Vollständige Version anzeigen : Erneuerungen im Ju-Jutsu Dan-Prüfungsprogramm
Hallo an alle Ju-Jutsukas,
wie wir schon im JJ-Journal lesen konnten, wird derzeit das Dan-Prüfungsprogramm überarbeitet. Weiß jemand schon, was alles geändert werden soll? Was ist Eurer Meinung nach verbesserungswürdig, was sollte raus und was unbedingt rein!
In einem anderen Thread war schon die Anregung, noch mehr Waffenkampf - also Stock gegen Stock oder Messer gegen Messer ins Prüfungsprogramm einfließen zu lassen.
Meine Meinung zum Prüfungsprogramm:
ich finde insbesondere das Dan-Programm zeitlich sehr lang. Über Sinn und Unsinn der Pratzengeschichte lässt sich streiten. Dafür finde ich, dass die Freie SV - reduziert auf die Duo-Angriffe - im Kyu-Bereich etwas zu kurz kommt.
Außerdem sollte unbedingt der Clinch ins JJ-Prüfungsporgramm aufgenommen werden. Ich halte den Clinch für eine ganz tolle SV-Technik. Schließlich retten sich so angeschlagenen Boxer über die Runden und für Grappler ist es Ausgangspunkt für tolle Takedowns.
Was ist Eure Meinung?
Diva
ist der Clinch nicht eigentlich die Distanz wo man dann einen Wurf oder Takedown ansetzen sollte :rolleyes:
Das ist doch dann der Unterschied zwischen Training/Fighting u. Prüfungsprogramm.
Nicht alles was man trainiert muß auch geprüft werden, find ich.
Obwohl wenn ich es mir in anderen Kampfsportarten anschaue gehören da auch Kämpfe/Randoris zum Prüfungsprogramm, vielleicht gar nicht so die schlechte Idee.
Auf dem letzen BTL mit Joe gab dieser ein paar Erläuterungen dazu:
1. Grund der Änderungen:
Es geht darum, eine kontinuierlich ansteigende Leistungskurve zu erreichen.
Derzeit ist der Sprung von Braun auf 1. Dan sehr gross - vom 1. auf den 2. Dan dann aber im Vergleich eher leichter...
Die Änderungen sollen einen gleichmässigen Anstieg der Anforderungen herstellen.
2. Inhaltlich:
So wie es aussieht, soll das Thema "Pratzentraining" wohl aus dem Dan-Programm gestrichen werden.
Gründe: 1. ist es "nur" eine Trainingsform und kostet in der Prüfung viel Zeit und Kraft. 2. Saubere Atemis bei einem Dan-Anwärter oder Träger zu prüfen ist eigentlich "zu spät" - von diesem sollte man das eigentlich erwarten!
Ersatz: Es wird den Prüfern freigestellt, in JEDEM Prüfungsprogramm (ab Gelbgurt) JEDE Atemitechnik nicht nur in Kombination - sondern auch auf eine Pratze prüfen zu können.
Soviel zu dem, was ich mir behalten habe ;)
Gruss,
Mono
Auf dem letzen BTL mit Joe gab dieser ein paar Erläuterungen dazu:
1. Grund der Änderungen:
Es geht darum, eine kontinuierlich ansteigende Leistungskurve zu erreichen.
Derzeit ist der Sprung von Braun auf 1. Dan sehr gross - vom 1. auf den 2. Dan dann aber im Vergleich eher leichter...
Die Änderungen sollen einen gleichmässigen Anstieg der Anforderungen herstellen.
2. Inhaltlich:
So wie es aussieht, soll das Thema "Pratzentraining" wohl aus dem Dan-Programm gestrichen werden.
Gründe: 1. ist es "nur" eine Trainingsform und kostet in der Prüfung viel Zeit und Kraft. 2. Saubere Atemis bei einem Dan-Anwärter oder Träger zu prüfen ist eigentlich "zu spät" - von diesem sollte man das eigentlich erwarten!
Ersatz: Es wird den Prüfern freigestellt, in JEDEM Prüfungsprogramm (ab Gelbgurt) JEDE Atemitechnik nicht nur in Kombination - sondern auch auf eine Pratze prüfen zu können.
Soviel zu dem, was ich mir behalten habe ;)
Gruss,
Mono
Danke für die Info,
das mit dem Pratzen finde ich auch richtig so. Also geht es eher darum zu streichen, als was Neues hinzuzunehmen. Aber gut, ein Prüfungsprogramm sollte ja auch immermal auf die neuesten Kenntnisse angepasst werden, so wie jetzt die Beingreifer etc. Vielleicht wird dann auch mal mein heißgeliebter Clinch mit aufgenommen, z.B. als "Abwehrtechniken mit dem Unterarm oder mit den ganzen Armen" :D
Aber mal Spaß beiseite. Ich gehe eigendlich viel auf Lehrgänge und mir ist erst einmal in den 'zig Jahren aufgefallen, dass der Clinch direkt angesprochen und trainiert wurde. Von daher denke ich auch nicht, dass er im JJ wirklich so allgegenwertig ist. Das könnte natürlich durch die Aufnahme ins Prüfungsprogramm geändert werden.
Aber natürlich gilt, nicht alles was gut ist muss zwingend rein.
Diva
Das Fach Nothilfe fällt auch weg bzw. ist schon weggefallen und muss durch einen speziellen Lehrgang ersetzt werden.
Es wird außerdem nicht mehr die Klassifizierung Doppelhandsichel geben sondern nur noch Beingreiftechnik heißen und da bleibt es einem dann selbst überlassen was man zum Besten gibt.
Grüße
Moskito
Das Fach Nothilfe fällt auch weg bzw. ist schon weggefallen und muss durch einen speziellen Lehrgang ersetzt werden.
Es wird außerdem nicht mehr die Klassifizierung Doppelhandsichel geben sondern nur noch Beingreiftechnik heißen und da bleibt es einem dann selbst überlassen was man zum Besten gibt.
Grüße
Moskito
Hi folks,
vom 11-13.11. findet in Sennenstein eine Tagung statt, wo über viele Dinge diskutiert wird. Dort werden viele Workshops abgehalten. Ich denke, danach wird klarer was wahrscheinlich verändert wird. Im Endeffekt entscheiden dies jedoch die Verantwortlichen der Landesverbände auf einer Sitzung.
