Vollständige Version anzeigen : Samurai Grundsätze
Hallo zusammen,
ich habe mal eine Frage an die versammelten Experten:
Es gibt drei (manche sprechen auch von fünf) Samurai Grundsätzen:
Du wisrt mit Sicherheit im Kampfe versagen, wenn:
- ....., Angst vor dem Ruf des Gegners
-......, Angst vor dem Aussehen des gegners
-......, unzureichendes Training
Wer hat da die jap. Begrifef dafür?
Quellen bezug?
Infos?
Danke und Gruß
FM
Kamagong
14-08-2005, 18:45
Kikioji - Angst vor dem Ruf des Gegners
Mikuzure - Angst vor dem Aussehen des Gegners
Futanren - Unzulängliches Training
Quelle und mehr dazu z.B. hier :
www.karate-do.de/htdocs/ger/allgemeines/psyche.html#SAMURAI
Gruss Kamagong
Kung-Fu joe
17-08-2005, 11:48
das is der autor von einem buch namens Hagakure, kennt man aus gohst dog.
das buch allerdings is gut ist ja auch schon a bissl älter, erst veröfentlichung 1710.
da steht fast alles drin was für samurai wichtig is.
da steht fast alles drin was für samurai wichtig ist...... aus der Sicht eines Dieners eines Samurai.
Yamamoto Tsunetomo, der Autor, war ein sgn. "Chūgen" (仲間). Dies waren Hausangestellte die ob ihrer Loyalität in den Samuraistand erhoben wurden. Dennoch blieben sie Hausangestellte.
Chūgen durften sich samurai nennen und auch das Schwerterpaar tragen, hatten waren aber eher keine Krieger. Auch war deren Lebensweise doch anders als die der wirklichen Samurai.
Zottelkopf
17-08-2005, 13:14
ansonsten wäre da noch die fünf ringe von musashi
PikAsJoker
17-08-2005, 21:59
Ich hab folgende Werke gelesen:
- Hagakure, der Ehrenkodex der Samurai
- Der Weg der Samurai von Y. Tsunetome
- Die Fünf Ringe von M. Musashi
- Die Kunst des Krieges von Sun Tze
- Bushido von Nitobe
und ehrlich gesagt ich hab das Wissen all dieser Bücher auf ein einziges reduziert, der Rest ist für heutige Verhältnisse so ziemlich nutzlos, Samurai hin Samurai her. Selbst das, was von all dem Wissen noch brauchbar ist, ist es meiner Meinung nach , wirklich nicht besonderes. Nicht ohne Grund, sind die Samurai ausgestorben. Sie haben sich trotz ihrer ach so ehrenhaften Regeln nicht in der neuen Zeit behaupten können. Die neuen Verhältnisse haben sie alle in den Untergang getrieben - zumindest jene, die sich nicht schnell genug angepasst haben :-)
So Long
Luke
Sportler
18-08-2005, 09:05
Hm... Und ich dachte immer, es wäre ein Gesetz erlassen worden, das denen die Lebensweise verboten hat...
Hahahaha, genau, Sportler! Da hast Du absolut recht :)
Der Kaiser verbot das Tragen der Daishō und die Buke-Kaste wurde abgeschafft. Ich glaube das muss so irgendwann in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts gewesen sein, nach dem Aufstand der Satsuma, wenn ich mich jetzt gerade im Aufwachstatus nicht ganz verhaspele...
Ich glaube das muss so irgendwann in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts gewesen sein, nach dem Aufstand der Satsuma, wenn ich mich jetzt gerade im Aufwachstatus nicht ganz verhaspele...
Die Feudalordnung wurde 1871 aufgehoben, eine Folge des Aufstands von Choshu (wie zum Geier bekommt man diesen netten Strich über lange Vokale hin???) Satsuma und Tosa gegen den Shogun, der die Wiederherstullung der macht des Tenno zur Folge hatte. Der Satsuma-Aufstand unter Saigo Takamori im Jahr 1877 war bereits die Folge der Umstrukturierung in der Meiji-Restauration.
Sportler
18-08-2005, 20:36
Jup, genau wie im Film "Last Samurai":)
Damit kann man wohl das Argument vergessen, dass sich ihre Lebensweise als veraltet ERWIESEN hat. Sonst kann ich ja auch jeden auf der Straße abknallen und sagen, dass er sich mit seinem Charakter im Leben nicht durchsetzen konnte...
(wie zum Geier bekommt man diesen netten Strich über lange Vokale hin???)
So: (Leerzeichen weglassen)
&# 333; => ō
&# 332; => Ō
&# 363; => ū
&# 362; => Ū
also wird aus Ch&# 333;sh&# 363; Chōshū wenn man die Leerzeichen weglässt.
