Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Uni-Sport vs Vereinssport!



Teklan
13-09-2005, 22:51
Ich bin zurzeit nur in einem KK-Verein und wollte eine andere KK in der Uni-Kommune erlernen.
Ist es möglich, dass man mit der Uni sich genau so gut entwickeln kann, wie als wenn man sich einem richtigem Verein anschließt? Natürlich hängt es z.B: vom Trainer oder der Anzahl der Kursteilnehmer ab, aber ich möchte gerne eure Meinung dazu hören, ob Verein grundsätzlich besser ist UniSport.

Junta
13-09-2005, 23:10
Ja. Unisport ist teilweise echt übel. Ganz grundsätzlich ist Verein einfach besser. Imho

heidelauf
13-09-2005, 23:43
Unisport kostet wenig und KANN recht gut sein (so mein Eindruck) :) Der Nachteil sind oft die beschränkten Plätze wegen der Teilnahme. Da ist's gut wenn man KK vorbereitet ist und all seine Kumpels bei der Anmeldung mitbringt.. :aufsmaul: :D

Eversor
14-09-2005, 00:26
Ich trainiere selber seit Jahren im Unisport. Dabei habe ich festgestellt, dass es dort genauso ist wie außerhalb. Es gibt sehr gute Gruppen, es gibt weniger gute Gruppen, es gibt bescheidene Gruppen. Ich trainiere z.B. Jiu in einer sehr guten Gruppe mit sehr kompetenten Trainern. In England war die Gruppe an der Uni bei weitem nicht so gut und das Training wies deutliche Mankos auf (zumindest im nachhinein betrachtet).
Der Vorteil ist, wie bereits gesagt, der Preis, der Nachteil ist die tatsache, dass man meist insgesamt weniger Trainingseinheiten hat (bei uns z.B 1x Anfänger, 1x Fortgeschrittene, 1x freies Training zusammen mit den Aikidoka). Probleme wegen zu begrenzter Platzzahl habe ich bei uns im Kampfsportbereich noch nicht miterlebt.

Zudem gibt es teilweise auch Kooperationen zwischen Unis und Vereinen. Jujutsu wird z.B. vom örtlichen Verein angeboten mit Sonderkonditionen für Studenten (selber Preis wie Unisport, dafür einmal weniger Training), beim Jiu haben wir eine rege, wenn auch nicht offizielle, Kooperation mit einem anderen Verein außerhalb Marburgs. Die Aikidoka organisieren hin und wieder Lehrgänge mit namhaften Trainern. Und die Judoka bei uns weisen Spitzensportler auf.


Unisport ist teilweise echt übel. Ganz grundsätzlich ist Verein einfach besser.Das hätte ich gerne einmal begründet. Was macht einen Verein grundsätzlich besser?

Würzelberg
14-09-2005, 06:28
Also ich habe Taekwondo zwei Semester lang bei einem, meiner Meinung nach, recht guten Trainer gelernt. Der Nachteil des Unisports war allerdings, dass alle Techniken von Grund auf jedes Semester neu beigebracht wurden. DAher konnte man sich leider kaum weiterentwickeln. Ich habe dann in einen Verein gewechselt und bin seitdem glücklicher.
Das Problem mit beschränkter Platzzahl kenne ich nicht...

Aber prinzipiell wird ein Training gut durch passende Trainer und Trainierende, daher kann man nicht pauschalisieren, dass ein Verein besser ist.:D

Baphomet
14-09-2005, 06:33
ich finde du bist in einem verein auf alle fälle besser aufgehoben. im uni sport sind die gruppen stellenweise monströs groß, ich hab mal einen hapkido lehrgang besucht, da waren schätzungsweise 60 studenten und 1 trainer. viele in diesen lehrgängen sind nur mäßig interessiert weil sie ihren stundenplan zu erfüllen haben und auswählen nach dem 'na was nehm ich den dieses semester'-plan. kaum jemand ist bereit, geld in den sport zu investieren, will heißen, jeder dort trägt jogginghose und tshirt, techniken werden nur langsam geübt, weil viele im hinterkopf haben, dass sie im nächsten semester sowieso nicht mehr da sind.
war echt übel, ich hab rein gar nichts gelernt.
der trainer war sicher kompetent aber heillos überfordert mit massenweise jungen mädchen, die sich eher für fitness, konditionstraining und dinge wie yoga interessiert haben, entsprechend gar nicht kam es zu action. :rolleyes:

jedem das seine. privater verein ist zwar teurer, aber dort wird der sport wenigstens RICHTIG trainiert.

samabe
14-09-2005, 06:57
Es gibt gute Vereine und schlechte Vereine - es gibt guten Unisport und schlechten Unisport. In erster Linie hängt es wohl vom Trainier und dem Umfeld ab.

