Vollständige Version anzeigen : Zeitlupentraining schlecht ?
suebelsuebel
01-09-2005, 19:15
hoi :)
Normalerweise heißt es ja, dass Zeitlupentraining, d.h. extrem langsame Wiederholungen im Krafttraining, für Kampfsport nicht so empfehlenswert sei.
Ich persönlich trainiere aber am liebsten mit freien Gewichten und extrem langsam (ca. 12 Sekunden pro Wiederholung :cool: ) und mit leichtem Gewicht, dafür wärme ich mich nicht sehr lange auf und mache keine speziellen Aufwärmsätze o.ä.
Warum ? Weil Powertraining mit schweren Gewichten bei mir zu sehr auf Lendenwirbelsäule und Kniegelenke geht, und hohe Reps scheinbar auch zu mehr Belastung der Gelenkregionen führen, aber beides mir weder mehr Masse noch mehr Schnellkraft zu bringen scheint als mein Zeitlupentraining. Auch das "normale" Tempo beim Fitnesstraining wie es in den meisten Krafträumen gemacht wird hat mir keine erkennbaren Vorteile gegenüber Zeitlupentraining gebracht, eher mehr Gelenkverschleiß, war mein Eindruck.
Obwohl ich immer wieder gegenteilige Aussagen höre und lese, scheint mir meine Art des Trainings Vorteile zu bringen, sowohl für die Kraft im Ringen wie für die Schnelligkeit im Boxen.
Bin ich der einzige der das so sieht oder gibt es auch andere Stimmen die Zeitlupentraining günstig beurteilen, sei es speziell für den Kampfsport oder allgemein für Gesundheit, Fitness und Wohlbefinden ?
Grüße
Langsames Gewichtetraining gehört zum Bereich Hypertrophie (8-12 langsame Wiederholungen mit kurzen Pausen zwischen den Sätzen). Das ist also ein sinnvolles Training (und nicht eine sonderliche Errungenschaft irgendwelcher "Eisenrevolutionäre" auch wenn sie es so darstellen; PS: beim Kieser trainieren sie auch so). Und Muskelmasse (neben der IK) ist eine Grundlage für Maximalkraft, die wiederrum Grundlage für alle anderen Kraftäußerungen ist (wie auch Schnellkraft). Auch beim Hypertrophietraining steigert man die Gewichte und schult auch in gewissem Maße die IK (intramuskuläre Koordination), wenn auch nicht so wie beim Maximalkrafttraining. Mit der Korrekten Atmung und Ausführung sehe ich keine Bedenken gegen ein solches Training.
"Langsam" wirst Du nur, wenn Dein Schnelligkeitstraining (sprich Kampfkunst/ Kampfsport oder spezifische Übungen) vernachlässigst. Genauso macht Laufen, Radfahren oder Schwimmen die Muskeln nicht langsamer. Bei der Schnelligkeit muss das ZNS und die Muskulatur (IK) geschult werden (siehe Archiv). Du könntest auch vor Dein "langsames" Training ja noch ein paar Schnellkraftsätze legen (Bankdrücken, Kniebeugen für KK/ KS)
Und Gelenkverschleiß "merkt" man nicht. Der geschieht so oder so über die Jahre hinweg. Solange Du die Übungen korrekt und sicher machst, tust Du mit Krafttraining (egal welcher Art) etwas gutes für Deine Gelenke ("Muskelschutz").
Gruß
du kannst es auch kombinieren, was die Ergebnisse verbessern kann, zügig nach oben
kurze Pause am Umkehrpunkt und langsam ablassen. Aber Vorsicht nur gut aufgewärmt dudrchführen.
2s-1s-3s
(ca. 12 Sekunden pro Wiederholung )
Das ist krass!
Trainierst du nach 5-2-5?
Bin ich der einzige der das so sieht oder gibt es auch andere Stimmen die Zeitlupentraining günstig beurteilen, sei es speziell für den Kampfsport oder allgemein für Gesundheit, Fitness und Wohlbefinden ?
Wenn es bei dir funktioniert, dann mach es weriterhin so. Jeder Mensch funktioniert anders und wenn du so am besten aufbaust, dann solltest du es weiterhin so machen. :D
suebelsuebel
02-09-2005, 13:09
Das ist krass!
Trainierst du nach 5-2-5?
@O-Dogg
5 Sekunden in der positiven und 7 Sekunden in der negativen Phase der Wiederholung. Kein "Squeezing" am höchsten Punkt der Kontraktion, da habe ich den Sinn nie begriffen, obwohl das im Bodybuilding oft empfohlen wird. Also 5 - 7 sozusagen, mit kontinuierlicher Spannung durch den ganzen Satz. Komplettes Strecken des Gelenkes vermeide ich tendenziell, damit die Spannung nicht nachlässt, obwohl ich manchmal auch kurz durchstrecke um einer Muskelverkürzung vorzubeugen. Sätze sind ungefähr im Bereich 6 - 12 Wiederholungen, was aber stark variiert. Meist 1 Satz pro Muskel (Gruppe) und dann das ganze nochmal von vorn, also insg., 2 Sätze je Übung.
Dabei trainiere ich vieles auch nicht aus ästhetischen Gründen sondern für die funktionale Kraft für meinen Sport, daher mache ich auch immer Sachen für Unterarme, Trapezius, unteren Rücken, schräge Bauchmuskeln etc., die ich vermutlich weglassen würde wenn ich nur für eine gute Figur trainieren würde (finde z.B. starke Traps und eine starke Mittelregion nicht besonders ästhetisch, brauche sie aber fürs Ringen).
Aufwärmen meist mit Klappmessern, Liegestütz, Liegestütz revers und Klimmzügen, je 1 Satz im Bereich 10 - 100 Reps (je nachdem wie stark ich in der Übung bin) so schnell wie möglich ohne Kontrollverlust.
