"Verteidigen Sie ihren Raum" [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : "Verteidigen Sie ihren Raum"



Nahot
01-10-2005, 01:03
Kam zwar vor einigen Monaten schon mal in den Nachrichten (Tagesschau u.s.w.), aber was solls, haben viele ja nicht mitbekommen:



US-Gesetz erlaubt großzügigen Waffeneinsatz

Wer sich in Florida bei einem Parkplatzstreit oder anderen Meinungsverschiedenheiten bedroht fühlt, darf künftig eine Schusswaffe ziehen: Das legt ein neues Gesetz unter der Losung "Ziehen Sie zuerst" und "Verteidigen Sie ihren Raum" nahe, das am Samstag in dem US-Bundesstaat in Kraft tritt.

Gouverneur Jeb Bush, der Bruder des US-Präsidenten, billigte das Gesetz im April. Es gibt jedem das Recht, eine Waffe zu ziehen, der sich in der Öffentlichkeit bedroht fühlt. Die Waffenlobbyisten der National Rifle Association (NRA) wirkten bei der Ausarbeitung des Gesetzes mit. Sie betonen den Abschreckungseffekt. Mögliche Täter würden es sich wohl überlegen, ob sie sich aggressiv verhielten. Präsident George W. Bush sieht in dem Gesetz den "gesunden Menschenverstand" am Werk.

Waffengegner bekämpfen das neue Gesetz mit einer Kampagne, die sich vor allem an ahnungslose Touristen richtet. Denn die könnten arglos Opfer des Waffenwahns werden, wie die Aktivisten der "Kampagne Brady" befürchten. "Vermeiden Sie jede Diskussion" raten die Waffengegner daher ab Sonntag in Anzeigen in britischen und US-Zeitungen. Später sollen die Warnungen auch in anderen europäischen Ländern veröffentlicht werden, darunter in Deutschland und Frankreich. Auch in japanischen Zeitungen sind Anzeigen geplant.

Im schlimmsten Fall werde wohl zuerst geschossen und anschließend nachgefragt, glauben die Kritiker. Deshalb sei es ratsam, bei einem Autounfall "im Wagen zu bleiben und die Hände gut sichtbar zu halten". Wenn jemand wütend aussehe, sollte man lieber nicht schreien, sondern freundliche Miene machen, heißt es auf Flugblättern, die auf Straßen in Florida verteilt werden.
Die Tourismusbranche ist von der Kampagne wenig begeistert. Die Initiative mache sich die Angst der Menschen zunutze, sagt der Chef des Tourismusbüros Visit Florida, Bud Nocera. Auf die Millionen Touristen werde sie aber keine Auswirkungen haben. Die Kampagne ist nach dem Sprecher des früheren US-Präsidenten Ronald Reagan, Jim Brady, benannt, der beim Reagan-Attentat 1981 schwer verletzt wurde.

http://onnachrichten.t-online.de/c/56/47/03/5647032.html

Nun kann man sich nahezu legal dort abknallen.


Weil das so schön ist, darf ich noch hierauf verweisen:

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f18/sehr-gute-dokumentation-33298/

Brüffel
01-10-2005, 01:14
alle die so etwas für gut heißen sollte man in einen sack stecken und immer mit nem knüppel drauf hauen...

den amis ist wirklich nicht mehr zu helfen...

Beastmaster
01-10-2005, 01:18
alleine schon George W. Bush und gesunden Menschenverstand in einem Satz zu nennen....

Su Bak
01-10-2005, 10:59
fragt sich wirklich warum sich solche intelligenz-allergiker bei der evolution durchgesetzt haben :mad:

Kensei
01-10-2005, 11:36
alle die so etwas für gut heißen sollte man in einen sack stecken und immer mit nem knüppel drauf hauen...

den amis ist wirklich nicht mehr zu helfen...

Moment!

Nicht "DEN AMIS" sondern "einigen Amis"!

Da gibt's auch ziemlich viele Waffengegner in den Staaten...

Nahot
01-10-2005, 13:30
Moment!

Nicht "DEN AMIS" sondern "einigen Amis"!

Da gibt's auch ziemlich viele Waffengegner in den Staaten...

