Thorre
10-08-2005, 21:15
"Nicht bewegen!"
Ich schwitzte, zitterte und keuchte.
"Das Wesen der tiefen Reiterstellung", dozierte Sun, "besteht in einer mächtigen, abwärts gerichteten Kraft." Er betrachtete mich einige Zeit nachdenklich und fragte schließlich: "Verstehst du, was ich damit sage?"
"Ja, die Stellung …"
"Es genügt, wenn du nickst!"
Sun spielte die Rolle des Gelehrten. Selbstverständlich war er ein Gelehrter, aber hin und wieder machte er sich einen Spaß daraus, seine Schüler zum Narren zu halten, indem er Theater spielte. Häufig hatte er es dabei gerade auf mich abgesehen, weil er die Ansicht vertrat, es fehle mir an Humor. In der Tat konnte ich es nicht ausstehen, wenn Sun in eine seiner Rollen schlüpfte. Es ging mir auf den Geist.
"Diese abwärts gerichtete Kraft verleiht dem Kämpfer einen stabilen, im Boden wurzelnden Stand", fuhr Sun fort und musterte mich erneut.
Meine Oberschenkel bebten, aber ich war fest entschlossen, die Übung nicht abzubrechen. Für einen erfahrenen Kung Fu Schüler ist das Scheitern keine ungewöhnliche Erfahrung. In der Kampfkunst scheitert man ständig. An diesem Tag jedoch wollte ich so lange stehen, bis selbst Sun der Spaß vergehen würde. Nicht, daß ich wütend auf meinen Meister gewesen wäre. Ich spürte überhaupt keinen Zorn, nicht einmal gegen mich selbst. In mir war nichts als diese düstere Entschlossenheit.
"Ein Kämpfer, der nicht stehen kann", sagte Sun ohne mich aus den Augen zu lassen, "wird unzählige Niederlagen erleiden, ganz gleich, wie vollendet er alle anderen Techniken beherrscht."
Wer Lust hat: Weiter geht´s HIER (http://www.kung-fu-schule-berlin.de/kff.htm)
Ich schwitzte, zitterte und keuchte.
"Das Wesen der tiefen Reiterstellung", dozierte Sun, "besteht in einer mächtigen, abwärts gerichteten Kraft." Er betrachtete mich einige Zeit nachdenklich und fragte schließlich: "Verstehst du, was ich damit sage?"
"Ja, die Stellung …"
"Es genügt, wenn du nickst!"
Sun spielte die Rolle des Gelehrten. Selbstverständlich war er ein Gelehrter, aber hin und wieder machte er sich einen Spaß daraus, seine Schüler zum Narren zu halten, indem er Theater spielte. Häufig hatte er es dabei gerade auf mich abgesehen, weil er die Ansicht vertrat, es fehle mir an Humor. In der Tat konnte ich es nicht ausstehen, wenn Sun in eine seiner Rollen schlüpfte. Es ging mir auf den Geist.
"Diese abwärts gerichtete Kraft verleiht dem Kämpfer einen stabilen, im Boden wurzelnden Stand", fuhr Sun fort und musterte mich erneut.
Meine Oberschenkel bebten, aber ich war fest entschlossen, die Übung nicht abzubrechen. Für einen erfahrenen Kung Fu Schüler ist das Scheitern keine ungewöhnliche Erfahrung. In der Kampfkunst scheitert man ständig. An diesem Tag jedoch wollte ich so lange stehen, bis selbst Sun der Spaß vergehen würde. Nicht, daß ich wütend auf meinen Meister gewesen wäre. Ich spürte überhaupt keinen Zorn, nicht einmal gegen mich selbst. In mir war nichts als diese düstere Entschlossenheit.
"Ein Kämpfer, der nicht stehen kann", sagte Sun ohne mich aus den Augen zu lassen, "wird unzählige Niederlagen erleiden, ganz gleich, wie vollendet er alle anderen Techniken beherrscht."
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