Angst und Furcht bei Notwehrsituationen [Archiv] - Kampfkunst-Board

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feng-huang
16-07-2002, 19:43
Kennt ihr das, wenn ihr überhaupt keine Lust habt zu kämpfen, aber ihr irgendwie wisst, dass ihr es nicht vermeiden könnt? Egal ob der gegner stärker ist oder schwächer, ihr habt einfach verdammt Angst. Eure Beine fangen an zu zittern und ihr bekommt kein vernünftiges Wort heraus? So geht es mir immer, wenn ich keinen Grund zum kämpfen sehe, aber manchmal auch wenn ich sehe wie z.B. scheiß Nazis einen Farbigen anmachen. Was kann man gegen solche "Geistigen Plockaden" machen (ausser tief durchatmen, und viel trainieren)? Ich glaube schon, dass ich durch die verschiedenen Kampfkünste die ich ausgeübt habe und ausübe in einigen SV Situationen einen Vorteil haben könnte (ohne mich zu überschätzen), aber dennoch empfinde ich ab und zu eine große Innere Furcht. Liegt das daran das man noch nicht so viel Kampferfahrung hat, oder ist die Einstellung falsch?
Ich weiß, ich habe einen langen Weg beschritten, bei dem ich mein Ziel nie erreichen werde. Ich habe diesen Weg erst vor kurzem beschritten und weiss, das ich immer besser werde. Das gibt mir ja noch ein bisschen Hoffnung:D

Ich Grüße Euch,

feng-huang

Sebastian
16-07-2002, 23:01
ab damit ins SV Forum ;)

Twist
16-07-2002, 23:09
Ich denke Sparring hilft.. gut um im Kampf direkt (wenn auf einem rumgeprügelt wird) nen klaren Kopf zu behalten und dann bleibt man auch vorher ruhiger...

DieKlette
16-07-2002, 23:19
Grüss Dich Feng-Huang,
die Frage sollte sich erübrigen, wenn Du etwas genauer nachdenkst.

Ich sag mal so :

Jeder hat Angst. Menschen die behaupten sie hätten den Killerinstinkt lügen schlichtweg.

Das einzige was dagegen hilft ist Routine. Aber die hat keiner von uns, weil wenn man Anstand besitzt und nicht die Konfrontation sucht.

Twist hat in sofern recht mit dem was er sagt, wenn Du eine recht theoretische Kampfkunst mit vielen Formen und Grundschule machst.

Bei einer Trainingsform, die recht nahe am Kampf ist, wirst Du ein wenig ruhiger.

Ansonsten hängt es von Dir ab, ganz allein von Dir.
Du musst Dir selber den Mut geben.

Ich würde es so formulieren : Angst ist gut. Panik ist schlecht.
Denn wenn Du Angst hast und Du bist Dir dessen bewußt, dann bist konzentrierter, als wenn Du in Panik ausbrichst.

Mit Respekt

Oss

Julian

jkdRookie
17-07-2002, 03:14
Bin da selbst kein Experte , denke aber das das gute Erfolge bringt mit dem Adrenalin fertig zu werden.
Scenario Training heißt im Training solche Situationen so genau wie möglich zu simulieren, ist immer noch anders als the real thing , aber man soll dadurch ein wenig mehr an diese Stress-Situationen und deren körperliche Auswirkungen gewöhnt werden. Guck dir mal die Senshido; Sammy Franco oder Tony Blauer an. Mal bei google eingeben müßte schnell zum Ergebnis führen.

Gepard
17-07-2002, 03:20
Hallo Feng-Huang,

ich kann mich Twist & Julian nur anschließen ...

JEDER hat Angst. Wer behauptet er hat keine Angst, lügt.
Angst ist wichtig, sie sichert Dein Überleben: sie schärft Deine Sinne, erhöht Deine Aufmerksamkeit. Sie führt zu einem erhöhten Adrenalinausstoß der Dir wiederum ungeahnte Kräfte und Schnelligkeit gibt, all das bewirkt die Angst und der Streß.

