Vollständige Version anzeigen : Stilrichtungsoffene Kyu-Prüfungen - wozu?
Ich habe neulich bei einem Lehrgang bei den stilrichtungsoffenen Kyu-Prüfungen zugeschaut, und die Welt nicht mehr verstanden. :confused:
Einige Prüflinge mußten eine Sequenz aus einer Kata dreimal machen und haben daraufhin den nächsten Gürtel bekommen. Ein anderer Prüfling mußte einen Partner ein paarmal mit Chudan-Zuki angreifen, bekam darauf hin den nächsten Gürtel, ein kleiner Orangegurt machte 4 Techniken zur Musik ein paarmal hintereinander und wurde darauf Grüngurt. :ui:
Ich muß dazu sagen, daß ich das zum ersten Mal gesehen habe und vielleicht liegt es an meiner völligen Unwissenheit, aber was ist der Witz an diesen Prüfungen? Und ist so ein Gürtel dann gleichwertig mit einem "normal" also nicht stilrichtungsoffen erworbenen?
Ju-Jutsu-Ka
03-08-2005, 12:35
Da jeder Verband wohl eine Prüfungsordnung hat, nach der nur lizensierte Prüfer die Prüfung abnehmen dürfen, werden diese Gürtelprüfungen wohl kaum von Gültigkeit sein
4 Techniken für einen Gürtel???
Es waren lizensierte Prüfer. Nur eine Ordnung war nicht zu erkennen. Ich hatte eher das Gefühl, daß die Prüflinge selbst aussuchen konnten, worin sie geprüft werden wollten. Die einen in Kata, die anderen in Kumite und der andere in Soundkarate.
Jipp. 4 Techniken für einen Gürtel im Soundkarate. Ernsthaft. :weirdface:
Ju-Jutsu-Ka
03-08-2005, 13:00
OK, eine Shutokan-Karateka kann eine Shutokan-Prüfung nur vor einem Shutokan-Prüfer ablegen
Er kann natürlich eine 3er-BMW-Karate-Prüfung zum 5. Dan vor einem 3er-BMW-Karate-Prüfer ablegen, aber was zählt die, außer vielleicht beim GOLF-Karate-Prüfer
Im Shutokan (und allen anderen ernsthaften Verbänden) wird wohl keiner die Prüfung anerkennen und er wird dort weiter mit dem 8.Kyu rumlaufen
GOLF-Karate
:rofl:
Das war da höchstens Smart-Karate :D
matze2000
03-08-2005, 14:07
Ich habe neulich bei einem Lehrgang bei den stilrichtungsoffenen Kyu-Prüfungen zugeschaut, und die Welt nicht mehr verstanden. :confused:
Einige Prüflinge mußten eine Sequenz aus einer Kata dreimal machen und haben daraufhin den nächsten Gürtel bekommen. Ein anderer Prüfling mußte einen Partner ein paarmal mit Chudan-Zuki angreifen, bekam darauf hin den nächsten Gürtel, ein kleiner Orangegurt machte 4 Techniken zur Musik ein paarmal hintereinander und wurde darauf Grüngurt. :ui:
Ich muß dazu sagen, daß ich das zum ersten Mal gesehen habe und vielleicht liegt es an meiner völligen Unwissenheit, aber was ist der Witz an diesen Prüfungen? Und ist so ein Gürtel dann gleichwertig mit einem "normal" also nicht stilrichtungsoffen erworbenen?
@akane: das war nicht zufällig bei der Sommerschule 2005 in Fischbach/Bodensee? Hört sich nämlich sehr danach an :D
Falls ja, dann war der "kleine Orangegurt" aus meinem Dojo und ich hab ihn auf diese Prüfung vorbereitet.
Zu unterscheiden ist hier das Prüfungsprogramm:
Er hat seine Soundkarateprüfung gemacht, das ist etwas anders als Stiloffen.
Im Stiloffenen ist das zentrale Merkmal einer Prüfung die Kata. Eine vorgegebene Kata und Grundschule (achtung wichtig!) aus der Kata muss gezeigt werden. Danach gibts den Wahlteil. Der Prüfling kann, in Absprache mit seinem Trainer, aus Kumite, Kata-Bunkai und Selbstverteidigung wählen und die entsprechenden Sequenzen machen.
