Budo-Bodo
29-07-2005, 09:42
Hallo allerseits,
wer die TKD-WM der ITF-D, die zurzeit in Dortmund läuft, besucht (hat), kann hier seinen Erfahrungsbericht oder seine Meinung schreiben.
Ich war gestern bei der Eröffnungsveranstaltung, und ich war erst mal ein wenig enttäuscht darüber, wie wenig Besucher da waren -- die Halle war vielleicht halb voll. Immerhin ist das eine WM! Naja, vielleicht wirds zum Wochenende hin besser.
Ich kam pünktlich zum Einzug der Teams in die Halle. Er war zum Teil beeindruckend -- wieviele Leute manche Länder auf die Reise geschickt hatten, etwa Argentinien --, zum Teil enttäuschend -- wie wenig Leute manche Teams auf die Reise geschickt hatten, etwa Österreich --, und zum Teil irritierend -- das Team "Südkorea" wurde zwar durchgesagt und auch ein entsprechendes Schild war vorhanden, aber niemand versammelte sich dahinter. Und da Nordkorea jetzt seinen eignen ITF-Verband hat, machen sie hier nicht mit, und somit wird dies die erste TKD-WM sein, bei der Koreaner NICHT teilnehmen. (Ausser hier und da als Trainer.) Dagegen war das japanische Team recht mitgliederstark. (Kann sich ja jeder eigene Gedanken drüber machen.)
Die kleine Budo-Show zur Einstimmung war nicht schlecht, nichts spektakuläres, aber unterhaltsam. Am besten war vielleicht der Salto und Flick-Flack schlagende TKD-Junior aus D. Aber die Tanzmädels ernteten den meisten Jubel -- sind TKDin so ausgehungert? :D
Etwas durchwachsen fand ich die Bruchtest-Show aus Polen (?). Zwar sahen einige Aktionen ganz gut aus, aber andere endeten eher peinlich, etwa wenn bei 4, 5 oder mehr, als ich zählen konnte, hingehaltenen Brettern am Schluss doch nur 2 erfolgreich entzweit wurden. Albern wurde es, als der "Kraftprotz" der Truppe sich von Dachlatten prügeln ließ, die dabei zu Bruch gingen (klar, wenn man mit der unteren Hälfte trifft). Wie "schwierig" das sein musste, konnte man daran sehen, dass er unter zwei derartigen Schlägen zugleich auf das zum Ap-Chagi (?) ausgestreckte Bein nicht einknickte.
Zu den Wettbewerben:
Die TUL-Team-Läufe kann ich nicht beurteilen. Sie sahen aber zum Teil sehr schön aus. Hat jedes Team Entscheidungsfreiheit über die Auswahl und Choreografie der Läufe? Ein bisschen nervig war aber für mich als Außenstehender das ständige gezische der Läufer, stellenweise entwickelte sich das zum regelrechten Pfeifkonzert. Ich verstehe schon, das wird so vorgeschrieben sein, aber könnte man das nicht ändern, wenn es zu sehr nervt?
Für meine Begriffe hochnotpeinlich war allerdings der militaristische "DDR/Nordkorea"-Stechschritt mit Windmühlen-Armen, mit dem fast alle Teams die Matte betraten und verließen. Nur in Ausnahmefällen sah man Ausnahmen, etwa bei den deutschen Teams, die ihre Arme, wenn ich mich richtig erinnere, locker baumeln ließen oder hinter dem Rücken verschränkten.
Rätselhaft fand ich einige Beurteilungen beim Kraft-Bruchtest: Obwohl die Bretter fröhlich auseinander stoben, gab es manchmal keinen Punkt, weil offenbar die Technik nicht sauber war (oder?). Aber ich fand sie meist auch nicht schlechter als bei anderen, gewerteten KandidatInnen. :biggrinan Hallo Willkür?