Es gibt aber vielleicht noch mehr die das befürworten. Ein Waffengegner tut aktiv was dagegen, Leute die sich dafür nicht interessieren und denen so etwas egal ist (gibt es ja auch genug), sind keine Gegner. Das ist schätze ich der größte Teil, dann kommt die Waffenlobby mit ihrem Anhang und zum Schluss haben wir die Waffengegner.

Ach ja, mit "den Amis" könnte er ja jene gemeint haben: >alle die so etwas für gut heißen<

Joe Cool
01-10-2005, 13:47
traurig, traurig... und erschreckend!

Kung-fuWurst
01-10-2005, 23:30
Ich finds Gut. Dann können sie sich alle abknallen und wenn dann noch mal ne Welle kommt gibt es noch mehr Banden die rumlaufen und baller. Dadurch bricht dann Chaos aus und ein Welle der Gewalt breitet sich über Amerika aus in deren Folge 20 Millionen Menschen sterben.:D :D

Kouhei
02-10-2005, 10:08
Ich finds Gut. Dann können sie sich alle abknallen und wenn dann noch mal ne Welle kommt gibt es noch mehr Banden die rumlaufen und baller. Dadurch bricht dann Chaos aus und ein Welle der Gewalt breitet sich über Amerika aus in deren Folge 20 Millionen Menschen sterben.:D :D

Also wenn das dein Ernst ist... :sport069: :dumm:

Impala
02-10-2005, 10:44
fragt sich wirklich warum sich solche intelligenz-allergiker bei der evolution durchgesetzt haben :mad:

deswegen lehren sie auch "intelligent design" statt darwin xD

Sportler
02-10-2005, 12:27
Sollte man aber umbenennen in "Stupid Design".

Das mit der Welle war ziemlich unpassend. Aber, ich hätte nichts dagegen, wenn man diese ganzen Waffennarren einsammelt und auf ne Insel verlegt, wo sie dann mit ihren Glocks und Berettas Vögel, Fische und Schweine jagen. Und, wenn sie sich dann um das erlegte essen streiten...

Was mich nur stört ist, wenn Unschuldige darunter leiden. Eine Welle macht da leider auch keinen Unterschied...

Seb
02-10-2005, 18:01
Wie war denn die Gesetzeslage vorher? Also wenn man vorher bei einem Streit eine Waffe gezogen hat, wegen welchen Vergehens wurde man dann wie hart bestraft? Wei&#223; das irgendjemand?

Nahot
02-10-2005, 18:13
Soweit ich weiß durfte man vorher "nur" sein Haus und Hof mit der Waffe schützen/verteidigen.

Messerjocke2000
02-10-2005, 19:07
Jungs, kennt ihr den Gesetzestext? Wisst ihr, was da drin steht?

Ich hab den Text auf die Schnelle nicht gefunden, ich weiss aber soviel:
Bis zu der Gesetztesänderung hatten Bürger in FL die PFLICHT, sich zurückzuziehen!

Also erstmal kein Recht auf Verteidigung!

Ich muss mir den Text erst mal in Ruhe durchlesen, bevor ich mehr sagen kann, aber gleich auf "den Amis" und der ach so bösen Waffenlobby rumzuhacken find ich schon etwas schwach.

Und die Brady Kampagne ist auch eine Lobby, nur mal so.....

Bis später,

Kilian

Messerjocke2000
02-10-2005, 19:20
so, habe nochmal gesucht.

Bisher war es so:
Man durfte sich nur dann verteidigen, wenn man beweisen könnte, das man nicht fliehen konnte.
Jetzt darf man sich auch dann verteidigen, wenn man hätte fliehen können.
Zitat:
The Florida measure says any person ''has the right to stand his or her ground and meet force with force, including deadly force if he or she reasonably believes it is necessary to do so to prevent death or great bodily harm."
http://www.boston.com/news/nation/articles/2005/05/01/nra_plans_to_push_expanded_gun_law_beyond_florida/

Was ist daran jetzt so schlimm?
Ist doch bei uns genauso, Recht braucht Unrecht nicht zu weichen.

Also bitte : erst lesen, dann toben!