Ich selbst habe noch keine richtige Meinung ob etwas verändert werden soll oder auch nicht. Am 12.11. bin ich auf der Tagung und höre mir mal das Ganze an. Wenn ich dann schlauer geworden bin, melde ich mich nochmal. :)
So long
Christian
Sensenstein heisst das oder ;)
Die ständigen Änderungen sind auch auf Dauer blöd.
Zum einen empfinde ich die dauernden Änderungen auch als Nachteil, es ist aber auch ein Vorteil das im Ju Jutsu ständig neue Sachen einfliessen können.
Die ständigen Änderungen sind auch auf Dauer blöd.
Aber so viele waren es doch auch nicht:
1. vorher Doppelhandsichel und Schaufelwurf getrennt - jetzt fließen die in die Gruppe Beingreifer ein.
2. Beinabwehr und Fußabwehr zusammenfassen in eine Gruppe (vorher getrennt), die Fußabwehr war im Grüngurtprogramm eine echt eine schwere Aufgabe.
3. Nothilfe weg
was vergessen?
Ist doch sinnvoll oder nicht?
Wenn die Pratzengeschichte wegfällt, weine ich dem nicht nach und
ach ja .... mein CLINCH der wird warscheinlich weiter vernachlässigt :cry: :D
Also sollte m.E. weiterhin die Devise sein: behutsame, kleine und stetige Verbesserungen.
Vielleicht kann ja so auch der Umgang mit dem Stock als SV-Waffe noch etwas ausgeweitet werden - als "kann" nicht als "muss". Z.B. Einsatz mit dem Stock gegen Atemiangriffe kann auch gegen Angriffe mit einer Waffe erfolgen (oder so ähnlich).
Diva
Hi folks,
vom 11-13.11. findet in Sennenstein eine Tagung statt, wo über viele Dinge diskutiert wird. Dort werden viele Workshops abgehalten. Ich denke, danach wird klarer was wahrscheinlich verändert wird. Im Endeffekt entscheiden dies jedoch die Verantwortlichen der Landesverbände auf einer Sitzung.
Ich selbst habe noch keine richtige Meinung ob etwas verändert werden soll oder auch nicht. Am 12.11. bin ich auf der Tagung und höre mir mal das Ganze an. Wenn ich dann schlauer geworden bin, melde ich mich nochmal. :)
So long
Christian
Auf gut Deutsch willst du uns sagen, dass du weder eine Ahnung von, noch eine Meinung zu dem hast, worüber hier gesprochen wird!? Aber hauptsache mal was gesagt ;) :ironie:
@Diva zum Thema "Clinch":
Ich denke das ist ein schweres Thema - dazu müsste ja erst mal definiert sein, was überhaupt alles als "Clinch" angesehen wird...
Mir fallen aus dem stehgreif spontan schon über 10 Varianten ein die aus verschiedenen Stilen (Box/Thaiboxen, Grappling, MMA etc) kenne!
Wie würdest du denn eine Prüfungsaufgabe diesbezüglich stellen? Da der Clinch ansich ja keine "Technik" darstellt sondern eigentlich immer nur "Zwischenposition" als Vorbereitung für eine Wurf, Hebel, Würge oder Atemikombination etc. einnimmt...
Bin mal gespannt auf deine Interpretationen :)
Gruss!
Mono
@Diva zum Thema "Clinch":
Ich denke das ist ein schweres Thema - dazu müsste ja erst mal definiert sein, was überhaupt alles als "Clinch" angesehen wird...
Mir fallen aus dem stehgreif spontan schon über 10 Varianten ein die aus verschiedenen Stilen (Box/Thaiboxen, Grappling, MMA etc) kenne!
Wie würdest du denn eine Prüfungsaufgabe diesbezüglich stellen? Da der Clinch ansich ja keine "Technik" darstellt sondern eigentlich immer nur "Zwischenposition" als Vorbereitung für eine Wurf, Hebel, Würge oder Atemikombination etc. einnimmt...
Bin mal gespannt auf deine Interpretationen :)
Gruss!
Mono
Vieleeeeiiiicht: Klammergriff :rolleyes:
Aber es ist schon interessant, dass man die Griffe nur aus anderen Stilen kennt und nicht aus dem JJ.
Meine Prüfungsaufgabe würde lauten: zeige zwei verschiedene Clinchgriffe in Kombinationen :D
Nein Spaß beiseite, mit viel Mut würde ich sie sogar unter die Abwehrtechniken einsortieren. Dies geht nur wenn man sagt, dass Abwehrtechniken sich nicht primär gegen die angreifenden Extremitäten richten müssen, sondern dazu geeignet sein müssen, den Angriff insgesamt zu unterbinden. Okay: bei dem MT-Griff um den Nacken als Ausgangsbasis für Knietechniken passt es nicht so
Aber was ich auch nicht ganz glücklich finde ist die Prüfungsaufgabe "Weiterführungstechniken - Wechsel Armstreckhebel zum Armbeugehebel" im Organgegurt. Dieses Tänzchen.
Es sieht bei den Orangegurtanwärter immer irgendwie komisch aus und es ist eher ein Problem der Bewegungslehre als der Techniken an sich. Da sollte man vielleicht doch nochmal drüber nachdenken, ob eine klassische Konmbinationsform nicht die bessere Lösung wäre. Die kann ja ruhig auch so vorgegeben werden: Armstreckhebel - Armbeugehebel und umgekehrt.
Diva
Hmm,naja..wirklich spektakulär wirds wohl nicht sein
Nein Spaß beiseite, mit viel Mut würde ich sie sogar unter die Abwehrtechniken einsortieren...
Genau - und ein Ausfallschritt nach hinten ist eine "Abwehrtechnik mit dem Fuss oder Unterschnkel" :rolleyes:
Hervorragend gegen einen Schwinger geeignet. Angriff kommt, Ausfallschritt nach hinten (ganz klar eine Technik die mit den Füssen durchgeführt wird), Angriff geht vorbei und ist folglich "Abgewehrt"... :D
Wie man sieht, das JJ-Programm mit all seinen "offenheiten" hat auch seine Schwachstellen - man muss nur lange genug über die Formulierungen nachdenken, dann ist alles legal und alles richtig ;)
(Achtung, beitrag nicht zu ernst nehmen - aber mal über den Grundgedanken nachdenken ;) )
Gruss,
Mono
Genau - und ein Ausfallschritt nach hinten ist eine "Abwehrtechnik mit dem Fuss oder Unterschnkel" :rolleyes:
Hervorragend gegen einen Schwinger geeignet. Angriff kommt, Ausfallschritt nach hinten (ganz klar eine Technik die mit den Füssen durchgeführt wird), Angriff geht vorbei und ist folglich "Abgewehrt"... :D
Wie man sieht, das JJ-Programm mit all seinen "offenheiten" hat auch seine Schwachstellen - man muss nur lange genug über die Formulierungen nachdenken, dann ist alles legal und alles richtig ;)
(Achtung, beitrag nicht zu ernst nehmen - aber mal über den Grundgedanken nachdenken ;) )
Gruss,
Mono
Jaja, das habe ich mir schon gedacht, das so was kommen muss. :mad:
Du hast aber gar nicht verstanden, was ich gemeint habe, aber gleich darüber herfallen. Um bei Deinen Abwehrtechniken mit dem Fuß zu bleiben muss dieser nicht zwingend gegen die angreifenden Extremitäten gerichtet sein. Das steht extra auf der Joe-Seite so. Also z.B. Schwinger - Fußstoß vorwärts zu den kurzen Rippen.