Angst sichert Dein Überleben, Panik jedoch kann Dich Dein Leben kosten.
Die Frage ist was Du aus Deiner Angst machst.
Du musst Deine Angst kontrollieren, nicht jedoch die Angst die Kontrolle über Dich gewinnen lassen.
Das einzige was dagegen hilft ist Routine.Routine kann die Angst vermindern, Routine kann jedoch auch tödlich sein, weil Du durch Routine nachlässig wirst.

Entsprechendes Training, vor allem Sparring wird Dir sicher helfen in eine entsprechende Richtung zu kommen, die Angst unter Kontrolle zu bekommen und einen relativ klaren Kopf zu behalten. Wenn Du die Möglichkeit hast, mach' auch mal im Training Vollkontaktkämpfe (mit entsprechender Schutzausrüstung natürlich), dies sind entsprechende Streßsituationen, in denen Du Dein Verhalten schulen kannst.

Gruß,
Gepard

shaolin
17-07-2002, 07:50
also klette: was du schreibst mag ja richtig sein dassjeder wenigstens ein bisschen angst hat!! aber nicht jeder hat gleichviel ich wurde mal von drei nazis angegriffen ,da hatte ich nicht wahnsinnig viel schiss ich hab mir da nur gedacht mist was mach ich jetzt ?aber das war keine wirkliche angst! dann hab ich einen mit seiner blöden kette auf den boden gekriegt(mit nem fetten lowkick ins knie) und dann hab ich noch einen während ich weggelaufen bin weggeschupst und das wars! das weglaufen war aber niucht aus angst sondern weil das das beste war! sonst hätte ich warschneinlich mächtig eine (sorry wenn ich das mal so sage) in die "fresse" bekommen! aufjedenfall hab ich die erfahrung gemacht dass es auf der straße wirklich krass ist! da ´darf man sich nicht überschätzen!

Skyguide
17-07-2002, 09:52
Angst ist etwas, das im Kopf entsteht. Furcht ist eher instinktiv und hat jeder.
Die körperlichen Reaktionen sind Zeichen des Adrenalins.
wie uns aus der Tierwelt bekannt ist, kann Adrenalin 3 Wirkungen zeigen:
- Flucht
- Angriff
- Totenstarre

Letzteres ist das Hauptproblem. In ne Starre zu verfallen, wie gelähmt zu sein ist das schlimmste was uns passieren kann in ner SV Situation.
Durch Bewegung wird Adrenalin schneller abgebaut und lässt sich die Erstarrende Wirkung eher vermeiden. Deshalb rate ich in solchen Situationen auf keinen Fall stillzustehen was auch taktisch durchaus vorteilhaft ist.

Adrenalin ist für den Überlebenskampf geschaffen und gibt dir ein Maximum an Energie du musst nur lernen es auszunutzen.

Ein weiterer Nachteil ist allerdings der Tunnelblick. Das muss man sich bewusst sein sonst läuft man Gefahr die Situation nicht mehr ausreichend zu überblicken.

Gruss Skyguide

calimero
17-07-2002, 11:02
Hi feng-huang,

hast Du wirklich Angst ?

Was Du bechrieben hast, sind die Auswirkungen von Streßhormonen im Blut.

Die werden auch ausgeschüttet wenn Du kurz vor der Explosion stehst.

Im Prinzip sieht es so aus, daß Du nur in zwei Richtungen agieren kannst. Flucht oder Angriff.

Die ins Blut schießenden Hormone sind bei beiden Möglichkeiten nahezu identisch.

Um rauszukriegen ob Du jetzt Angst oder Wut hast, läßt sich u.U. rausbekommen indem Du auf Dein Gesichtsfeld achtest, verengt es sich, so dürfte Wut (Angriff) überwiegen, erweitert es sich, ist es vmtl. Angst (Flucht).
-Glaube ich jedenfalls. - Wäre nett wenn das jemand prüfen könnte.-

Die Entscheidung zw. Flucht oder Angriff läßt sich z.B. durch visualisieren oder entsprechendes Training programmieren.

CU
Calimero

Skyguide
17-07-2002, 12:33
@Calimero: meines Wissens liegst du falsch denn Adrenalin verengt immer das Sichtfeld und ist auf die 3 von mir bereits beschriebenen Überlebensstrategien ausgerichtet.