IMHO ist stiloffen wesentlich schwerer als zB shotokan (eigene Erfahrung), zusätzlich ist man im Stiloffenen viel näher an der Kata, denn im Shotokan hat die Grundschule nicht im entferntesten mit der Kata zu tun.
Nicht jedem liegt Kata oder Kumite, der nächste mag lieber SV, warum nicht den Schwerpunkt setzen, so wie es für jeden (auch körperlich) geht?
Und das Niveau fand ich bei der Stiloffenen-Prüfung wesentlich höher als bei den "5x technik vor, kiai, wendung" shotokan-prüfung nebenan.
Bin gespannt wie diese Diskussion hier weitergeht,
gruß
matez :cool:
P.S.: hätte ich beinahe vergeßen, für den Grüngurt musste er nicht nur die Techniken auf Musik machen (das wäre in der Tat etwas zu einfach) sondern auch noch Kumite a.B., wenn du die Kombinationen gesehen hast, wirst du sicher mit mir übereinstimmen, dass diese Prüfung nicht geschenkt war!
@Matze 2000
Zu deiner Frage: Eben weil ich hier niemanden angreifen möchte, sage ich nicht, auf welchem Lehrgang das war, und werde daher weder mit ja noch mit nein antworten. Ist ja auch egal, wo. Die hier angeführten Beispiele sind lediglich Beispiele und sollen es auch bleiben.
Aber danke, daß du mich mal aufgeklärt hast, was eigentlich dahinter steckt. Das ist für einen Außenstehenden wirklich schwer zu erkennen.
Ich stimme völlig zu, daß das Niveau der "normalen" Shotokan-Prüfungen häufig nicht gerade berauschend ist. Aber da gibt es zumindest einen Standard, den alle beherrschen sollten. D.h., wenn ich auf einem Lehrgang mit dem Träger einer bestimmten Gürtelfarbe zu tun habe, kann ich davon ausgehen, daß dieser Träger eine gewisse Reihe von Katas beherrscht, sowie seiner Gürtelfarbe entsprechend festgelegte Kumiteformen. (Na, zumindest theoretisch, ich kenne da auch Gegenbeispiele… :D)
Wenn jetzt ein Kind im Soundkarate Prüfung macht, ist es gut möglich, daß die Kombinationen sehr anspruchsvoll sind. Aber kann ich dann davon ausgehen, daß es auch die anderen Dinge beherrscht, z.B. Katas, die auf seiner Stufe verlangt sind? Ich habe überhaupt nichts gegen Soundkarate, im Gegenteil, und ich gehe davon aus, daß in einem guten Dojo neben dem Soundkarate auch die anderen Grundlagen vermittelt werden. Aber man weiß ja nicht immer, wo die Leute herkommen… ;)
Und mit diesen Schwerpunkten habe ich so ein bißchen meine Probleme, weil ich der Meinung bin, daß zum Karate alles gehört: Kihon, Kata, Kumite. Klar, daß man für Wettkämpfe Schwerpunkte setzt, aber man sollte doch trotzdem allen Bereichen die nötige Aufmerksamkeit widmen und sie nicht schon in der Prüfung außen vor lassen.
matze2000
03-08-2005, 19:14
@akane:
danke für deine schnelle Antwort.
Fortweg, ich wollte niemanden angreifen oder kritisieren. (falls das so rüber gekommen sein sollte).
Könntest du mir nicht doch vielleich sagen, ob's die Sommerschule war oder nicht. Kannst mir ja ne PM schicken. Ich sags auch nicht weiter!
Nun, im Stiloffenen ist, wie ja auch im Shotokan/Goyu,etc eine vorgeschriebene Kata und die daraus resultierende Grundschule Pflicht.
Daher denke ich, dass man durchaus von einem gewissen Niveau pro Gürtel (wo das jetzt liegt ist ne andere Frage) ausgehen.
Natürlich gehört zum Karate Kihon, Kata und Kumite.
Aber jetzt überlegt mal, wenn jemand sehr SV-lastig trainiert, warum dies nicht als Prüfungsprogramm zulassen. Ebenso einer ist Kumite-Kämpfer, warum darf er das nicht bei der Prüfung machen?
