Vollständige Version anzeigen : Karateverbände in Deutschland
winkelfried
25-09-2005, 02:46
Hallo Allerseits,
bin beim Lesen einer Ausschreibung wieder mal auf ein paar mir bisher unbekannte Karateverbände gestossen.
Gibt es im Netz eigentlich eine aktuelle Liste aller aktuellen Verbände in Deutschland?
Welchen Wert haben solche Verbände und die Graduierungen innnerhalb dieser Verbände für Euch?
2 Beispiele aus der Ausschreibung:
http://karate-hagen.de/www_tempel/www/lehrgang_wc_05.gif
Mohamed Ossar 2001 bei Ochi die Prüfung zum 4.Dan JKA nicht bestanden. Also Wechsel zum DKV. Neuen Weltverband gründen und nach weniger als 4 Jahren den 6.Dan! (in 4 Jahren 3 Dangrade)
http://www.ikf-germany.de/Kopievonen/e_about_directors.htm //neuer Verband von Mohamed
Guyla Büki hat seinen 6.Dan bei Namiki gemacht. Namiki Toshiaki wurde 2000 von der JKA Japan seine Instruktoren-Lizenz und seine Dangraduierung (damals 4.Dan) aberkannt. Heute, nach nur wenigen Jahren hat er seinen eigenen Weltverband und den 8.Dan. (in 5 Jahren 4 Dangrade)
http://www.jka-berlin.de/de/news/jka-srd-bruch.htm //Info Namiki zum Auschluss
http://www.jskf.org/NamikiSensei.html //neuer Verband von Namiki
joetokan
25-09-2005, 10:30
Diese Aufzählung von Splitterverbänden ließe sich wahrscheinlich unendlich fortsetzen.
Vielleicht steckt Mammon und Egomanie dahinter?
Die Anzahl seriöser Karate-Verbände hierzulande läßt sich an drei Fingern einer Hand aufzählen. Tröstlicherweise vereinen Sie wohl höchstens 95% der aktiven Karateka auf sich, was wiederum die Vielzahl der anderen Verbände in umso seltsamerem Licht erscheinen läßt.
Gruß
Joetokan
FireFlea
25-09-2005, 10:47
Die Anzahl seriöser Karate-Verbände hierzulande läßt sich an drei Fingern einer Hand aufzählen. Tröstlicherweise vereinen Sie wohl höchstens 95% der aktiven Karateka auf sich, was wiederum die Vielzahl der anderen Verbände in umso seltsamerem Licht erscheinen läßt.
Naja, das ist vielleicht ein bißchen hart. Gibt schon ein paar mehr seriöse Verbände (und auch kleine Seriöse).
Michael1
25-09-2005, 17:58
Und auch in den größeren muss nicht unbedingt alles 100% in Ordnung sein. Wer glaubt da würden persönliche Beziehungen und Politik keine Rolle spielen irrt imho.
Und es gibt eben auch andere Gründe als "Graduierung nicht bekommen" um den Verband zu wechseln oder einen eigenen zu gründen.
Hallo,
welche sind denn bitte die wenigen seriösen Verbände, die man an einer Hand abzählen kann? Der DKV, der DJKB und...? Meintet ihr die?
Und warum verbietet man diese unseriösen Splittergruppen nicht? In Deutschland gibt es doch für alles Vorschriften und Gesetze...
Viele Grüße
Gore
Michael1
19-11-2005, 10:56
Weil es kein Gesetz gibt dass das Verbot eines Verbandes ohne weiteres zulassen würde. Dazu reicht es zum Glück nicht wenn andere Leute der Meinung sind da würde kein gutes Karate gemacht oder der Verbandsvorsitzende sein ein *****loch.
Es gibt neben DKV und DJKB sicher noch mehr seriöse Verbände. Hier eine Aufzählung zu beginnen hieße alle die man aus unwissenheit nicht aufzählt in die unseriöse Ecke zu stellen.
Hallo,
na gut, dann stelle ich meine Frage mal anders: Welche sind die gängigen Verbände in Deutschland?
Und was haltet ihr vom SKVD, gegründet von Dieter Flindt?
Viele Grüße
Gore
winkelfried
19-11-2005, 19:14
Hallo Gore,
habe mal 1999 während eines Asai Lehrganges in Schwerin in TOKUGAWA Dojo http://www.tokugawa-schwerin.de/index.html übernachenten können. Nette Shotokaner wie überall und vor allem eine spitzenmäßige Trainingshalle.
