Ju Jutsu-Streit [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Bast!
20-07-2002, 15:26
Moin!

Mir ist aufgefallen, dass viele von euch über Ju Jutsu herziehen, Jiu Jitsu jedoch toll finden. Warum? Ist das denn nicht fast dasselbe?

Twist
20-07-2002, 15:52
Nope.. das eine ist ein künstliches System mit Elementen aus vielen Kampfkünsten, daß andere eine traditionelle Kampfkunst der Samurai.

Bast!
20-07-2002, 16:14
Trotzdem sind sich beide doch ähnlich.

Pantha
20-07-2002, 17:58
Original geschrieben von Twist
Nope.. das eine ist ein künstliches System mit Elementen aus vielen Kampfkünsten, daß andere eine traditionelle Kampfkunst der Samurai.

Das stimmt heute auch nicht mehr. Ich denke niemand mach heute noch das Jiu-Jitsu von den Samurais! Und das ist, meiner Meinung nach, auch gut so!

Außerdem welches Jiu-Jitsu meinst Du eigentlich, es gibt in Deutschland, nur in Deutschland, um die 5-10 große Jiu-Jitsu Verbände die alle was anderes machen!

Viele Grüße

Panther

sportler
20-07-2002, 18:04
Original geschrieben von Bast!
Trotzdem sind sich beide doch ähnlich.

Jeder Mensch hat nun mal nur seinen Kopf, zwei Arme und zwei Beine. Unter diesen Voraussetzungen kann man wohl zwischen allen Systemen irgendwelche Ähnlichkeiten konstruieren. Das wars aber dann auch schon. Mal ganz nebenbei. Um das deutsche Ju Jutsu mit anderen Stilen zu vergleichen, müßte man es erst mal schaffen, einheitlich zu definieren was diesen Stil eigentlich ausmacht. Es müßte eine Art roten Faden geben, bestimmte Prinzipien usw. Sowas gibt es aber nicht. Jeder macht im Prinzip, was er für sinnvoll erachtet (Sprich: was er bei andern Stilen gesehen hat und toll findet). Das einzige, was die einzelnen Ju Jutsu Vereine in Deutschland formal zusammenhält ist das Prüfungsprogramm. Dieses wird aber wirklich nur für Prüfungen benötigt. Mit dem täglichen Training hat es bei den meisten Vereinen nur am Rande zu tun. Wie gesagt, jeder macht was er will. Das typische Problem einer Sportart, die erst vor kurzer Zeit quasi am Reißbrett zusammengestellt wurde und bei der man dann im nachhinein gemerkt hat, daß die ursprünglichen Quellen (Sportkarate, Wettkampfjudo und Aikido) und deren Techniken zu realistischen Selbstverteidigung (was ja der Anspruch des Ju Jutsu ist) nicht geeignet sind.

cu
sportler

Slow-Fox
20-07-2002, 22:49
Hallo Bast :)

Da hast Du Dich mit Deiner Frage aber an ein wirklich "heißes Eisen" herangewagt !
Ich denke, Du hast schon gemerkt, daß man ziemlich schnell Antworten bekommt wie:
"Ju-Jutsu ist besser, da..." oder "Jiu-Jitsu ist besser, weil..."
Meiner Meinung nach ist es eigentlich ziemlich egal, wie die Kampfkunst (manche sagen auch Kampfsport) heißt, die man betreibt. Hauptsache, man beschäftigt sich überhaupt mit Budo !
Es kommt garnicht so sehr darauf an, ob man nun Ju-Jutsu, Jiu-Jitsu, Ju-Jitsu, Goshin-Jitsu oder Tai-Jitsu
betreibt. Wichtig ist, daß man einen guten Lehrer hat !!!
Es gibt in jedem Verband gute Vereine und schlechte Vereine, so wie es gute Lehrer und schlechte Lehrer gibt.
Wie die Kampfkunst heißt, die man betreibt ist für mich dabei absolut zweitrangig !
Meinetwegen betreibe ich auch "Mika-Do" ! Hauptsache ich habe einen guten Lehrer !

Wie Panther schon sagt, wird ursprüngliches Jiu-Jitsu in Deutschland heute eh nicht mehr betrieben !
Wo wir bei der Vielzahl der japanischen Ryu schon bei der Frage wären:
Was ist überhaupt ursprüngliches Jiu-Jitsu ?
Es gibt in den verschiedenen Verbänden eben Vereine, die näher an den traditionellen japanischen Formen sind,
wie es Verbände/Vereine gibt, die sich mehr mit Wettkampf beschäftigen.
Beides ist weder falsch noch schlecht, man muß halt nur für sich selbst herausfinden wie, und was man trainieren, bzw. lernen will.