Ich verstehe die Sorge, die "Gesamtheit" geht verloren, kann dich aber beruhigen. Daduch, dass die Grundschule direkt aus der Kata kommt, muss man sich intensiver mit der Kata beschäftigen (Ursprung Karate) und auch den Wahlteil muss man besser vorbereiten, als dies bei der "Standart-Shotokan-Prüfung der Fall ist. Die Stilfreien-Prüflinge, die ich erlebt habe, hatten imho eine wesentlich besseres Verständnis für das Karate-Do und dessen Prinzipen, als viele (nicht alle!!!) Shotokan-Prüflinge, die stur das Prüfungsprogramm hoch und runter liefen.
Zum Soundkarate:
Die Soundblöcke (der Teil mit Musik) besteht aus zerlegten Katasequenzen. Direkte Katas werden im Soundkarate nicht trainiert. Nach abgeschloßener Soundkarate-Ausbildung, ca. mit 14Jahren, ist es für die jungen Karate-Kids aber kein Problem schnell und technisch gut die Kata zu erlernen, da ja due Grundlagen in den Soundblöcken gelernt wurden.
Freue mich auf deine PM!
gruß
matze
Hi !
Beim Stilrichtungs-offenen oder -freien (Kritiker sagen "stillosen") Prüfpungsprogramm des DKV werden Kata/Grundschule/Kumite oder Kata/Grundschule/Bunkai oder Kata/Grundschule/SV gezeigt, was bedeutet, daß man einen Schwerpunkt auf den Freikampf legen kann (dann eben auch Kihon-Kombinationen aus der Kata auswählen, die Freikampf-tauglich sind) oder sich eben gegen Kumite entscheiden und stattdessen Bunkai oder SV machen, die ja auch beide mit Partner sind.
Drum finde ich, daß trotz der Schwerpunkt-Verlagerung alle 3 Säulen immer in ausreichendem Maße enthalten sind, so daß eine Gleichstellung mit der jeweiligen Graduierung der Ursprungsstilrichtung (z.B. Goju-Ryu, dann auch Kata aus dem Gojo-Ryu) gewährleistet ist. Vorschrieben sind nämlich jeweils eine best. Anzahl an Kombintionen. Und die Auswahl mit dem Trainer oder später alleine sorgt für eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Karate. Der Prüfling möchte seine "Lieblings"-Techniken zeigen und dabei ein bestimmtes Niveau erfüllen.
Bei Sound-Karate wird viel mehr wert auf koordinative Fähigkeiten und auf körperliche Fitness gelegt (Trainingsplan für jedes "Gürtel"-Stufe), so daß die Karate-Techniken etwas in den Hintergrund rücken und somit auch die Graduierungen nicht übertragen werden können. Ein Braungurt im Sound-Karate müßte - soweit ich weiß - mit dem Weiß-Gurt (bzw. Weiß und Gelb-Gurt zusammen) anfangen. Dabei fiele ihm (oder ihr) das Erlernen der neuen Techniken viel leichter, weshalb dann wohl wirklich alle 5 (unter 14) bzw. 3 (bis Grün, dann alle 4) Monate eine Prüfung anstehen könnte.
Alle Prüfer, die eine Prüfer-Lizenz fürs stiloffene Karate haben, müssen auch immer eine Prüferlizenz ihres Ursprungsstils inne haben. Wenn also eine Prüfung "SRF" zu leicht erscheint, dürfte z.B. eine Wado-Ryu-Prüfung beim gleichen Prüfer genauso leicht sein...
Es liegt eben an den Prüfern, das Niveau zu erhalten (Ausnahmen bei psychomotrischen Problemen finde ich zulässig, wenn der Prüfling große Fortschritte vollbracht hat, es aber trotzdem am allg. Maßstab gemessen mies aussieht).
itachi
Ein Braungurt im Sound-Karate müßte - soweit ich weiß - mit dem Weiß-Gurt (bzw. Weiß und Gelb-Gurt zusammen) anfangen. Dabei fiele ihm (oder ihr) das Erlernen der neuen Techniken viel leichter, weshalb dann wohl wirklich alle 5 (unter 14) bzw. 3 (bis Grün, dann alle 4) Monate eine Prüfung anstehen könnte.
