PDA

Vollständige Version anzeigen : Professor



SJJA
19-08-2005, 20:04
Hallo zusammen,

was haltet ihr davon, dass es immer mehr "Professoren" im Kampfsport gibt. Ich finde es eine Unverschämtheit, dass es Leute gibt, die einen akademischen Titel benutzen und nie eine Universität von innen gesehen haben.

Person:
Professor Kano, Professor Wally, Professor Visitacion, Prof Benkel usw.

Kouhei
19-08-2005, 20:11
Professor ist halt kein geschützter Titel (zumindest hier in der Schweiz nicht)
und so darf sich theoretisch jeder Professor nennen.

Lass mich raten, du willst dagegen, natürlich rechtlich, vorgehen? :D

LoL, langsam mag ich dich :rolleyes:

SJJA
19-08-2005, 20:17
Mich ärgert es bloß, das Leute die, wie gesagt, noch nie eine Universität von innen gesehen haben, sich einfach Professor nennen dürfen. Warum war ich dann auf der Uni? Hätte mir doch gleich den Professortitel verleihen können.

Bitte um mehr Meinungen.

Danke!

Miyagi
19-08-2005, 20:17
Naja, ich gehe mittlerweile davon aus, dass das gemeine Volk verarscht werden will. Da in einigen Ländern dieser Titel nicht geschützt ist, ist es doch eine gute Möglichkeit, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Finde ich gar nicht mal so verwerflich.

Impala
19-08-2005, 22:02
was is daran schlimm dass man die freiheit hat seinen eigenen namen zu wählen? wenn jemand sagt "ich bin professor kernspecht" ist es nicht verpflichtend für dich ihn auch so zu titulieren. wenn er irgendwie respekt verdient weil er viel aufm kasten hat, wieso nicht?
das monopol sollte doch nicht bei bildungsinstituten liegen.
kann sich ja auch jeder nen zehnten dan verleihen, ob man den anerkennt hängt ganz davon hab wo er ihn gemacht hat.

Kung-fuWurst
19-08-2005, 22:24
ich finds auch scheiße

Franz
19-08-2005, 22:48
das hat auch mit den Ländern zu tun, in Frankreich ist der Lehrer in der Schule Le Prof(esseur) ohne dass er eine Lehrauftrag an der Uni hätte.
Daher abgeleitet, die Meister haben ja auch keinen Meister der bei der Handwerkskammer eingetragen ist.

Eversor
19-08-2005, 22:56
Zumindest Kano hat an der Tokyo Daigaku (Universität von Tokyo) studiert - angeblich unter anderem bei dem deutschen Erwin Baelz, der ihn nach eigenen Aussagen zum Jujutsu brachte. Außerdem war er auch Dozent für Literatur an der Gakushuin Schule (Schule für priviligierte Kinder aus Adelsfamilien), später leitete er diese Schule, ebenso wie die Schule für Lehrerausbildung in Tokyo. Mit diesem Hintergrund finde ich zumindest in seinem Fall den Titel "Professor" mehr als gerechtfertigt.

SJJA
20-08-2005, 15:27
Nein, was ich sagen möchte ist, dass ich zum Beispiel nun vor meinem 2. Staatsexamen stehe und ich habe wirklich hart daran gearbeitet. Nachdem 2. Staatsexamen möchte ich promovieren. Nun habe ich 6 Jahr studiert, 1-2 Jahre für die Promotion und vielleicht, falls alles gut geht in ein paar Jahr einen Lehrstuhl bekommen. Und arbeitet man so viel um dann zu hören "Ja, ich hab doch schon seit Jahren meine Prof-Titel", von jemanden der vielleicht nur eine Rolle vorwärts machen kann. Verstehst du was ich meine?
Beispiel in Deutschland:
Prof. Siegfried Benkel???
Das ärgert mich daran.

Alfons Heck
20-08-2005, 16:54
Daher abgeleitet, die Meister haben ja auch keinen Meister der bei der Handwerkskammer eingetragen ist.

:confused: :confused: :confused:

Was willst Du mit diesem Satz sagen?

:confused: :confused: :confused:

Wenn Du einen Meistertitel im Handwerk führen darfst
hast Du auch vor einer Kommision der Handwerkskammer eine Meisterprüfung abgelegt!
zB: Elektrotechniker-Meister oder, oder...

Miyagi
20-08-2005, 17:07
Wenn Du einen Meistertitel im Handwerk führen darfst
hast Du auch vor einer Kommision der Handwerkskammer eine Meisterprüfung abgelegt!
zB: Elektrotechniker-Meister oder, oder...
Aber die Meister der Kampfkünste nicht :D

sumbrada
20-08-2005, 17:18
Hier werden einfach zu viele Namen durcheinandergeschmissen.
Du kannst doch nicht hingehen und deine deutsche Professur, die in Deutschland eine ganz spezielle Bedeutung hat, mit dem "Professor" gleichsetzen, den es in anderen Ländern gibt. Das sind andere Sprachen, wo Professor halt einfach nur Lehrer heisst und nicht ein Titel ist, den man sich durch eine besondere Ausbildung erarbeiten muss.

