Vollständige Version anzeigen : Zu schnelles Training?
Marcus2005
25-09-2005, 01:58
Ich habe mal eine Frage an die alten Hasen/ welche sich schon länger mit Karate /Shotokan auskennen.
Wir haben einen guten Sensei (den älteren) . Aber langsam frage ich mich, ob der in seiner Lehr Geschwindigkeit vielleicht zu schnell ist.
Meine Gelb Prüfung ist erst für nächstes Jahr geplant. Aber der letzte Trainings Inhalt sah so aus:
Kata: Shodan, zählen stark. , Nidan, zählen stark, dann noch mal langsam. Sandan auf Zählen, und zum zweiten Mal (wird nun wahrscheinlich öfters kommen) die Yondan.
Randori hatten wir mittlerweile immer öfter. Partner Training auch.
Technicken, welche ich aus dem Kopf weiß:
Alle aus dem weißen Bereich. In letzter Zeit sehr oft suri Aschi.
Kisami Zuki, Yoko Geri (auch Kekomi) im Kiba Duchi und Zenkutzu.
Dann, alles aus der Nidan Separat. Sanbon Suki, Doppel Faustlblock (treffen sich vorne in der Mitte) . Zuki im Doppel (Eine Oben eine Faust unten gleichzeitig). Dann mehreres aus der Sandan separat. Übrigens sogar schon dieses Kumale (eine Hand und auch beide gleichzeitig) ,...
Könnte das vielleicht nicht etwas reichlich sein? Oder könnte das Ziel sein, fiel reinzupacken, wer es schafft und dann auf die Feinheiten?
Trotz allem ist der Trainer mit Prüfungs Vorschlägen ( du kannst die Prüfung machen/ oder lass es noch sein) sehr zurück haltend.
joetokan
25-09-2005, 10:25
Hallo Marcus2005,
eindeutig eine zweifelhafte didaktische Herangehensweise, gerade am Anfang einer Karate"laufbahn".
Meiner Meinung nach muss eine kleine ausbaufähige Auswahl von Grundlagen zuerst verinnerlicht werden, bevor man sich an eine derart vielfältige "Sammlung" macht.
Die Alternative dazu: Durch wenige gezielte Basistechniken und Kihon-, Katatraining, verbunden mit den entsprechenden Partnerübungen zuerst intensiv das elementare Verständnis und Fundament schaffen, dann mit komplexeren Techniken/Katas/Kumiteübungen beginnen.
Das braucht Zeit und Geduld und nicht jeder Trainer und Schüler wendet sie leider auf. Macht man es, ist allerdings der Effekt nach einiger Zeit umso erfreulicher und man kann dann schneller auf der geschaffenen Basis aufbauen.
Gruß
Joetokan
Bananenesser
25-09-2005, 10:38
die "grundschule" des karates sollte bis gelbgurt im vordergrund stehn!
natürlich können auch andere dinge im training geübt werden aber nicht zuviel neues aufeinma, da leidet nur die qualität darunter.
ab 5 kyu kann man deutlich erkennen wer gute grundschule genossen hat und wer nicht.
is ein unterschied wie tag und nacht.
also: weniger ist mehr!:cool:
Marcus2005
25-09-2005, 12:13
Danke für eure Meinung. Übrigens habe ich noch etwas ganz wichiges vergessen. Bei ihm ist das Training sehr unterschiedlich. Die genannte Version ist zwarin letzter Zeit oft.
Abr wir haben auch Einheiten, wo er uns nur noch durch die Grundtechnicken jagt. Dann nimmt er sich wieder lange Zeit und schaut bei jedem noch mal richtig hin. Ganz nach dem Motto, fiel lernen/beibringen, doch die Basics niemals vernachlässigen.
Ps.: Jeder kennt ja die berühmte Sache, mit reinem Zukis Schlagen. Kommt auch immer wieder vor (bei allen) .
Wie ist eure Gruppe denn zusammengesetzt. Seid ihr nur Weiß- und Gelbgurte oder ist es gemischt?
Mir kommt es etwas seltsam vor, daß ihr schon so viele verschiedene Katas lernt, denn meiner Erfahrung nach ist es zumindest am Anfang besser, sich nur auf die Prüfungskata und vielleicht noch die nächste zu konzentrieren. Alles andere stiftet nur unnötig Verwirrung, v.a. wenn die Grundtechniken noch nicht genug gefestigt sind. Später kann man dann durchaus mehr Katas "fressen". Wenn ihr allerdings auch höher Graduierte in der Gruppe habt, ist es für die natürlich öde, immer nur Heian Shodan und Nidan zu machen.
Ich denke auch, daß es sich später rächt, wenn man zu schnell zu viel lernt. Es gibt natürlich immer große Talente, die das alles auf die Reihe bringen, aber der Durchschnitts-Bürger ist in der Regel überfordert.
Marcus2005
25-09-2005, 16:48
also die Zeilgruppe im Hauptkern sieht meistens so aus:
ca. 3 Weiße. 1 Gelb. 1 Grün und ein Blau (natürlich variierrt das alles immer wieder) .
Zwischendurch wird dann auch getrennt. Entweder ab Grün oder so noch die oder die Technick dabei, oder auch ganz Trennung (weiß Pause, farb rein/ umgedreht) .
Dennoch setzt er sehr sehr großen Werd auf die Shodan. Letztens mußte alle mehrfach durch die. Ach meinte er schon "wenn ihr die Shodan vernünftig macht, dann könnt ihr auch die anderen anschauen. Wenn nicht, könnt ihr die anderen vergessen" . Also im Grunde nur, die anderen im Ablauf wissen (ausser Yondan, von der ist nix bei mir hängen geblieben und von der lasse ich noch die Finger) .