Auf dem Lehrgang hatte ich beim Taining einen Braungurt als Partner, der mich nach einiger Übungszeit bat, die Techniken nicht so stark zu machen. OK akzeptiere ich, wenn einer halt nicht will... Später fragte ich ihn nach seinem Aufnäher auf dem Gi. Stolz erzählte er mit, daß er in der Nationalmannschaft sei. Da ich zuvor einige Zeit im Elbo-Dojo Hamburg bei Pfänder/Horn/Azadi trainiert hatte, hatte ich meine eigenen Vorstellungen von Nationalkämpfern... ich fragte nach und er erklärte, daß der SKVD eine eigene Nationalmannschaft habe.
Ich habe im Prinzip nichts dagegen, wenn sich Vereine zu Verbänden zusammenschließen.Aber daß jeder Verband eine eigenen Nationalmannschaft aufstellen muß, eigene DM ausrichten und eigene Prüfungskriterien/Niveaus schaffen muß? Eigentlich kann so jeder, der es bei den großen Verbänden nicht schafft, doch irgendwie Deutscher Meister (oder sogar Weltmeister) und sich eine höhere Graduierung erwerben... aber zum Glück geht es beim "do" ja nicht darum...
Und Genugtung gibt es auch noch, wenn die enttäuschten Möchtegernweltmeister nach solchen Wettkämpfen dann auch noch tausend Gründe finden warum sie nicht gewonnen haben.
http://www.ikf-germany.de/auswertung_skdun.pdf:D
Hallo winkelfried,
das Dojo Tokugawa in Schwerin kenne ich. Ich habe dort auch mal einen Lehrgang mitgemacht als ich noch in einem SKVD Dojo in Nordrhein-Westfalen war. Doch in diesem Dojo in Nordrhein-Westfalen ging es alles andere als sportlich und fair und nett zu.
Der Trainer war ein ...... und so hat er seine Leute auch erzogen! So kam es, dass die jüngeren, unteren Grade ständig von seinen drei Dangraden und von ihm selbst eingeschüchtert, beleidigt und gekränkt wurden, diese sich aber aus Angst nicht gewehrt haben. Gerne wurde sich über die Weißgurte lustig gemacht und diese auch mal als "Futter" für die Braun- und Schwarzgurte verwendet. Ich habe auch schon mal erlebt, wie sich beim Training ein Weißgurt den Arm verstaucht hat. Andere Blessuren bei den unteren Graden waren dort auch schon mal anzutreffen. Man hat auch immer darauf geachtet, dass beim Kumite nie zwei gleiche Farbgurte zusammen standen. Diese wurden dann immer zu einem der wenigen Danträger gestellt, welche natürlich alle mehrfache Deutsche-, Europa- und auch Weltmeister waren. (Natürlich nur innerhalb des SKVD.) Gerne machte man auch eine Kumite-Form, in der mehrere Danträger einen Farbgurt angriffen.
Alle vier Dangrade, darunter auch der Trainer, waren 1.Dan, doch diese Leute haben sich aufgespielt als wären sie Kanazawa-Klone! Sie haben keine Gelegenheit ausgelassen, ihren Dan zu zeigen und die anderen auch psychisch fertig zu machen. Das ging los mit Äußerungen, dass man als Trainingspartner stinkende Füße hätte (wobei der Trainer jemanden gerne vor versammelter Mannschaft bloß gestellt hat), obwohl die vor dem Training gewaschen worden sind, oder dass man ein "blöder Hirnie" sei (obwohl die Danträger selber nicht mal ordentliche Schulabschlüsse hatten, sondern zum Teil mit tiefer gelegten Autos durch's Dorf fuhren und sich furchtbar cool vorkamen) oder "nie den Schwarzgurt" schaffen würde, weil man zu blöd wäre oder eben "die Fresse halten sollte", wenn man was sagen wollte. Ein Danträger begrüßte den anderen auch mal gerne mit den Worten "Na, Du blöder Pi...."
Alles in allem hatten diese "Danträger" und "internationale Meister" Narrenfreiheit und haben diese auch nach allen Regeln der Kunst ausgenutzt, z.B. dass einer von denen den jüngeren Farbgurten in die Innenseite der Knie getreten hat, wenn der Kiba-Dachi nicht stimmte, oder die Danträger einem erzählt haben, dass man deren Training als "Geschenk" auffassen solle, weil sie einen ja nicht trainieren müssten.
Ich könnte noch mehr Sachen aufzählen, wie die ständigen Beschimpfungen und auch tätlichen Attacken der "Danträger" ("Wir sind Dans, Du bist nur ...." Klatsch, Ohrfeige!) auf die jüngeren. Alles in allem betrachtet, war und ist dieses Dojo ein riesiger Schandfleck für die Karate-Welt! Solche Leute müsste man komplett aus dem Karate heraushalten!