Gruss Skyguide

Sympath
17-07-2002, 12:47
Mal zu Skyguide und der allgemein Gefahrensituation und diesmal aus der PRAXIS der Polizei:

zB Angriff mit Waffe (Messer):

40% erschrecken derart, dass sie rückwärts taumeln --> Skyguides angesprochene Flucht

60% versuchen den Täter anzugehen --> Skyguides Angriff

allerdings zögern dabei 70% und aggieren zu spät --> Skyguides Totenstarre.

Skyguide
17-07-2002, 13:12
@Sympath: sehr interessante Zahlen, wo hast du die her und was gibt's da noch ?

Gruss Skyguide

Sympath
17-07-2002, 13:21
Stammt aus einer Studie der Polizei Bayern und im speziellen des PP München. Werd die Studie nochmal genau durchgehen und vielleicht noch einige relevante Zahlen veröffentlichen, allerdings ist vieles sehr auf die Polizei bezogen und nicht für dieses Forum geeignet.

Skyguide
17-07-2002, 13:40
*g* kannst mir davon ne Kopie zukommen lassen? Könnte ich für die Arbeit gut gebrauchen.

Gruss Skyguide

Mars
17-07-2002, 14:35
@ Skyguide

Die von Dir beschriebenen Reaktionen sollten doch durch Training steuerbar zu machen sein(von JKD- Rookie angesprochenes Scenario-Training, Sparring, etc.), bezw. das richtige Ausnutzen des Adrenalin- Ausstoßes zur Bewältigung der Situation.

Gruß
Mars

PS: Was für eine Arbeit? Doktorarbeit ;) ?

Skyguide
17-07-2002, 14:54
@Mars: Klar lässt sich das trainieren und sollte auch mit ins Training einbezogen werden. Ist aber gar nicht so einfach, da man dabei an die Grenze der Schüler vorstösst und dabei auch unvorhergesehenes ausgelöst werden kann.
So kann zum einen der Schüler dir Kontrolle verlieren und nicht mehr zwischen Übung und Ernstfall unterscheiden oder er wird z.B. an traumische Erlebnisse erinnert und bricht plötzlich in Tränen aus. Oder die Situation überfordert den Schüler und er verfällt in so ne Starre was eine negative Erinnerung zurücklässt, da er wehrlos ausgeliefert war.
Sowas muss vom Lehrer abgefangen und mit den Schülern verarbeitet werden, was einiges an Einfühlungsvermögen und psychologischen Fähigkeiten verlangt.

Und wenn ihr jetzt denkt das seien alles Weichlinge dann ist das euch freigestellt aber ich arbeite mit Menschen und nicht mit Maschinen und ich halte mich auch nicht an Darwin sondern bei mir soll jeder die Möglichkeit kriegen sich weiter zu entwickeln wenn er sich bemüht und ich versuche die mit dem mir entgegengebrachten Vertrauen übernommene Verantwortung auch zu wahrzunehmen.

Gruss Skyguide

Mars
17-07-2002, 15:10
@ Skyguide
Da kann ich Dir nur zustimmen.

Darwin hat nichts im Training verloren.

Gruß
Mars

calimero
17-07-2002, 15:26
Hi Skyguide,

zum Thema Rollenspielproblematik hast Du völlig Recht. Das ist nicht so ganz ohne. Teilnehmer können schnell in ein Trauma zurückgeworfen werden.
Die dadurch entstehende Situation kann eigentlich nur von einem Psychologen (oder einer ähnlich ausgebildeten Person) abgefangen werden.
Und Du hast absolut recht wenn Du sagst, daß das nicht nur für Weicheier gilt.

Was jetzt mit der Pupillenreaktion ist ?

Stimmt Adrenalin verengt die Pupillen aber es wird ja nun nicht nur Adrenalin ins Blut geschossen sondern noch einige andere Hormone.
Und ich meine halt, mich zu erinnern (is aber schon ein paar Jährchen her), daß sich die Pupillen weiten würden um besser flüchten zu können (also stärkeres peripheres sehen, wodurch Bewegung besser wahrgenommen wird und die Flucht leichter fällt). Andersherum wird die Aufmerksamkeit beim Angriff, durch die Verengung des Sichtfeldes stärker auf den Angriffspunkt fokusiert. - Erschien mir auch immer ganz logisch !

Aber nochmal. - Ich kann mich da durchaus auch irren.