Kilian

Nahot
02-10-2005, 19:26
...if he or she reasonably believes it is necessary to do so to prevent death or great bodily harm."

Was ist daran jetzt so schlimm?

Ist doch bei uns genauso, Recht braucht Unrecht nicht zu weichen.



...if he or she reasonably believes it is necessary to do so to prevent death or great bodily harm

Das ist der Knackpunkt meine ich. Subjektives Empfinden und Auslegung.

Bei uns ist das nicht so. Hier steht im Gesetz noch was von Verhältnismäßigkeit und nicht jeder darf/muss eine Waffe besitzen, schon gar nicht mit sich führen.

PeterF
02-10-2005, 20:01
fragt sich wirklich warum sich solche intelligenz-allergiker bei der evolution durchgesetzt haben :mad:
bedenke, die dinosaurier waren schon vor uns für millionen von jahren die "krönung der schöpfung". wenn wir glück haben schaffen wir es gerade so auf 100.000 jahre :hehehe:

Messerjocke2000
03-10-2005, 05:29
Das ist der Knackpunkt meine ich. Subjektives Empfinden und Auslegung.

Das ist es bei Selbstverteidigung aber immer. Bei uns steht im Gesetz halt der gefährliche , gegenwärtige Angriff.



Bei uns ist das nicht so. Hier steht im Gesetz noch was von Verhältnismäßigkeit und nicht jeder darf/muss eine Waffe besitzen, schon gar nicht mit sich führen.

In Florida muss auch keiner eine Waffe besitzen. Das sollte hier auch nicht in eine Pro/Contra Waffen Diskussion abschweifen, in dem Gesetz in FL geht es um "Force" allgemein also niht nur Schusswaffen.

Und in DE steht im Gesetz auch nur, daß das mildeste zur Verfügung sthehende Mittel genutzt werden muss, was geeignet ist, den Angriff abzuwehren.

Wenn nur eine Schusswaffe zur Verfügung steht, ist es eben die.

Nahot
03-10-2005, 14:57
Das ist es bei Selbstverteidigung aber immer. Bei uns steht im Gesetz halt der gefährliche , gegenwärtige Angriff.


...in dem Gesetz in FL geht es um "Force" allgemein also niht nur Schusswaffen.


Das Gesetz lässt dir aber nahezu völlig freie Hand, im Falle einer "Bedrohung". Somit kann man völlig überzogen reagieren.


Und in DE steht im Gesetz auch nur, daß das mildeste zur Verfügung sthehende Mittel genutzt werden muss, was geeignet ist, den Angriff abzuwehren.

Wenn nur eine Schusswaffe zur Verfügung steht, ist es eben die.

Erschieß hier mal jemand der dir ´ne Brieftasche klauen will. Von Verhältnismäßigkeit ist da wohl keine Rede mehr. Ebenso wenn dich jemand nur mit den Fäusten traktiert. Erschieß ihn einfach. Dann guck mal was passiert.


Das ist es bei Selbstverteidigung aber immer. Bei uns steht im Gesetz halt der gefährliche , gegenwärtige Angriff.

Also bei einem gegewärtigen Angriff kann man von ~reasonably believes it is necessary~ ja nicht mehr sprechen. Bei obigem kann man aber im Glauben handeln, ohne das schon wirklich etwas passiert ist. Es ist da alles Auslegungssache.


Hier (http://clanintern.de/index.php4?.de&open=forum&bid=1&id=475939) auch ´ne kleine Diskussion dazu.

Sportler
04-10-2005, 00:18
Als KKler müssen wir folgendes bedenken:
Ein Freund von mir(selbst KKler) studiert Jura, hat verschiedene Praktika bei Anwaltskanzleien hinter sich und hat interessehalber auch mal gefragt, wie es denn so ist mit der Notwehr bei uns KKlern...
Der Richter sagt meist das hier:
Wenn man in einer Bar angequatscht wird und der andere Streit sucht und wir uns drauf einlassen, sind wir mitschuld! Ist also keine einwandfreie Notwehr!
Ist was anderes, wenn wir direkt körperlich angegriffen werden, aber, wenn es mit Gelaber losgeht und man zurücklabert(der typische Fall beim Parkplatzstreit), dann wird jeder Richter fragen, ob es denn unbedingt nötig war, es so weit kommen zu lassen.
Im Ami-Land scheint es nun so zu sein, dass es nicht nötig ist, bei einem Streit nachzugeben...

