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Vollständige Version anzeigen : Angst



SJJA
07-09-2005, 18:52
Hallo zusammen,

ich bin leider in den letzten Jahren in einen Situation geraten, in denen ich mich verteidigen musste. Jedoch hatte ich selten angst, dass ich verletzt werden könnte. Meine größte Angst ist, dass ich denjenigen verletzen könnte, der mich angreift.

Kennt jemand dieses Gefühl/Angst?

Danke

Nixon
07-09-2005, 19:10
Ich habe das Problem das ich nicht leicht jemanden schlagen könnte, vorallem nicht auf Wing Tsun style, also so Handkante zum Hals....nicht nur wegen der Person, sondern den rechtlichen Folgen...will keine Vorstrafe, kein Schmerzensgeld zahlen oder was weiß ich......Alles natürlich in "noramlen" Situation, also nicht meine Freundin wird böseartig angebaggert und abgetascht oder geschlagen oder wer von meiner Familie, Freunde.....

Wasi
07-09-2005, 19:11
Wenn du in einer SELBSVERTEIDIGUNGSSITUATION überlegen musst, ob du deinen gegenüber verletzen willst ist es keine SELFDEFENCE ... und wenn du angst hast dem andren was zu tun hast du eh verloren ... nicht jeder ist schwächer als du und tut sich gleich weh, wenn du in mal streichelst! Dann ist gleich fertig !

mach hier nicht den koolen von wegen ich hab angst, dass dem andren was passiert !

SJJA
07-09-2005, 19:32
mach hier nicht den koolen von wegen ich hab angst, dass dem andren was passiert !

Wieso denn nicht? Dies ist ein wichtiger Bestandteil der Kampfkünste, wie zum Beispiel im Aikido. Es hat auch nichts mit cool zu tun, sondern mit der Überlegung, dass ich meinen Gegenüber nicht verletzen möchte. Bei mir geht es nicht um die Rechtslage, sondern um die Unversehrheit meines Gegenübers.

Wasi
07-09-2005, 19:36
du willst dich verteidigen aber den andren nicht verletzen?
wirst du von 4 jährigen kindergartenkindern angegriffen ... oder wer schlägt dich nicht ko, wenn du ihn nicht verletzen will aber du ihms cheiß egal bist?!

JuMiBa
07-09-2005, 19:41
Wieso denn nicht? Dies ist ein wichtiger Bestandteil der Kampfkünste, wie zum Beispiel im Aikido. Es hat auch nichts mit cool zu tun, sondern mit der Überlegung, dass ich meinen Gegenüber nicht verletzen möchte. Bei mir geht es nicht um die Rechtslage, sondern um die Unversehrheit meines Gegenübers.

Ich bin mir sicher, wenn Du wirklich mal in die Situation kommst, in der es heißt "Ich oder Er", dann wirst Du keinen Gedanken an seine körperliche Unversehrtheit verschwenden.

http://www.bootlad999.btinternet.co.uk/nfskins15/skin300.jpg

Gruß Micha

Nixon
07-09-2005, 19:58
Bist das du oder der "ER"? Natürlich denk ich hier nicht mehr so nach....vorallem der Baseballschläger!!!!

Drake
07-09-2005, 20:31
Das einzige, wovor ich Angst habe ist, dass ich mich - wenns drauf ankommt - nicht wehren kann. (Gab hier ja genug Beispiele.) Oder dass der Angreifer ebenfalls KSler ist und ich dann sehr sehr schlechte Karten hab. :weirdface

...Zumal da Karate ja wohl nicht wirklich straßentauglich ist, wenn man es erst seit drei Jahren betreibt. :narf: :D

Ob ich meinem Angreifer dabei wehtun würde oder nicht, darüber hab ich mir bis jetzt noch nie Gedanken gemacht.