Fast auf ganzer Linie enttäuscht war ich allerdings von den Leistungen beim sogenannten "Spezial-Bruchtest", also wo ein Brett in artistischen Sprungeinlagen getroffen werden soll. Ich meine, hey, das hier ist ein WELTmeisterschaft und nicht die Bundesjugendspiele, da sollte man schon erwarten dürfen, dass die Leute, die sich zu diesem Wettbewerb melden, auch die Techniken inklusive Sprungkraft im Grunde draufhaben, oder? Vielfach konnte man dagegen sehen, dass die Kandidaten (habe nur die Männer genauer beobachtet) die erforderliche Technik gar nicht beherrschten und die notwendige Sprungkraft nicht mal im Ansatz vorhanden war. Das sah man bereits bei der ersten (von 5) Techniken, danach hätten die meisten besser gleich aufgegeben, es wurde stellenweise oberpeinlich. Nur den letzten, so einen Bruce Lee-mäßigen Yop-Chagi-Weitsprung, haben die meisten noch hingewürgt und dafür volle Punkzahl bekommen.
Wie es anders geht, demonstrierte der Neuseeländer, der alles abräumte: hoch gesprungen und sauber gekickt. So sollte es eigentlich Standard sein, nicht die Ausnahme. Ist mir ein Rätsel, wie man da mitmachen will, wenn man es nicht kann. Ich will nicht behaupten, es besser zu können, aber ich gehöre auch nicht auf eine WM. :p
Soviel von mir dazu, wer es besser wissen will, soll einfach selber hingehen. Nach Resultaten bitte mich nicht fragen, ich weiss nicht, wer was gewonnen hat. Übersichtliche, aktualisierte Info-Anzeigen sowie unterschiedliche (National-)Trikots wären hilfreich gewesen. Vielleicht könnten die Teilnehmer wenigstens fette Landesflaggen-Abzeichen tragen dürfen? Meine bebrillten Augen hatten oftmals Schwierigkeiten, die Ländercodes auf der Dokok-Rückseite zu entziffern.
Vielleicht sieht man sich ja am Sonntag oder so.
BB.
wer die TKD-WM der ITF-D, die zurzeit in Dortmund läuft, besucht (hat), kann hier seinen Erfahrungsbericht oder seine Meinung schreiben.
Ich war gestern bei der Eröffnungsveranstaltung, und ich war erst mal ein wenig enttäuscht darüber, wie wenig Besucher da waren -- die Halle war vielleicht halb voll. Immerhin ist das eine WM! Naja, vielleicht wirds zum Wochenende hin besser.
Ich kam pünktlich zum Einzug der Teams in die Halle. Er war zum Teil beeindruckend -- wieviele Leute manche Länder auf die Reise geschickt hatten, etwa Argentinien --, zum Teil enttäuschend -- wie wenig Leute manche Teams auf die Reise geschickt hatten, etwa Österreich --, und zum Teil irritierend -- das Team "Südkorea" wurde zwar durchgesagt und auch ein entsprechendes Schild war vorhanden, aber niemand versammelte sich dahinter. Und da Nordkorea jetzt seinen eignen ITF-Verband hat, machen sie hier nicht mit, und somit wird dies die erste TKD-WM sein, bei der Koreaner NICHT teilnehmen. (Ausser hier und da als Trainer.) Dagegen war das japanische Team recht mitgliederstark. (Kann sich ja jeder eigene Gedanken drüber machen.)
Die kleine Budo-Show zur Einstimmung war nicht schlecht, nichts spektakuläres, aber unterhaltsam. Am besten war vielleicht der Salto und Flick-Flack schlagende TKD-Junior aus D. Aber die Tanzmädels ernteten den meisten Jubel -- sind TKDin so ausgehungert? :D
Etwas durchwachsen fand ich die Bruchtest-Show aus Polen (?). Zwar sahen einige Aktionen ganz gut aus, aber andere endeten eher peinlich, etwa wenn bei 4, 5 oder mehr, als ich zählen konnte, hingehaltenen Brettern am Schluss doch nur 2 erfolgreich entzweit wurden. Albern wurde es, als der "Kraftprotz" der Truppe sich von Dachlatten prügeln ließ, die dabei zu Bruch gingen (klar, wenn man mit der unteren Hälfte trifft). Wie "schwierig" das sein musste, konnte man daran sehen, dass er unter zwei derartigen Schlägen zugleich auf das zum Ap-Chagi (?) ausgestreckte Bein nicht einknickte.