Su Bak
08-10-2005, 17:37
including deadly force if he or she reasonably believes it is necessary
darüber kann man sich schon auslassen und "auf den ach so bösen amis und waffenlobbies rumhacken"
hier steht nämlich, dass ich dir das gehirn rauspusten darf wenn mir deine nase nicht gefällt

Messerjocke2000
08-10-2005, 18:15
Erschieß hier mal jemand der dir ´ne Brieftasche klauen will. Von Verhältnismäßigkeit ist da wohl keine Rede mehr. Ebenso wenn dich jemand nur mit den Fäusten traktiert. Erschieß ihn einfach. Dann guck mal was passiert.

Also, 1. habe ich keine Schusswaffe, darf ich nämlich nicht.
2. Wenn mir jemand meine Brieftasche klauen will, bin bin ich kaum an Leib und/oder Leben bedroht,dürfte also nach FL Gesetz keine tödliche Gewalt anwenden.
In DE ist Eigentum ein schützenswertes Rechtsgut, ich darf meine Brieftasche also verteidigen. Mit welchen Mitteln ich das darf hängt von den Umständen ab. Mal angenommen ich hätte nur eine Schusswaffe zur Verfügung UND der Angreifer ist mir körperlich so überlegen, das ich den Angriff nicht mit blossen Händen abwehren kann, dann wäre auch ein Schusswaffeneinsatz gedeckt, mMn. Das einem Richter zu vermitteln, dürfte allerdings extrem schwierig werden.



Also bei einem gegewärtigen Angriff kann man von ~reasonably believes it is necessary~ ja nicht mehr sprechen. Bei obigem kann man aber im Glauben handeln, ohne das schon wirklich etwas passiert ist. Es ist da alles Auslegungssache.

...if he or she reasonably believes it is necessary to do so to prevent death or great bodily harm

Ist in DE auch so ,mMn.
Ich meine, mal ersnthaft, wie will man denn im Nachinein feststellen , ob es sich um einen Notstand gehandelt hat , oder nicht??

kommt mMn aufs gleiche raus, in FL und DE.

Messerjocke2000
08-10-2005, 18:19
hier steht nämlich, dass ich dir das gehirn rauspusten darf wenn mir deine nase nicht gefällt

Nur, wenn du animmst, daß meine Nase dich an Leib und Leben bedroht........


Was mich so stört, ist das die deutschen Medien sich so extrem auf alles stürzen, was mit Waffen zu tun hat, speziell,wenn es aus den USA kommt.

Nahot
08-10-2005, 18:50
Also, 1. habe ich keine Schusswaffe, darf ich nämlich nicht.

Ja, in Florida, als Bsp., ist es wesentlich einfacher sich legal Waffen zu besorgen. Somit haben nicht nur Kriminelle jene, sondern auch viele "Normalbürger".


2. Wenn mir jemand meine Brieftasche klauen will, bin bin ich kaum an Leib und/oder Leben bedroht,dürfte also nach FL Gesetz keine tödliche Gewalt anwenden.

Das ist Spekulation, da es hier ja vielfache Szenarien gibt. Wenn man ein Gesetz ins Auge fasst, dann wohl kaum im Optimismus und dem Denken an die "schwächste" Möglichkeit, sondern was würde im äussersten Fall passieren können. Man muss sich am schlimmsten orientieren.


In DE ist Eigentum ein schützenswertes Rechtsgut, ich darf meine Brieftasche also verteidigen. Mit welchen Mitteln ich das darf hängt von den Umständen ab. Mal angenommen ich hätte nur eine Schusswaffe zur Verfügung UND der Angreifer ist mir körperlich so überlegen, das ich den Angriff nicht mit blossen Händen abwehren kann, dann wäre auch ein Schusswaffeneinsatz gedeckt, mMn. Das einem Richter zu vermitteln, dürfte allerdings extrem schwierig werden.

