Vollständige Version anzeigen : Proteste gg. Kampfrichterentscheid?
Hi,
bei der sehr guten veranstaltung am 15.10. in grevenbroich gab es aus meiner sicht zwei fehlurteile. ganz generell, bringt ein protest was und falls ja was?
vielleicht kann sich ja unsere moderatorin dazu äußern?:p
Schlankili
19-10-2005, 11:12
Meine ganz persönliche Meinung dazu ist folgende:
Punktrichter/Ringrichter sind alles nur Menschen und haben alle Ihre ganz eigenen/indivduellen Bewertungskriterien, bzw. Auslegungen. Wenn es Proteste oder berechtigte Zweifel gibt, würde ich die immer im "stillen" mit dem Veranstalter und den Kampf-/ bzw. Punktrichtern klären.
Als Beispiel, auf der letzten kleinen Gala, auf der unsere Jungs gekämpft haben, wurde in einem Kampf überhaupt nicht geandet, das unser Gegener permanent!!! die Lowkicks viel!!! zu tief getreten hat. Habe das hinterher im Background mit dem Veranstalter und dem Ringrichter geklärt. Da unser Fighter verloren hat, hätte es sonst nur so ausgesehen, als ob ich das wegreden will und das finde ich unsportlich!
Ist aber nur meine persönlcihe Meinung. Halte nichts davon irgendwelche Kämpfe einzuklagen. Erfolg wird man damit auch nicht haben, denn sonst würden gerade die Punktrichter Ihr Gesicht verlieren und jeder der einen Kampf anders gesehen hat, würde hinterher ankommen und versuchen das anzufechten, eben weil das ja schon mal so war...
Das es immer mal wieder ungerechte Urteile gibt, darüber brauchen wir nicht reden, aber so lange es nicht um K-1 mit Japanischer Beteiligung oder Boxen mit Millionenbörsen geht, wage ich zu bezweifeln, das irgendein Punktrichter etwas absichtlich falsch bewertet.
Ausserdem ist verlieren keine Schande, schon gar nicht, wenn es ein knappes oder gar ungerechtes Urteil gab.
Only my two pence
Schlankili
Kao Throng
19-10-2005, 12:52
Das Problem liegt meines Erachtens das die wenigsten Punkterichter wirklich Ahnung haben von dem was im Ring abgeht.Die meisten die ich kenne waren in ihrer aktiven Zeit weniger Erfolgreich und um nicht ganz vom Ring zu verschwinden machen sie eben jetzt den Punkterichter.Das Punkte vergeben werden für Treffer auf die Deckung, und unkontrolliertes nutzloses Angreifen besser bewertet werden als kontrolliertes Konterkämpfen ist leider schon normal.Nur weil man sich ständig im Vorwärtsgang befindet ist man deswegen nicht automatisch der "Bessere".
MFG
Schlankili
19-10-2005, 13:00
Da gebe ich Dir Recht! Es ist allerdings auch Sache des Trainers, die Kämpfer darauf vorzubereiten, was für die PR gut aussieht und was nicht! Z.B. empfehle ich meinen Konterkämpfern, eben nicht nur einmal zu kontern, sondern mit Druck ein 3-5 Kombination anzubringen, das in jedem Fall eine deutlich höhere Treffer- und Schlagquote bei herauskommt.
Habe noch keinen PR gesehen, der das nicht erkannt hat!
DeeMates
19-10-2005, 14:00
Hi,
bei der sehr guten veranstaltung am 15.10. in grevenbroich gab es aus meiner sicht zwei fehlurteile. ganz generell, bringt ein protest was und falls ja was?
vielleicht kann sich ja unsere moderatorin dazu äußern?:p
Hi Max,
ein Protest hat zur Folge, das das Kampfgericht (ggf. ein unabhängiger Kampfrichter) den Kampf nochmals mit Hilfe von Videomaterial überprüft.
Dabei sollte man schon versuchen uparteiisch zu sein! Manchmal legen Trainer Proteste ein, die schon mehr als eindeutig sind: da kann man dann wirklich nicht helfen! :rolleyes:
Wenn der Verdacht objektiv gesehen begründet ist, ist ein Protest auf jeden Fall anzuraten!