Was die geistige Reife der Leute betraf, um das "Do" verstehen zu können: Außer dem Trainer ist dort nach vielen vielen Jahren niemand bis über den 2.Dan hinausgekommen. Der Trainer selbst ist auch weiterhin "nur" Technik-Dan. Höhere Ehren wurden ihm nie zuteil. Vielleicht hat er deshalb seinen ganzen Frust an die anderen ausgelassen? Jedenfalls wetterte er immer gegen die anderen Verbände wie dem DKV (in dem er aber zuvor auch Mitglied war) und besonders gegen Shihan Ochi. Bei ihm waren das alles Idioten und Leute, die nichts können und Karate nicht verstanden hätten....
Mehr muss ich wohl zu diesem Dojo nicht sagen, oder?
Viele Grüße
Gore
winkelfried
19-11-2005, 23:04
Hallo Gore,
da hast Du ja echt schlechte Erfahrungen gemacht. Anscheinend wurden die Trainer leider nicht nach moralischen Aspekten begutachtet. Ich erwarte von einem gesunden Verband, daß sich die Führung auch der Aufgabe bewußt ist, zu steuern, welche Trainer man in seinem Verband haben will und welche nicht.
Auf jeden Fall fällt ein schlechtes Dojo immer auf den Verband zurück. Aber wie gesagt zuerst geht es leider ums Geldverdienen.
Was mich interessiert, ist warum auf der Verbandshomepage des SKVD Seite seit 2005 keine Lehrgänge mehr eingetragen sind? Gibt es denn diesen Verband noch? Wie informiert er seine Mitglieder über aktuelle Themen?
Hallo winkelfried,
ja, die Erfahrungen waren mehr als schlecht. War eine Erfahrung für's Leben, so dass ich mir im Karate die Leute jetzt genauer ansehe. Zum Glück war das nur eine von ganz wenigen Ausnahmen.
Nun, ob es den SKVD (der ja damals nur SKV hieß) noch gibt, weiß ich nicht. Auf der Internetseite dieses sch... Dojos, von dem ich oben erzählt habe, ist das Feld unter "Trainer" und "Verband" auch leer. Ehrlich gesagt, interessiert mich dieser Haufen auch nicht mehr, ich bin jetzt wieder im DKV, wo ich auch angefangen habe und gut ist. ;)
Was die Überprüfung der Haltung der Dojoleiter betraf, so war dieses Dojo, in dem ich eine Zeit war, das südlichste von allen SKVD-Dojos. Es war das einzige in Nordrhein-Westfalen, alle anderen waren in Norddeutschland oder in den neuen Bundesländern. Deswegen hatte man so weit vom Schlag Narrenfreiheit, oder glaubte, diese zu haben. Herr Flindt hat nie etwas kontrolliert, er hat seine Dojoleiter anscheinend einfach machen lassen....
Auf der SKVD-Seite ist dieses Dojo aus NRW auch nicht mehr eingetragen. Vielleicht haben diese Leute sich auch aus dem SKVD entfernt oder wurden entfernt? In diesem Dojo waren die anderen ja sowieso alle Idioten....
Um aber wieder auf das Thema "Karateverbände in Deutschland" zu kommen, so ist der SKVD ist mit seinen knapp 90 Dojos bundesweit wohl nicht einer der großen Verbände. Welche sind denn die großen Verbände, neben dem DKV und dem DJKB, die man an einer Hand abzählen kann? Mit fallen nur die beiden ein. (Und warum hat sich Ochi vom DKV gelöst und hat den DJKB gegründet?)
Viele Grüße
Gore
Und warum hat sich Ochi vom DKV gelöst und hat den DJKB gegründet?
Hier (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/shotokan-fudoshin-ryu-spaltung-shotokan-22123/index9.html) gibt es ein paar Infos dazu ...
Rgds,
Ryushin
Hallo Ryushin,
danke Dir für den Link. Dort steht sehr viel über Wolf Dieter Wichman. Auch etwas über Ochi, doch was ganz genau vorgefallen ist, konnte ich nicht herauslesen.
Wie auch immer. Vielleicht ist es angebrachter, sich mit den Folgen, nämlich der Existenz des DKV und des DJKB zu beschäftigen. Nach meinem Bestreben, den Weg zu gehen, suche ich die Möglichkeit, meine Techniken zu perfektionieren und diese mit meiner Seele zu vereinbaren, so wie es wohl die meisten von uns möchten. Was ich nicht suche, ist die Ausrichtung auf den Wettkampf.
