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Vollständige Version anzeigen : BBT - Betreibt ihr Randori!



El Loco
21-08-2005, 17:16
Hi,

würde gern mal wissen, ob ihr auch Randori an eurer Schule betreibt. Und wenn ja, wie sieht dies bei euch aus? Ich kenn Randori allgemein nur vom Judo und denke mal es unterscheidet sich schon davon...

Vielen Dank

Sholvar
21-08-2005, 19:44
Bei uns (BBT) nur die "höhergraduierten" (afaik ab 5. oder 6. Kyu), davor eher selten und in einer sehr kontrollierten Art und Weise.

Im Allgemeinen kommt es innerhalb von Sekunden zum Infight bzw. Grappling (unser Trainer nennt es auch liebevoll "Rumwurschteln"), erlaubt ist dabei eigentlich alles, kleinere Verletzungen in Form von Prellungen und blauen Flecken etc. kommen durchaus mal vor. Das Hauptaugenmerkmal unseres Trainers liegt dabei darauf, die Techniken möglichst "sauber" anzubringen ohne dabei sofort in den Infight zu gehen bzw. zu Boden. Von dort wird dann auch meist sozusagen die zweite Runde gestartet, damit man auch lernt von dort halbwegs vernünftig zu agieren.

Wir machen auch nicht in jedem Training Randori, wobei es für mich einfach ein wichtiger Aspekt von BBT ist, die Techniken auch in Stresssituationen einsetzen zu können, und das Randori ist dabei wohl noch die realistischte Möglichkeit.

Gruß,

Stefan

El Loco
21-08-2005, 22:30
Wir machen auch nicht in jedem Training Randori, wobei es für mich einfach ein wichtiger Aspekt von BBT ist, die Techniken auch in Stresssituationen einsetzen zu können, und das Randori ist dabei wohl noch die realistischte Möglichkeit.

Gruß,

Stefan

Hi Stefan, danke für deine Antwort. Sind die Techniken vorher abgesprochen oder handelt es sich doch um eine Art von Freikampf, d. h. der andere darf sich durchaus wehren, oder?

Grüße

tracc
22-08-2005, 10:57
Haben wir leider bei uns auch erst 2-3 mal gemacht. Da immer n Haufen Anfänger da sind...

Bei uns wars mit gepolsterten Waffen und nach Abnahme dann auch waffenlos.
Schläge relativ schwach und Würfe etc. rel. hart.

El Loco
22-08-2005, 22:13
hi, tracc, klingt cool, musst uns mal zeigen wenn wieder zu Gast bei uns im OMMAD-Training bist :)

@kennin:

Wie sieht das bei Soke aus? Ab wann ist Randori Pflicht?

kennin
23-08-2005, 09:31
@ El Loco:
Meinst Du jetzt...
... ab 18 Uhr?
oder eher
... ab 16 Jahren
oder eher
... laut Paragraf 23 Absatz 2B des Bujinkan Gesetzbuches: ab 2. Dan?
;)

Nein, mal in aller Ernst: da gibt es keine "Regeln". Ich bin übrigens der Meinung dass Randori im Bujinkan äusserst gefährlich und ungesund ist bis der Auszuführende ein gutes Niveau erreicht hat, und mit "gutes Niveau" spreche ich schon von einem VERDIENTEN Godan oder höher. Ich wage mich noch nicht an Randori, ganz gewiss nicht.
Obendrein gibt es noch mehr Nachteile. Randori ist nämlich m.M.n. in keinster Weise zu vergleichen mit Realität.
Erstens kann man keine Kyushō oder Effekte von gewissen Schlägen darstellen. Beispiel: wenn ich Ganseki ansetzen würde in Realität, dann würde ich die Technik vielleicht einläuten mit einem Schlag nach Butsumetsu, um Uke schon mal ein Wenig vor zu bereiten. Wenn uke nicht ein Wenig vorrüber beugt (um welchen Grund auch immer) nach dem Schlag, werde ich eher etwas Anderes tun als Ganseki. Im Randori wird Uke sich gewiss nicht vorüber beugen nach einem Treffer auf Butsumetsu. Demnach werde ich auch keinen Ganseki ausführen im Randori. Und so ist das mit sehr viel Techniken, die dann ganz einfach keinen Sinn ergeben.
Zweitens ist man auch im Randori noch immer nett zu einander. Falls ich einmal BBT wirklich brauchen sollte da draussen, dann werde ich NICHT nett sein. Einer gewöhnlichen Schlägerei werde ich gewiss aus dem Wege gehen. WENN es also soweit kommten sollte dass ich BBT anwenden MUSS, zum Schutz meines eigenes Lebens oder das Anderer, nun... dann wird es vermutlich auch BBT sein so wie es gedacht ist... Kompromißlos wenn die sanfte Schiene nicht gleich funktioniert.