In den USA ist Eigentum ebenso ein schützenswertes Gut und das durfte man auch mit Waffengewalt verteidigen (Haus & Hof, Auto). Nun ist dies überall möglich.
Du beschreibst nun wann ein Schusswaffeneinsatz gerechtfertig ist. Ok. Aber hier geht es nun schon um das subjektive Empfinden. Wenn du jemand siehst von dem du annimmst er sei dir körperlich überlegen, dann reagierst du ja schon präventiv. In Florida wäre es nun so, das du ihn erschießt im Glauben er sei dir körperlich überlegen und könnte dadurch dein Leben bedrohen. Merkst du was?



...if he or she reasonably believes it is necessary to do so to prevent death or great bodily harm

Ist in DE auch so ,mMn.
Ich meine, mal ersnthaft, wie will man denn im Nachinein feststellen , ob es sich um einen Notstand gehandelt hat , oder nicht??

kommt mMn aufs gleiche raus, in FL und DE.

Siehe obige Ausführung von mir. Nur auf das gleiche kommt es nicht raus, da in D´land für den Waffenbesitz, geschweige dann für das mitführen einer solchen, ganz andere Voraussetzungen gelten und die Hürden im Vergleich zu den USA ziemlich groß sind.
Und eben der Punkt, wie will man im Nachhinein bestimmte Dinge feststellen, spricht eher gegen den so verfassten Gesetzestext. Denn du kannst im Glauben agieren, präventiv, darum heisst es ja >schießen sie zuerst< und genau das ist der Punkt.

Übrigens, die größten Gegner des Gesetzes sind die Polizisten in Florida selbst... warum wohl? ;)


edit:


Nur, wenn du animmst, daß meine Nase dich an Leib und Leben bedroht........

Ist doch ein super Grund und Auslegungssache. Man könnte es auch in eine Einladung umformulieren. Man könnte Gründe an den Haaren herbeiziehen. Muss ja nicht sein, aber möglich ist es und es wird eben durch das Gesetz sehr viel leichter gemacht.


Was mich so stört, ist das die deutschen Medien sich so extrem auf alles stürzen, was mit Waffen zu tun hat, speziell,wenn es aus den USA kommt.

Wirklich Tamtam hat man da doch keines gemacht. Kam paar mal in den Nachrichten und man kann es nachlesen. Ein Aufschrei ging sicher nicht durch D´land. ^^

Messerjocke2000
09-10-2005, 07:19
Das ist Spekulation, da es hier ja vielfache Szenarien gibt. Wenn man ein Gesetz ins Auge fasst, dann wohl kaum im Optimismus und dem Denken an die "schwächste" Möglichkeit, sondern was würde im äussersten Fall passieren können. Man muss sich am schlimmsten orientieren.

Das versteh ich jetzt nicht ganz. Meinst du das so: wenn ein Recht missbraucht werden kann, muss man es per Gesetz einschränken?


In den USA ist Eigentum ebenso ein schützenswertes Gut und das durfte man auch mit Waffengewalt verteidigen (Haus & Hof, Auto). Nun ist dies überall möglich.

Das war doch genau der Knackpunkt bis jetzt: Man durfte in Fl nur Haus und Hof verteidigen ( Castle Privilege) das Auto wurde als Erweiterung des Hofes angesehen, analog umfriedeter Besitz in DE.
Das heisst, meine Geldbörse hätte ich laut Gesetz eben nicht verteidigen dürfen.Heute darf ich es.


Und eben der Punkt, wie will man im Nachhinein bestimmte Dinge feststellen, spricht eher gegen den so verfassten Gesetzestext. Denn du kannst im Glauben agieren, präventiv, darum heisst es ja >schießen sie zuerst< und genau das ist der Punkt.

Wo steht im Gesetz, das man zuerst schiessen soll? Das ist aus dem Artikel, nicht aus dem Gesetzestext. Von präventiv steht da auch nichts.
Der Gesetzestext ist etwas schwammig, ja.
Aber wie weiss man in einer Auseinandersetzung, ob es sich um einen gegenwärtigen, gefährilichen Angriff handelt? Ich würde mal sagen durch das subjektive Empfinden.


Übrigens, die größten Gegner des Gesetzes sind die Polizisten in Florida selbst... warum wohl? ;)

Quelle?