Mmm… Ich persönlich fände das wahnsinnig frustrierend, wenn ich's bis zum Braungurt geschafft hätte, und dann wieder bei den "Kleinen" anfangen muß. Gibt es da keine Einstufungsmöglichkeiten?
(Ausnahmen bei psychomotrischen Problemen finde ich zulässig, wenn der Prüfling große Fortschritte vollbracht hat, es aber trotzdem am allg. Maßstab gemessen mies aussieht).
Klar, da muß man auf jeden Fall individuell entscheiden. Aber wenn das Niveau einer Prüfung insgesamt nicht so toll ist, dann kann das nicht nur daran liegen.
matze2000
04-08-2005, 10:24
@itachi:
das ist mit den Soundkarateprüfungen ist mit Sicherheit nicht richtig.
Prüfungen im Soundkarate werden regulär in den Ausweis eingetragen und sind innerhalb des DKVs genauso gültig wie jede andere Prüfung auch.
Nach Ablauf der Soundkarateausbildung kann der Schüler direkt mit seiner Graduierung ins Stiloffene-Karate einsteigen und dort, falls er im Soundkarate den 1.Kyu gemacht hat, nach entsprechendet Wartezeit und technischem Könenn seinen 1.Dan Stiloffen machen.
Bist du dir wierklich sicher, dass ein Stilfreier-Prüfer erst auch eine Lizenz seiner Stilrichtung braucht?
Wir haben nämlich imho Prüfer im Verein, die haben nur Stiloffene-Lizenzen.
gruß
matze
Michael1
04-08-2005, 14:25
Alle Prüfer, die eine Prüfer-Lizenz fürs stiloffene Karate haben, müssen auch immer eine Prüferlizenz ihres Ursprungsstils inne haben. Wenn also eine Prüfung "SRF" zu leicht erscheint, dürfte z.B. eine Wado-Ryu-Prüfung beim gleichen Prüfer genauso leicht sein...
Glaube nicht dass das so stimmt. Ich habe zuerst die SFK-Lizenz gehabt und dann die im Shotokan. Ausserdem ist meine SFK-Lizenz höher.
Das würde auch der Idee des SFK wiedersprechen - es geht (auch) darum sich von den Einschränkungen die der Stilgedanke mit sich bringen kann zu lösen, nicht darum alte Beschränkungen mitzunehmen.
Mmm… Ich persönlich fände das wahnsinnig frustrierend, wenn ich's bis zum Braungurt geschafft hätte, und dann wieder bei den "Kleinen" anfangen muß. Gibt es da keine Einstufungsmöglichkeiten?
Weiß nicht wie es mit Soundkarate tatsächlich geregelt ist, aber in den anderen Stilen müsste es im DKV generel möglich sein zu "springen". Also z.B. den 1. Kyu im Kyokushinkai, den 1. Dan im Shotokan, den 2. Dan im SFK usw... Es gilt halt das jeweilige Prüfungsprogramm.
Hi Leute !
Oops, ich bin wohl nicht mehr up-to-date... Früher war es so, daß Prüfer einer Stilrichtung dazu auch eine "SFK"-Lizenz bekommen konnten, das ist jetzt also auch alleine möglich.
Voraussetzungen für eine SFK-Lizenz müßten aber mit den anderen vergleichbar sein, also 1. Dan, Prüferlehrgang, 3x Beisitzer etc. Warum sollte man dann keine Lizenz seiner eigenen Stilrichtung anstreben. Gut, wenn es in der Stilrichtung Streitigkeiten gibt und der Stilrichtungsreferent mauert...
Ich schreibe eigene Stilrichtung, weil man ja nicht einfach so SFK trainieren kann, sondern zumindest die Kata aus einem bestehenden Stil nehmen muß, anfangs sicher eher aus dem Stil, den man selbst vom Trainer lernt, später mutigerweise auch aus anderen Stilen. Es gibt eben keinen SFK-Zuki, sondern nur Oi- und Jun-Zukis...