Nun bin ich etwas verwirrt. Da ich nicht weiß, welche jeweiligen Philosophien beim DKV und bei Shihan Ochi dafür gesorgt haben, dass sie getrennte Wege gingen, weiß ich auch nicht, ob nun der DKV oder der DJKB näher an den von mir gesuchten Werten dran ist und dementsprechend das Training gestaltet.
Vermutlich kann man das nicht am Verband als solchen festlegen, sondern von Dojo zu Dojo. Es gibt mit Sicherheit DKV-Dojos, die traditionell trainieren, ohne den Wettkampf als oberstes Ziel. Und solche Dojos gibt es sicherlich auch im DJKB. Umgekehrt gibt es bestimmt auch Dojos in beiden Verbänden, die eben dem Wettkampf obere Prioritäten einräumen. Ich lasse mich aber gerne belehren.
Falls sich keine generelle Tendenz bezüglich der Verbände abzeichnet, hat sich die Frage nach dem Verband sowieso erledigt, so dass ich mein Hauptaugenmerk auf die einzelnen Dojos legen werde.
Viele Grüße
Gore
Hallo Gore,
ich persönlich denke, daß von Dir gesuchte Werte auch nur von Dir gefunden werden können - das kann kein Verband, Verein, Trainer oder Shihan für Dich erledigen ... das "Wo" spielt dabei imho eine eher untergeordnete Rolle.
Rgds,
Ryushin
Hallo Ryushin,
Du hast recht. Einerseits sehr bequem, da ich die größte Herausforderung ständig mit mir herumtrage, nämlich mich selbst und daher ortsunabhängig bin. Andererseits der schwierigste aller Wege.
Viele Grüße
Gore
Außerdem würde ich diese Entscheidung nicht danach treffen ob in einem Dojo wettkampfmäßig trainiert wird oder nicht. Wenn das Umfeld und das Klima im Dojo passen, kann auch ein vermeintlich 'traditionelles' Dojo in dem der Wettkampfgedanke kategorisch ablehnt wird eine schlechtere Wahl sein als ein wettkampforientiertes Dojo in dem einem genügend Platz für die eigene Entwicklung gegeben wird und in dem sonst alles passt (angefangen vom Trainer/Lehrer)...
Hallo,
dies ist auch wahr, jedoch haben meine Erfahrungen gezeigt, dass recht wettkampforientierte Dojos einen immensen Leistungsdruck erzeugt haben und der Dojoleiter vorrangig die Erfolge seiner Schützlinge vorzeigen wollte. Einige Dinge, auf die es im Karate ankam, blieben dabei auf der Strecke. Deshalb meine Frage, welcher Verband im Großen und Ganzen wofür steht.
Und wo wir gerade über die Verbände sprechen (ist aber jetzt eine andere Sache): Shihan Ochi hat ja seinen eigenen Verband, den DJKB, gegründet. Ich habe Toribio Osterkamp vor kurzem gefragt, was damals dazu führte, dass Ochi und der DKV sich getrennt haben. Daraufhin meinte er, dass es ja schon lange her sei und auch nicht mehr wichtig wäre. Auch eine Antwort.
Weiterhin habe ich mal versucht, die Prüfungsprogramme des DKV mit denen des DJKB zu vergleichen. Reine Neugierde, wie denn ein JKA-Instructor seine Leute nun prüft. Dabei ist mir etwas verblüffendes aufgefallen. Bei den höheren Graden werden im Kihon beim DJKB nur drei Schritte gemacht, anstatt fünf wie beim DKV, wobei drei Schritte ja konditionell weniger fordernd sind. Auch bei den Kata ist es im DJKB einfacher. So können z.B. die Prüfungskata zum 2.Kyu, zum 1.Kyu und zum 1.Dan eine und dieselbe sein, während es beim DKV verschiedene sein müssen.
Danprüfungen nur bei Shihan Ochi. Andere Prüfer, die einem vielleicht fremd sind, aber dafür neutraler sind, sind wohl nicht angesagt. Auch Bunkai entfällt, im DKV wird Bunkai verlangt. Und bei den Danprüfungen im DJKB werden z.B. die Geris einzeln ausgeführt und nicht in Kombination mit anderen Techniken wie beim DKV.
Verkehrte Welt? Ich dachte, gerade ein JKA-Instructor, der wieder Wert auf Tradition und "richtiges" Karate legt, nimmt seine Leute richtig ran. Vielleicht sind beim DJKB die zeitlichen Abstände zwischen den Prüfungen höher? Vielleicht gibt es ja noch andere Sachen, die ich übersehen habe? Bitte daher um Aufklärung.
Viele Grüße
Gore
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