Mandrake
14-09-2005, 08:24
Das häufigste negative das ich über den Unisport gehört habe ist hald das nach einem Semster oft alles wieder Neulinge sind und selten was bleibt, deshalb ist das Niveau der Gruppe oft nicht so doll und es werden häufig die Grundlagen Trainiert und fast nix fortgeschrittenes.

Junta
14-09-2005, 08:32
Das z.B. ein Verein so wie ein Fussballverein öffentliche Gelder für mich als Sportler verwendet. Im gegensatz zum Unisport, die nehmen was geht. Das ist der Grundsätzliche Unterschied den ich meine. Wenn du natürlich das selbe hast wie in einem guten Verein ist ja alles perfekt. Oder halt nicht.
Du wirst es als anfänger aber nicht merken.
Z.B Hier in München werden die Boxunisportler in die Boxfabrik gestellt. Das ist echt ein übler Laden, der mit sicherheit den meisten studentischen Boxanfängern das boxen vergrault. Dabei gibt es Top vereine 1860... usw. Andere beispiele sind bereits genannt worden. Also grundsätzlich ist er im Verein einfach besser

Kudos
14-09-2005, 08:43
Ich war ca. 1-2 Jahre im Uni-Sport Taekwondo. Im Nachhinein würde ich sagen es war verschwendete Zeit. Zuviel Poomse, kein Freikampf, absolut lächerliche und indiskutable SV. Einer von zwei Trainern war ein Vollidiot (war anscheinend gar kein Student sondern ein Kumpel vom Trainer), die zuvielen Leute waren teils gürtel-geile arrogante Angeber oder Langweiler.

Es wurde nie übern Tellerrand geschaut oder individuell gefördert. Ich kannte auch niemanden, der auf Wettkämpfe gekämpft hat. Prinzipiell hat das alles nichts speziell mit Uni-Sport zu tun oder sind eben individuelle Vorlieben (einige fanden Poomse ja tatsächlich toll ;)! Das beste daran war aber, dass es umsonst bzw. im Semesterbeitrag enthalten war. Im Uni-Sport Karate war ich übrigens auch zwei Mal -- das war noch übler ;)

Danii
14-09-2005, 13:19
Mein einer Judo-Trainer macht in der Uni auch Judo. Der hat mal gesagt, dass es da ganz schön hart zugeht. Also ich würde einen Verein immer vorziehen.

Eversor
15-09-2005, 00:44
Ich habe heute nach dem Training in der Kneipe die These, dass Verein immer besser als Unisport sei, vorgebracht. Die amtierende Schwergewichtsweltmeisterin im Savate - ebenfalls aus einer Hochschulsportgruppe - wäre daraufhin vor Lachen fast von der Bank gefallen.

Man kann es drehen und wenden wie man will, die Qualität, ob Hochschulsport oder Verein, steht und fällt vor alle mit dem Trainer.

Teklan
15-09-2005, 08:59
Ja, wahrscheinlich ABER auch mit der Anzahl der Teilnehmenden, der Größe der Räumlichkeiten und der angebotetenen Trainingszeiten. Denn selbst der beste Trainer kann sein Wissen nicht ordentlich rüberbringen, wenn er 30 Leute zu bewältigen hat und das in nem ca. 15m*15 m Raum:D

Ist hier jemand zufällig Hannoveraner und macht Ju-Jutsu,Karate oder Taekwondo in der uni?

mariana
16-09-2005, 00:13
Ich habe selber fast ein Jahrzehnt Kampfsport an der Uni gemacht und es gibt ein einigermassern gutes Kriterium, dass dir weiterhelfen könnte:

1.) Bieten die Leute Gürtelprüfungen an, der vom Verein anerkannt wird? Dann müssen sie zumindest Mindest-Kriterien, was die Techniken anbelangt erfüllen. Vielleicht sind sie sogar selber z. B. dem DJJV (Deutscher Ju-Jutsuverband) oder DJV (selbe in Grün für Judo) angegliedert oder unterstehen direkt einem Meister mit gutem Ruf. (Bei uns ist das z. B. mit Kung Fu der Fall. Die Leute haben solide Kenntnisse.)