Das eigene (meins also) Erleben gilt da wohl nicht, obwohl es sich in dem Fall mal deckt, da hier auch ein Autosuggestions- bzw. Wunscherinnerungseffekt meinerseits vorliegen kann.

CU
Calimero

Skyguide
17-07-2002, 15:29
Hm ich denke wir bringen da was durcheinander. Die Pupillenreaktion ist ja nicht gleichbedeutend mit dem Sehfeld.
Pupille = Lichtstärke, Sehfeld = Fokusierung

Gruss Skyguide

calimero
17-07-2002, 15:37
Hi Skyguide,

Du schriebst:
"Hm ich denke wir bringen da was durcheinander. Die Pupillenreaktion ist ja nicht gleichbedeutend mit dem Sehfeld.
Pupille = Lichtstärke, Sehfeld = Fokusierung

Gruss Skyguide"

Könnte sein, daß Du recht hast. Aber eine Veränderung des Sichtfeldes geht doch für gewöhnlich mit einer entsprechenden Pupillenreaktion einher, sofern keine Erkrankung vorliegt. Oder nicht ?

Ist auch eigentlich nicht so wichtig. - Abe interessieren tuts mich jetzt doch.
Hast Du Material um nochmal nachzulesen. In den Unterlagen die ich habe steht leider nichts zum ableiten. - Aber falls Du auch nichts entsprechendes hast, fang ich nochmal an zu suchen.
- Könnte aber ein bischen was dauern -

Danke für Deine GEduld
CU
Calimero

PS.: Hier noch zwei Redensarten
"Die Augen waren schwarz vor Angst" & "Vor Wut wurden die Pupillen so klein wie Stecknadelköpfe"

blackcat
17-07-2002, 16:59
Mein Tip zur Angstbekämpfung ist:

Du mußt gewinnen wollen!!!

Beschäftige Dich nicht mit den Risiken oder Folgen des Kampfs! Du siehst etwas Ungerechtes das Dir oder anderen geschieht? Dann ist das Unrecht hier Dein Freund. Niemand hat das Recht Unrecht zu tun und wenn muß er die Folgen tragen können, nämlich Dich!

Du mußt Dich und Deine Stärke spüren, laß Dich nicht zu weit auf die Deines Gegners ein. Sei bei Dir!

Blackcat

Sympath
17-07-2002, 17:34
Meine Meinung zu dem Ganzen:

Die Praxis kann man nur in der Praxis lernen! Training macht nur 10% aus. Sicherlich können die 10% entscheident sein, aber mir reden leider zuviele zu theoretisch über die Sache!


Mein Tip zur Angstbekämpfung ist:

Du mußt gewinnen wollen!!!
Beschäftige Dich nicht mit den Risiken oder Folgen des Kampfs! Du siehst etwas Ungerechtes das Dir oder anderen geschieht? Dann ist das Unrecht hier Dein Freund. Niemand hat das Recht Unrecht zu tun und wenn muß er die Folgen tragen können, nämlich Dich!



Schonmal in so einer Situation gewesen? Sorry, aber genau so was wie Blackcat schreibt ist für mich die blanke Theorie! Klar will ich gewinnen, aber erstmal will ich lebendig aus der Situation raus!

Ich hör lieber auf ... ich merk schon wieder wie ich mich aufrege!!

Skyguide
17-07-2002, 17:42
@Sympath: Du hast nur zu Recht. Habe schon viel zu viele Kampfsportler gesehen die versagen wenn's drauf ankommt. Und dann wiederum Leute ohne Training und Ausbildung die klarkamen.
Die Reaktion im Ernstfall vorauszusehen ist beinahe unmöglich und trotzdem ist es mit ein Ziel der Ausbildung diese positiv zu beeinflussen :rolleyes:

Gruss Skyguide

uruk-hai
17-07-2002, 18:32
Tja ein kluger Mann sagte mal: Das einzige was wir fürchten müssen ist die Furcht an sich.
Alexander der Grosse konnte das ja auch leicht sagen hatte ja auch immer ne Armee zwischen sich und denn Gegnern.
Ich denke auch dass man Angst oder bedenken hat ist Normal. Aber darin liegt halt die Kunst trotzdem cool zu bleiben und sein Ding durchzu ziehen. Ich glaube auch das diese Hemschwelle vielen KK zum verhängniss werden kann, weil zb. ein kampferprobter Hool oder Kneipenschläger das kein Problem mit, sei es aufgrund von Erfahrung oder einfach dummheit.