Ich kann mir nicht vorstellen, daß man vom "1. Kyu" Soundkarate direkt zum Dan eines Stils wechseln kann, weil ja weniger Karate-Techniken, keine Formen und mehr Koordinatives gelehrt wird. In den DKV-Ausweisen gibt es erstmal nur 2 Spalten für versch. Stile (sicherlich irgendwie erweiterungsfähig). Ich dachte, man könne nur von einem Stil ins SFK und dann irgendwann wieder zurück zum eigene Stil wechseln, also z.B. 4. Kyu Shotokan, 3.+2.Kyu SFK, 1. Kyu Shotokan, 1 Dan SFK, 2. Shotokan (wie will man den gerade bei den höheren Graduierungen das Wissen und Können ansammeln ohne die eizelnen (Vor-)Übungen zu erlernen ?) Zu anderen Stilen wäre m.E. eine Einstufungsprüfung nötig, wie es evtl. auch für Leute aus dem Sound-Karate sinnvoll wäre.
itachi
PS: Ich kenne einige Höher-Graduierte, die nun zusätzlich mit AKS (American Karate System) angefangen haben, dort dann aber mit der Prüfung zum Weiß-Gurt, gerade weil sie mit der Waffenkunde ganz von Vorne beginnen müssen...
Mm, das mit den Lizenzen kommt mir auch merkwürdig vor. Gerade weil ja die Prüfungsordnung vorsieht, daß die Kata aus verschiedenen Stilen stammen kann (sofern ich sie da richtig verstanden habe), muß ja der stilrichtungsfreie Prüfer auch eine Ahnung von diesen anderen Stilen haben. Ich als reiner Shotokan-Mensch kann nicht beurteilen, ob jemand eine Goju-Ryu Kata korrekt ausführt. Insofern wäre es nicht sinnvoll, wenn ich je eine Prüferlizenz machen sollte, eine stilrichtungsfreie zu machen, ohne jemals Erfahrung in anderen Stilen gesammelt zu haben, oder? Also müßte der stilrichtungsfreie Prüfer doch eigentlich vielseitiger qualifiziert sein als der Prüfer einer Stilrichtung, oder? :confused:
matze2000
05-08-2005, 10:54
Also man braucht definitiv keine andere Prüferlizenz um eine SFK-Lizenz zumachen. Wäre ja schwachsinn, denn um eine Prüferlizenz zu bekommen, braucht man für die C-lizenz den 1.Dan, B-Lizenz 2.Dan usw.
Da sollte man schon soweit sein, die Katas der ursprünglichen Stilrichtung, also zB Shotokan beurteilen zu können.
Michael1
05-08-2005, 12:34
Also müßte der stilrichtungsfreie Prüfer doch eigentlich vielseitiger qualifiziert sein als der Prüfer einer Stilrichtung, oder? :confused:
Es hängt im SFK meiner Meinung nach viel mehr an der Person des Prüfers, auch welchen "Wert" eine Prüfung am Ende hat. Die Qualität steht und fällt noch mehr als z.B. im Shotokan mit dem/n Prüfer(n).
Das Programm ist vielfältiger und lässt mehr Freiräume. Wenn ein Prüfer tatsächlich alle Bereiche prüfen will muss er nicht nur diverse Kata aus den verschiedensten Stilen bewerten können, er muss auch zugehörtiges Bunkai einordnen sowie Wettkampf-Kumite und SV mit und ohne Waffen prüfen können.
Das verlangt eigentlich das sich Prüfling und Prüfer vorher kennen und das ein Prüfer evt. eben auch sagt "Bereich x Prüfe ich nicht, bin ich nicht kompetent für.". Ich habe das so für Dan-Prüfungen auch schon mitbekommen. Da sitzen öfters auch mal Prüfer aus verschiedenen Stilen nebeneinander was sicherlich auch hilfreich sein kann.
In NRW bemüht man sich die Prüfer entsprechend fitt zu machen. Es gibt derzeit 4 Prüferlehrgänge pro Jahr von denen mind. einer Besucht werden soll. Da gibt es dann Themen wie z.B. "Bewertung stilfremder Kata am Beispiel der Matsumura no Passai" oder "Stocktechniken in der Kata - Bunkai und Waffenabwehr" mit verbandsexternen Ausbildern aus dem Kobudo. Aber was die Prüfer daraus machen hängt letztendlich am einzelnen Prüfer.
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