Muskelschäden durch Hebel ?

[Michael1]

Bei einem Besuch in einem befreundeten Judo-Dojo haben wir erfahren das dort gar keine Hebel geübt werden. Als Grund wurde genannt das bei jedem stärker angezogenen Hebel kleine Muskelrisse entstehen was langfristig zu einem "tiefen" riss führt.
War für mich vollkommen neu, hab das bisher auch noch nie in irgendeinem Training gehört. Kann irgendjemand was dazu sagen ob das stimmt? Wird das in euren Vereinen auch so gehandhabt?

[authomas]

Ich kann mir schon vorstellen, dass ein unsanft durchgezogener Hebel die Muskeln verletzt. Wie sonst beim Dehnen gilt wohl: Ruckartig, über die Schmerzgrenzen hinaus = schlecht. Ansonsten kann es sicher zu einem "angenehmen" Dehneffekt führen, aber auf Dauer vielleicht auch zu einer Beweglichkeit, die gar nicht gewünscht wurde - ich denke an die ganzen Handhebel in Aikido, Spagat ist ja cool, aber ein superbewegliches Handgelenk... naja. Ob man Hebel daher gleich rausschmeisst oder eben vorsichtig trainiert ist wohl Geschmackssache.

Jo

[Alfons Heck]

..bei jedem stärker angezogenen Hebel kleine Muskelrisse entstehen was langfristig zu einem "tiefen" riss führt...

:gruebel:
Da müßte es ja Mengen an KKlern geben (mich eingeschlossen) die mit solchen *"tiefen" riss* in den Muskeln leben müßen. Wieso habe ich das noch nicht bemerkt:confused:

Sicher:
Wenn man einen Hebel ruckartig ansetzt oder heftig Widerstand leistet ist eine Verletzungsgefahr vorhanden, aber von akkumulierender Wirkung habe ich nichts gespührt und auch noch nie etwas gehört.

[malice]

sicherlich gibt es Muskelfaserrisse, auch ganz kleine die man nicht merkt
aber das vernarbt innerhalb der Muskeln
von verletzungen die nicht heilen sondern immer schlimmer werden habe ich im muskelbereich noch nie was gehört. meistens sind es offene wunden die durch infektionen offen bleiben oder "angeknackste" knochen wo es manchmal schlimmer wird
die gefahr bei hebeln sehe ich nicht bei den muskeln sondern bei den sehnen und bändern

[Joe Cool]

ist das nicht sinn eines hebels, dem gegner schmerzen und verletzungen beizubringen :D

ne, ernst, ich glaub, wenn man nicht mit hirnamputierten trainiert, die voll durchziehen ist die gefahr relativ gering, sich ernsthaft zu verletzen. und sieh dir doch mal helio gracie an. der hat viele hebel abbekommen und ist wirklich beachtlich lang fit geblieben...

liebe grüße

:cool:

[Dudeplanet]

Welche Hebel gehen denn überhaupt auf die Muskeln? :confused: Meines Erachtens wirken die meisten dadurch, dass man ein Gelenk in eine Richtung biegt oder dreht oder durch Zug zur Dislokation bringt. Sekundär können schon Bänder betroffen sein, aber auch nur wenn's voll durchgezogen wird. Ansonsten können die Muskeln schon belatet werden, dadurch, dass man sich mit voller Kraft gegen einen Hebel stemmt. Aber der Effekt daraus ist eher einer des Trainings und keiner, der bei dauerhafter Belastung (so denn nicht übertrainiert wird) zu Schäden führt.

Aber wir wissen ja auch schon, dass Würgen zu Krebs führt. Damn, what a sport!

[suebelsuebel]

hoi :)

Naja, auch ich finde dass das mit den Hebeln, besonders am Ellenbogen, eine einigermaßen heikle Sache ist, vor allem wenn man keine süße 17 mehr ist :o

Z.B. im Ninjutsu (Bujinkan) hatte ich die Ellenbogenprobleme schon nach ein paar Monaten, und da liefen noch mehrere andere mit geschädigten Ellenbogen rum, obwohl da eigentlich nicht besonders wild trainiert wurde.

Im JJ und Judo habe ich Ellenbogenprobleme meist bei etwas älteren Semestern gesehen, da wurde man dann schon vor dem Ansetzen des Hebels darauf hingewiesen bitte vorsichtig zu sein, und das Abtappen oder widerstandslose Mitgehen kam auch immer schneller als man bis "eins" zählen konnte.

