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Vollständige Version anzeigen : selbstzweifel und Angst



BrownyBear
15-10-2005, 18:13
Hi

Ich weiß das dieses Thema schon häufig angeschnitten wurde aber ich bin nicht schlauer geworden.

Im Bereich der SV wird immer wieder gesagt das man sich nur gut verteidigen kann wenn man nicht an sich und seinem Können zweifelt.

Könnte das mal jemand näher ausfürhern und Hilfestellung geben diese Ängste zu überwinden?

Mfg Brownybear

Brüffel
15-10-2005, 18:38
um es kurz zu fassen,

um deine ängste zu überwinden hilft viel training auch sparring ist dabei von nöten. also so realistisch wie möglich zu trainieren. allerdings gilt es zu beachten, dass es in real situation immer anders bleiben wird, denn durch erhöten adrenalinausstoß fangen dein beine an zu zittern und man ist viel aufgeregter. wenn es dann wirklich losgeht heißt es "starten" was das zeug hält und auf keinen vall zögern. denn wer dich angreift will dich nicht zu einem kaffeekränzchen einladen sondern will dir ans leder, dann heißt es "schei*" auf regeln, d.h. augen genitalien oder knie usw sind dann auch gute angriffspunkte. versuch das umzusetzen was du im training gelernt hast, wenn du dir das nicht traust, versuch (sollte man im allg. eh immer tun) der situation aus dem weg zu gehen und dich zu entfernen.

Hangs
15-10-2005, 18:47
Denke nicht darüber nach was alles passieren kann und was du alles falsch machen kannst, sondern statt dessen übe deine Kampfkunst und das Können und Selbstvertrauen kommt von alleine.
Nur wer Denkt kann an sich zweifeln ;)

Mfg Hangs

jinkazama
17-10-2005, 16:14
und wer nicht denkt, kann nur verprügelt werden

itto_ryu
17-10-2005, 16:23
Die Mohawk-Indianer kennen dazu eine Redensart (bzzgl. der Frage, ob sie keine Angst vor der extremen Höhe haben, wenn sie auf den Stahlträgern von Wolkenkratzern rumturnen):

"Keine Angst zu haben, wäre sehr dumm. Die Angst ist dein Verbündeter, sie macht dich vorsichtiger, aufmerksamer, hält jeden deiner Nerven hellwach. Angst darf man ruhig haben, man darf sich nur nicht von ihr übermannen lassen."

:ups: :rolleyes: ;)

xkerosenex
17-10-2005, 16:27
Du musst dir im klarem sein, dass egal was kommt du es schon tausend mal im Training abgewehrt hast. Du darfst nicht zu aufgeregt sein

BrownyBear
17-10-2005, 16:49
danke für die Antworten.

Die Frage ist nur was man machen soll. Selbst wenn man weiß das es blad los geht mit einer Schlägerrei, lässt einen die Angst tortzdem vergesen was man im Training gemacht hat, sprich Blöcke und der gleichen, einfach durch die Angst das man sich schwer verletzten könnte. Ich hoffe ihr versteht was ich meine. Wie kann man diese Angst besiegen? Viele sagen diese Angst entspringt aus mangelndem Selbstbewusst sein und Zweifeln am eigenen Können, ist da was dran?

Mfg Brownybear

Marcus2005
17-10-2005, 17:22
Ich weiß nicht, ob es dir fiel hilft.
Aber wir machen mittlerweile fast immer als aufwärmen nach den Dehnübrungen randori.

Letztes Mal am auch mit eine kleine Erklährung für diese Sache.

Er beobachtet seine Schüler immer wieder dabei. Schaut nach die Technicken, aber auch, wie sie handeln.

Sein augenmerk liegt dabei nicht direkt auf Korrektheit, sondern auf anderes. Gerade so ein Freikampf zeigt ihm, welche Technicken mindestens sitzen. Denn in so einer Situation kann man nicht nachdenken. Es ist ein unbewußtes abrufen von Technicken. Welche automatisiert sind.

Er meinte, wenn eine Technick sich richtig eingepflanzt hat, geht sie in Automatik über. Man setzt sie ein, ohne nachzudenken. Dazu kommt eine Sache nach der anderen. Eine Technick fügt sich zu einer anderen. Wie ein Netzwerk, was nach und nach erweitert wird. Das brauch jedoch Zeit.