Ein Kampf- und Punktrichter ist ein ganz normaler Mensch, d.h. dem passieren auch Fehler. Durch die Punktrichter an jeder Seite des Ringes soll sicher gestellt werden, dass keine unerlaubte Technik übersehen wird. Denn was Punktrichter 1 sieht, kann Punktrichter 2 aufgrund seiner unterschiedlichen Position am Ring verborgen bleiben.
Liebe Grüße
dee
Das Problem liegt meines Erachtens das die wenigsten Punkterichter wirklich Ahnung haben von dem was im Ring abgeht.Die meisten die ich kenne waren in ihrer aktiven Zeit weniger Erfolgreich und um nicht ganz vom Ring zu verschwinden machen sie eben jetzt den Punkterichter.Das Punkte vergeben werden für Treffer auf die Deckung, und unkontrolliertes nutzloses Angreifen besser bewertet werden als kontrolliertes Konterkämpfen ist leider schon normal.Nur weil man sich ständig im Vorwärtsgang befindet ist man deswegen nicht automatisch der "Bessere".
MFG
Kann ich absolut unterstreichen.
Manche Punktrichter fördern sogar durch ihre Fehlentscheidungen unkontrolliertes draufgehaue, als gutes sauberes Muay Thai.
DeeMates
19-10-2005, 15:54
Kann ich absolut unterstreichen.
Manche Punktrichter fördern sogar durch ihre Fehlentscheidungen unkontrolliertes draufgehaue, als gutes sauberes Muay Thai.
:confused:
"Leute", sagen wir Kampfrichter immer, "macht doch mal selbst den Job!" :rolleyes:
Gerade bei solchen Kritiken vergeht einem die Arbeit als Kampf- und Punktrichter wirklich. :( Und dass, obwohl es in Deutschland viel zu wenig Kampfrichter gibt!
Fehlentscheidung gibts nun mal! Egal ob im Fußball, im Boxen, im Handball sogar in der Liebe... ;) ... nee, im Ernst jetzt: Wenn ihr meint, ihr könnt den Job besser: Bitte zum nächsten Kampfrichterlehrgang anmelden! ;)
Ich kann zwar nur für mich sprechen: Ich gebe alles dafür, das es im Ring fair zu geht und punkte nach Bestem Wissen und Gewissen.
Viele Grüße
Dee
um das noch mal klar zu stellen: es war ne gute veranstaltung mit guten ring- und punktrichtern!
wie gesagt, aus meiner sicht hätten 2 kämpfe anders entschieden werden können, mehr aber auch nicht...
DeeMates
19-10-2005, 17:36
um das noch mal klar zu stellen: es war ne gute veranstaltung mit guten ring- und punktrichtern!
wie gesagt, aus meiner sicht hätten 2 kämpfe anders entschieden werden können, mehr aber auch nicht...
Na, bei einem Kampf wurde auch Widerspruch eingelegt! ;), bei Bourasse - Ucal. Hier wurde per Videoanalyse eine Einigung gefunden.
Welchen 2. Kampf meinst Du?
Lieben gruß
Dee
Das schlimme an der ganze Sache ist, dass das Ergebnis in die Welt geht. Nach einer Woche fragt keiner wie es war, sonder wer gewonnen hat. Ich persönlich würde immer wieder, aus Protest, ein Einspruch einlegen. Das wird aber nicht viel bringen, wie es auch bei mir war. WM gegen Alexudis. Die unabhängige PR sind doch auch abhängig. Nicht desto trotzt, protestieren und im schlimmsten Fall, die Konsequenzen ziehen und nicht mehr zusammenarbeiten.
Na, bei einem Kampf wurde auch Widerspruch eingelegt! ;), bei Bourasse - Ucal. Hier wurde per Videoanalyse eine Einigung gefunden.
Welchen 2. Kampf meinst Du?
Lieben gruß
Dee
ja den (hätte zum 3. mal angezählt werden müssen und damit dann kein unentschieden) und den letzten kampf...
@ Dee Mates
Ich kann dir nur Recht geben. Alle die, die sich hier beschweren, sollten vielleicht einmal selber in den Ring gehen und den Ringrichter machen, bzw. Punktrichter sein.
Es ist ja alles so einfach.
Macht den Mist selber und ihr werdet sehen, wie einfach die Sache ist.
Die Kampfrichter sind Amateure und werden auch wie solche behandelt! Leider!!!!!