Kann ja sein, dass der Clinch da nicht 100% reinpasst - habe ich ja selbst geschrieben, aber von Dir habe ich noch nichts Konstruktives zu dem Thema gehört. Also, lass mal kommen....
Jaja, das habe ich mir schon gedacht, das so was kommen muss. Du hast aber gar nicht verstanden, was ich gemeint habe, aber gleich darüber herfallen. :mad:
War doch nur als Scherz gemeint ;)
Hab schon verstanden worum es dir ging/geht!
Um bei Deinen Abwehrtechniken mit dem Fuß zu bleiben muss dieser nicht zwingend gegen die angreifenden Extremitäten gerichtet sein. Das steht extra auf der Joe-Seite so. Also z.B. Schwinger - Fußstoß vorwärts zu den kurzen Rippen.
Weiss ich - deshalb ja auch meine Beispielabwehr durch "Schrittarbeit"...
Kann ja sein, dass der Clinch da nicht 100% reinpasst - habe ich ja selbst geschrieben, aber von Dir habe ich noch nichts Konstruktives zu dem Thema gehört. Also, lass mal kommen....
Stimmt nicht. der Clinch passt eigentlich ganz gut da rein - allerdings würde ich den Clinch selbst nicht als die eigentlich Abwehr sehen sondern den Weg, wie du in den Clinch kommst. Der Clinch ist eben in gewisser weise nur eine "Position" vergleichbar mit den Kontrollgriffen am Boden... auch diese sind keine statischen oder finalen Techniken sondern nur "Brückenteile" um in einen Würger, Hebel, Schläge, Weglaufen oder was auch immer weiter zu gehen!
Konstruktives zum Thema:
Tja, was soll ich "Konstruktives" dazu beitragen? Der Clinch kann und darf im Ju-Jutsu an jeder Stelle und in beliebigen Kombinationen eingesetzt werden - und natürlich in allen Variationen. Es gibt keine Technik im Programm, die sich nicht damit verbinden lässt - folglich, wer den Clinch mag, kann ihn auch machen.
Ob man ihn "gesondert" prüfen und/oder unterrichten sollte - hm, schwere Frage... ich denke dass viele Clinch Variationen einen grossteil der Ju-Jutsuka vor das "Problem" stellen, dass die ein Bewegungselement zeigen sollen, dies auch tun aber nicht den Hintergrund, Zusammenhang, Variationsbreite, Einsatzmöglichkeiten etc. wirklich verstehen.
Ähnlich ist es ja z.B. auch mit dem 3er Kontakt und der "Weiterführung nach abgewehrter Atemi" - hier wurde versucht, das "Trapping" (grösstenteils aus den Philippinischen KK entliehen) ins JJ-Prog zu integrieren.
Aber solange im Programm nur das "Blocken-Rüberführen-Checken" (+die paar Weiterführungen in Hebel etc. was dann noch kommt) steht, wird es wohl noch lange nur ein "Drill zum auswenidglernen" bleiben...ein "Konzept/Prinzip" reduziert auf eine "Technik".
Ähnliches denke ich, würde mit dem Clinch passieren.
So, war da jetzt irgendwas verständliches mit bei?
Sorry falls ich unverständliches Chaos geschrieben habe - es ist spät, ich hab lange gearbeitet und mich noch zum Training gequält!
Sei also nicht zu streng wenn du meine Aussagen zerpflückst ;)
Wenn ich geistig etwas fitter bin kann ich bestimmt auch noch konstruktiever in dieser Diskussion sein :)
Jetzt geh ich schlafen!
Gute Nacht!
Mono
Mono
Okay, haben wir uns wieder lieb :beer:
Nun - auch ich denke, dass nicht alles zwingend in die PO reingepackt werden muss. Hier ist abzuwägen zwischen "sehr wichtig und bring das JJ wirklich weiter", "wäre wichtig, ist aber schwer umzusetzen", "weniger wichtig" und "wäre schön, wenn das mal im Training eingebaut werden könnte, bringt aber das JJ nicht besonders weiter".
Jeder kann da natürlich eine andere Ansicht in der Einordnung der verschiedenen Vorschläge haben. Der Thread sollte ja ein Denkanstoß sein, was alles verbessert werden kann. Vielleicht verläuft sich ja der eine oder andere der Kommission auf die Seiten und sieht dann mal, was die Basis so denkt und wo sie ihre Probleme hat.
Das Problem mit dem Thema tapping oder Weiterführung abgewehrter Atemis habe ich übrigens auch - beim 3er-Kontakt eher weniger, weil es im unseren Training die Basis für die Waffenabwehr ist.
Gut beim Clinch bin ich halt der Meinung, das es das JJ bereichern könnte - u.a. auch im Sinne der SV für kräftemäßig Unterlegene, einer Auseinandersetzung im Stand gezielt aus dem Weg zu gehen. Einen schönen Aufsatz hierzu gibt es auf den Seiten von Björn Friedrich (link folgt noch). Aber dann sollte es mal gut mit dem Thema sein, es waren ja noch andere wichtige Punkte genannt, so z.B. Waffe gegen Waffe.
Diva
(die zur Zeit krank ist und daher nicht lange arbeiten muss und schon gar nicht ins Training kann)
Auf gut Deutsch willst du uns sagen, dass du weder eine Ahnung von, noch eine Meinung zu dem hast, worüber hier gesprochen wird!? Aber hauptsache mal was gesagt ;) :ironie:
...
Gruss!
Mono
Hi Mono,
nö mir ging es nur darum mitzuteilen, dass am kommenden Wochenende mehrere Workshops stattfinden, wo über das Programm gesprochen wird. Danach wird man (auch ich) mehr wissen.
