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Vollständige Version anzeigen : Krafttrainig nach ausgekugelter Schulter?



Big Fighter18
03-09-2005, 22:02
Hi, Leute
hab mir vor einem Jahr die Schulter ausgekugelt.
Ein Arzt meinte, dass Krafttraining gut sei damit die Schulter gefestigt wird.

Meine Frage ist nun ob es nicht gefährlich ist mit einer ehemals ausgekugelten Schulter Krafttraining zu machen.

Was für ein Trainingsprogramm mit welchen Übungen sollte ich verwenden und soltte ich andere Muskeln auch trainieren? Wie sollte die Regenerationszeit sein da ich zwei mal in der Woche Kampfsporttraining habe mit einem Tag Pause dazwischen?

Danke für eure Antworten.:)

Mars
04-09-2005, 07:55
Wenn sie wieder "drinnen" ist, ist eigentlich kein Problem vorhanden.
Steige langsam mit Isolationsübungen/Reha-Übungen ein. Komplexe Übungen wie Schulterdrücken und Bankdrücken würde ich höchstens zum "Erlernen" machen.

Umgekehrte Fliegende, "Gruß" mit der Kurzhantel, Seitheben, etc. Langsam mit Schulterdrücken, Klimmzügen und Bankdrücken einsteigen. Nicht bis zum Muskelversagen zunächst und nicht soviel Gewicht. Wie geschireben: Langsam und mit Geduld. Vielleicht findest Du auch ein Gym, das auch Reha anbietet.
Andere Muskeln kannst Du sicher normal trainieren. Zweimal die Woche reicht.

Mit dem KS-Training würde ich eher aufpassen, weil es im Gegensatz zum Krafttraining wenig kontrolliert ist.

Gruß

Franz
04-09-2005, 09:08
ich würde Übungen wie Butterly oder fliegende oder Nackendrücken nicht machen, da das im allgemeinen Bewegungen sind die in den kritischen BEreich hineingehen.
Ich würde gezielt Übungen zur Stärkung der Rotatorenmanschette machen um erstmal mehr Grundstabilität reinzu bekommen.
Das geht zB durch seitlich hinlegen und eine Kurzhantel anheben. der Arm ist hier im rechten Winkel und dreht dann nach oben.Das ganze geht auch sehr schön am Kabelzug stehend der dann auf Höhe des Ellenbogens eingestellt sein muss.

Big Fighter18
04-09-2005, 09:29
@ Mars
Ich habe ca 3 Monate nach dem auskugeln wieder mit dem Kampfsporttraining angefangen und bis jetzt ist Gott sei Dank nichts passiert.
Warum soll ich Bankdrücken nur zum "Erlernen" machen und bei welchen Übungen laufe ich gefahr, dass die Schulter wieder auskugelt?
Das mit dem "Rehagym" klappt nicht, da ich noch zur Schule gehe und nicht genug Geld dafür habe.
Es gibt so etwas bei uns auch nicht soviel ich weiß.

Mars
04-09-2005, 12:56
Zunächst können wir hier keine Ferndiagnose stellen. Bitte frage Deinen Arzt genau, ob Du bestimmte Übungen vermeiden sollst.

Durch die Ruhigstellung hast Du praktisch eine Trainingspause gehabt. Außerdem ist der gesamte Bereich sensibel und sollte erst einmal nur mit wenig "Stress" belastet werden (also kein Muskelversagen, keine Ruckerei, etc.) Es gilt langsam die Muskulatur um den Bereich wieder zu kräftigen. Daher meinte ich, dass es besser ist zunächst weniger komplexe Übungen machen, bis alles halbwegs wieder stabil ist. Rotatoren ("Gruß") sollten auf jeden Fall gestärkt werden. Aber auch etwas für den oberen Rücken und den hinteren Schulterbereich (umkehrte Fliegende und Rudern mit Kurzhantel; Klimmzüge würde ich nur vorsichtig machen, weil man gerne mit Ruck und "Hängen" arbeitet). Sobald Du bemerkst, dass die Schulter nicht mit macht oder Du die Kontrolle verlierst, AUFHÖREN. Der Vorteil beim Hanteltraining ist ja, dass Du sofort abbrechen kannst, wenn Du merkst, dass es zu heftig wird. Aber wie geschrieben, würde ich noch einmal beim Arzt fragen, auf welche Weise und mit welcher Intensität Du Deine Schulter belasten darfst. Wenn Du allerdings so lange schon Kampfsport nach der Verletzung betreibst, dürfte die Sache eigentlich nicht so wild sein und nicht unbedingt eine besondere Übungsauswahl notwendig sein. Rotatoren aber auf jeden Fall ins Training nehmen (Stabilität) und zunächst nur leicht und ohne Muskelversagen.

Welche Mittel hast Du denn zur Verfügung? Mit Kurzhanteln und einem starken Theraband lässt sich schon einiges machen.
Was für einen Kampfsport machst Du denn?

