiern. Das Problem ist, ich will mich zwar nicht mehr umbringen sondern verbessern, aber ich bin immer noch eine "Trainingsmaschine" die mehr nach Belastung lechzt“

Das Problem, das heidelauf beschreibt, liegt in meinen Augen nicht (oder nur am Rande) in Fragen der Regenerationssteuerung, sondern viel ursächlicher in der Frage, weshalb sich ein Mensch so schindet und seinem Körper einen (falschen) Willen aufzwingen möchte.

Du verkürzt das Problem auf die äußerlichen Aspekte, denke ich jedenfalls, und das ist kein wirklicher Ansatz, um etwas Grundsätzliches zu ändern. Ich finde auch Deine ständigen Hinweise bezeichnend, daß ich „offtopic“ antworten würde. Mag sein, daß Du den Zusammenhang nicht erkennen willst, das heißt aber nicht, daß er nicht existiert.

Der Unterschied zu den Toten im Straßenverkehr ist bei den Sportlern übrigens, daß nicht ein Unfall, sondern ihre Einstellung sie umgebracht hat. Und darüber reden wir hier. Es gilt, eine Einstellung zu ändern, mit der man sich Schaden zufügt. Und dafür braucht man nicht unbedingt eine Psychotherapie. Es ist Mode geworden, die Leute mit einem geistig-seelischen Problem gleich zum Psychologen zu schicken, aber das ist ein Irrweg, meiner Meinung nach. Ein vernünftiges, offenes Wort unter wohlwollenden Menschen kann eine ebensolche Hilfe sein.

Heidelauf, ich will es einfach so beschreiben: Nicht irgendwelche Programme, Pläne und Konzepte zur Steuerung des Regenerationszyklus erscheinen mir jetzt wichtig, obwohl das auch Bedeutung hat. Ich würde ein bißchen Energie auf die Fragen verwenden, was Deine eigentlichen Motive beim Training sind und ob Du meinst, daß diese Motive „gute“ Motive sind.

Stärker werden kann man auch durch eine sanfte Steigerung der Belastungsintensität und durch geistigen Einklang mit dem, was man tut. Führt man eine Art Krieg gegen sich selbst, dann ist der Ausgang solcher Schlachten meist tragisch. Man kann aber jederzeit den Kurs ändern, wenn man sich wirklich mit der geistigen Grundlage des eigenen Verhaltens auseinandersetzt.

Mars
01-08-2005, 10:37
Dass das Thema Sportsucht und deren Auswirkungen mir bekannt sind, habe ich bereits erwähnt. Und Heidelauf hat bereits darauf hingewiesen, dass er über seine Motive einmal genauer nachdenken wird. Offenbar hast Du mein letztes Posting an ihn nicht gelesen. Dort rate ich ihm ja ausdrücklich, mal über alles nachzudenken.
Ansonsten würdest Du mir nicht vorwerfen, dass ich den "inneren" Aspekt vernachlässigen würde. Und es sollte Dir klar sein, dass Verhalten und innere Einstellung sich gegenseitig beeinflussen und daher Trainingssteuerung, die auf individuellen Erfahrungen (ich habe das immer wieder betont) beruht, genauso wie eine gesundere innere Haltung zu dem Ganzen. Wenn jemand das nicht in den Griff bekommt, braucht er professionelle Hilfe, die er hier im Internet nicht bekommt. Eine echte Sportsucht scheint mir aber wie geschrieben nicht vorzuliegen.

Unsere Ansichten liegen nicht weit auseinander. Und die meisten im Forum hier wissen sicher, dass eine gesunde Selbstbeobachtung und Belastungssteuerung auch im mentalen Bereich ein Bestandteil des Trainings ist. Sei es KK, KS oder Fitness. Wer nämlich dagegen verstößt, rennt früher oder später gegen eine Wand.

Gruß

Thorre
01-08-2005, 10:43
Ok, vielleicht habe ich Dich da falsch eingeschätzt. Friede.

O-Dogg
01-08-2005, 13:20
Es gibt in jedem Jahr Berichte über Tote bei Marathon-Läufen, mich wundert, daß Du das nicht wußtest. Die Ursachen sind einfach sehr häufig, daß sich die Menschen über ihre natürlichen Grenzen hinwegsetzen wollen, nicht wahrnehmen, wo ihre Limits liegen.
Zur Aufklärung:
Ein menschlicher Körper kann nicht 100% geben, weil der Körper "weiß", dass so etwas ungesund bzw. tödlich ist. Die 100% werden nur durch Stimulanzen erreicht. Da in jedem Profisport gedopt wird, wundert mich es nicht, dass so viele Läufer sterben, weil sie ihre eigenen Grenzen erreichen.

Mit dem Thema hat es nun echt nichts zu tun, da ich einfach mal behaupte, dass heidelauf nicht dopt. :)

heidelauf
01-08-2005, 18:42
Ich habe zumindest versucht zu erklären was mit mir los ist. Ich trainierte 1992-99 KS in verschiedenen Vereinen. Das war nicht so gesund, weßhalb ich aufgehört habe (mein "Kollaps"). Mit Training ging es danach trotzdem weiter. Ohne geht's nicht. Ende 2003 war ich total fertig. Bis zu diesem Punkt hatte ich ein halbes Jahr wie betäubt ein sinnloses Training durchgezogen und immer weniger gegessen. Normal schlafen u. Essen ging nicht mehr. Verwandte haben mich dazu gebracht zum Arzt zu gehen. Mit Sport habe ich sofort aufgehört nachdem ich dieLeiche im Spiegel gesehen hatte. Der Arzt konnte nichts feststellen außer das ich ausgemerkelt war. Vielleicht war es eine Depression bei der man sinnlos Sport treibt und kaum isst - hab keine Ahnung. Ich hatte alle Symptome vom "UPS". Warum ich das gemacht habe weis ich nicht. Mein Körper reagiert seitdem sensibler auf Schmerzen als früher :( Das mein Training mich "steuert" will ich nicht wieder zulassen.

Naja, ich bin froh dass es so eine simple Ursache hatte (Eingangsbeitrag). Die Motive meines Trainings darüber muss ich noch nachdenken. Werd ausspannen und dann weitersehen.

Grüße

Mars
02-08-2005, 08:12
@heidelauf

Das ist die einzig richtige Entscheidnung. Nimm Abstand. Am Besten wäre auch ein "Tapetenwechsel" (sprich Wegfahren, kann ja auch nur ein Ausflug auf das Land sein). Take it easy. Und dann komm mit neuer Einstellung und mehr Vernunft zurück. Du bist bei Fragen immer willkommen.

Alles Gute
Gruß

heidelauf
05-11-2005, 00:43
Wollt mich mal zurückmelden.

Inzwischen bin ich wieder voll auf dem Dampfer. Soviel power und Lebensfreude hatte ich .. noch nie :o .. wie jetzt! Es hat sich vieles geändert und ich hab neue Ziele und komm VORWÄRTS!!! :) Die Therapie hat mir sehr geholfen und riesen Fortschritte gebracht (nicht das jemand denkt ich war so lang im Urlaub :D ).

Nochmal Vielen Dank an Mars u. KFSB !!

:yeaha: :thx: :gotamail:

Mars
05-11-2005, 08:28
Willkommen zurück!!!!

MatzeOne
05-11-2005, 12:52
Ich habe diesen Thread erst heute entdeckt.

Freut mich, dass es dir wieder gut geht, heidelauf :)