Als Kampfrichter hat man mind. 2 Std. vor Beginn der Veranstaltung am Ort zu sein und ist nicht unter mind. 1 Std. nach Ende der Gala wieder raus aus der Halle.
Und das alles für ein paar wenige €uro.
Das ist alles kein Thema, denn wir machen den Job gerne- meistens! Über die geringe Entlohnung beschwert sich auch keiner.
Aber wenn ich mir hier die Kommentare anschaue, bin ich doch ein wenig verwundert über einige Herren.
Diese werde ich mal persönlich einladen zur nächsten Veranstaltung und wenn Sie den Kampfrichterschein haben, bzw. dioe Lizenz nicht abgelaufen ist, können Sie gerne den Job von jmd. anderen übernehmen und wir lehnen uns zurück und fangen mal an zu mosern.
Schaun mer mal, ob der neue Kampfrichter dann alles besser macht.
Vielleicht halten ja dann die "Experten" den Mund!!!
Aber hallo, Kampfentscheidungen werden immer kritisiert, Ringrichter genauso.Auch wenn das ein undankbarer Job ist, das liegt in der Natur der Sache. da brauch man dann auch nicht rumheulen, nach dem Motto: machs erstmal besser, denn sie machen es nicht und man kann eben nur die kritisieren die es machen;) Mit ein bisschen selbstbewußtsein kann man auch die Kritik wegstecken, denn die wird es immer geben
Aber was mir richtig auf den Sack geht sind die Leute, die grundsätzlich wenn ihr Mann verloren hat einen Riesenaufstand machen und mit ihren Protesten eine ganze veranstaltung aufhalten
The Iceman
20-10-2005, 21:57
@Dee: Ein Einspruch, der durch Videoanalys entschieden wird, sollte man aber nur dann machen, wenn von jeder Sicht des PR, Film-Material vorhanden ist, ansonsten halte ich eine objektive Analyse eines Einspruches für nur sehr schwer möglich, da eine Kamera auch nur aus einem Blickfeld filmt. Deshalb bin ich bei sowas sehr vorsichtig.
Wir Kampfrichter, bekommen wohl nur in den seltensten Fällen ein Lob. Aber jeder der seine Seminare besucht und Prüfungen ablegt, sollte sich vorher auch im Klaren sein, wie schwierig dieser Job ist. Ich denke, dass die meisten es aus Liebe zum Sport machen. Wegen den paar Euros bestimmt nicht. Ausserdem vertrete ich die Meinung dass man nicht immer selbst aktiv auf Turnieren oder Galas gekämpft haben muss um ein guter Punkt- oder Ringrichter zu sein. Sicherlich ist es hilfreich, keine Frage, aber ich habe auch schon Leute kennengelernt, die diesen Job sehr gut machen, ohne dass der grosse Kampfbackground da gewesen ist.
Kao Throng
24-10-2005, 13:50
Bitte zum nächsten Kampfrichterlehrgang anmelden
Bei einem solchen Lehrgang wurde ein Video vorgelegt,bei dem es eigentlich nicht viele Punkte zu vergeben hätte geben können.Die Punkterichter eines gewissen Verbandes,welchen ich hier jetzt nicht schlecht machen möchte,notierten aber wie wild wo es eigentlich nichts zu notieren gab.
Woran liegt das jetzt,sind alle Punkterichter blind oder unfähig?
Nein,es gibt eben solche und solche,und das man als Punkterichter oft im Mittelpunkt der Kritik steht sollte zumindest einigen zu denken geben.
MFG
Ralf Hasenohr
25-10-2005, 00:00
Der Job als Ring oder Punkterichter ist ohne Zweifel einer der undankbarsten Aufgaben überhaupt. Ich habe höchsten Respekt vor denjenigen, die völlig selbstlos ihre Freizeit für diese Aufgabe opfern, ohne die kein Wettkampfbetrieb möglich wäre.
Der subjektive Eindruck vom Kampfverlauf den ein Trainer in der Ecke hat, kann ein ganz anderer sein, als der Eindruck eines Punkterichters, der konzentriert am Ring sitzt und den Kampf unparteiisch und völlig ohne Emotionen bewertet, was dazu führen kann, dass Meinungsverschiedenheiten in der Natur der Sache liegen und manchmal vorkommen können.