Ansonsten: vielen Dank für die Erläuterung!
itto_ryu
14-10-2005, 09:25
Neben den genannten Quellen empfehle ich noch:
- "Samurai Geist" von Thomas Preston
- "Samurai oder von der Würde des Scheiterns" von Ivan Morris
- "Der Weg des Samurai" von Yagyu Munenori
- "Der Zen-Weg der Samurai" von Imai Fukuzan
- "Zen in der Kunst das Schwert zu führen" von Reinhard Kammer
Mit den älteren Abhandlungen muss man vorsichtig sein, besonders mit dem "Hagakure", dass von den Buchläden gerne als "Samurai-Kodex" verkauft wird. Das Hagakure ist nur eine Ansammlung verschiedener Anekdoten, die, wenn man die Hintergründe des Bushido versteht, beispielhaft für das Denken der Samurai-Kaste stehen.
Am besten ist es durch mehrere Werke kreuzweise darüber zu lernen, da die Philosophie sehr komplex ist, aber niemals wirklich strukturiert und allumfassend niedergeschrieben wurde.
itto_ryu
14-10-2005, 10:00
...in einem der oberen Threats steht, dass die Samurai-Ethik unterging, da sie überholt war und sie sich nicht anpassen konnten. Das ist so nicht ganz korrekt, denn die Hintergründe der Umstürze waren viel komplizierter. Es würde den Rahmen des Threats sprengen, aber Saigo Takamori z.B. zettelte die Rebellion gegen den Tenno an, weil er dem Tenno treu ergeben war. In dem Film "Last Samurai" ist dieser Widerspruch recht gut dargestellt. Ijn Wahrheit modernisierte sich japan zwar, aber baute in dieses neue Zeitalter die Samurai-Werte geschickt ein, nur eben nicht für eine bestimmte Kaste, sondern für das ganze Volk. Nicht umsonst konnten die Japaner den Sprung in die Moderne so erfolgreich schaffen, da sie aus der westlichen Welt nahmen, was nötig war und dies mit ihren eigenen Werten verbanden. Ihr überraschender Sieg über Russland Anfang des 20. Jahrhunderts, verdeutlicht dies. In einer pervertierten Form nahm diese Verehrung von Bushido auch die japanische Armee des 2. Weltkriegs ein. ie Ethik Japans ist tief mit der der Samurai verwurzelt und machte das LAnd nur deshalb in so vielen Dingen erfolgreich. Das einzig "unzeitgemäße" war das Festhalten mancher Samurai an der Ablehnung moderner Kriegstechniken, was aber im strengen Kastensystem und dem recht Schwerter zu tragen begündet ist.
Übrigens im Web gibt es zum Thema zwei klasse Seiten:
www.tenshukaku.de
www.o-giri.de
:cool:
kuroi-ryu
24-10-2005, 21:01
Wobei die Samurai aber an sich recht hatten, denn ein Schwert, Bogen oder ähnliche Waffen zu beherrschen ist ein lebenslanges Training, währenddessen eine mechanische Waffe von jedermann verwendet werden kann. Es ist doch an sich ein Jammer, wenn wie bei Indiana Jones ein Schwertkämpfer so einen würdelosen Tod stirbt.
Und zudem kann man auch heute wieder erkennen: Der Mensch kann sich heute auch nicht an diese schnellen Entwicklung der modernen Welt anpassen, und viele gehen dadurch unter und werden quasi vergessen (siehe 3. Welt, etc.).
Leider werden aber durch die Amerikanisation auch die japanischen Traditionen und die Kultur immer mehr verdrängt. Wenn es (rein hypothetisch) noch Samurai gäbe, so könnten diese darin einen Ausgleich schaffen und dann würde die Symbiose dieser beiden Welten weitaus besser funktionieren, da das moderne Volk die Entwicklung moderner Technologien vorantreiben würde und die Samurai dies auf eine erträgliche Fortschrittsebene bringen würden.
Ich persönlich bin der Überzeugung, daß die Samurai vom Denken (im Allgemeinen) her weiter waren, als wir es heute sind, bezogen auf die Gesellschaftssysteme und dem Umgang mit Menschen in unserem Umfeld. Dazu gehörte der Respekt gegenüber allem Leben, wenn auch kategorisiert, dennoch bekam der Einzelne mehr Respekt als er es heutzutage bekommt. Ich schweife schon wieder etwas aber. :rolleyes:
Fazit: Die Samurai passten einfach nicht in das kapitalistische System, da es absolut jeder Harmonie widerstrebt, was wiederum gegen den Lebenstil der Samurai war. Da sie also diesen „Fortschritt“ aufgehalten hätten, mußten sie verschwinden.