Die Erklärung mit den Muskelfaserrissen die zu einem tiefen Muskelriss führen, halte ich für eine Verwechslung oder sowas. Dass man Judo im Verein unterrichtet und dabei Hebel komplett auslässt könnte ich mir höchstens beim Kindertraining aufgrund eines Trainingsunfalls vielleicht vorstellen, wenn überhaupt, oder vielleicht mal so als eingeschränktes Randori oder sowas, also das macht jetzt so allgemein erstmal für mich keinen erkennbaren Sinn. Diese Ellenbogendinger gehören halt nunmal zum Judo dazu, und zwar notwendig, denn sonst ist es kein Judo.

Grüße

[Poeck]

hab das noch nie gehört, dass in judovereinen keine hebel trainiert werden. gerade beim !trainieren! passt man auf seinen partner auf, und verletzt ihn nicht. ich betreibt auch schon seit 11 jahren judo, und hab noch keinen faserriss im arm gehabt.
wie sollen denn dann kämpfer auf den kampf vorbereitet werden? wenn sie keine ahnung von hebeln haben, kann das 1. böse ausgehen, und 2. lassen sie vielleicht super chancen zum gewinnen aus...
meiner meinung nach ist das ein bisschen übervorsichtig!

[Moskito]

Eigentlich ist es der Hohn schlechthin das dort keine Hebel trainiert werden. Das hört sich für mich wie eine riesen Verarschung an :ups:
Wie machen denn die dasdann mit dem Prüfungsprogramm??? oder haben sie das auch rausgenommen :confused:
Hebel gehen eigentlich auf die Gelenke und nicht auf Muskeln. Ein Muskel sollte eigentlich dehnbarer sein als der Anschlag eine Gelenkes. Das müssten die dann die Würfe auch rausnehmen, denn Prellungen führen auch zu kleinen Rissen. Das wäre doch mal ein ganz neuer Stil; meditatives Judo ohne Verletzungen.
Ich bitte meinen Sarkasmus zu verzeihen aber das ist echt der blanke Hohn

Moskito

[Dudeplanet]

Ich werde demnächst dann Boxen ohne hauen einführen:hammer:

Braucht man auch nicht so viel ausrüstung dafür:rolleyes:

[Kudos]

Bei jedem Muskelkater sind kleine Muskelrisse entstanden. Ja, kann u.U. auch beim Hebeln passieren. Falsch ist aber, dass daraus irgendwann ein großer Riss entsteht!

Lasst ihr Würgen und Werfen auch wegen Verletzungsgefahr weg?

Boxen ohne Schlagen ist auch toll :d

[malice]

kontaklose techniken .... hab ich doch irgendwann schon mal gehört :gruebel:

[Iceonly]

ähm ja. das sehe ich ähnlich wie die meisten hier.
richtig ist, das die beweglichkeit des menschen dadurch entsteht, dass muskeln über gelenke ziehen. sonst gäbe es keine bewegung.
in erster linie wird die beweglichkeit der gelenke jedoch durch die knöchernen strukturen begrenzt. sprich, durch die anatomie und beschaffenheit des gelenkes an sich. hebel zielen in erster linie darauf ab, gelenke in eine unnatürliche richtung zu bewegen, oder die endposition des gelenks zu fixieren.

es kann sein, dass ein gelenk durch die muskelführung beeinträchtigt wird. besonders bei sehr untrainierten menschen. das lässt sich aber durch dehnen sehr schnell beheben, und sollte gerade bei sportlern äußerst selten der fall sein. hebel können für das gelenk an sich problematisch werden. wenn man sich richtig gut aufwärmt, sodass sich der hyaline gelenkknorpel "vollsaugt" kann man dem sehr gut entgegen wirken. die geschichte mit den muskelverletzungen bei hebeln halte ich für quatsch. in unserem alltäglichem leben nutzen wir den vollen spielraum einiger gelenke regelmäßig aus, ohne dass wir dadran sterben ;)

im schlimmsten fall werden euch dadurch riesige muskelberge wachsen. jedenfalls der meinung einiger bodybuilder nach.

[Michael1]

Für mich war das so auch was vollkommen neues, kannte ich auch aus meiner (schon etwas länger zurückliegenden) Judozeit nicht.
Dachte da hätten sich vielleicht irgendwelche vollkommen neue Erkenntnisse breit gemacht die bei uns im Karate mit ehr wenig Hebelerfahrung einfach (noch) nicht angekommen sind... Es war übrigens kein Kindertraining oder ähnliches.