So long
Christian :)
ausmisten ist aber auf jeden fall angesagt! das programm ist meiner meinung zu umfangreich! weniger effektives ist meist mehr!
zb Kette wer wird mit einer Kette angegriffen ? 70iger Jahre Rocker sind ausgstorben ;)
ausmisten ist aber auf jeden fall angesagt! das programm ist meiner meinung zu umfangreich! weniger effektives ist meist mehr!
zb Kette wer wird mit einer Kette angegriffen ? 70iger Jahre Rocker sind ausgstorben ;)
Hi Marq,
mir persönlich gefallen auch einige Techniken nicht. Ich selbst bin kein Judoka und mache die Würfe (Hüftrad, Schulterwurf, ...) nur weil sie im Programm stehen. Andere machen andere Dinge weniger gern. Ich selbst würde den Trappingbereich viel stärker einbinden, andere haben heute noch Probleme mit dem Dreierkontakt und wünschen sich, dass der wieder raus kommt. Ich glaube die Änderungswünsche gehen in jede Richtung, je nach persönlicher Vorlieben.
Was hat aber eine größere Änderung für Folgen? Als das JJ im Jahre 2000 überarbeitet wurde, hat es lange Zeit gedauert, bis jeder wußte, was man nun bei den einzelnen Punkten zeigen muss. Weiß es im Moment schon jeder? Im Moment scheint es einigermaßen zu laufen. Wenn nun wieder größere Änderungen kommen, wird es wieder sehr lange dauern bis alle auf dem aktuellen Stand sind.
Ich gehörte zu der Gruppe, die als Darsteller für die JJ Videos mitgemacht haben. Diese Videos kannst Du als Hilfe dann auch vergessen. Das war eine echt harte Arbeit, wobei Bernd Hillebrand hier die Hauptlast hatte.
Wegen meinen Büchern mache ich mir hier nicht so die Sorgen, da es für den Verkauf eher von Vorteil wäre, wenn es hier Änderungen gebe.
Nicht alle Sportler (gerade die älteren Trainer) sind bereit auf viele Lehrgänge zu fahren um sich die Neuerungen anzusehen. Da verlieren die Verbände wieder einige Vereine, die den "einfachen" Weg gehen und dann Jiu-Jitsu machen. Wobei ich hier nicht sagen will, dass Jiu einfacher ist aber das Programm ändert sich halt nicht so häufig. Andere werden vielleicht sagen, dass man auf diesen Personenkreis, der hier nicht mitmachen möchte, verzichten kann?
Von daher denke ich ist es schon eine Überlegung wert ob man wirklich das Programm ändern muss und wenn ja in welchem Umfang.
Deshalb bin ich gespannt auf die Diskussionen am Samstag.
So long
Christian :)
Tja, wenn man mit dem Slogan "Moderne Selbstverteidigung" Werbung macht, muss man radikal das Programm auf effektive Techniken zusammenstreichen,
die schnell zu erlernen sind.
Allein der AnblicK von boxenden und kickenenden JJ erschreckt mich meist sehr.
Wenn man modern sein will, warum sind dann Schlafanzüge Pflicht? Beim Bundesseminar ist die Kleidung auch unwichtig.
Lars´n Roll
10-11-2005, 13:07
Tja, wenn man mit dem Slogan "Moderne Selbstverteidigung" Werbung macht, muss man radikal das Programm auf effektive Techniken zusammenstreichen,
die schnell zu erlernen sind.
Aber will Ju Jutsu wirklich noch ein so ein Krav-Maga-Ding sein? Das breite Spektrum des JJ ist das, was es in meinen Augen interessant macht.
Der "ernsthafte" KKler wird ohnehin nicht darumherum kommen, sich noch mit anderen Sachen zu beschäftigen.
Hi!
Ich find in einer echten SV-Situation wer würde den da einen Wurf einsetzen, vorallem gegen mehrere Angreifer.
Keep-it-simple and lean. Ist so meine Meinung.
Tja, wenn man mit dem Slogan "Moderne Selbstverteidigung" Werbung macht, muss man radikal das Programm auf effektive Techniken zusammenstreichen,
die schnell zu erlernen sind.
Allein der AnblicK von boxenden und kickenenden JJ erschreckt mich meist sehr.
Wenn man modern sein will, warum sind dann Schlafanzüge Pflicht? Beim Bundesseminar ist die Kleidung auch unwichtig.
Hi Marq,
ganz meine Meinung (Kleidung)! Du wirst mich auch selten auf Bildern im Gi sehen. Ich grüße ordnungsgemäß an (weil Pflicht) und ordnungsgemäß ab. Die anderen Dinge trainiere ich in der Regel im T-Shirt. Bei mir im Training tragen die Leute was sie wollen.
Das JJ ist ein Kompromiss. Was nun effektiv ist und was nicht beschließt ein Gremium und nicht wir. Ich denke, wenn wir hier anfangen zu hinterfragen welche Techniken nun effektiv sind und welche nicht, wird eine nicht endende Diskussion auslösen, die aber im Endeffekt nichts bringen wird.
Über viele Jahre habe ich diese Diskussionen geführt und mir viele "Feinde" gemacht, sodass ich hier wirklich keine Lust mehr habe mich zu streiten. Meine Ideen schreibe ich in meine Bücher. Dem einen oder andern mags gefallen und setzt das eine oder andere um. Wer es anders sieht soll es anders machen.
Nicht das Du mich hier falsch verstehst, ich sehe das nach wie vor so wie Du!
So long
Christian :)
Lars´n Roll
10-11-2005, 13:29
Keep-it-simple and lean. Ist so meine Meinung.
Ist für reines SV-Training auch absolut richtig, nur, isses dann noch Ju Jutsu?
Ist für reines SV-Training auch absolut richtig, nur, isses dann noch Ju Jutsu?
Hi Lars,
Prüfung ist eine Sache und SV wieder eine ganz andere. Du machst im JJ eine breite Ausbildung. Von dem Erlernten suchst Du dir für Deine Körpergröße, Kraft, ... die geeigneten Techniken für die SV raus. Das kann ja bei jedem anders sein. Wenn man dann Trainer ist, sollte man seinen Schülern auch eine breite Basis anbieten können.