Die (deutschen) Jiu-Stile unterscheiden sich am meisten darin wie, und nach welchem System (Prüfungsprogramm) unterrichtet wird. Ein Kipphandhebel wird immer ein Kipphandhebel bleiben, sowie ein gerader Fauststoß immer ein gerader Fauststoß bleiben wird. Egal ob ich nun Ju-Jutsu, Jiu-Jitsu etc. trainiere.
Es mag sein, daß Verein A aus dem DFJJ eine andere Variante lehrt, als Verein B aus der DJJU oder Verein C aus dem DJJV,das Grundrinzip des Hebels, bzw. des Fausstoßes bleibt aber immer das gleiche !

Gruß an alle,

Slow-Fox

Mr.Fister
21-07-2002, 00:19
den hauptgrund hat sportler schon recht treffend herausgearbeitet : man hat mit ju jutsu (dt.) ein sv-system geschaffen, welches auf sportarten basiert, aus denen sämtliche "böse" (sprich für die sv gerade geeigneten) techniken entfernt wurden - quasi ne totgeburt ;).
das klassische jiu jitsu hingegen war mal eine no-nonsense kk , die auf dem schlachtfeld entstanden is und auch dementsprechend effektiv war - nehmt mal als beispiel den schlichten schulterwurf, wie er z.b in applegates "kill or get killed" gezeigt wird und vergleicht das mal mit dem im (dt.) ju jutsu - dann wird glaub ich ersichtlich, was ich meine...

fister

uruk-hai
21-07-2002, 14:23
Ich denke ähnlich wie slow-fox. Es kommt auf den trainer und einen selbst an was man macht. ich persönlich halte ju-jutsu für eine sehr gute Basis wenn man einen guten Lehrer hat und auch ein wenig crosstraining betreibt. gerade der Anspruch ein relativ offenes und "modernes "system zu sein gefält mir persönlich am ju-justu. Zu Mr. Fister ich weiss ja nicht welche ansprüche du an techniken hast, aber wenn man die Standart Würfe verenderst hast e auch ne austechnik, aussedem möchte ich auch nicht mit nem normalen popligen Hüftwurf (ich hasse diese Technik) auf nen Betonboden geworfen werden. Zugegeben wenn man dieses alte beamten ju-justu von früher betrachtet hofffe ich das die alten trainer die sich nicht mit neuen Sachen beschäftigen sei es nun weil sie nicht mehr können oder einfach ignorant sind aussterben (bildlich gesprochen). Letztendlich muss man einfach nen style finden in dem man sich wohl findet dann kann man sich auch mit dem verteidigen. Egal wie der nun heisst ob ju, jiu boxen usw. Was ich beim ju-jutsu auch für ein grosses Problem halte ist erstens diese entwicklung zum Breitensport dann hat man halt auch ne menge Krampen (egal ob hoch oder niedrig graduiert). zweitens dieses verdammte superversportlichte Ju-Jutsu Fighting (das alte system war wesentlich bessser, der allkampf ist schon ne entwicklung in die richtige richtungNaja wers mag). Drittens: Prüfungen bei den viel zu schlechte leute einfach durchkommen und irgendwann auch irgendwann unterrichten dürfen. Aber das Problem werden andere Style auch haben

freestyle
21-07-2002, 14:38
hi,
ich ziehe nicht über ju jutsu her. nur erwarte ich eine gewisse akzeptanz meiner kk. halt freestyle sieht halt dem bjj oder dem shoot wrestling ein wenig ähnlich. aber halt auch andere sachen sind dabei erhalten und sehr viel erlaubt. :D

mich nervt nur das der verband die graduierung des anderen nicht anerkennt. :mad:
ist doch wurscht, wenn er kämpft sehe ich was seine graduierung taugt, oder nicht??:p

http://frank-glaeser.de

Slow-Fox
21-07-2002, 16:06
Hi freestyle :)