2.) Haben sie Wettkämpfer, die an Vereinswettkämpfen teilnehmen?
Wir haben z. B. auch Wettkampftraining angeboten. Und wenn du als Uni (überflüssige Konkurrenz in den Augen von manchem Vereinsmenschen!) auf solchen Turnieren ein Wörtchen mitreden willst, solltestu selber Wettkampfrichter haben, weil du sonst über den Tisch gezogen werden kannst. Wenn allerdings jemand Angst hat, dass die eigenen Kämpfer unfair behandelt werden könnten.... :rolleyes:

Das sind meine bescheidenen Beobachtungen, die vielleicht weiterhelfen könnten.

samabe
16-09-2005, 07:26
Hallo Junta,
um was für öffentliche Gelder soll es sich denn handeln? Ich habe beim Uní-Sport keinen Beitrag zahlen müssen - im Verein habe ich dagegen Beiträge gezahlt. Ich kenne Vereine, die nehmen, was geht. Und wenn wir schon bei den Geldern sind, welche Art des Vereins meinst Du denn? Es gibt eingetragene Vereine, nicht eingetragenen Vereine, gemeinnützige Vereine......

Vielleicht solltest Du einfach etwas weniger verallgemeinern.

Und dazu passt dein Beispiel dann noch besonders gut: Du hast EINEN Unisport mit EINEM Verein verglichen und verallgemeinerst, dass es GRUNDSÄTZLICH im Verein besser ist.

@all,
ich finde, dass die "Argumente" hier gesammelt immer mehr die Aussage bestätigen, dass es auf die jeweilige Schule / Verein / Trainer ankommt. Wenn jemand wettkampforientiertes Training bevorzugt, wird er über foremenorientiertes Training ablästern - wenn er lieber formenorientiert trainiert, wird dies bei wettkampforientiertem Training der Fall sein.

Wenn es hier um Wettkämpfe geht, verstehe ich die Argumente erst recht nicht. Natürlich wird jemand, der mal eben vor einem Jahr oder so im Unisport mit seinem Kampfsport anfängt, nicht gleich bei Weltmeisterschaften (es sei denn es handelt sich um eine Randsportart und/oder man ist in einem Miniverband organisiert) mitmachen - das wär in einem Verein aber auch nicht anders. Es gibt aber auch erfahrene Kampfsportler, die froh darüber sind, an ihrem Studienort die Möglichkeit zum Training zu erhalten. Wenn ich mir z.B. im Bereich Taekwondo ansehe, dass es auch Studenten-DM und WM gibt (sowohl im Wettkampf, als auch im Technikbereich) und dass da auch einige Bundeskaderathleten (natürlich trainieren die nicht nur an der Uni) mitmischen, spricht dies doch für sich.

Aber auch das ist sicher von Sportart zu Sportart, von Uni zu Uni und auch von Trainer zu Trainer unterschiedlich. Im Endeffekt kommt hier sicher genau so ein sinnvolles Ergebnis raus wie bei den zahllosen Verbands-Geplänkel-Topics

Junta
16-09-2005, 08:49
Grundsätzlich hab ich durchaus wörtlich gemeint.
Damit hab ich gemeint, dass die Grundvoraussetzungen einen guten Verein zu finden einfach besser sind als einen guten Unisport. Hab garnicht kapiert, dass man das auch anders verstehen kann bis zu deinem Beitrag.

Mit ,die nehmen was geht, hab ich gemeint, das es auf mich den Eindruck macht, dass sie nicht auswählen wo sie ihre Leute hinschicken und man deshalb sagen kann, dass man halt Glück haben muss. Die nehmen die Anlage, die halt gerade hergeht. Nicht dass sie teuer sind.

Ich spreche vom eingetragenen Vereinen. Ich dachte um die geht es. Meines Wissens darf sich auch nur ein e.V. öffiziell Verein nennen. Diese sind dann auch gemeinnutzig sonst wäre es kein Verein, das ist Vorraussetzung. (§2VereinsG: Bergriff des Vereins)

Du scheinst ja viel Ahnung zu haben oder wie glaubst du bestreitet der Handballverein bei dir um die Ecke seine kosten. Mit den Beiträge der Mitglieder von 15.-€ im Jahr, ham sie die Halle gebaut und drei Fusballplätze und einen Baskettballplatz? Alles klar.

Die Trainer sind oft sehr motiviert und jung, da sie noch am Anfang ihrer karriere stehen.Da Vereinssport so gut wie immer in einer Halle stattfindet ist immer ausreichend material wie medizinballe, matten und wo ich geboxt habe hätten sie auch eine Fussballmanschaft mit Handschuhen ausstatten können.
Bei dem Unisport werden die Leute oft nur untergebracht. Wenn du glück hast eben in so einem Verein, oder halt nicht.

samabe
16-09-2005, 09:22
Die nehmen die Anlage, die halt gerade hergeht
und das kann teilweise viel besser sein als das. was ein Verein sich jemals leisten könnte.


