ghostdog1982
16-08-2005, 23:48
Kampf der Generationen in Berlin
12.08.2005
Comeback von Rüdiger May
Cruisergewichtler Rüdiger May (Köln) wird vier Monate nach seinem Rücktritt wieder in den Ring steigen. Am 3. September boxt er im ICC Berlin gegen seinen Sauerland-Teamgefährten Marco Huck.
Nach einer K.O.-Niederlage gegen den Polen Krzystof Wlodarczyk im April war der 30jährige Rüdiger May gemeinsam mit seinem Bruder und Trainer Torsten zu dem Entschluss gekommen, seine Karriere zu beenden.
"Wir haben damals die Situation in einem sehr guten Gespräch mit beiden analysiert", blickt Manager Wilfried Sauerland zurück, "und mussten einfach feststellen, dass eine Weiterführung der Profikarriere keinen Sinn mehr macht. Wir haben den May-Brüdern unsere weitere finanzielle Unterstützung bis zum Jahresende zugesichert, um ihnen beim Aufbau einer neuen Existenz zu helfen."
Torsten und Rüdiger May
Kurz darauf änderte sich allerdings die Meinung des Boxers: Rüdiger May pochte auf seinen bestehenden Vertrag, der ihm bis Ende 2006 noch sieben Kämpfe garantiert. Auch Torsten May, der noch im Frühling kategorisch ausgeschlossen hatte, seinen Bruder weiterhin zu trainieren, weil das gesundheitliche Risiko zu groß sei, will Rüdiger nun wieder in der Ringecke betreuen.
Der Manager mag seine Irritation über diese Entwicklung gar nicht verhehlen. "Ich kann den Entschluss der May-Brüder wirklich nicht nachvollziehen und halte ihn für falsch", sagt Sauerland. "Rüdiger hat von seinen letzten drei Kämpfen zwei durch K.O. verloren, da besteht eine gesundheitliche Gefährdung. Er ist 30 Jahre alt, hat seine Titelchancen gehabt aber nicht nutzen können. Ich sehe im Profiboxen keine Perspektive mehr für ihn, eher eine Gefahr. Aber wir mussten seine Entscheidung aufgrund der Vertragsbindung akzeptieren."
Cheftrainer Ulli Wegner und Manager Wilfried Sauerland
Als Gegner stellt das Sauerland-Team einen der eigenen Boxer auf: Marco Huck, einer der Hoffnungsträger der neuen Generation - fast auf den Tag genau ist er zehn Jahre jünger als Rüdiger May. Der aus Bielefeld stammende ehemalige Kickbox-Weltmeister hat sich in seiner kurzen Profikarriere schon den Beinamen "K.O.-König" erworben – jeden seiner zehn Kämpfe gewann er vorzeitig, nie stand er länger als vier Runden im Ring. "Das war das einzige, was noch Sinn machte", erklärt Sauerland das Stallduell, "Rüdiger gegen einen jungen, ambitionierten Mann aus unseren Reihen kämpfen zu lassen. Einen Titelkampf konnte ich ihm nach den letzten Niederlagen nicht vermitteln – er muss sich jetzt erst wieder hocharbeiten."
Rüdiger May empfindet das Sauerland-interne Duell eher als Schikane. "Ich werde in Berlin wohl wie ein Aussätziger behandelt werden", mutmaßt er im Kölner Express. "Aber es ist besser zu wissen, dass man gehasst wird, als es nur zu vermuten." Äußerungen, die den Ärger des Managers nicht gerade kleiner werden lassen. "Von Hass kann überhaupt keine Rede sein", kontert Sauerland. "Wir haben beide May-Brüder immer als Mitglieder unseres Teams geschätzt und uns fair verhalten. Rüdiger hätte sich lediglich an unsere Abmachung halten und aufhören sollen, das wäre für alle Seiten besser gewesen."
Marco Huck Cruisergewicht
Für Marco Huck, der trotz seiner erst zehn Kämpfe in unabhängigen Rankings schon unter den 60 besten Cruisergewichtlern der Welt geführt wird, ist der Kampf eine große Chance. Ein vorzeitiger Sieg gegen Rüdiger May, der in einigen Ranglisten noch in den Top 20 steht, würde den K.O.-König weit nach oben katapultieren. "Es ist eine große Herausforderung für mich, als junger Boxer gegen solch einen erfahrenen Mann zu kämpfen", sagt Huck zurückhaltend, um selbstbewusst zu hinzuzufügen: "Ich habe Respekt vor der Aufgabe, aber solch eine Chance kommt vielleicht nur einmal im Leben, und ich werde sie nutzen."
Und Ulli Wegner, der erfahrene Trainer des jungen Hoffnungsträgers, ergänzt: "Ich hoffe nur, dieser Kampf kommt nicht zu früh für Marco. Rüdiger May ist jedenfalls Favorit."