Er sprach ebenso einen Punkt an, der zwar Jahre brauch, dennoch eines der Ziele ist. Irgendwann sind in dieser Automatik so fiele Technicken gespeichert, das ein Gegner es sehr schwierig hat, überhaupt durchzukommen. Denn Technicken werden dann unbewußt eingesetzt.

Ich hoffe , das es verständlich war.

Hangs
17-10-2005, 18:46
@xzibit: wenn du groß darüber nachdenken musst wie du zu kämpfen hast dann wirst du von jedem locker verhauen, und nicht wenn du aus reflexen und "automatismus" handelst.

@itto ryu: Angst ist auf jedenfall ein sehr wichtiger teil von uns allerdings soll sie uns beschützen und nicht hindern oder einschrenken.

@BrownyBear: Wie ich bereits sagte: Üben üben üben, und dein selbstvertrauchen und deine sicherheit bei den techniken wird steigen.
Aber am besten wäre es wenn du mit deinem Meister darüber sprichst vielleicht kennnt er ja ein paar spezielle übungen um die angst etwas direkter zu bekämpfen.

Mfg Hangs

17x17
18-10-2005, 11:22
Es gibt zu diesem Thema Bücher. Eines kannich empfehlen:

Animal Day: Pressure Testing the Martial Arts
By: Thompson, Geoff
Published By: Summersdale Publishers Ltd.

Dort wirst Du eine Anleitung finden, wie Du dein Training auf die Realität, oder doch zumindest realitätsnah, ausrichten kannst

ziphi
18-10-2005, 12:46
Die Geschichte mit den Indianern in den Wolkenkratzern habe ich auch schon gehört und finde sie beeindruckend!
Aber, nur der Logik halber: Eigentlich macht es doch keinen Unterschied, ob ich auf einem fünfzehn Meter hohen Gerüst arbeite oder auf einem, das in 300 Metern Höhe hängt. Fällt man runter, ist man in jedem Fall (zumindest seeeehr wahrscheinlich) Matsch. Im ersten Fall kann man sich vielleicht noch ordentlich bestatten lassen, im anderen braucht der Bestatter eher einen Feudel...
Also ist es eine rein psychologische Sache?

jinkazama
18-10-2005, 19:16
@xzibit: wenn du groß darüber nachdenken musst wie du zu kämpfen hast dann wirst du von jedem locker verhauen, und nicht wenn du aus reflexen und "automatismus" handelst.

@itto ryu: Angst ist auf jedenfall ein sehr wichtiger teil von uns allerdings soll sie uns beschützen und nicht hindern oder einschrenken.

@BrownyBear: Wie ich bereits sagte: Üben üben üben, und dein selbstvertrauchen und deine sicherheit bei den techniken wird steigen.
Aber am besten wäre es wenn du mit deinem Meister darüber sprichst vielleicht kennnt er ja ein paar spezielle übungen um die angst etwas direkter zu bekämpfen.

Mfg Hangs

Automatismus ist eine Falle. automatisch chi sao aus dem wing chun und wenn der gegner ein messer hat ist es automatisch gelaufen. wenn man nicht denkt und zu weit in den gegner geht/ ihm zu sehr folgt, wird man derbe rückschläge... (:D ) erleiden

Alex!
18-10-2005, 21:55
Ich weiss nicht, aber ich glaube die Menschen die sich über sowas Gedanken machen ggf. im Forum fragen usw. werden diese Angst nicht ablegen können. Entweder wächst man damit auf oder man ist ganz weit davon entfernt.

17x17
19-10-2005, 10:01
Ich weiss nicht, aber ich glaube die Menschen die sich über sowas Gedanken machen ggf. im Forum fragen usw. werden diese Angst nicht ablegen können. Entweder wächst man damit auf oder man ist ganz weit davon entfernt.

Ich glaube dass man diese Angst mit der Zeit ablegt - wenn man wirklich Jahre mit dem Training verbringt, lässt die Angst wohl nach.

Andersrum: wenn du ein zwei Situationen hattest - egal wie extrem sie wirklich waren wird es auch besser.

Noch mal anders: Es ist gar nicht so wichtig die Angst zu verlieren oder dir Zweifel - wenn man es schafft, sich der Situaton dann doch mit vollem Einsatz zu stellen - who cares?