Wenn´s nach mir ginge, würde ich einen Großteil der Würfe entfernen und dem Sparing einen größeren Stellenwert geben, denn da kann man sehen was geht und was nicht. Konfuzius sagt "Wissen allein genügt nicht, man muss es auch anwenden können!". :)
Ich gebe Dir dahingehend recht, dass es mir oft auch schwer fällt, Techniken zu trainieren, von denen ich absolut nichts halte, bzw. von denen ich weiß, dass ICH diese niemals zur SV einsetzen kann/werde.
So long
Christian :)
kommt drauf an was man drunter versteht,
aber sich selbst als moderne Selbstverteidigung bezeichnen.
- was nicht modern ist, wie schon besprochen die Anzüge
- das Angrüßen
also wer sich da nicht wohl fühlt kann dann doch ins traditionelle Ju Jutsu oder Jiu Jitsu gehen.
Vielleicht sollten die vom Verband mal an die Basis, um zu erfahren was geht u. nicht.
Dazu gibts glaub es gibt richtig viele Dan-Träger (wie Chris erwähnt) die vor der Änderung Ihre Prüfung gemacht haben u. sich nicht weiterentwickelt haben/wollen. Kenn min. 2 davon :(
Lars´n Roll
10-11-2005, 14:16
Hi Lars,
Prüfung ist eine Sache und SV wieder eine ganz andere. Du machst im JJ eine breite Ausbildung. Von dem Erlernten suchst Du dir für Deine Körpergröße, Kraft, ... die geeigneten Techniken für die SV raus. Das kann ja bei jedem anders sein. Wenn man dann Trainer ist, sollte man seinen Schülern auch eine breite Basis anbieten können.
Das ist das, was ich immer sage! Und was die Prüfungsprogramme angeht...
Du vermittelst als Ju Jutsu Trainer den Schülern die Techniken, die in der Prüfung verlangt werden, klar, aber ansonsten gestaltest Du das Training und wenn Du setzt die Schwerpunkte.
Wenn Du wettkampforientiert trainierst, dann läuft das so und so ab, wenn Du SV-orientiert bist, dann eben anders...
überall, wo ich bisjetzt war, bildet das gurtprogramm das zentrum des trainings. wenn es anders sein sollte, dann habe ich mich noch nicht genug umgeschaut. :)
PS: Mich wundert immer, dass viele Leute von Techniken begeistert sind. Die Techniken sich sind auch meist schön anzusehenl, nur wie sieht es aus, wenn man sich gegen diese wehrt oder das ganze in Bewegung ausführen soll.
Meine Gegenwehr macht mich immer als Trainingsartner so beliebt :).
kommt drauf an was man drunter versteht,
aber sich selbst als moderne Selbstverteidigung bezeichnen.
- was nicht modern ist, wie schon besprochen die Anzüge
- das Angrüßen
also wer sich da nicht wohl fühlt kann dann doch ins traditionelle Ju Jutsu oder Jiu Jitsu gehen.
Aber heisst "modern" zu sein gleichzeitig alles alte, bewährte oder auch meinetwegen traditionelle zu "verbieten & verbannen"??
Ist ein neues Auto nicht mehr "modern" weil es immernoch auf 4 Rädern fährt?
Ist es ausgeschlossen, das ich ein "Moderner" Mensch bin, weil ich Menschen immernoch dadurch Begrüsse, ihnen die Hand zu geben und "guten Tag" zu sagen und nicht durch absurde Körperbewegungen, untermalt mit dem spruch "Hey jo alter - was geht..." ?
Ich bin auch der Meinung, das JJ-Programm ist an vielen Stellen suboptimal gestaltet - aber zum Glück schreibt mir das Programm ja nicht vor, wie und was ich unterrichten soll :)
Gruss,
Mono
Lars´n Roll
10-11-2005, 18:40
überall, wo ich bisjetzt war, bildet das gurtprogramm das zentrum des trainings. wenn es anders sein sollte, dann habe ich mich noch nicht genug umgeschaut. :)
Geh mal zu Rainer Domann oder Oli Hill... schade, dass die so weit weg von mir sind...:(
Das Ju Jutsu in meiner Nachbarstadt ist eher was für... naja, wenigstens nix für mich. ;)
Sicher seh ich ein das Etikette ganz nett ist. Bloß muß das angrüßen im sitzen sein???
Hab ja auch Etikette im Arnis, sogar im Kickboxen :D
Aber wir kommen wieder vom Thema ab, glaub ich.
überall, wo ich bisjetzt war, bildet das gurtprogramm das zentrum des trainings. wenn es anders sein sollte, dann habe ich mich noch nicht genug umgeschaut. :)
PS: Mich wundert immer, dass viele Leute von Techniken begeistert sind. Die Techniken sich sind auch meist schön anzusehenl, nur wie sieht es aus, wenn man sich gegen diese wehrt oder das ganze in Bewegung ausführen soll.
Meine Gegenwehr macht mich immer als Trainingsartner so beliebt :).
Hi Marq,
das sehe ich genau so wie Du!
Vor hunderten von Jahren hatten die Leute Jiu-Jitsu trainiert. Es gab keine Kämpfe, da die Kampfkunst zu gefährlich war. Einige Sportler wie Kano hatten Technikgruppen herausgenommen und dort eingene Sportarten wie z.B. das Judo entwickelt. Dort wurde dann auch gekämpft. Irgendwann stellte man fest, dass die Judoka einem rein auf Selbstverteidigung ausgrichteten Sportler im Kampf überlegen waren.
Das ist auch meine Überzeugung. Nimm einen Kampfsportler mit jahrelanger Wettkampferfahrung, egal welche Kampfsportart er trainiert. Ich bin der Meinung, das diese Sportler in der Regel gegenüber einem Sportler, der nur Selbstverteidigung trainiert (ohne Wettkampf), überlegen sind.
Was meines Erachtens dem JJ fehlt sind Methoden. Es stehen meines Erachtens nur Techniken im Vordergrund. Hier ein Wurf, dort eine Atemitechnik und da eine Hebeltechnik.
Wie überbrücke ich die Distanz? Wie muss ich vorgehen um in der Bodenlage von einer Position in die nächste zu kommen? ...
Das sind Themen, die bei der Trainer-Ausbildung auftauchen. Im Programm sind sie für mich nicht erkennbar und was nicht geprüft wird, wird auch in der Regel auch nicht so oft vermittelt (meine Meinung!).
Im JKD ist das anders. Die haben in erster Linie Methoden und die Techniken sind zweitrangig.
