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Vollständige Version anzeigen : Ritter, Mittelalter, Redensarten



Michael Kann
23-08-2005, 17:00
Wie wäre es, wenn wir hier mal Informationen bzgl. Redensarten wie "In in seine Schranken weisen!" oder "Er hat Lunte gerochen!" einbringen würden?

Unser "Sprachschatz" bietet ja unendlich viele solcher Redensarten und die wenigsten, ich eingeschlossen, kennen ihre Hintergründe und Bedeutung.

Nur ein Vorschlag!

Nahot
23-08-2005, 17:53
*gelöscht* Hatte zwar einiges hier stehen, aber nichts mit Kampfkunst im Mittelalter, sondern allgemeine Sachen aus dem Mittelalter. ^^

Wenn ein mod den post bitte löschen könnte.

Gasmann
23-08-2005, 18:51
Lunte riechen -> wenn ein Schütze verborgen war, konnte man die Lunte seiner Waffe riechen und so den Hinterhalt entdecken

auf der Hut sein -> Hut soll hier die Bedeutung von Wache haben, wobei mir die Huten im Schwertfechten irgendwie symtathischer sind.

für jemanden eine Lanze brechen -> Darum ging's beim Ritterturnier, man steigt also für jemanden auf den Kampfplatz.

vom Leder ziehen -> Leder = Schwertscheide ; also das Schwert ziehen


selbsterklärend:

eine Sache ausfechten

jemandem in die Parade fahren

eine Scharte auswetzen

sein Pulver trocken halten

desertdragon
23-08-2005, 19:18
Etwas im Schilde fuehren.
=> Eine versteckte Waffe dabei haben.

Nahot
23-08-2005, 19:23
Etwas im Schilde fuehren.
=> Eine versteckte Waffe dabei haben.


Etwas im Schilde führen

Am Wappenbild eines Schildes konnte der Wächter einer Burg ablesen, was der nahende Reiter im Schilde führte, ob er Freund oder Feind war.

oder auch

...meinte einen Ritter, der auf seinem Schild immer sein Wappen aufgemalt hatte, damit man ihn auch dann erkennen konnte, wenn er seine Rüstung trug und das Visier geschlossen war.

oder auch

Umschreibung:
1. etwas (meist: Böses) vorhaben [WFR S.378]; 2. etwas beabsichtigen, etwas im Sinn haben [L S.172]; 3. insgeheim etwas Böses beabsichtigen [GÖ S.160]; 4. etw. beabsichtigen, etw. vorhaben, was der andere nicht ahnt. [R S.1333];


Gibt durchaus abweichende Infos darüber. ^^

Michael Kann
24-08-2005, 08:31
Der Bissen bleibt ihm im Halse stecken

Diese Redensart hat ihren Ursprung im Mittelalter. Damals musste ein Angeschuldigter ein Stück trockenen Brotes ohne Flüssigkeit hinunterschlucken. Gelang es ihm ohne Schwierigkeiten, galt er als unschuldig. Blieb ihm jedoch der Bissen im Halse stecken, so war er der Tat überführt. In gleichem Zusammenhang steht übrigens der Spruch: "Mögest du daran ersticken!"

Etwas aus dem ff beherrschen

Diese Redewendung hat einen etwas kuriosen Ursprung. Im Mittelalter kennzeichneten die Schreiber die Zitate aus den Pandekten mit einem griechischen Pi. Die Pandekten waren eine Sammlung altrömischer Rechtsgrundsätze, die oft bei Juristereien herangezogen wurden. Die Schreiber wiederum schrieben das Pi oft unsauber, so dass es wie zwei kleine f aussah, eben "ff". Und so zitierten die Rechtsgelehrten bald aus dem "ff", wenn sie die Pandekten meinten. Und später wurde die Redewendung daraus, dass jemand etwas besonders gut beherrscht, von Grund auf, wenn er es aus dem "ff" kann.

verhunzen

Wenn man eine Sache verhunzt, dann behandelt man sie so schlecht wie einen Hund (im Mittelalter).

Finde das trotz allem Interessant ... DANKE Dir ;)