Hangs
19-10-2005, 11:25
Automatismus ist eine Falle. automatisch chi sao aus dem wing chun und wenn der gegner ein messer hat ist es automatisch gelaufen. wenn man nicht denkt und zu weit in den gegner geht/ ihm zu sehr folgt, wird man derbe rückschläge... (:D ) erleiden

Mit "Automatismus" meinte ich eher einen Natürlichen Automatismus, z.B. wenn ich etwas schreibe dann muss ich nicht darüber nachdenken wie ich schreibe sondern nur was.(das schreiben an sich ist ein atomatismus)
Im Kampf sollt ich nicht überlegen müssen wie die Technik funktioniert sondern nur was für eine Technik ich einsetzen will/muss, sprich die Techniken sollten natürlich/automatisch geschehen.
Das meinte ich damit ;)

Grüße Hangs

Alex!
19-10-2005, 22:28
Ich glaube nicht dass man genau diese Angst durch Training beseitigt bekommt. Vielleicht verliert man die Angst vor der Konfrontation, weil man ja im Training auch Kontakt mit dem Partner hat. Jedoch ist die Angst auf der Straße ganz anders zu beurteilen und weckt andere Gefühle.

Im Training kann man von Nervosität sprechen oder ggf. Angst vor einer Verletzung. Aber auf der Straße ist es was ganz anderes, das man nicht unbedingt beschreiben kann.

Da gibt es 3 verschiedene Menschenarten. Die einen hauen ab, die nächsten handeln und denken nicht und die letzten handeln und denken dabei.

Wenn man sich nicht bewusst in solche Situationen versetzt (Türsteher z.B. werden), dann wird man diese Angst so schnell nicht kontrollieren können.

BrownyBear
19-10-2005, 22:48
Aber jeder handelt, in seiner Form. Mit Angst oder ohen. In wie wiet schränkt die Angst das handeln ein oder wie wirkt sie sich aus?

Mfg Borwnybear

Alex!
19-10-2005, 23:01
Die Angst lähmt das handeln und schränkt einen somit ein.

blue
19-10-2005, 23:19
ich glaub die angst bei dir resultiert daraus das du in dem moment nicht weist was du machen sollst du kannst ja nich in 10 sekunden alle techniken durchgehen die du gelernt hast und guken was grad am besten passt...
kenn dass... mein tipp is schattenboxen und freikampf überleg dir was der gegner machen könnte, was du machen kannst und dann probiers aus
dann stehst du nich mehr ganz so unsicher da;)

Vampire
19-10-2005, 23:21
Habe leztens über zwei Methoden gelesen, wie man seine Angst überwinden kann:

1. durch Aggression; dabei sollte man aber auch lernen den Modus "Killerinstinct" kontrollieren zu können. Versuch einfach, wenn du merkst wie die Angst in dir hochkommt, dich in eine aggressive Stimmung zu versetzten

2. durch Entspannung; tief und ruhig atmen, (siehe auch progressive Muskelentspannung)

Beide Methoden vertragen sich nicht mit Angst; heißt, dass man nicht gleichzeitig Angst haben kann, und 1) aggressiv bzw. 2)entspannt sein kann. Ergo die Angst verschwindet. ;)

Gruß
Vampire

El Musca
20-10-2005, 10:11
Es gibt zu diesem Thema Bücher. Eines kannich empfehlen:

Animal Day: Pressure Testing the Martial Arts
By: Thompson, Geoff
Published By: Summersdale Publishers Ltd.

Dort wirst Du eine Anleitung finden, wie Du dein Training auf die Realität, oder doch zumindest realitätsnah, ausrichten kannst


Amen!!

Ich bin auch Fan von Geoff Thompson und zwar nicht weil er der größte Klopper von allen ist oder so, sondern weil er so nah an der Praxis ist, wie es eben geht. Im Animal Day wird auch erklärt, was für Stadien der Angst es gibt und wie man damit umgeht.
Das wichtigste bei einer realen Auseinandersetzung ist, dass Du Dich selber kennst. Du mußt wissen: Was kann ich im Schlaf, wo sind meine Schwächen usw. Zudem verabschiede Dich von all den schicken stylischen Techniken, die Du vielleicht mal gelernt hast, weil in der Realität wird's eh meistens hässlich. Finde heraus, was für dich funktioniert, trainiere das und noch wichtiger finde heraus, was oder bzw. wer Dir als Gegner so gar nicht liegt und trainiere mit solchen Leuten, denn wie der Teufel es will kriegst Du es wenn mit so einem zu tun.
So ein Training unter ralen Bedingungen kann helfen Angst und Adrenalinschübe kennen zu lernen und sich nicht so davon einschüchtern zu lassen.