Meister ist ein gutes Beispiel, ich kann ein Meister werden, in dem ich irgendwo bei der Handelskammer ein Prüfung mache, oder ich werde halt irgendwo ein "Meister" meines Fachs.

desertdragon
20-08-2005, 17:52
Fuer einen solchen Titel muss man tatsaechlich nie eine Uni von innen gesehen haben.
Schliesslich kann einem ein solcher Titel auch verliehen werden, wenn man sich um eine Uni besonders verdient gemacht hat. Soweit ich weiss, muss dann aber honesto (fuer "ehrenhalber") mit angegeben werden.
Damit verdient doch der "Schoene Konsul" Weiher seine Knete:
Uni kontaktieren (irgend 'ne billige in Latainamerika), dann laesst er einen vorher ausgehandelten Betrag "spenden", streicht seine Provision ein und der "Spender" erhaelt seinen Dr. oder Prof. Titel.
Um Missverstaendnisse zu vermeiden:
Ich behaupte NICHT, dass alle Prof. hon. gekauft sind. Es gibt mit Sicherheit genuegend Beispiele dafuer, dass ein solcher Titel erarbeitet wurde und dass er nicht "erspendet" wurde.

SJJA
20-08-2005, 19:25
Nur um den letzten Beitrag zu vervollständigen. Der Ehrentitel heißt "honoris causa" und wird h.c abgekürzt. Beispiel:

Prof. h.c. SJJA :D oder
Dr. h.c. SJJA :p

Eversor
21-08-2005, 01:18
Ich kann sehr gut verstehen, dass Dich das wurmt. Geht mir genauso. Ich finde es schon schlimm genug, was für Menschen den Titel zu Recht tragen. Ich fand es nur vorschnell, alle Kampfsportler, die den Titel tragen, über einen Kamm zu scheren.

Was viel wichtiger ist als so ein Titel ist doch die Leistung, die jemand zeigt. Es ist bei den Profs genau wie bei Danträgern. Diejenigen, die ihren Grad raushängen lassen, haben oft irgendwelche Defizite, die sie damit zu kompensieren versuchen. Das ist auch der Grund, warum ich Leute wie "Professor" Gunter von Hagens nicht so ganz ernst nehmen kann.

PS: Worin machst Du Dein Staatsexamen? Jura oder Lehramt?

SJJA
21-08-2005, 02:09
Was viel wichtiger ist als so ein Titel ist doch die Leistung, die jemand zeigt. .



Genau dieses Argument kann ich nicht verstehen. Im sportlichen als auch akademischen Bereich. Wenn ich eine Leistung erbringe muss ich sie doch irgendwie auch deutlich machen (in welchem Grad das man macht ist eine andere Sache),wenn ich Joggen gehe schwitze ich doch auch. Gleichzeitig muss ich dafür eine Leistung erbracht haben. Genauso im Sport. Ich muss ein guter KK sein, um eine entsprechende Graduierung zu tragen. Im akademischen Sinn genauso.

Ich schreibe mein 2. Staatsexamen in Jura.

Blume
21-08-2005, 08:50
Das mit den Titeln ist so'ne Sache.

Meines Erachtens gibt es nichts peinlicheres, als jemand, der sich selbst einen Titel gibt, ohne diesen "den Gepflogenheiten gemäß" verdient zu haben. Diese peinliche Anmaßung fällt aber am Ende auf die Person selbst zurück, sobald die Sprache darauf kommt. Insofern würde ich mich darüber nicht aufregen.
Und falls Du es genau wissen willst, einfach nachfragen, wo, in welchem Fach und wie jemand seinen Status erreicht hat. Ein Meister (oder wie der Engländer sagt: Master) ist beispielsweise auch etwas anderes, als ein Master an einer Hochschule [mit "etwas anderes" meine ich nicht "weniger wert" - nur um jetzt nicht falsch verstanden zu werden].
Artverwandtes Thema ist ja auch die "deutsches Diplom / Bachelor, Master"-Debatte.
Nebenbei: sehr gut finde ich die inzwischen eingaführte Pflicht zur Akkreditierung der Studiengänge an dt. Hochschulen. Dies sichert die Qualität der Lehre und trägt zu einem gesunden Wettbewerb der Hochschulen untereinander (auch ohne Studiengebühren ;-) bei.

Im Endeffekt denken wir eben alle in Schubladen und weil man jemandem seine Qualifikation (als Fachfremder) nicht an der Nasenspitze ablesen kann, brauchen wir eben Titel, um jemanden einordnen zu können.
Was diese tatsächlich wert sind, hängt eh viel zu oft davon ab, wo sie erlangt wurden, als dass man sie über einen Kamm scheren dürfte!