Welchen Verband meinst Du im speziellen ?
Den DFJJ betreffend, kann ich Dir sagen, daß wir im Regelfall die in einem anderen Verband erworbene Graduierung anerkennen. Dies bezieht sich natürlich nur auf Budoka, die aus einer Stilrichtung kommen, welche "Artverwandt" ist, also Jiu-Jitsu, Ju-Jutsu, Ju-Jitsu, Goshin-Jitsu oder Tai-Jitsu. Logischerweise kann aus einem 1. Dan Judo oder 1. Dan Karate nicht plötzlich ein 1. Dan Jiu-Jitsu werden ! Desweiteren muß dann auch in einem dem DFJJ angehörenden Verein trainiert werden. Wir vergeben keine Graduierungen an Leute die herumlaufen um Grade zu sammeln. Das Anerkennen von Graduierungen kommt also meistens bei Budoka vor, die den Verein/Verband aus irgendwelchen Gründen wechseln müssen (Umzug/Vereinsauflösung usw.)

Gruß Slow-Fox

uruk-hai
21-07-2002, 16:12
Jep, da geb ich dir recht. Wenn man sich länger mit der Materie beschäftig, merkt man halt das der Gürtel nur dazu da ist die Hose zu halten (oder die Jacke zusammen). Obwohl ich sagen muss, als ich meinen Dan gemacht hab war ich schon tierisch Stolz. War halt irgendwo ein Kindertraum irgendwann mal nen Schwarzengürtel zu haben!!! :-). Was mich nur oft anpisst, ist das es so viele schlechte Hochgraduierte gibt, die meinen etwas zu können. Klar ich oder du (geh jetzt einfach mal davon aus das du auch Ahnung hast :-) )sehen und merken das. Aber Anfänger die neu sind nicht. Die denken aufeinmal das ist alles nonplus ultra und wundern sich dann wenn sie was auf die nase kriegen oder nichts klappt wenn sie mal nicht mit ihrem gewohnnten Partner trainieren.
Lustig! Meine Art zu kämpfen hat sich auch in die Richtung entwickelt dei du beschrieben hast. Ich denke halt es ist egal welchen kampfsport man betreibt, solange man ab einem gewissen Level die Freiheit hat sich frei zu entfalten.
Cu :cool:

Slow-Fox
21-07-2002, 16:20
Denk halt egal welchen kampfsport man betreibt ist egal solange man am nen gewissen Level die Freiheit hat sich frei zu entfalten.


Jep, um es mit einem Zitat aus "Bloodsport" zu sagen: Wende JEDE Technik an, Hauptsache sie funktioniert !

In diesem Sinne,

Gruß Slow-Fox

freestyle
21-07-2002, 19:30
hi,
naja wir haben bei uns ein mädel die hat bei uns den 4. kyu und arbeitet beim bgs. die haben ihre graduierung nicht anerkannt, da der bgs wohl ju jtsu macht :confused:
sie musste ganz von vorn anfangen :mad:
naja ist halt so. muss ich halt mit leben. aber ist doch schade, oder??

http://frank-glaeser.de

Slow-Fox
21-07-2002, 21:59
Hallo freestyle :)

Ich denke, wenn die Verantwortlichen häufiger mal über den eigenen Schatten springen würden und etwas toleranter wären, könnte vieles einfacher sein ! Sicher bin ich meistens ebenfalls skeptisch, wenn jemand eine Graduierung anerkannt haben möchte. Von vorneherein Nein zu sagen finde ich aber nicht fair. Man sollte dem betreffenden Budoka zumindest eine Chance geben, in einer Prüfung zu beweisen, daß er die angestrebte Graduierung auch verdient hat. Schließlich hat man dann ja auch ein Vereinsmitglied mehr ! Vielleicht eine neue Freundschaft, die sich daraus ergibt usw......

toleranter Gruß,

Slow-Fox

Pantha
22-07-2002, 08:06
Original geschrieben von freestyle
hi,
naja wir haben bei uns ein mädel die hat bei uns den 4. kyu und arbeitet beim bgs. die haben ihre graduierung nicht anerkannt, da der bgs wohl ju jtsu macht :confused:
sie musste ganz von vorn anfangen :mad:

Das ist laut Ju-Jutsu Satzung eigentlich falsch!

Ausschnitt aus dem Ju-Jutsu 1*1:

9. Anerkennung von Kyu- bzw. Dan-Graden

9.1 Allgemeines

Kyu- bzw. Dan-Grade anderer Verbände mit artverwandtem System können als Ju-Justsu-Kyu- bzw. Dan-Grade anerkannt werden.