SJJA
07-09-2005, 21:38
Das Beispiel mit diesen Keulenschwinger ist vielleicht etwas übertrieben und passt nicht in mein Feinbild hin ein -was nicht heißen soll, dass ich ein Nazifreund bin, im Gegenteil-, denn ich meine mehr diese "Alltagssituation". Es war zum Beispiel so, dass ich abends gemütlich TV sah. Während dessen hörte ich wie jemand auf der Straße schreit. Es war ein Mädel, dass von ihrem "Freund" verprügelt war. Ich lief sofort auf die Straße, nachdem ich die Polizei angerufen hatte, und wollte mit ihm die Situation vernünftig klären. Dies war natürlich nicht möglich. Er wurde aggressiv und wollte mich schlagen. Und in diesen Augenblick habe ich mir überlegt, haust du ihm jetzt eine voll in die Fresse oder schmeißt du ihn sanft auf den Boden oder verbiegst du ihm ein bisschen die Hände. Darum geht es mir. Aus einer "gefährlichen" Situation her zu entscheiden, wie weit man mit seiner Selbstverteidigung geht. Ich möchte ja nicht gegen irgendein Kleinstaat oder so etwas in den Krieg ziehen, wie manche es hier andeuten in der Art wie sie sich selbst verteidigen würden. Ich bin hundertprozentig überzeug, dass ich in einer lebensgefährlichen Situation sofort mit voller Härte an den Feind rangehen würde.

Hoffentlich versteht ihr nun meinen Gedanken besser.


Danke

SJJA

PS:
Es geht mir ganz und gar nicht um irgendeine Gesetzeslage.

Drake
07-09-2005, 22:51
...Er wurde aggressiv und wollte mich schlagen. Und in diesen Augenblick habe ich mir überlegt, haust du ihm jetzt eine voll in die Fresse oder schmeißt du ihn sanft auf den Boden oder verbiegst du ihm ein bisschen die Hände.

Ehrlich gesagt kann ich mir kaum vorstellen, dass ein Normalsterblicher in so einer Situation noch die Zeit hat, zu überlegen, welche Optionen er frei hat und welche er wählen soll. :confused:


Aus einer "gefährlichen" Situation her zu entscheiden, wie weit man mit seiner Selbstverteidigung geht. Ich möchte ja nicht gegen irgendein Kleinstaat oder so etwas in den Krieg ziehen, wie manche es hier andeuten in der Art wie sie sich selbst verteidigen würden. Ich bin hundertprozentig überzeug, dass ich in einer lebensgefährlichen Situation sofort mit voller Härte an den Feind rangehen würde.


Sei Dir da lieber nicht so sicher. Es gibt hier massenhaft Beispiele von Leuten, die in einer SV-erforderlichen Situation waren und zuerst gar nicht reagiert haben, bei der Verteidigung kein KS angewendet haben o.ä.

In ner lebensgefährlichen Situation ist es IMHO sowieso das Unterbewusstsein (oder eher der "Überlebensinstinkt"), das uns leitet.

Stoffel
08-09-2005, 09:18
Gedanken um den Gegner würde ich mir auch nicht machen. Der macht sich doch bestimmt auch keine. Und wie extrem ich vorgehe hängt auch von der Situation ab, besser gesagt das ergibt sich daraus. Wenn ich ihn unter kontrolle bekomme ohne Blutvergießen ok, wenn nicht dann vollgas.
Hast doch auch nichts davon wenn Du schwerverletzt im Krankenhaus liegst mit dem Gedanken "hätt ich doch nur..."

junny
08-09-2005, 10:13
Ich denk halt auch immer wenn man versucht es "ohne blutvergießen" zu lösen und dass nicht klappt, hat man eben auch nicht immer ne 2te Chance und wie gefährlich ne situation ist weiß man meißtens erst danach.

Kann sein einer kommt zuerst und schubst nur rum man versucht n hebel um das ohne gewalt zu lösen und der fühlt sich angegriffen und zieht sein messer. Da kann man dann auch nicht vorher wissen was passieren wird.

Kao Throng
08-09-2005, 10:53
Ich denke das die Aussage:"Ich will ihn nicht verletzen" durch die Schlaghemmung entsteht.Welche wenn man in einem "normalen"Umfeld aufgewachsen ist,und "brav"erzogen wurde,volkommen normal ist.
In VK Stilen lernt man,wenn vorhanden,diese durch das Training abzubauen.
Da man mit ziemlicher Sicherheit immer der Zweite ist.
Ich war noch nie in einer "lebensbedrohlichen" Situation,aber dennoch habe ich immer "funktioniert"und irgendeine "programmierte" Kombination aus dem Unterbewusstsein rausgeschmettert.Was meiner Meinung nach davon abhängt welchen Stil man trainiert,bzw.wie man trainiert wird.Denn wenn ich erst darüber nachdenken muss was ich als nächstes mache ist es meist schon zu spät.Mein Motto lautet daher,wenn ich erahne das es gleich kracht,"Geben ist seeliger als nehmen":D

christoph
08-09-2005, 12:07
@ SJJA

are you ... for real?