Unterarme trainiere ich mit leichten Clippern oder wie die Dinger heißen, da mache ich auch so schnell es geht und so oft ich es schaffe, da Zeitlupe bei ganz bestimmten Muskelgruppen (Waden, Unterarme, Traps über dem Schultergürtel) bei mir interessantwerweise keinerlei Resultate bringt, bei den meisten anderen dagegen sehr wohl.
Dadurch kommen relativ viele Übungen zusammen, sodass trotz der geringen Zahl der Sätze pro Übung inkl. Aufwärmen und Dehnen ein 1 1/2 - 2 Stunden langes Training zusammenkommt, was mir genügt.
Ich glaube dass mein Trainingsstil reichlich unorthodox ist, da ich schon in etlichen Studios, Krafträumen etc. war aber niemals einen gesehen habe der auch nur entfernt so ähnlich trainiert hat.
@Mars
so trainiert auch beim Kieser keiner, soweit ich es geeshen habe jedenfalls (beim Blick durchs große Glas von der Straße aus, die haben da so trainiert wie alle anderen auch, nur meistens mit sehr langen untätige Pausen weshalb auch die meisten ziemlich dick aussahen :D ).
Gelenkverschleiß merkt man an sich natürlich nicht direkt, aber die Belastung auf die Gelenke kann man mit ausreichend Erfahrung sehr gut spüren. Vielleicht hast du so gute Gelenke dass du darauf nie geachtet hast, dann sei froh ! Ichg meinte auch nicht nur die Gelenke selber sondern die Gelenklregion, dazu gehört Knorpel, Knochen, Sehnen und das ganze Gewebe drumherum. Außerdem kann man Gelenkbelastungen nicht nur während des Training sondern auch hinterher manchmal deutlich spürenn, glaub´s mir, ich hab darin eine Menge Erfahrung, da ich mit den Gelenken wirklich aufpassen muss. Dass man bei bestimmten Arten des Trainings (schlecht aufgewärmt, unkontrolliert mit Schwung, ruckartig) erheblichen Stress auf die Gelenkregionen legt weiß auch jeder Krafttrainer, das ist nicht meine Erfindung.
Grüße
Na ja in der "Kieser-Theorie" sollte man so trainieren. Ob sie es tun, weiß ich nicht und es interessiert mich eigentlich auch nicht;)
Langsames Training hat sicher auch den Vorteil, dass man die Übungen mit mehr Bewusstsein und Kontrolle durchführt. Das vernachlässigen auch viele "alte Hasen." Daher eine sinnvolle Sache.
Einen GelenkVERSCHLEIß spürst Du sicher nicht (oder hast Du eine Messanzeige, wieviel Knorper noch in Deiner Kniescheibe steckt ;) ). Eine Gelenkbelastung bzw- überlastung kann man sicher spüren. Da haben wir wohl aneinander vorbei geschrieben.
Gruß
PS: Dein etwas umfangreiches Aufwärmprogramm würde ich mal kürzen. Das wird die Effektivität Deines Krafttrainings verbessern, weil Du nicht so ausgepumpt bist.
in der aktuellen Flex habe sie wiedermal nen kleinen Artikel gebracht warum der
Anfänger noch nicht und der Profi ga rnicht von Superlangsam profitiert.
suebelsuebel
02-09-2005, 21:26
in der aktuellen Flex habe sie wiedermal nen kleinen Artikel gebracht warum der
Anfänger noch nicht und der Profi ga rnicht von Superlangsam profitiert.@Franz
darf man fragen was da so grob drinsteht ? :) Ich lese die "FLEX" nicht (mehr).
Grüße
Ist jetzt wahrscheinlich fast Off-Topic, aber durch die langsamen Bewegungen im Tai Chi (und da sind ja auch ne Menge "Kniebeugen" - zumindest vom rudimentären Bewegungsablauf - drin) hab ich fast 72 cm Oberschenkel (oder wie es ein chin. Kumpel ausdrückt "Oberschinken" :D ) gekriegt.
Inkl Wachstumsstreifen und die hatte ich noch nie.
Hab jetzt nie wirklich versucht, wie das mit Liegestütz und co. funktionieren würde, aber isokinetische Übungen (so ähnlich wie Sanchin) machen auch mehr Masse (bis hin zu 43 cm Oberarmumfang und 127 cm Brustumfang :ups: - mir haben meine Klamotten nicht mehr gepasst) wenn ich sie langsamer mache.
Also entweder bin ich wegen vielen roten Muskelfasern oder anderem eine Anomalie, oder es ist doch was dran.
scientist
05-09-2005, 12:03
schaut mal ins chinesen-forum unter den stichwörtern
-senkong
-jin
-langsames training
Mendragol
07-11-2005, 12:45
öhm nur kurz zur Info, falls es jemand interessiert:
Im Kieser trainiert man 4-2-4 und das einmalig. Eine Kieser-Instruktorin aus DE ist soweit ich weiss Box-Europameister geworden, aber das muss ja eigentlich nicht heissen. Mein Kickbox-Trainer hat das Kieser-Training mit seinen langsamen Wiederholungen immer gut geheissen. Ob es meine Schnelligkeit aber geschadet hat oder nicht kann ich leider nicht sagen. Jedenfalls möchte ich mir keine andere Fitnessmethode angewöhnen da ich so bereits meine Rückenbeschwerden in den Griff bekommen habe welche auch durch die hohen Kicks stärker wurden. Allgemein ist wohl eine gute Kombination der Trainingsmethoden nicht verkehrt.
Solange das Schnelligkeitstraining in der KK oder dem KS nicht vernachlässigt wird, wird auch die Schnelligkeit nicht leiden.
Gruß
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