Mit der Vollversion (schnell, stark, ohne zählen) gab es nur die Shodan. Schon die Nidan ergab einen Crash, was allerdings durch ging, als wenn er es sich gedacht hatte.
Wie er maches im Kopf schon durch hat und von uns weiß habe ich beim ersten Yoko Geri Kekomi im Zenkutsu gehört. Da gab es von ihm den Kommentar, das ich den noch gar nicht können kann!
Wahrscheinlich weis er mehr und registiert er mehr, als er sagt. Denn bei mir meckert der nur in den grund Technicken. (Verdammter Konkutsu) .
Michael1
25-09-2005, 18:16
In einer gemischten Gruppe muss der Trainer zusehen das für alle "etwas dabei" ist. Insbesondere bei jüngeren macht es Sinn viele neue Reize zu setzen, Erwachsene kann man auch länger an ein und derselben Sache üben lassen.
Ausserdem sehe ich das mit der Abwechslung nicht so eng. Wenn ein Weißgurt Mawashi-Geri oder eine hohe Kata lernt ist das in meinen Augen kein Problem, man muss sich nur darüber im klaren sein das er die Techniken dann eben auf Weißgurt-Niveau durchführen wird.
Es ist sicher nicht die schnellste Methode jemanden auf eine Prüfung o.ä. vorzubereiten, langfristig sehe ich das aber nicht als Problem solange die Abstände in denen die Dinge wiederholt werden nicht zu groß werden. Wenn also eine gewisse Systematik dahintersteckt geht's, wenn es Türschwellendidaktik ist (zur Tür rein kommen und sich überlegen "was mache ich denn heute mal...") ist das natürlich schlecht.
Hi Marcus !
Bei dem, was Du schreibst, klingt für mich etwas Unlust durch ? Bist Du vom Training genervt, weil z.B. öfters überfodert, dann solltest Du das Deinem Meister sagen können, evtl. vorher mal mit den anderen beiden Weißen unterhalten, wie sie das sehen und dann zusammen vorsichtig ansprechen.
Andererseits gehst Du ja auch davon aus, daß Dein Sensei weiß, was er da so mit Euch tut.
Heian Shodan bis Yondan für Weißgurte halte ich für übertrieben (gerade weil da dann auch schon Techniken drin sind, die ihr erst zum Blaugurt braucht wie den Kreuzblock). Da braucht die Gruppe aber gar nicht groß geteilt werden, sondern ihr lauft einfach die Shodan und die Grünen/Blauen zur geleichen Zeit die Yondan (idealerweise mit einer kleine Lücke zwischen den 2 Gruppen...). So könnt Ihr die ersten Kata(s) öfters wiederholen und die höheren Gurte ihre Kata üben.
Suri-Ashi ist ein Gelitschritt, der im Freikampf eingestzt wird. Einer unserer Trainer läßt auch schon Weiß- und Gelbgurte Freikampf machen, ich fange da in meiner Kindergruppe erst ab Orange-Gurt mit an.
itachi
Marcus2005
26-09-2005, 00:20
THX für die Antworten. Unlust habe ich keine. Zwar habe ich den Trainer schon öfters verflucht (vor allem beim Konditions Training) aber ich bin gerne bei dem. (Wer verflucht seinen nicht manchmal auch? Ich glaube keiner).
Genervt bin ich bei dem einen nicht. Doch bei dem anderen steht es auf der Kippe, denn ich habe das Training dort für mich mal Analysiert. Morgen kommt der letzte Test. Wenn mein Verdacht stimmt, muß ich von dem jüngeren Abstand nehmen. Denn durch zig nebenfaktoren kann es ganz gut sein, das ich da überfordert bin.
Übrigens, so eine Gruppenaufteilung in der Kata ist öfters. Ebenso sagt er selbst schon bei der Nidan "bis ihr die richtig könnt, braucht ihr selbst bei täglichem üben Jahre."
Das ich übrigens davon ausgehe, das er weiß, was er tut hat einen Hintergrund. Ihm gehörte früher die Schule. Dann, bei allen, welche nicht von Auswärts kommen, hat er sie bis zum schwarzen begleitet. Das sind nicht gerade wenige.
bikergirl
27-09-2005, 10:04
Ich bin in meiner Gruppe immer der einzige Weissgurt, habe allerdings etwas Erfahrung von einer anderen Stilrichtung (nur bis orange). Wir haben normalerweise ca. 50-60% Schwarzgurte in der Gruppe. Ich mache alles mit, was Techniken angeht. Einige Kombinationen sind für mich zu schwierig, oder wenn es zu schnell ist, aber dann konzentriere ich mich einfach auf mein eigenes Tempo, so dass ich die Technik oder Kombination noch hinkriege. Aber gerade im Randoori finde ich, ich profitiere von den Erfahrungen der anderen. Natürlich haben die meisten auch so viel Erfahrung, dass sie sich meinem Tempo/Stand mühelos anpassen können ohne mich jedes Mal zu "verprügeln".
IMHO macht Kata nur Sinn, wenn man sie richtig lernt. Unsere sind zwar anders, also die ersten beiden sind Gekisai dai itchi und dai ni, aber jede Kata baut doch auf Prinzipien der letzten Kata auf. Ich habe die ersten beiden gelernt und kann Saifa (3.), da die auch in meinem vorherigen Syllabus war. Aber wenn wir Kata machen, werden wir oft in Gruppen geteilt. Und da ich der einzige Weissgurt bin, kriege ich auch oft schonmal Einzelunterricht von einem der Schwarzgurte - kann nur gut sein!
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