So long
Christian
Hi Jungs,
klasse, auf einmal läuft der thread, nachdem er anfangs ziemlich vor sich her dümpelte. :klatsch:
Zur Tradition:
Also Tradition hin und her, an der Kleiderordnung oder am An- bzw. Abgrüßen sollte man doch kein "modernes" oder gar "gutes" JJ festmachen.
Zum Thema PO und Trainingsaufbau:
Spätestens, wenn man einen höheren Gürtel für sich oder seine Gruppe anstrebt, steht das Prüfungsprogramm natürlich im Mittelpunkt des Trainings. Auch wenn die eine oder andere Prüfungsaufgabe einem nicht so liegt, irgendwann muss man sich damit beschäftigen. Entweder ist es dann nach der Prüfung abgehakt und wird nie wieder angepackt (so wie ich nach meiner Prüfung niiiieee wieder im Leben ein kleine Außensichel gemacht habe :D ) , oder man versteht erst dann den Sinn und kommt der Aufgabenstellung langsam näher. So ging es mir mit dem trapping (auch wenn ich mich noch nicht damit angefreundet habe).
Von daher kann die PO auch etwas flekmatischere Trainer oder Schüler auf die Sprünge helfen, weil die dann mehr oder weniger gezwungen sind, auch mal einen sparring (freie Anwendungen) oder einen Bodenkampf zu machen.
Aber ein richtiges Kleben an der PO kann auch das Gegenteil bewirken:
möchtest Du, dass Deine Schüler eine gute Deckung im Faustkampf lernen, mache keine Komplexaufgabe Fausttechniken :D Der beste Weg, um die eigene Deckungsarbeit schön zu vernachlässigen.
Zum Punkt Methode oder Strategie:
Das mit der Strategie bzw. mit der Methode, was Chris angesprochen hat, kann ich nur unterstreichen. Viele Techniken z.B. aus dem BJJ kennen wir unter deutschen Namen auch, aber können es gar nicht so anwenden, weil wir erst gar nicht dort hinkommen. Meine Erfahrung im BJJ-Training (zu dem ich auch gelegendlich gehe) ist, dass die Kämpfer dort viel stategischer und überlegter an die Sache rangehen. Ein JJka stürzt sich oftmals ziemlich selbstmörderisch in die Aufgabe - hauptsache sofort Kesa Katame - egal, was der andere macht - und ist nach 2 Minuten platt, da alle Körner verschossen. Geht mir ja im BJJ genauso und gerate jedemal immer wieder in böse Fallen, über die ich dann während der anschließenden Fluphase mit harten Aufprall nachdenken kann :o Zu dem Thema Strategie im Bodenkampf habe ich aber während der vielen "Flugstunden" doch einiges lernen können.
Ich werde demnächst mal meinen Horizont mit Kickboxen oder MT erweitern, mal schauen, was dabei rüberkommt
Diva
...und was nicht geprüft wird, wird auch in der Regel auch nicht so oft vermittelt ...
Sehr schön gesagt!
Und es passt zu meiner vorherigen Aussage, dass oftmals Prinzipien & Konzepte zu reinen "Prüfungstechniken" verkümmern... sehr schade!
@Diva:
So aus reiner Neugier, wo/bei wem trainierst du BJJ?
@Thema:
Ich persönlich würde das JJ nicht von anfang an so "freizügig" aufbauen.
Meine gleiderung wäre eher: Anfänger bis Mittelstufe viel "Technik" zur Schulung von Motorischen Fähigkeiten, Bewegungsformen, Prinzipien & Verständniss für die Funktion und Wirkungsweise der "Techniken".
Mittel bis Fortgeschrittenenstufe dann den Schwerpunkt eher in Konzepte, Prinzipien und Strategien verlagern (nachdem eine gute "Basis" geschaffen ist)
Das gleiche gilt für das Sparring - am Anfang eher bewegungsmotorische und restriktive Sparringsübungen zur schulung von spezifischen Elementen. Anschliessend dann immer mehr freies Sparring um die gelerneten "Techniken" durch entsprechende "Taktik & Timing" auch in reale (kampf) Anwendung bringen zu können.
Wie soll jemand der "technisch" nicht in der Lage ist, Jab-Cross zu schlagen, jemals ein Level erreichen, in dem er sich über Timing, Fakes&Finten, Weiterführungen usw. gedanken machen kann?
Naja, soweit mal wieder meine Meinung :)
Gruss,
Mono
Sportster
28-11-2005, 21:00
Hi Mono,
nö mir ging es nur darum mitzuteilen, dass am kommenden Wochenende mehrere Workshops stattfinden, wo über das Programm gesprochen wird. Danach wird man (auch ich) mehr wissen.
So long
Christian
Hallo Christian - wenn Du jetzt mehr weißt,könntest Du Dein Wissen mit uns teilen.
Hallo Christian - wenn Du jetzt mehr weißt,könntest Du Dein Wissen mit uns teilen.
Huhu,
bin zur Zeit total im Streß (arbeite ca. 13 Stunden am Tag). Sobald es besser wird (nächste Woche), schreibe ich mal die Details.
So long
Christian :)
Ju-Jutsu-Ka
29-11-2005, 09:43
Sehr schön gesagt!
Ich persönlich würde das JJ nicht von anfang an so "freizügig" aufbauen.
Du sprichst mir aus der Seele,
das jetztige Prüfungsprogramm kann es ermöglichen (wenn der Trainer pennt), dass die Techniken nicht mehr sauber erlernt werden
Ritter Sport
05-01-2006, 06:39
Hallo zusammen! :)
Zunächst einmal:
1.) Es wird niemals ein perfektes "Kampfkunst-System" geben, welches unverwundbar oder unbesiegbar macht. Egal wieviel man ändert oder nicht ändert...
2.) "Modernität" ist immer eine Frage des (Zeit-)Geschmacks... (Früher war es Judo und Aikido, heute sind es z.B. WT und die philippinschen KK´s.)
3.) Ein guter Kämpfer wird man vor allem mit Geduld und vielen Jahren harten Trainings. Erst wenn man die Technik traumhaft sicher beherrscht ist man innerlich frei und kann einem eventuellen Angriff gelassen gegenüberstehen. Praxis durch "Sparring" ist für mich nur ein winziger Bruchteil dessen. Man sollte prinzipiell jedes Training im vernünftigen "Geist" begehen.
Zum Prüfungsprogramm Ju-Jutsu im allgemeinen muß ich sagen, daß ich es im Augenblick gar nicht so schlecht finde... Warum? Weil es solide und ausreichend ist. Darum stehe ich größeren Veränderungen auch skeptisch gegenüber. Vor allem dann, wenn sie noch zusätzliche Erweiterungen vorsehen.
