Ninjutsu UND Karate gleichzeitig? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Friede
17-07-2002, 20:07
Hallo @all
Da ich ein "Newbie" bin, wollt ich doch gleich mal meinen ersten Thread eröffenen, da mir die Frage auch schon länger im Kopf rumschwirrt....
Also ich hab vor ca. 3 Monaten wieder mit Shotokan Karate angefangen. Hab Shotokan bereits mit ca. 9 Jahren für ungefähr 3-4 Jahre betrieben. Soweit so gut.
Es macht mir auch riesen Spass! Ich bin sogar wieder so angefressen, dass mir zweimal pro Woche 3 Stunden training zu wenig ist, und deshalb überleg ich mir nun paralles zum Karate auch noch mit Ninjutsu (ich nenns jetzt mal so) anzufangen.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich da nicht überfordert wäre...ich mein ich hätte dann mindestens 4mal pro woche training...und 2 verschiedene Stile....ausserdem gehts auch ins Geld, obwohl das nicht soo eine Rolle spielt. Immerhin komm ich im Shotokan ziemlich schnell voran, da ich das Feeling noch von meinen Kinderjahren drin habe, und ich denke diese "Anfangsbegeisterung" sollte man doch ausnutzen.
Auf der anderen Seite weiss ich eben nicht, obs dann doch nicht ein bisschen zuviel auf einmal wird...ich mein, jeder Stil hat ja seine "Katas" und da will ich dann auch nichts durcheinanderbringen.

Was meint ihr dazu und hat jemand auch parallel mit zwei "Stilen" angefangen?

irie
Friede

Sebastian
17-07-2002, 20:26
Hey Kollege,

willkommen im Club. Gut das du das ansprichst, denn genau so gehts mir auch, nur das ich Shotokan schon seit längerem kontinuierlich betreibe und jetzt morgen mal ein erstes Ninjutsu Probetraining machen werde. Bin auch mal auf die Expertenmeinungen dazu gespannt! :)

Mars
18-07-2002, 08:11
Hallo ihr Beiden,

"Experte" will ich mich zwar nicht nennen, aber ich antworte doch einmal.
Als Allererstes liegt es immer an Lehrer. Wenn er Eurem "Vorwissen" aufgeschlossen gegenüber ist und nicht auf der "Richtigkeit" des Ninjutsu beharrt, ist das schon die halbe Miete.
Rein technisch sind die beiden Künste sicher etwas verschieden, aber meiner Meinung ergänzen sie sich ganz gut.
Nur zu. Aber bemüht Euch darum, beide Künste eher als sich ergänzende Teile Eures Trainings zu sehen. "Parallel" und getrennt kann man in Wirklichkeit nicht üben. Alles was Ihr übt hat einen Einfluss auf die anderen Bereiche Eures Lebens (also auch auf Euer Karate Training). Wenn Euch der Ninjutsu- Trainer "bekehren" will, ist meiner Meinung nach Vorsicht angesagt.

Ausprobieren.
Gruß
Mars

Krider
18-07-2002, 08:41
KK, bei wem wirst du trainieren?

Skyguide
18-07-2002, 10:10
Aus meiner Erfahrung sehe ich das so, wenn man in einer Kampfkunst forgeschritten ist, macht es keine grösseren Probleme daneben noch was anderes zu machen.
Ist man in beiden Systemen Anfänger macht's die Sache etwas schwieriger, da ist die Gefahr schon grösser etwas ein Durcheinander zu kriegen bzw. mehr Mühe zu haben das viele neue aufnehmen zu können.

Gruss Skyguide

Sebastian
18-07-2002, 16:32
Eike Kujaw oder so. Rene hat mir Ihn empfohlen (www.buyu.de)

Friede
18-07-2002, 19:28
hm, danke für die Antworten....aber nun bin ich genau so schlau wie zuvor ;)
Ich denk ich werde mich nun erstmal voll aufs Karate konzentrieren, und evt. in 1-2 Jahren mit Ninjutsu oder was ähnlichem anfangen....
werd aber trotzdem mal in nächster Zeit in ein Ninjutsudojo reingucken, bin ja zu nichts verpflichtet.
Ausserdem fäng bald das Studium wieder an (->Prüfungen, Geldmangel) und meine Überschüssige Engergie kann ich auch durch Kraftübungen rauslassen

so far

ach ja , noch ne Frage...ein Kollege von mir betreibt seit kurzer Zeit Pencak Silat und möchte nun ebenfalls mit Nunjutsu anfangen....haltet ihr diese Kombination für sinnvoll?

irie

Rene
18-07-2002, 19:43
ach ja , noch ne Frage...ein Kollege von mir betreibt seit kurzer Zeit Pencak Silat und möchte nun ebenfalls mit Nunjutsu anfangen....haltet ihr diese Kombination für sinnvoll?

Die Frage ist eigendlich die gleiche wie die Eingangsfrage und wurde somit schon beantwortet. ;)

Michael Kann
19-07-2002, 12:10
Grundsätzlich stellt es kein Problem dar ein oder mehrere verschiedene Kampfkünste/Kampfsportarten/Selbstverteidigungsarten/Kriegskünste usw. zu betreiben. Sicherlich werden die teilweise unterschiedlichen Auffassung manchmal wenig produktiv sein, doch ein offener Geist hilft hier sehr.

Bekehren lassen sollte sich grundsätzlich niemand ... Tipps und Ratschläge hingegen, wenn gut gemeint, darf man sich zwanglos antun.

Die meisten Lehrer arbeiten auch heute noch nach dem Grundsatz "in einer Sache Meister werden und nicht 100 Dinge halb machen" - sie gehen davon aus, dass man sich voll auf eine Sache konzentrieren soll. Mag auf den ersten Blick sinnvolle Aspekte beinhalten ... Viele berufen sich dabei auf ihre asiatischen Lehrer und verweisen auf deren Werdegang. Was sie dabei meist verschweigen, die meisten z.B. japanischen Meister halten in zwei und mehr (angeblich) total verschiedenen Kampfstilen Schüler- oder Meistergrade. Wenn man sich mal die Zeit nimmt und sich z.B. am Rande eines Lehrgangs mit dem jeweiligen Meister darüber unterhält, weshalb er z.B. in zwei "verschiedenen" Karatestile und noch ggf. im Aikido, Judo, Kendo, Iaido usw. einen Meistergrad hat und ob sich dies nicht negativ auswirkt hört man erstaunliche Dinge. Dabei rede ich gar nicht von den viel zitierten Ehrengraden die sehr häufig verliehen werden ohne das die beglückte Person jemals diese Stilrichtung betrieben hat, sondern von faktisch richtig abgelegten Prüfungen. Da kommen Statements wie "es hat mir geholfen den Fußfeger richtig zu verstehen" oder "dadurch habe ich begriffen warum Funakoshi in seinem Buch den Wurf so demonstrierte" oder "plötzlich habe ich gemerkt das sich das Eine und das Andere ergänzen, besser, durchdringen und eigentlich Eines sind (YinYang)". Mir haben solche "Rand-" Gespräche mehr geholfen als die ganzen im Umlauf befindlichen und gern immer wieder aus der ALTschublade geholten Pseudoweisheiten.

Im übrigen ... viele Bäckermeister sind auch Konditormeister und dies ließe sich beliebig fortführen ... es funktioniert und vor allem GUT!

Gruß
Mike