12.08.2005
Comeback von Rüdiger May
Cruisergewichtler Rüdiger May (Köln) wird vier Monate nach seinem Rücktritt wieder in den Ring steigen. Am 3. September boxt er im ICC Berlin gegen seinen Sauerland-Teamgefährten Marco Huck.
Nach einer K.O.-Niederlage gegen den Polen Krzystof Wlodarczyk im April war der 30jährige Rüdiger May gemeinsam mit seinem Bruder und Trainer Torsten zu dem Entschluss gekommen, seine Karriere zu beenden.
"Wir haben damals die Situation in einem sehr guten Gespräch mit beiden analysiert", blickt Manager Wilfried Sauerland zurück, "und mussten einfach feststellen, dass eine Weiterführung der Profikarriere keinen Sinn mehr macht. Wir haben den May-Brüdern unsere weitere finanzielle Unterstützung bis zum Jahresende zugesichert, um ihnen beim Aufbau einer neuen Existenz zu helfen."
Torsten und Rüdiger May
Kurz darauf änderte sich allerdings die Meinung des Boxers: Rüdiger May pochte auf seinen bestehenden Vertrag, der ihm bis Ende 2006 noch sieben Kämpfe garantiert. Auch Torsten May, der noch im Frühling kategorisch ausgeschlossen hatte, seinen Bruder weiterhin zu trainieren, weil das gesundheitliche Risiko zu groß sei, will Rüdiger nun wieder in der Ringecke betreuen.
Der Manager mag seine Irritation über diese Entwicklung gar nicht verhehlen. "Ich kann den Entschluss der May-Brüder wirklich nicht nachvollziehen und halte ihn für falsch", sagt Sauerland. "Rüdiger hat von seinen letzten drei Kämpfen zwei durch K.O. verloren, da besteht eine gesundheitliche Gefährdung. Er ist 30 Jahre alt, hat seine Titelchancen gehabt aber nicht nutzen können. Ich sehe im Profiboxen keine Perspektive mehr für ihn, eher eine Gefahr. Aber wir mussten seine Entscheidung aufgrund der Vertragsbindung akzeptieren."
Cheftrainer Ulli Wegner und Manager Wilfried Sauerland
Als Gegner stellt das Sauerland-Team einen der eigenen Boxer auf: Marco Huck, einer der Hoffnungsträger der neuen Generation - fast auf den Tag genau ist er zehn Jahre jünger als Rüdiger May. Der aus Bielefeld stammende ehemalige Kickbox-Weltmeister hat sich in seiner kurzen Profikarriere schon den Beinamen "K.O.-König" erworben – jeden seiner zehn Kämpfe gewann er vorzeitig, nie stand er länger als vier Runden im Ring. "Das war das einzige, was noch Sinn machte", erklärt Sauerland das Stallduell, "Rüdiger gegen einen jungen, ambitionierten Mann aus unseren Reihen kämpfen zu lassen. Einen Titelkampf konnte ich ihm nach den letzten Niederlagen nicht vermitteln – er muss sich jetzt erst wieder hocharbeiten."
Rüdiger May empfindet das Sauerland-interne Duell eher als Schikane. "Ich werde in Berlin wohl wie ein Aussätziger behandelt werden", mutmaßt er im Kölner Express. "Aber es ist besser zu wissen, dass man gehasst wird, als es nur zu vermuten." Äußerungen, die den Ärger des Managers nicht gerade kleiner werden lassen. "Von Hass kann überhaupt keine Rede sein", kontert Sauerland. "Wir haben beide May-Brüder immer als Mitglieder unseres Teams geschätzt und uns fair verhalten. Rüdiger hätte sich lediglich an unsere Abmachung halten und aufhören sollen, das wäre für alle Seiten besser gewesen."
Marco Huck Cruisergewicht
Für Marco Huck, der trotz seiner erst zehn Kämpfe in unabhängigen Rankings schon unter den 60 besten Cruisergewichtlern der Welt geführt wird, ist der Kampf eine große Chance. Ein vorzeitiger Sieg gegen Rüdiger May, der in einigen Ranglisten noch in den Top 20 steht, würde den K.O.-König weit nach oben katapultieren. "Es ist eine große Herausforderung für mich, als junger Boxer gegen solch einen erfahrenen Mann zu kämpfen", sagt Huck zurückhaltend, um selbstbewusst zu hinzuzufügen: "Ich habe Respekt vor der Aufgabe, aber solch eine Chance kommt vielleicht nur einmal im Leben, und ich werde sie nutzen."
Und Ulli Wegner, der erfahrene Trainer des jungen Hoffnungsträgers, ergänzt: "Ich hoffe nur, dieser Kampf kommt nicht zu früh für Marco. Rüdiger May ist jedenfalls Favorit."