Begrüßenswert finde ich die engere Zusammenarbeit des DJJV mit den Jiu-Jitsu Verbänden. Denn wann ist eine KK effektiv? Vor allem dann, wenn man sie kontinuierlich trainieren kann!!! Heutzutage muß man als Arbeitnehmer aber flexibel sein und kann sich nicht mehr so an einen Ort binden wie es früher noch der Fall war. Eine Stärke des Ju-Jutsu ist vor allem, daß es keine unterschiedlichen Stilrichtungen gibt und daß man es prinzipiell in ganz Deutschland trainieren kann. Belastend finde ich hingegen eine Vereinsmeierei, die auf Kosten der Sportler geht. Ju-Jutsu sollte daher ein einheitliches System bleiben und sollte sich nicht soweit von den Jiu-Jitsu-Verbänden entfernen. Das gewährleistet auch bei einem Ortswechsel, daß man schnell einen Verein findet, wo man weitertrainieren kann.
Eine Stärke wie auch eine Schwäche des Ju-Jutsu ist seine "Offenheit" gegenüber anderen KK´s. Daraus ergeben sich auf Basisebene ganz praktische Probleme... Wie erklärt man einem Anfänger, der noch niemals eine KK trainiert hat, wie man einen "richtigen" Fauststoß macht? Ich persönlich habe knapp 20 Jahre Karate aktiv trainiert und bin von einem schnellen, sauberen "Tsuki" überzeugt. Jemand der zeitgleich aber eine andere KK wie Kickboxen, Boxen, Taekwondo, WT, Kung Fu, etc., etc., betrieben hat, wird einen Fauststoß ganz anders erklären.
Anfänger sind meist von der Komplexität des Ju-Jutsu Sports überfordert. Trainer ziehen meist ihre Linie durch und ihr Training ist durch KK´s beeinflusst, die sie nebenher betreiben oder betrieben haben. Das kann einerseits sehr befruchtend sein, weil das Training abwechslungsreicher gestaltet wird. Andererseits kann es auch belastend sein, weil man als Schüler viel lernt, aber nichts richtig. Bestes Beispiel ist für mich der Mae-Geri, ein absolutes "basic". Ein guter Mae-Geri ist eine saustarke Angriffswaffe, die sich hervorragend zur SV eignet. Aber wieviele Blau- oder Braungurte im Ju-Jutsu gibt es, die diesen noch nicht einmal "richtig" beherrschen. (Viel zu langsam, technisch nicht sauber, falsche Distanz, etc.)
Bestimmte Judo Würfe (Schulterwurf, Hüftwurf, Fußfeger, ...) sollten m.E. im Prüfungsprogramm erhalten bleiben, weil sie gerade für Anfänger sehr lehrreich sind. An ihnen läßt sich hervorragend die Fallschule üben. Und trainiert wird hauptsächlich das, was in der Prüfungsordnung vorkommt.
Belustigend finde ich beispielsweise, daß (laut Ju-Jutsu 1x1) ein sogenannter "Fersendrehschlag" (Ushiro-mawashi-geri) Prüfungsgegenstand des 3.Dan und ein "Fersenschlag abwärts" (Kakato-Uchi; Neo-chagi) Prüfungsgegenstand des 4.Dan ist. Wann machen die Leute, realistisch betrachtet, ihren 3./4. Dan? Die meisten, wenn sie ca. 50 sind. (Meine Erfahrung... Ausnahmen bestätigen da sicherlich die Regel.) Die "Senioren" können aber in diesem Alter noch froh sein, wenn sie es schaffen ihr Bein soweit hochzuheben... :D
Die Frage ist für mich: Wohin will das Ju-Jutsu? Sicherlich soll das "Ju-Jutsu" auch weiterhin zur SV geeignet bleiben. Aber man sollte auch nicht jede "neue" KK ins Ju-Jutsu packen oder jedem neuen Trend hinterher laufen. (Das ist jetzt nicht irgendwie abwertend gegenüber anderen KK´s oder Sportlern gemeint. Jede KK macht auf ihre Weise Sinn und sicherlich Spaß.)
So... Das waren nur meine 2 cents zu dem gesagten von euch... ;) Ich denke, daß es jeder aufgrund seiner Erfahrungen ein wenig anders sehen wird.
Liebe Grüße :)
Ritter Sport
Nun,
das sie andauernd das Prüfungsprogramm ändern und umgestallten, ist für mich ein Zeichen, das sich keiner vorher über dieses Prüfungsprogramm gedanken gemacht hat. Sonder einfach Dinge in den Raum stellen, die sich modern ansehen, (für den Entwicklerkreis einfach, mal als Hausnummer etwa 100 Leute, und der Rest von 59900 Sportlern nicht nachvollziehbar ist) aber für die Sportler Böhmische Dörfer sind.
Es sind ein paar Leute, die irgendwo was gesehen haben, und das unbedingt in das Ju Jutsu einbringen müssen, ohne sich gedanken zu machen, ob es andre nachvollziehen können.
Warum geht das Prüfungsnieveau so rapide nach unten ?
Aber den Funktionären ist es egal, weil sie haben eine moderne SV,....
Goemon
Warum geht das Prüfungsnieveau so rapide nach unten ?
Aber den Funktionären ist es egal, weil sie haben eine moderne SV,....
glaube ich nicht.... das niveau hängt von trainern der trainierenden ab.
wenn die trainer schlafen und sich nicht fortbilden, dann arsche auf deren haupt.
@ marq
glaube ich nicht.... das niveau hängt von trainern der trainierenden ab.
Hm, können so viele Trainer und Übungsleiter sich nicht am Riemen und sich nicht fortbilden ?
Die letzte Danprüfung in NRW , war stellenweise etwas bescheiden (meine subjektive Meinung) und ich behaupte nicht, das es unbedingt an den Trainern und Schülern liegt.
wenn die trainer schlafen und sich nicht fortbilden, dann arsche auf deren haupt
Sorry, ich kenne genug, die sich Fortbilden, aber immernoch Mist zeigen (nett ausgedrückt )
Goemon
Schnueffler
09-01-2006, 20:03
Soll es aber wohl in jeder Sportart geben! ;)
Also nicht alle über einen Kamm scheren!