Zu den Wettbewerben:
Die TUL-Team-Läufe kann ich nicht beurteilen. Sie sahen aber zum Teil sehr schön aus. Hat jedes Team Entscheidungsfreiheit über die Auswahl und Choreografie der Läufe? Ein bisschen nervig war aber für mich als Außenstehender das ständige gezische der Läufer, stellenweise entwickelte sich das zum regelrechten Pfeifkonzert. Ich verstehe schon, das wird so vorgeschrieben sein, aber könnte man das nicht ändern, wenn es zu sehr nervt?
Für meine Begriffe hochnotpeinlich war allerdings der militaristische "DDR/Nordkorea"-Stechschritt mit Windmühlen-Armen, mit dem fast alle Teams die Matte betraten und verließen. Nur in Ausnahmefällen sah man Ausnahmen, etwa bei den deutschen Teams, die ihre Arme, wenn ich mich richtig erinnere, locker baumeln ließen oder hinter dem Rücken verschränkten.
Rätselhaft fand ich einige Beurteilungen beim Kraft-Bruchtest: Obwohl die Bretter fröhlich auseinander stoben, gab es manchmal keinen Punkt, weil offenbar die Technik nicht sauber war (oder?). Aber ich fand sie meist auch nicht schlechter als bei anderen, gewerteten KandidatInnen. :biggrinan Hallo Willkür?
Fast auf ganzer Linie enttäuscht war ich allerdings von den Leistungen beim sogenannten "Spezial-Bruchtest", also wo ein Brett in artistischen Sprungeinlagen getroffen werden soll. Ich meine, hey, das hier ist ein WELTmeisterschaft und nicht die Bundesjugendspiele, da sollte man schon erwarten dürfen, dass die Leute, die sich zu diesem Wettbewerb melden, auch die Techniken inklusive Sprungkraft im Grunde draufhaben, oder? Vielfach konnte man dagegen sehen, dass die Kandidaten (habe nur die Männer genauer beobachtet) die erforderliche Technik gar nicht beherrschten und die notwendige Sprungkraft nicht mal im Ansatz vorhanden war. Das sah man bereits bei der ersten (von 5) Techniken, danach hätten die meisten besser gleich aufgegeben, es wurde stellenweise oberpeinlich. Nur den letzten, so einen Bruce Lee-mäßigen Yop-Chagi-Weitsprung, haben die meisten noch hingewürgt und dafür volle Punkzahl bekommen.
Wie es anders geht, demonstrierte der Neuseeländer, der alles abräumte: hoch gesprungen und sauber gekickt. So sollte es eigentlich Standard sein, nicht die Ausnahme. Ist mir ein Rätsel, wie man da mitmachen will, wenn man es nicht kann. Ich will nicht behaupten, es besser zu können, aber ich gehöre auch nicht auf eine WM. :p
Soviel von mir dazu, wer es besser wissen will, soll einfach selber hingehen. Nach Resultaten bitte mich nicht fragen, ich weiss nicht, wer was gewonnen hat. Übersichtliche, aktualisierte Info-Anzeigen sowie unterschiedliche (National-)Trikots wären hilfreich gewesen. Vielleicht könnten die Teilnehmer wenigstens fette Landesflaggen-Abzeichen tragen dürfen? Meine bebrillten Augen hatten oftmals Schwierigkeiten, die Ländercodes auf der Dokok-Rückseite zu entziffern.
Vielleicht sieht man sich ja am Sonntag oder so.
BB.