Cherubin
11-08-2005, 12:12
mich interessiert einfach, wie ihr dazu steht. ich kenne beide ansichten
die gründe, warum es auch als anfängerform gesehen werden kann (frei von mir widergegeben):
- bewegungen werden durch den verlängerten schwereren arm deutlicher
- fehler treten deutlicher zutage, falsche haltungen fallen mehr auf
- Ziel ist es immer weiter zu "reduzieren", mit wenig bewegung effektiver zu werden, vielleicht lassen sich hier stufen aufbauen:
mit waffe --> ohne waffe --> mit weniger bewegung --> ohne bewegung --> ohne kampf
T. Stoeppler
11-08-2005, 13:05
Das kann man nicht verallgemeinern. Üblicherweise kommen die Waffenformen später, besonders im Taiji, damit die hoffentlich bis dahin korrekt entwickelte Körperstruktur auch auf das Schwert übertragen wird. Die Bewegungen mit dem Schwert sind recht komplex.
Wenn man jetzt Leute hat, die über die Bewegungsfähigkeiten bereits verfügen - dann kann sollte auch ein "Anfänger" eine Taiji-Schwert Form gut lernen können.
Gruss, Thomas
Es gibt gerade im Taiji ja sehr unterschiedliche Interessen bei den Leuten, die es machen. Deswegen ist es ja eine so enorm erfolgreiche KK, weil es für jeden etwas zu bieten hat.
Wer bei Taiji in die Formenvielfalt will, kann für meine Begriffe auch mit der Partnerform Doppelsäbel gegen Dreigliederspeerschmetterlingshakenmesser beginnen, wenn ihm das irgendwie mehr liegt, vor allem mehr motiviert, und nicht zuletzt weil es ein sinnvoller Zugang zu den inneren Prinzipien darstellt. (Gewiß können begnadete Shifus (weiblich/männlich/chinesisch/nicht chinesisch) auf gut organisierten Wochenendlehrgängen auch die Vertiefungsstufen unterrichten (an die, die letztes Jahr schon dabei waren, nach der Mittagspause)).
Wer durch intensives Training auf GongFu hinauswill (egal welcher Stil), für den ist Schwertform firlefanz, ob früher oder später, aber später ist wesentlich besser, weil man es dann besser bewerten und einschätzen kann.)
Ich denke, dass es sehr sinnvoll sein kann, nach einer gewissen Einsteigerphase (nach zwei bis drei Jahren, wenn man wirklich täglich trainiert), bis man die Prinzipien weitestgehend verstanden hat, ein paar Jahre überhaupt nicht mehr auf Lehrgänge etc. zu gehen (evtl. bis auf die, wo man aus Loyalität verpflichtet ist, auch wenn man nicht mehr wirklich was lernt, und sich die Korrektur-Streicheleinheiten abholt (und ggf. Geheimformen, auch der Lehrer muss über das Jahr noch ein bisschen was austüfteln für sein Geld)), und keine Waffen etc. zu lernen, sondern nur sein Zeug (Form, was weiß ich) üben, so gut es geht, ohne Korrektur bzw. Besserwisserei von irgendwem. Und dann vorsichtig, ohne Wettkampfgeist, in Anwendungstraining zu gehen, mal rein technik bzw. prinzipienorientiert, vorsichtig, feinfühlig, mal "realistischer", also ein bisschen unkontrollierter und heftiger. (Man muss sich natürlich einigermaßen sicher sein, dass man da weiß, was man tut, sonst geht's in die Hose, aber wenn man zu wenig weiß, um so etwas anzugehen, dann kann man auch den Rest seines Lebens auf Formvertiefungssufenseminare gehen, ohne es wirklich rauszufinden)
Dann lernt man auch die Stärken und Schwächen des gesamten Ansatzes kennen, und kann evtl. z.B. nach fünf Jahren noch den Stil wechseln, wenns einem nicht gefällt. (z.B. weils zu innerlich / zu äußerlich / zu technisch / zu prinzipienorientiert etc. oder alles nicht zusammenpasst, zu vielfältig oder zu simpel gestrickt ist, oder man wird erst gut wenn man 105 ist, weil man erst mit 35 angefangen hat, was weiß ich) Oder man kann sich richtig mit dem Ansatz identifizieren und dann alles darauf ausrichten. Schwertformen kommen dann fast automatisch nebenbei, wenn man genug Freizeit neben dem Training hat.
Ich wüßte nicht, was da ne Schwertform am Anfang bringen soll.
(So, endlich mal wieder was richtiges gepostet hier :cool: )
Der Sinn einer Schwertform ist nicht diese Prinzipienwichserei, sondern den Körper zu trainieren, seine Kraft einzusetzen. Früher noch daß man mit dem Teil auch umgehen kann, wenn man muß. Das ist heute sicher nicht mehr wichtig. Es gibt aber viele gute Lehrer die sagen, daß das Training mit dem Schwert, genauso wie das Training mit der Lanze, oder dem Langstock, die körperlichen Möglichkeiten bildet. Ich kriege Pickel wenn ich mir überlege, wie bei einem Sport wie Handball oder Basketball die Leute ständig mit "Prinzipien" ankommen, aber keinen Ball hart werfen können, oder mal aus dem Spiel heraus den Korb treffen. Im Tun liegt manches verborgen.
Cherubin
12-08-2005, 16:09
danke für die antworten !
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