Diese sind dann auch gemeinnutzig sonst wäre es kein Verein
Diese Aussage ist (zumindest für Deutschland) falsch. Die Eintragung eines Vereins hat nichts mit der Gemeinnützigkeit zu tun, sondern mit der Rechtsfähigkeit. Ich bin z.B. auch in einem eingetragenen Verein Vorsitzender, der nicht gemeinnützig ist. Das würde ja sonst auch bedeuten, dass ein Verein, dem die Gemeinnützikeit vom Finanzamt aberkannt wird, aufgelöst werden müßte.

Der Handballverein sird dies sicher nicht alles vom Landessportbund, sondern wohl eher von den Sponsoren bezahlt / gestellt bekommen. Da sollte man schon unterscheiden. Die Handschuhe sind auch ein typisches Beispiel dafür. Natürlich gibt es vom Landessportbund Zuschüsse für Beschaffungen - wer hindert den Unisport daran, sich auch zu organisieren?

Nicht jeder Vereinssport findet in einer Halle statt. Neben Fußballern solle es auch vorkommen, dass Fallschirmspringer, Military-Reiter, Kanuten etc. außerhalb von Sporthallen trainieren, obwohl sie in Vereinen organisiert sind.

Junta
16-09-2005, 10:31
Alles klar. Du hast recht.

mariana
18-09-2005, 19:57
... vom Landessportbund Zuschüsse für Beschaffungen - wer hindert den Unisport daran, sich auch zu organisieren?

In welcher Hinsicht???
Uni-Sport darf eigentlich nicht in Vereinen organisiert sein, weil die Uni die facilities und Sportmaterial (von Bällen, über Boote zu Matten und Boxhandschuhen, und und und) zur Verfügung stellen und der Uni-Sport für Studierende zu günstigen Konditionen (früher, vor so ca. 3-4 Jahren war's noch umsonst.... mittlerweile will man ja überall Geld, selbst von denen, die's nicht haben) ...-äh,:rolleyes: also musste zu günstigen Konditionen angeboten werden. D. h. man konnte theoretisch nicht im Verein sein, außer man machte irgendwas mit Sonder-Regelung wie z. B. war ein gemeinnütziger Verband. So wie der Polizeisport-Verband halt. Dann können auch Gürtelprüfungen abgenommen werden, die vom Verband anerkannt werden..... blabla...:rolleyes:

~mgp~
28-09-2005, 00:53
also ich habe taekwondo und kendo bei uns an der uni ausprobiert und 2 ganz unterschiedliche erfahrungen gemacht:

Taekwondo: total überfüllt,keine getrennten einheiten (anfänger trainieren mit fortgeschrittenen zusammen), ich fands einfach nicht effektiv und war damit nicht zufrieden, deshalb hab ichs auch nach nem halben jahr geschmissen

Kendo: gruppe für jeden standard (anfänger, geübte, fortgeschritten, leistung), außerdem ist das training super aufgebaut und man merkt richtig die fortschritte die man macht, was auch der grund ist, dass ich da jetzt seit 1 1/2 jahren mitmische :D

im endeffekt hängts wirklich am trainer und seinen methoden

Slick
28-09-2005, 18:27
Ich habe auch meine Erfahrungen mit dem Uni-Sport gemacht.... und zwar keine schlechten.
Letztendlich ist tatsächlich die Frage, wer der Trainier ist und wieviele Teilnehmer es gibt.
Bei uns hat die Uni mit einem bekannten Boxclub zusammengearbeitet und die Teilnehmeranzahl auf max. 20 Leute pro Kurs beschränkt (Anfänger und Fortgeschrittene).
Es wurden 3 Termine pro Woche angeboten und eine ausreichend große Sporthalle gestellt...
Das ganze war einwandfrei...erst recht wenn man bedenkt, dass es kostenlos ist!
Angenehmer nebeneffekt war, dass die Prozentzahl an Prolls und Idioten gegen Null konvergierte, was ich von vielen Kampfsportvereinen leider nicht behaupten kann...
Verallgemeinerungen sind bei diesem Thema jedenfalls fatal.

Grüße

mariana
30-09-2005, 02:31
Angenehmer nebeneffekt war, dass die Prozentzahl an Prolls und Idioten gegen Null konvergierte, was ich von vielen Kampfsportvereinen leider nicht behaupten kann...


Ich möchte auch nicht verallgemeinern, aber ich bestätige das mal als Frau, dass es da angenehmer ist.

Slick
30-09-2005, 10:13
Was noch hinzuzufügen wäre ist, dass das Training (zumindest bei uns) ähnlich hart ist wie im Boxclub...
Der unterschied besteht im Leistungsniveau und darin, dass man nicht alle Übungen mitmachen MUSS.
Tut man dies aber, stößt man auch als Sportler noch an seine Leistungsgrenzen.