uruk-hai
17-07-2002, 18:35
ups hab ein paar worte vergessen. wurde gerade abgelenkt

Qian
17-07-2002, 21:33
Regelmäßig meditieren macht nicht nur generell ausgeglichener, es führt auch nach einer gewissen Weile der Praktizierung dazu, dass Angstgefühle auf ein gesundes Maß reduziert werden (wachmachen, vitalisieren ja, lähmen und verwirren nein).

Dies ist keine rein theroetische Erkenntnis, ich erlebe es jeden Tag am eigenen Leib.

blackcat
18-07-2002, 12:51
Sympath!

Vorsicht! Ich schreibe das hier nicht, damit Du meine Kampferfahrung anzweifelst.

Im Kampf gewinnt der stärkere Wille und nichts anderes!

BlackCat

Sympath
18-07-2002, 13:28
Sorry, aber das mit dem stärken Willen stimmt mal genau zu 0%!!!

Was ist stärker, dein Wille oder medizinische Tatsachen? Ist dir bekannt wodurch zb ein KO entstehen kann? Da hilft dein Wille nicht!

Harrington
18-07-2002, 13:48
Dein Wille bringt dir auch nicht viel wenn du die ersten harten Dinger vor die Rübe geknallt bekommst und dann nicht mehr weißt ob du Männlein oder Weiblein bist...(Autsch):D :D :D

Außerdem blackcat,würde Sympath niemals deine Kampfkraft anzweifeln,sie interessiert ihn nämlich gar nicht...:D :D

rosi
30-07-2002, 16:05
ich habe erst vor kurzem mit sv begonnen. um so realistisch als möglich zu trainieren, muss man natürlich auch den einen oder anderen unangenehmen treffer einstecken.

davor habe ich kaum noch angst, da ich schnell gemerkt habe, dass die schmerzen nach ein zwei tagen nachlassen.

allerdings traute ich mich kaum, dem gegner richtig zuzusetzen. der trainer nennt das schlaghemmung, die er versucht abzubauen. gerade, weil ich hauptsächlich mit meiner freundin trainiere.

ist der punkt der grossen furcht überwunden, dann klappt der rest auch um einiges besser und angst macht vorsichtig und hilft fehler zu vermeiden. und einen teil der angst, sowohl zu geben als auch zu nehmen, werde ich nie los, will ich auch gar nicht.

DieKlette
30-07-2002, 17:55
Gruss Leute,
Theorien verdrehen die Tatsachen. Statt über Psyche zu philosophieren solltet ihr Vollkontakt trainieren.

Dann klappst auch mit dem draufhauen.

Mit Respekt

Oss

Julian

Softwarekiller
30-07-2002, 17:59
Rosi ich weiß net wieso man die schlaghemmung abtrainieren sollte.

Ich habe in einer brenzligen Situation keine Schlaghemmung mehr...

bei mir ist das jedenfalls eher so...

Phase 1 ---ich schlag niemandem
Phase 2 ---Ich schlag niemanden
Phase 3 ---Ich Flipp aus und schlag einfach drauf los (kannste dir sicher vorstellen)

Wenn es wirklich drauf ankommt hat doch keiner mehr eine hemmung und stoppt seine schläge.
der sinn ist doch paradox...wenn ich einen schlag wieder hemme dann bräuchte ich ja erst gar nicht zu schlagen.

mfg Soft

rosi
30-07-2002, 18:04
solltet ihr Vollkontakt trainieren

sag ich doch.

nur du kannst mir nicht erzählen, dass du von anfang an mit begeisterung draufgehauen oder eingesteckt hast.

ansonsten solltest du mal beginnen, über psyche nach zu denken.

wenn jemand angst hat sollte er erst damit fertig werden, auf einem sinvolleren weg, als sich die angst aus der seele zu prügeln / prügeln zu lassen.