Ist doch ein super Grund und Auslegungssache. Man könnte es auch in eine Einladung umformulieren. Man könnte Gründe an den Haaren herbeiziehen. Muss ja nicht sein, aber möglich ist es und es wird eben durch das Gesetz sehr viel leichter gemacht.

Könnte man, ja, man wird damit vor Gericht nur nicht durchkommen. So prowaffen sind sie US-gerichte nun auch nicht.

Nahot
09-10-2005, 14:55
Das versteh ich jetzt nicht ganz. Meinst du das so: wenn ein Recht missbraucht werden kann, muss man es per Gesetz einschränken?

Es ist so gemeint, das man, wenn man was per Gesetz regelt, das komplett tun muss und so genau wie möglich und nicht davon ausgehen kann/darf, das ein Bürger viel Spielraum hat und dann dafür eher im positiven Sinn bzw. vernünftig (aus Sicht des Gesetzgebers) entscheidet. Also der Bürger bei deinem Bsp. oben entscheidet selbst ob und wann er an Leib und Leben bedroht ist und entscheidet nun selbst wie er weiterverfährt. Da er nun die Möglichkeit des Tötens hat, kann man sich ja jetzt zig Szenarien ausmalen. Von geht-gut-und-glimpflich-aus bis hin zu eiskalt-gekillt.


Das war doch genau der Knackpunkt bis jetzt: Man durfte in Fl nur Haus und Hof verteidigen ( Castle Privilege) das Auto wurde als Erweiterung des Hofes angesehen, analog umfriedeter Besitz in DE.
Das heisst, meine Geldbörse hätte ich laut Gesetz eben nicht verteidigen dürfen.Heute darf ich es.

Ja und dagegen sagt auch niemand was. Der Knackpunkt ist ja ein anderer.


Wo steht im Gesetz, das man zuerst schiessen soll? Das ist aus dem Artikel, nicht aus dem Gesetzestext. Von präventiv steht da auch nichts.
Der Gesetzestext ist etwas schwammig, ja.
Aber wie weiss man in einer Auseinandersetzung, ob es sich um einen gegenwärtigen, gefährilichen Angriff handelt? Ich würde mal sagen durch das subjektive Empfinden.

Du sagst es ja selbst: Subjektives Empfinden! Natürlich steht nicht im Gesetzestext, man soll zuerst schießen, aber man kann. Und zwar aus dem Glauben heraus.... das hatten wir schon. Das ist der heikle Punkt.

google übrigens mal nach "shoot first law". Nicht umsonst wird das so genannt.


Quelle?

Tagesschau (oder ähnliche Nachrichtensendung auf ARD oder ZDF, weiß ich nicht mehr ganz genau). Ausstrahlung war letzte Woche.


Könnte man, ja, man wird damit vor Gericht nur nicht durchkommen. So prowaffen sind sie US-gerichte nun auch nicht.

Könnte, hätte, sollte... vergiss das. Dort gibt es Schwurgerichte und es geht darum Geschworene von etwas zu überzeugen. Du kannst dort so viel mehr Einfluss nehmen und Tatsachen zu deinen Gunsten auslegen. Du musst dort "nur" die Geschworenen überzeugen.


Nochmal: Es geht mir ja nicht darum das man sich nicht verteidigen darf. Der heikle Punkt ist das subjektive Empfinden der Bedrohung an Leib und Leben und die Erlaubnis, bei einem solchen Empfinden das Recht zu haben jemanden zu töten. Da hat man durch den Gesetzestext viel Spielraum.

Und ein weiterer Kritikpunkt:



The Shoot First law provides for broad immunity from civil suits and criminal prosecution for shooters who reasonably believed the use of deadly force was necessary to prevent bodily harm or prevent a forcible felony. Nothing in the law would preserve the right of an innocent bystander who was shot in the incident to pursue a civil action against the shooter for negligence in the handling of a firearm. The shooter could receive immunity for shooting recklessly into a crowd, as long as he reasonably believed he was in serious danger.

Messerjocke2000
09-10-2005, 19:03
. Also der Bürger bei deinem Bsp. oben entscheidet selbst ob und wann er an Leib und Leben bedroht ist und entscheidet nun selbst wie er weiterverfährt.