Joergus
08-09-2005, 13:55
Das Problem ist oft das die Situation schwer einzuschätzen ist.. wie wird der Gegenüber reagieren.... etc..

Da angemessen reagieren ist denk ich sehr schwer....

Hab meistens auch mehr Angst das ich ihm mehr tun könnte als notwendig gewesen wäre...

Bisher konnte ich noch immer alles deeskalieren !:cool:

Joergus

Wasi
08-09-2005, 17:16
ich glaub ihr verwechselt SV und Straßenkampf (mit rumpöbeln, anstressen und schubsen) ...

ich lass mich gerne schlagen um danach richtig wütend zu werden ;) :p *achtung ironie*

marian68
09-09-2005, 00:25
hallo ,
ich denke mal , dass viele sachen einfach " vom bauch " aus passieren ..
wenn ich mich bedroht fühle , denke ich nur " wie komme ich hier raus ? " , da wird nicht lange überlegt , ob der angreiffer verletzt wird ....
der muss sich dessen bewusst sein, dass er eine auf die nase bekommen könnte.
bei allem was man im leben macht , sollte man sich bewusst sein , dass man dafür verantwortlich gemacht werden kann .
gruss
marian68

Drake
09-09-2005, 00:29
bei allem was man im leben macht , sollte man sich bewusst sein , dass man dafür verantwortlich gemacht werden kann .


Stimmt zwar, aber nicht viele Menschen denken in SV-Situation so tiefgreifend. ;)


der muss sich dessen bewusst sein, dass er eine auf die nase bekommen könnte.

Ehrlich gesagt würde ich kaum jemanden anpöbeln, wenn ich das Gefühl habe :"oh oh, der könnte zurückschlagen"...außer natürlich wenn ich masochistisch veranlagt und auf Prügel aus bin. :D

Mokume Dojo
10-09-2005, 12:07
Wenn man die Kampfküste wie ein Sport betreibt, dann werden Regeln aufgestellt, die zu Schwächen führen. Wenn man versucht, zu "brav" zu sein, bildet sich ein innerer widerstand aus der Angst, den Gegner zu verletzen, und dies kann ebenfalls zu Schwächen in der Verteidigung führen."

Das ist ein Zitat von Bruce Lee, seh ich ähnlich.
Gruß Felix

sportkaratefighter
11-09-2005, 20:14
ich hab eigentlich eher angst das irgendjemand aus dem verein sowas mitbekommt und dann gesagt wird der will sich eh nur boxen obwohl man gar nicht anfängt.ich persönlich hab immer ein drecksgefühl nach sowas und wenns nur ne ohrfeige war.aber trotzdem gefallen lassen darf man sich nix die leute sind teilweise so durch da weist du nie ob du gleich ein messer abbekommst oder so.

Delal
12-09-2005, 22:02
Angst entsteht wenn du viel überlegst was du machst, bzw. nicht machest in verteidugungssituationen. ist bei mir jedenfalls der fall. kommt natürlich darauf an, wie schnell es alles geht. aber glaub bitte nicht, dass du einen menschen so einfach verletzem bzw. stoppen kannst, falls er besoffen oder high ist...

jkb1983
13-09-2005, 14:58
Bisher konnte ich noch immer alles deeskalieren !:cool:

Joergus

Wie hast Du das denn hinbekommen.
Ich erlebe leider immer nur, dass die Leute, die Stress machen wollen, das dann auch tun

Joergus
13-09-2005, 17:26
Ich hatte teilweise viel Glück und teilweise eine halbwegs gute Klappe !:)

FrAgGlE
13-09-2005, 18:49
Das Beispiel mit diesen Keulenschwinger ist vielleicht etwas übertrieben und passt nicht in mein Feinbild hin ein -was nicht heißen soll, dass ich ein Nazifreund bin, im Gegenteil-, denn ich meine mehr diese "Alltagssituation". Es war zum Beispiel so, dass ich abends gemütlich TV sah. Während dessen hörte ich wie jemand auf der Straße schreit. Es war ein Mädel, dass von ihrem "Freund" verprügelt war. Ich lief sofort auf die Straße, nachdem ich die Polizei angerufen hatte, und wollte mit ihm die Situation vernünftig klären. Dies war natürlich nicht möglich. Er wurde aggressiv und wollte mich schlagen.