Wenn es wirklich drauf ankommt hat doch keiner mehr eine hemmung und stoppt seine schläge.

zum einen denke ich eher an das training (habe ich aber auch geschrieben) da flippe ich sicher nicht aus.

ich meine auch nicht, dass ich meinen schlag mildere, sondern angst habe zuzuschlagen.

ich hatte bisher nur eine ernste situation, in der ich nicht schlagen musste.

ich stand alleine gegen ungefähr zehn andere. irgendwie habe ich es ins auto geschafft und bin gefahren. konsequenz war der gebrochene fuss eines gegners, der dacht ich würde anhalten. kurzer besuch bei der polizei, schilderung des sachverhaltes, klarer fall von notwehr.

Softwarekiller
30-07-2002, 18:13
das hab ich ja gar net behauptet.

Aber schon mal probiert mit 3 Mann jemanden versuchen nur mal andeutungsweise ausm Fenster schmeißen zu wollen (natürlich net wirklich tun, aber das weiß der in dem fall geschädigte ja net)

der wird sowas von umsich schlagen das du froh sein kannst wenn du auf den beinen bleibst.

so ein verhalten kann man auch beobachten wenn einer nicht mehr weiterweis....und dann das berühmte verhalten des in die Ecke getriebenen zeigt.
wenn sojemand loslegt ist es faszinierend was der so alles platt macht.

mehr meinte ich eigentlich net.
Und ich ging nicht von irgenwelchen Schlägerverhalten aus die du hier anpreists.

Allgemein haste natürlich recht....einstecken kann man nur wenn man einstecken lernt.
und zudem hab ich nichts gegen Vollkontakt gesagt. (das wohl einzige was wirklich was bringt).
Aber das Senken der Hemmschwelle ist doch in einer richtigen SV situation nicht nötig, denn dabei gibt es meiner Meinung gar keine richtige mehr. (liegt wohl eher an unserern Genen, die seit millionen Jahren heißen Angriff oder Rückzug).Das senken der Hemmschwelle bewirkt somit nur das senken der allgemeinen Hemschwelle im normalen Umgang und das ist doch sehr zweifelhaft.

meine Meinung....die ist vielleicht immo nicht ganz nachvollziehbar, aber ein nur auf Vollkontakt ausgelegtes Training hat doch diese Folgen.

PS: hab gerade deine letze Stellungsnahme gelesen, dann hat sich das wohl erledigt und ich dich Missverstanden

mfg Soft

DieKlette
30-07-2002, 18:40
Hy Rosi,
Du fragst Dich sicher, warum ich so reagiert habe, oder ?
Wenn man schon länger auf dem Board ist werden Fragestellungen oft wiederholt.

Das beinhaltet aber auch, dass man die ständigen Rechtfertigungsversuche nicht mehr hören kann. Oft ist es so, dass man dann ständig zu hören kriegt :"Wie kann ich mit der Angst umgehen ?","Kann mir jemand helfen meine Schlaghemmungen abzutrainieren ?"

Dabei müssen die Leute lernen, dass sie sich selber helfen müssen. Wenn man Angst hat, dann sollte man nicht ständig nach irgendwelchen hochgestochenen Ursachen suchen sondern einfach in den Ring steigen und dieser Angst begegnen.

Denn warum haut ein Muay Thai Kämpfer den Shotokan Karateka platt ?

Ganz einfach der Thai hat keine Angst, weil er ständig kämpft. Für ihn hat das etwas vertrautes. Aber ein Shotokanler der Nicht Vollkontakt betreibt wird, wenn er nicht rein zufällig ein Ausnahmemensch ist, untergehen.

Deswegen stellt euch der Angst statt ständig nach irgendwelchen Leuten zu suchen, die einem das erzählen was man hören will ( siehe EWTO :" Du bist unbesiegbar, bist ja WTler :biglaugh: ).
Man muss nicht gleich Shaolin Kämpfer werden wollen, aber irgendwo muss man anfangen.

Mit Respekt

Oss

Julian

rosi
30-07-2002, 20:09
natürlich rede ich von angstüberwindung im training. mir fiel es zum beispiel leichter, dass der trainer erklärt was auf einen zukommen kann und warum ich so hart zuschlagen soll.

der erfolg resultiert nur aus der praxis. das denke ich auch.

hochachtungsvoll

rosi