Zum Thema "Ungesund": wir waren mal auf einem Seminar. Dort wurde am Ende ein "Randori Light" gemacht. Die Hälfte der Trainierenden wurden in einem Kreis gestellt, Gesicht nach aussen. Die anderen wurden aussen herum gestellt, Gesicht nach innen. Jetzt attackierte der an der Aussenseite den Schüler an der Innenseite und dieser musste reagieren.
Meine Güte! Ich kann Euch sagen... das war der reinste Killer!
Stef (mein Schüler) und ich hatten sehr bald beide Muskelzerrungen und Gelenkschmerzen da es wirklich niemanden gab dessen Niveau auch nur im Entferntesten hoch genug war, um solche Faxen zu machen. Man hat keinerlei Kontrolle über das was man macht bis man einen ordentlichen Grad hat und so kommt es mitunter zu unangenehme Verletzungen.
Wir spürten diesen üblen Randori beide zwei Wochen lang! Das KANN nicht der Sinn der Sache sein.

Clockwork Orange
23-08-2005, 11:10
[QUOTE=kennin]
WENN es also soweit kommten sollte dass ich BBT anwenden MUSS, zum Schutz meines eigenes Lebens oder das Anderer, nun... dann wird es vermutlich auch BBT sein so wie es gedacht ist... Kompromißlos wenn die sanfte Schiene nicht gleich funktioniert.
QUOTE]


Bist du dir da sicher, dass es genau dann auch klappt !?
Ich nicht.........wenn es im Dojo schon nicht funktioniert.

Versteh mich nicht falsch, wenn man eine Kampfkunst ( ohne Sparring )betreibt weil es einem auch so Spaß macht, kann ich das akzeptieren.
Aber man sollte sich von dem Gedanken befreien auch damit kämpfen zu können.
Nur, warum mach ich dann überhaupt ne Kampfkunst und nicht gleich was anderes ?

Tengu
24-08-2005, 09:24
Wir haben in unserem BBT-Training ein stark judolastiges Randori betrieben. Und stark eingeschränkt. Keine Schläge oder Tritte bzw. Ellbogen oder Knie. Das lag aber daran, daß sowohl mein Freund als auch ich aus dem Judo heraus zum BBT gekommen waren. Aber als Reaktionsübung für den Infight nicht verkehrt.

Und den Randori bei Kyuprüfungen, also das gemeinsame martialische Rumgehopse vor den Augen des Prüfers, das kann man nun wirklich nicht wirklich als "Freikampf" bezeichnen.

Gruß

Tengu

kennin
24-08-2005, 09:33
Es klappt beim Randori nicht weil man sich einschränkt. Man kann Techniken zum Beispiel nicht richtig ansetzen weil es dan Schwerverletzte gibt. Und halbherzig angesetzte Techniken sind -meiner Meinung nach- wertlos.
Uke kann sich im Sparring daraus befreien auf einer Art und Weise die in Realität nicht möglich ist.
Wie Tengu schon selber sagt: das eingeschränkte Sparring kann man beileibe nicht als "Freikampf" definieren.

Und "ja": ich weiß dass es funktioniert.