Und in diesen Augenblick habe ich mir überlegt, haust du ihm jetzt eine voll in die Fresse oder schmeißt du ihn sanft auf den Boden oder verbiegst du ihm ein bisschen die Hände. Darum geht es mir. Aus einer "gefährlichen" Situation her zu entscheiden, wie weit man mit seiner Selbstverteidigung geht. Ich möchte ja nicht gegen irgendein Kleinstaat oder so etwas in den Krieg ziehen, wie manche es hier andeuten in der Art wie sie sich selbst verteidigen würden. Ich bin hundertprozentig überzeug, dass ich in einer lebensgefährlichen Situation sofort mit voller Härte an den Feind rangehen würde.

Hoffentlich versteht ihr nun meinen Gedanken besser.


Danke

SJJA

PS:
Es geht mir ganz und gar nicht um irgendeine Gesetzeslage.

Interessant finde ich diese Aussage im Bezug auf Deine eigene Betitelung des "Chief-Instructors für Polizei und Security" (anderer Beitrag) und deren Ausbildung. Beides sind doch Berufszweige in denen es eher zu SV-Handlungen kommt.
Was unterrichtest Du denn in Deinen dortigen Trainingseinheiten? Neben dem Techniktraining wird doch sicherlich ein theoretischer oder psychologischer Aspekt den Trainingsplan füllen.

aiki no michi
23-09-2005, 15:55
Hallo,


mach hier nicht den koolen von wegen ich hab angst, dass dem andren was passiert!


Wieso denn nicht? Dies ist ein wichtiger Bestandteil der Kampfkünste, wie zum Beispiel im Aikido. Es hat auch nichts mit cool zu tun, sondern mit der Überlegung, dass ich meinen Gegenüber nicht verletzen möchte. Bei mir geht es nicht um die Rechtslage, sondern um die Unversehrheit meines Gegenübers.

nun übe ich schon seit einiger Zeit Aikido, aber mir wäre noch nicht aufgefallen, dass Angst ein "wichtiger Bestandteil" davon ist... ;-)

Ganz im Gegenteil: Wer im Umgang mit seinen Ängsten geübt ist, der agiert im Ernstfall nicht unnötig aggressiv. Aufgrund der Prinzipien des Aikido ist die Verhältnismäßigkeit der Mittel bereits auf dessen technischer Ebene vorgesehen, aber die Umsetzung dieser Prinzipien gelingt umso besser, je WENIGER Angst man hat.

Wenn Du selbst tatsächlich "unzerstörbar" bist und nur Angst davor hast, Deine Gegner zu verletzen, dann mach doch einfach die Probe aufs Exempel: Nachdem ja genug finstere Gestalten da sind, die hinter jeder zweiten Ecke lauern, brich einigen davon die Nase oder was Du halt erwischt und einigen eben nicht. Und dann spür in Dich hinein: Wie fühlst Du Dich dabei? Was fühlt sich besser an? :-)))

Schöne Grüße

aiki no michi

ADoGG
23-09-2005, 16:01
Hallo zusammen,

ich bin leider in den letzten Jahren in einen Situation geraten, in denen ich mich verteidigen musste. Jedoch hatte ich selten angst, dass ich verletzt werden könnte. Meine größte Angst ist, dass ich denjenigen verletzen könnte, der mich angreift.

Kennt jemand dieses Gefühl/Angst?

Danke

Du bist aber ein ganz harter Brocken alda.

Ach was Spass bei Seite:
Da Menschen eigentlich ja eine Rasse mit Gefühlen und eigener Intelligenz sind (Homo Sapiens), haben wir natürlich unbewusst Blockaden eingebaut, die es verhindern so fest zuzuschlagen wie man eigentlich könnte.