FireFlea
25-10-2005, 16:45
Ich persönlich bin der Überzeugung, daß die Samurai vom Denken (im Allgemeinen) her weiter waren, als wir es heute sind, bezogen auf die Gesellschaftssysteme und dem Umgang mit Menschen in unserem Umfeld. Dazu gehörte der Respekt gegenüber allem Leben, wenn auch kategorisiert, dennoch bekam der Einzelne mehr Respekt als er es heutzutage bekommt. Ich schweife schon wieder etwas aber. :rolleyes:
Fazit: Die Samurai passten einfach nicht in das kapitalistische System, da es absolut jeder Harmonie widerstrebt, was wiederum gegen den Lebenstil der Samurai war. Da sie also diesen „Fortschritt“ aufgehalten hätten, mußten sie verschwinden.
Wer hat denn den Fortschritt überhaupt erst ins Rollen gebracht ? Wer hat als erstes westl. Wissenschaften gelernt ? Samurai.
Dazu gehörte der Respekt gegenüber allem Leben, wenn auch kategorisiert, dennoch bekam der Einzelne mehr Respekt als er es heutzutage bekommt.
Das wage ich stark zu bezweifeln.
kuroi-ryu
25-10-2005, 18:40
Mit dem markierten „Fortschritt“ meinte ich das kapitalistische System, nicht den Fortschritt an sich.
Das wage ich stark zu bezweifeln.
Wieso?
Ich denke bei dieser Form von Ehik immer wieder nach ,wie ich mich darin wiederfinde und wie ich es auf den Alltag ausüben kann. Es zu Leben in unseren heutigen Zeit ist es nicht ZEN....man kann viele Wörter darüber verlieren,aber was diese Form ausmacht ,ist das wirken und Leben der Menschen ....und grad kampfkünstler oder echte Budokas....was sehe ich da eher...selbstverliebte die nach höheren Titeln streben...Verband streitigkeiten etc ....
FireFlea
26-10-2005, 16:40
Wieso?
Ich finde das die Samurai wieder zu sehr romantisiert werden. Ich glaube nicht das im jap. Mittelalter der Einzelne und das Leben mehr Respekt genoss; Grausamkeit und Unterdrückung sowie drakoniosche Strafen und Folterungen gegenüber Untergebenen und Gegnern sind in der jap. Geschichte auch keine Seltenheit.
kuroi-ryu
26-10-2005, 19:16
Obwohl die Folterungen ja nicht einfach so angewandt wurden, sondern nur bei Straftätern und Gegnern. Grausamkeit gab es eigentlich nur zwischen verfeindeten Parteien, wer schlachtet schon seine eigenen Ernährer ab?
Unterdrückung wäre genauso sinnlos, die Bauern haben die Samurai ernährt und die Samurai dafür die Bauern beschützt, eine Leben der gegenseitigen Abhängigkeit. Außerdem solle man ja möglichst viele Konflikte ohne das Schwert lösen, und keine Konflikte auch. Zudem sind der Shintoismus, sowie der (Zen-)Buddhismus lebensschätzende Religionen, wäre also ein Widerspruch in der japanischen Philosophie.
Dann haben wir noch die 7 Tugenden der Samurai, das Bushido. Dort sagt die erste Tugend (Gi) schon „richtige und ehrvolle Entscheidungen“, die dritte (Jin) „Wohlwollen gegenüber allen Menschen“, die vierte (Rei) „Respekt“ und die fünfte (Makoto) „Aufrichtigkeit“. Allein dadurch verbieten sich schon viele Dinge.
Wenn man jetzt also mal die Ausreißer wegnimmt, so kommt man auf eine sehr harmonische Lebensweise, welche, bei Befolgung, insgesamt besser als das heutige System wäre.
FireFlea
26-10-2005, 21:05
Ich denke eben, das Idealbild und tatsächliches Verhalten oft unterschiedlich ist. Ich habe z.B. mal einen Roman eines jap. Autors über Christenverfolgungen gelesen (Schweigen von Shusako Endo) der auf realen Begebenheiten beruht in dem Folterungen von Christen detailiert beschrieben werden.
Mit den Samurai verhält es sich denke ich auch nicht anders wie mit unseren Rittern. Der mordende Raubritter war ebenso Realität wie tugendhafte Ritter ala König Arthur.
FireFlea
26-10-2005, 21:10
Dann haben wir noch die 7 Tugenden der Samurai, das Bushido. Dort sagt die erste Tugend (Gi) schon „richtige und ehrvolle Entscheidungen“, die dritte (Jin) „Wohlwollen gegenüber allen Menschen“, die vierte (Rei) „Respekt“ und die fünfte (Makoto) „Aufrichtigkeit“. Allein dadurch verbieten sich schon viele Dinge.
Btw. nicht viel anderes haben wir auch in westlichen und christlichen Philosophien. Die Frage ist nur immer ob es auch so befolgt wird...
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