Gruß

Big Fighter18
04-09-2005, 13:07
@ Mars
Im Moment mache ich Esdo.
Ich habe Kurzhanteln zu Hause, aber keine Bank.
Hier in der Nähe ist ein 24 Stunden Fitnessstudio, bei dem der Monatsbetrag nicht so hoch ist.
Ich finde, dass ich besser ins Fitnessstudio gehen sollte um auch die andere Muskulatur zu trainieren.
Hab schon mal allein zu Hause trainiert wurde adann aber langweilig.
Meinst du, dass Butterfly an der Maschine schädlich für die Schulter sein könnte, bei fliegenden Bewegungen könnte ich mir das gut vorstellen.
Was meinst du nasollte ich im Split trainieren oder Ganzkörpertraining machen.
Hab zwei mal in der Woche Kampfsporttraining mit einem Tag Pause dazwischen.

Mars
04-09-2005, 13:33
Zum allgemeinen Programm kannst Du ja mal die Suchfunktion bemühen. Wenn Du Anfänger bist, ist auf jeden Fall das Ganzkörperprogramm zweimal die Woche Dein Freund. Auch für den "Wiedereinstieg" sicher das beste.

Wie geschrieben: Lieber noch einmal den Arzt fragen, was kritisch ist oder ob überhaupt (beim ESDO wird ja auch auf Pratzen herumgehauen, was ja auch nicht gerade Zucker für die Schulter ist). Umgekehrtes Fliegen geht zwar auf etwas auf die Schulter, aber auch auf den oberen Rücken. So wird stabilisierende Muskuatur trainiert, ohne viel Stress zu produzieren. Normale Fliegende (ist sowieso eine doofe Übung; sorry an die Fans;) jedem das seine) würde ich wie Bankdrücken erst einmal vorsichtig betrachten bzw. erst nach Rücksprache mit dem Arzt machen, ebenso Schulterdrücken und Klimmzüge. Auch Kreuheben erst einmal durch Hyperextentions ersetzen (tun sie eigentlich nicht wirklich, aber der Stress auf die Schulter könnte zu groß sein; frage Deinen Arzt nach "schwerem Heben", das versteht er vielleicht besser als "Kreuzheben"). Also erst einmal Rumpf und Beine, sowie Schulterrotatoren und etwas umgekehrte Fliegende. Nach Rücksprache mit Deinem Arzt sehen wir weiter.

Gruß

Iceonly
04-09-2005, 16:33
du solltest generell darauf achten, dass du in einer moderaten bewegungsamplitude im schultergelenk trainierst. sollte eigentlich sowieso jeder :)
heißt, dass du mit der schulter bzw. den armen nicht hinter die frontalebene kommst. stell dir vor, du teils den körper mit einem schnitt in eine vordere und hintere ebene. generell gilt, wenn du per gewicht während einer übung hinter diese ebene, bzw in die hintere hälfte gedrückt wirst, finden das deine schultern nicht witzig. du kommst in eine zwangsposition, in der du das gelenk richtig unter stress setzt.
das ist zb. sehr oft bei fliegenden, butterfly, sämtliche variationen des bankdrückens, überzügen, cable cross (fliegende am kabelzug) etc der fall.
achte dadrauf, dass die endposition spätestens auf der frontalebene ist, wenn deine arme parallel zum körper stehen.

bei übungen, bei denen du in diesen bereich hineinziehst, ist das kein problem. das gewicht zieht dich quasi aus der stellung wieder raus. zb. bei einigen geräten von reverse butterfly, oder beim rudern der fall.

das wird bei den meisten vernachlässigt, um die gesamte bewegungsamplitude auszunutzen. wenn keine probleme im schultergelenk bestehen, und ein wille zum leistungstraining da ist, kann man das machen.
spätestens wenn es in den gesundheitssport geht, sollte dringends darauf geachtet werden. und halt bei leuten, die probleme mit der schulter haben oder hatten.
ich habe mir selber vor 1 1/2 jahren die schulter ausgekugelt. ich habe keine probleme mehr und kann alles trainieren.
wärm dich gut auf, trainiere vorerst nicht volle pulle, achte auf die frontalebene, und beachte die tipps bezüglich der rotatorenmanschette.
alles was nicht weh tut, kannst du machen. vll den arzt nochmal anrufen, und fragen, auf was du achten solltest.

alles gute

Big Fighter18
04-09-2005, 17:01
@ iceonly
du meinst ich soll mit den Armen bei den Übungen nicht hinter meinen Körper gehen? (So hab ich es jedenfalls verstanden).
Aber beim Bankdrücken muss man doch mit der Hantelstange fast die Brust berühren, oder und bei fliegenden Bewegungen muss man doch auch weit runtergehen.
Hast du ohne die zu tun den gut Muskeln aufgebaut?