Eine wichtige Verhaltensregel im und am Ring für Trainer, Betreuer als auch für die Kämpfer ist die, dass man bei einem Fehlurteil auf Kommentare und Gesten verzichtet, welche den Kampfentscheid in Frage stellen auch wenn es manchmal sehr schwer fällt. Respektvolles Verhalten gegenüber dem Kampfgericht, dem Ringrichter sowie gegenüber dem Gegner, sind meiner Meinung nach sehr wichtig in dieser Kampfkunst. Der offizielle Protest nach dem Kampf, sollte dann auf sachliche und ruhige Art erfolgen, ohne grosses Aufsehen zu erregen.
Dass man dann nach der Veranstaltung konstruktive Kritik über ein Urteil, mit dem man nicht einverstanden war äussert, ist meiner Meinung nach sehr wichtig und die Kampfrichter und Kampfrichterobmänner sollten dafür ein offenes Ohr haben und auch eventuell Konsequenzen ziehen.
Schlankili
25-10-2005, 08:21
Eine wichtige Verhaltensregel im und am Ring für Trainer, Betreuer als auch für die Kämpfer ist die, dass man bei einem Fehlurteil auf Kommentare und Gesten verzichtet, welche den Kampfentscheid in Frage stellen auch wenn es manchmal sehr schwer fällt. Respektvolles Verhalten gegenüber dem Kampfgericht, dem Ringrichter sowie gegenüber dem Gegner, sind meiner Meinung nach sehr wichtig in dieser Kampfkunst. Der offizielle Protest nach dem Kampf, sollte dann auf sachliche und ruhige Art erfolgen, ohne grosses Aufsehen zu erregen.
Genau das ist das was ich in meinem oberen Beitrag sagen wollte! Daran sollten sich alle halten, ohne den nötigen Respekt gehört man meiner bescheidenen Meinung nach nicht in diesen Sport! Bravo!
Sportliche Grüße,
Schlankili
und ganz respektvoll würd´ ich gerne kurz die meinung von DeeMates zum letzten kampf in grevenbroich hören...:)
DeeMates
25-10-2005, 15:14
und ganz respektvoll würd´ ich gerne kurz die meinung von DeeMates zum letzten kampf in grevenbroich hören...:)
Mann, ich wollte mich vor einem State bei diesem Kampf doch drücken... ;)
B-Klasse-Kampf Christian Schwerdt vs. U. Schick
Puuh, mein lieber Scholli! Die beiden haben sich aber auch gar nix geschenkt! Gute Technik, hohe Schlagfrequenz, vielleicht ein bißchen zu oft im Clinch aber nun gut.... Fairere Sportler gibts nicht: nach jeder Runde ein Umarmen oder zumindest shake-hands...fand ich großartig!
So nun genug geschleimt! :D
Hier also mein Eindruck:
extrem schwer zu beurteilen! Wäre ich nicht im Rung gewesen, hätte ich 3 Runden unentschieden gegeben, 1 Runde wäre an Schwerdt gegangen (2 Highkickstreffer), 1 Runde an Schick (höhere Schlagfrequenz von Knien im Clinch)
Ergo: es hätte von meiner Seite ein unentschieden gegeben.
Wie schon erläutert, sieht jeder Punktrichter mal besser, mal schlechter von seiner Position aus. Daher können Abweichungen resultieren.
Auf jeden Fall kann ich mich an die Punktezettel des Kampfes erinnern, und alle waren extrem knapp...
Das Urteil war ja auch 2:1 und nicht 3:0
Hoffe das State reicht Dir??
Lieben Gruß
Dani
Hoffe das State reicht Dir??
Lieben Gruß
Dani
mehr als ich gehofft habe. :D
danke
The Iceman
30-10-2005, 06:52
Kompliment an Ralf. Besser hätte ich es auch nicht schreiben können. Genau das ist es, wie man sich verhalten sollte. Mein Dank an alle Punkt- und Ringrichter die, wie bereits erwähnt wurde, ihr Zeit opfern und sich in den Dienst des Sports stellen.
2:1 oder 3:0 Wertungen. Selbst eine 3:0 Wertung kann sehr sehr knapp sein. Hört sich aber halt nur deutlich an. Es reicht doch dass ein Kämpfer bei jedem Punktrichter einen Punkt vorne liegt und zacks, ists ne 3:0 Wertung.
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.