Richtig! Wer soll es denn auch sonst entscheiden??
Im Moment der Entscheidung ist da kein Politiker oder Polizist, der dem Bürger die Entscheidung abnehmen kann. Das ist doch bei uns genauso! Der BÜRGER muss entscheiden, ob er angegriffen wird oder nicht.


Da er nun die Möglichkeit des Tötens hat, kann man sich ja jetzt zig Szenarien ausmalen. Von geht-gut-und-glimpflich-aus bis hin zu eiskalt-gekillt.

Die Möglichkeit hatte er vorher auch.Nur jetzt darf er das gleiche, was er vorher nur in seinem Haus und Hof durfte, auch auf offener Strasse.Sich verteidigen, vorher hätte er fliehen MÜSSEN! Ob man dieses Recht auch Ausnutzen SOLLTE(Vernunft,Moral) steht auf einem anderen Blatt.




Du sagst es ja selbst: Subjektives Empfinden! Natürlich steht nicht im Gesetzestext, man soll zuerst schießen, aber man kann. Und zwar aus dem Glauben heraus.... das hatten wir schon. Das ist der heikle Punkt.



google übrigens mal nach "shoot first law". Nicht umsonst wird das so genannt.

Du hast schon gesehen, WER das so nennt? Die Brady Kampagne.Eine Anti-Waffengruppe. Die Brady Kampagne hat ähnliches behauptet( Schiessereien um Parkplätze, Anstieg der Gewaltkriminalität usw), als FL zum "shall issue" Staat wurde, als es also Bürgern möglich wurde, ein CCW-permit (analog Waffenschein in DE) zu erhalten. Die sehr hohe Gewaltkriminalität in FL ist aber in den Jahren seit dem Shall-issue aber gesunken, nicht gestiegen.
Ich vermute, das wird auch nach diesem Gesetz nicht anders sein, das Wird die Zeit zeigen.


Tagesschau (oder ähnliche Nachrichtensendung auf ARD oder ZDF, weiß ich nicht mehr ganz genau). Ausstrahlung war letzte Woche.

naja, hier ists anders:
"Supporters included Sen. Walter "Skip" Campbell, a Democrat whose west Broward district is one of the most liberal in the state and who is now running for attorney general.
He said he voted for the bill because sheriffs, prosecutors and the Police Benevolent Association all supported it. Told of the Brady campaign's message, Campbell said: "That was proba-bly good advice even before the law passed."
Quelle:http://www.sptimes.com/2005/09/29/State/The_shoot_first_state.shtml



Könnte, hätte, sollte... vergiss das. Dort gibt es Schwurgerichte und es geht darum Geschworene von etwas zu überzeugen. Du kannst dort so viel mehr Einfluss nehmen und Tatsachen zu deinen Gunsten auslegen. Du musst dort "nur" die Geschworenen überzeugen.

Und?Daran ändert doch das Gesetz nichts.Dann muss derjenige , der einen Waffenschein hatte, und geschossen hat, beweisen, das er sich bedroht gefühlt hat.Vorher musste er noch ZUSÄTZLICH beweisen, das er nicht flüchten KONNTE!



Nochmal: Es geht mir ja nicht darum das man sich nicht verteidigen darf. Der heikle Punkt ist das subjektive Empfinden der Bedrohung an Leib und Leben und die Erlaubnis, bei einem solchen Empfinden das Recht zu haben jemanden zu töten. Da hat man durch den Gesetzestext viel Spielraum.

Wann sollte man sich denn deiner Meinung nach verteidigen dürfen?

Ich meine, die Entscheidung liegt im Moment der Entscheidung bei der einzelnen Person.Das es extrem schwierig ist, so eine Situation in Sekundenbruchteilen zu bewerten bestreitet kaum jemand. Das man die Tatsachen im nachhinein im Gerichtsaal verdrehen kann ist auch klar. Das jemand das versucht, kann kein Gesetz der Welt verhindern.

Mir persönlich ist ein Gesetz wie in Florida lieber als wenn es ist wie in GB, wo man kaum Haus und Hof verteidigen darf, ohne in den Bau zu gehen.