Iceonly
04-09-2005, 19:23
ja richtig, so war das gemeint :)

ich habe durchaus bankdrücken gemacht. fliegende weniger, aber die mag ich persönlich nicht :D
wenn du die stange nicht bis auf die brust absenkst, heißt das nicht, dass die übung nutzlos wird. einen guten trainingseffekt hast du dennoch.
probier es aus, wenn du schmerzen hast, geh nur soweit, wie du schmerzfrei kommst. ansonsten kannst du (vorsichtig) die stange ganz runter senken.
wie gesagt, wer mit leistungsgedanken trainiert, geht schonmal etwas weiter. was auch ok ist.
im reha oder gesundheitssport sollte man das lassen. wobei bankdrücken und fliegende nicht unbedingt reha oder gesundheitsmäßige übungen sind ;)

am anfang habe ich durchaus nur so trainiert. mit der zeit bin ich stück für stück weiter runter gegangen, soweit alles schmerzfrei war. nach einer verletzung geht es primär dadrum die schulter wieder zu festigen und "fit" zu machen. nicht unmengen an muskeln aufzubauen. das kommt danach.
die frage ist, wie viel % dir die letzten 10-20cm mehr bringen. nach einer verletzung sind die durchaus zu vernachlässigen.
da bei dir die luxation aber schon 1 jahr zurück liegt, musst du selber probieren, was möglich ist.

gruß ice

YiShen
04-09-2005, 22:31
Wie wär`s mit isometrischen Übungen? Meine Schultern waren durch Bankdrücken und Liegestütz zwischen zwei Stühlen ziemlich kaputt (habituelle Luxation, Wasser im Gelenk, usw, aber hey, ich kann sie nach Bedarf ausrenken - der Partygag :D) und ich hab sie mit Isometrie wieder fit gekriegt - sogar Liegestütze auf einem Arm waren nach einiger Zeit möglich (Noch 'n besserer Partygag :cool: ).

Im Nachhinein würde ich sogar leichte Muskelkontaktion ohne Geräte besser finden, wie zB auf

www.maxalding.plus.com

gezeigt.

Mars
05-09-2005, 08:06
Grundsätzlich kannst Du schon die gesamte Bewegungsamplitude ausnutzen. Solange die Muskeln die Bewegung kontrollieren und die Spannung gehalten wird, besteht keine Gefahr. Das ist bei jedem - je nach "Kraftkurve" un Flexibilität - anders. Also ist ein eher langsames, kontrolliertes Bewegungstempo das Beste. Kein "Hauruck." Beim Schulterdrücken (egal ob Nacken- oder Front- ) ist das Gewicht - sobald es über Scheitelhöhe kommt - direkt über den Kopf (weder davor noch dahinter, sonder genau über dem "Mittelpunkt") hoch zu drücken, Arme nicht ganz durchstrecken.
Wenn Du Deine Bewegungsamplitude zu sehr eingeschränkt trainierst, wird die Muskulatur nicht in jeder Bewegungsphase des Gelenks gestärkt, was Dich im Alltag/ Training verletzungsanfällig macht. (Siehe die BBler, die nur mit Teilbewegungen durchkommen zu glauben; nicht das Teilbewegungen schlecht sind, aber nur als Ergänzung, nicht als Ersatz).

Gruß

Iceonly
05-09-2005, 11:09
Grundsätzlich kannst Du schon die gesamte Bewegungsamplitude ausnutzen. Solange die Muskeln die Bewegung kontrollieren und die Spannung gehalten wird, besteht keine Gefahr. Das ist bei jedem - je nach "Kraftkurve" un Flexibilität - anders. Also ist ein eher langsames, kontrolliertes Bewegungstempo das Beste. Kein "Hauruck." Beim Schulterdrücken (egal ob Nacken- oder Front- ) ist das Gewicht - sobald es über Scheitelhöhe kommt - direkt über den Kopf (weder davor noch dahinter, sonder genau über dem "Mittelpunkt") hoch zu drücken, Arme nicht ganz durchstrecken.
richtig



Wenn Du Deine Bewegungsamplitude zu sehr eingeschränkt trainierst, wird die Muskulatur nicht in jeder Bewegungsphase des Gelenks gestärkt, was Dich im Alltag/ Training verletzungsanfällig macht. (Siehe die BBler, die nur mit Teilbewegungen durchkommen zu glauben; nicht das Teilbewegungen schlecht sind, aber nur als Ergänzung, nicht als Ersatz).

hinsichtlich BB und leistungsbezogenen sport auch sehr richtig.
nach verletzungen wäre ich da vorsichtig die volle amplitude zu nutzen. wenn nichts wehtut, kein problem.
wobei man in einer richtigen REHA mit physiotherapie sowieso ganz andere sachen macht. da wird einem schon beim gedanken an bankdrücken ganz komisch :D
wobei es in unserem fall nur übergangsmäßig wäre, und gesundheitssportler eh andere übungen machen.