Voraussetzungen dafür ist jedoch, dass
a) das System ähnlich unserem Ju-Jutsu aufgebaut ist (Selbstverteidigung),

b) der/die betreffende Sportler/in Mitglied in einem Ju-Jutsu Verein eines DJJV-Landesverbandes ist und dort aktiv Ju-Jutsu betreibt,

c) ein entsprechenden DJJV-Paß vorgelegt wird,

d) die anzuerkennenden Graduierungen einwandfrei nachgewiesen werden.

e) die für die betreffende/n Gurtstufe/n entsprechenden ggf. vergleichbaren Lizenzen nachgewiesen werden.

9.2 Zuständigkeiten

Die Anerkennung bis einschl. 5Dan erfolgt durch technische Überprüfung (5 Techniken pro Gurtstufe) durch den Landesverband, in dessen Verein der/die zu Überprüfende/n Mitglied ist/sind, bzw. durch den DJJV.

Über die Anerkennung höherer Dan-Grade entscheidet die Mitgleiderversammlung des DJJV. Die entsprechenden Vorbereitungs-/Wartezeiten gemäß Ziffer 3.1 bzw. 4.1 dieser Prüfungsordnung müssen erfüllt sein.

Viele Grüße

Panther

Johannes
22-07-2002, 08:56
Anerkennung ?

Anerkennungen von anderen Verbänden ist im DJJV ein zweischneidiges Schwert. Laut Satzung sollte es möglich sein, aber bei Sportlern vom DDK oder BDJJ wird da leider ganz fein gesiebt. Obwohl diese Verbände und der DJJV bis Anfang 2000 das gleiche Prüfungsprogramm hatten, und das man nachweisen konnte, das die Prüfungen im gleichen Rahmen abgelaufen sind.

Eigentlich schade, aber das dürfte wieder Politik sein.

Wobei Techniken egal welcher Richtung man betreibt, nur nach Körpermechanik wirkt, Bsp. Kipphandhebel, ( Kote Gaeshi ) wirkt auf das überdehnte Handgelenk durch Drehung und Streckung, egal, ob es Ju Jutsu, Jiu Jitsu, Aikido.... ist.

Aber es ist wie es ist, die am meisten Toleranz erwarten sind oft die, die Intolerant sind !!!!

CU Jo

Michael Kann
23-07-2002, 15:38
woher sie kommen (hoffe ich gebe alles richtig wieder ... Korrektur erlaubt und gewünscht) ....

war es nicht mal so, dass der DDK der erste Verband für Judo in Deutschland war?

Aus dem DDK der DJB hervorgegangen ist?

Das Karate seine Heimstadt ursprünglich im DJB hatte?

Gleiches gilt für das Ju Jutsu ... oder?

Und das könnte man beliebig ausbreiten ...

Die lieben Kompetenzstreitigkeiten der Funktionäre, Bürokraten ... eben die Leute die sich heute die Gürtel größtenteils unter der Hand zu schieben Aufgrund ihre ach so tollen Verdienste um den Sport ...

Die meisten Probleme sind hausgemacht und nichts anderes!

Morpheus1979
25-07-2002, 06:52
Ich denke nicht das man im JJ vergessen hat woher man kommt!

Ich hoffe es ist allen bewußt das wir früher eine Sparte im DJB waren und das die Trennung vom DJB nicht unbedingt schlecht für den Sport war!

Zum Thema DDK sage ich nur "gefälschte Urkunde aus Japan" und nixs weiter!!

MfG

Andreas

Michael Kann
25-07-2002, 08:35
Original geschrieben von Morpheus1979
Ich denke nicht das man im JJ vergessen hat woher man kommt!

Ich hoffe es ist allen bewußt das wir früher eine Sparte im DJB waren und das die Trennung vom DJB nicht unbedingt schlecht für den Sport war!

Zum Thema DDK sage ich nur "gefälschte Urkunde aus Japan" und nixs weiter!!

MfG

Andreas

Hi Andreas,

das geht doch nicht, dass Du hier sowas sagst ohne die Hintergründe für solche Laien wie mich klar zu machen!

Sprichst Du in Deinem Statement vom DDK der durch u.a. Rhode begründet wurde oder von dem der nach der Auflösung neu entstanden ist und heute unter der Leitung von Teige steht?

Also, los ... raus mit der Sprache ... is interessant mal was drüber zu hören.

Gruß
Mike

Michael Kann
10-08-2002, 11:26
siehe DDK, IBF und DJB!

Gruß
Mike

Closed!