MfG
Markus
Kai Neahnung
26-01-2006, 16:37
Ich kenne die Neuerungen nicht, meine aber, dass in eine Dan-Prüfung:
-Wettkampferfahrung, sei es in der Prüfung oder separat, und zwar Vollkontakt
-Waffensparring (z.B. Softstick, Markierungsmesser)
reingehören.
Der fehlende Zwang zum Vollkontaktwettkampf (eigentlich wird ja auch der Leichtkontaktwettkampf selten ausgeübt) ist das große Manko im JJ. Von den Techniken her ist es ja auch nichts anderes als die Modesachen KravMaga und Sambo...
Pyriander
26-01-2006, 23:42
Also ein paar unterschiede gibts im technischen schon zw. Krav Maga und Ju-Jutsu, Sambo fang ich in den nächsten Wochen mal an.
Das Waffensparring mit Softstick und Markierungsmesser halte ich für einen fantastischen Vorschlag, vielleicht würde das zu echter Verbesserung führen. (Da sind m. M. nach auch die größten Unterschiede zum Krav Maga)
Sparring und Wettkampf könnten (weiß grad nicht, wie) wirklich mehr betont werden, obs jetzt unbedingt Vollkontakt sein muss, könnte man streiten.
Lars´n Roll
26-01-2006, 23:50
Sparring und Wettkampf könnten (weiß grad nicht, wie) wirklich mehr betont werden, obs jetzt unbedingt Vollkontakt sein muss, könnte man streiten.
http://www.ju-jutsu-allkampf.de/
Das wär doch was, oder?
Und Sparring? Hey kein Ding... Grappling sowieso kein Problem, dann noch im Standup harter Kontakt mit Boxhandschuhen und locker all-out mit Grapplinghandschuhen...
Verschiedene "Rollenspiel"-Sparringseinheiten...
Und wenn wir schon beim KM klauen wollen - Mugging ist ein super Konzept.
Ich kenne die Neuerungen nicht, meine aber, dass in eine Dan-Prüfung:
-Wettkampferfahrung, sei es in der Prüfung oder separat, und zwar Vollkontakt
-Waffensparring (z.B. Softstick, Markierungsmesser)
reingehören.
Der fehlende Zwang zum Vollkontaktwettkampf (eigentlich wird ja auch der Leichtkontaktwettkampf selten ausgeübt) ist das große Manko im JJ. Von den Techniken her ist es ja auch nichts anderes als die Modesachen KravMaga und Sambo...
Das mit dem Vollkontakt ist schon ein Problem. Wenn man mit den dünnen Competition-Handschützern kämpft, ist Vollkontakt - gerade zum Kopf - halt so nicht möglich. Bzw. es hat dann der die Prüfung bestanden, der am Ende übrig bleibt und nicht k.o. gegangen ist :ironie: Wir Frauen hätten dann ganz schlechte Karten.
Im übrigen wünsche ich mir auch ein bisschen dickere Posterung als die obligatorischen Karate- Competition-Handschutzer und die Strumpfschützer. Ich glaube, die Allkampf-Kämpfer mit den MT-Schützern und Shooto-Gloves haben einen ganz guten Kompromiss gefunden.
Um aber zum Thema zurückzukommen:
Beim letzten Prüferlizenzlehrgang habe ich erfahren, dass ggf. sogar das Bewertunssystem wieder umgestellt werden soll. Zurück zu den Punkten (statt der + 0 -) und mit Gewichtungen der Fächer. Es soll also nicht mehr so sein, dass man einem Minus bei den Atemis durch ein Plus beim Partnerverhalten ausgleichen kann.
Diva
Moin!
Also die Notwehr/Nothilfe ist ja raus aus dem Prüfungsprogramm. Und den Lehrgang den man dafür belegen musste war irgendwie auch nicht das "gelbe vom Ei" wie ich fand. Alles sehr an der Realität vorbei. Wie findet ihr das???
Bis dann... *g*
www.ksg-ran.de
Um aber zum Thema zurückzukommen:
Beim letzten Prüferlizenzlehrgang habe ich erfahren, dass ggf. sogar das Bewertungssystem wieder umgestellt werden soll. Zurück zu den Punkten (statt der + 0 -) und mit Gewichtungen der Fächer. Es soll also nicht mehr so sein, dass man einem Minus bei den Atemis durch ein Plus beim Partnerverhalten ausgleichen kann.
Hi Diva,
da ich derjenige bin, der die Diskussion um die Punktebewertung auf dem Megaevent angestoßen und auch vorgestellt hatte, glaube ich doch recht nah am Thema zu sein.
Die Idee die dahinter steht war ein Prüfungssystem zum Bewerten zu erstellen, dass über Punkte ein durchfallen oder bestehen am Ende der Prüfung durch die Summe der Punkte ersichtlich macht und die Prüfer nicht nötigt zwischen der Zeit schon auf ein Minus zu verzichten. Ein ausgleichen wäre somit in jedem Fach möglich, da die Bewertung weiter gefasst ist und zum Ausgleich am Ende dienen kann.
Ein Vorteil des Systems ist, dass auf Basis der Punkte kein Prüfungsprogramm für Behinderte oder Senioren erstellt werden muss. Bsp. die Prüfung hat mit 20 Prüfungsfächern und jeweils 5 Punkten je Fach 100 Punkte. Bei 70 % Mindestpunktzahl muss jeder in den Fächer rechnerische 3,5 Punkte erreichen. 5 = sehr gut, 4 = gut, 3 = befriedigend und 2 = ungenügend (mehr Bewertungspunkte braucht man nicht).
Ergo, 70 Punkte braucht der Mann / die Frau um die Prüfung zu bestehen. Bei Senioren oder trainierenden mit Einschränkungen kann die Grenze z.B. auf 60 Punkte gesenkt werden.
Soweit so gut. Wir haben bei uns die letzte Danprüfung teilweise mit dem System gewertet. Ich muss sagen, die Durchfaller kamen noch deutlicher heraus, das Prüfen war genauso schnell und die Ergebnisse waren ebenso wie bei den anderen Prüfern mit der + - 0 Wertung.
Fazit:
Ein erfahrener Prüfer kommt mit Punkten und +-0 zum gleiche Ergebnis. Punktesystem ist etwas konsequenter im, Endergebnis.
Bis hier jedoch eine Änderung kommen könnte, werden sicherlich einige ihre Kampfsportlaufbahn beendet oder die Prüfungsebene auf dem persönlichen Niveau erreicht haben. ;-).
Günne
Um aber zum Thema zurückzukommen:
Beim letzten Prüferlizenzlehrgang habe ich erfahren, dass ggf. sogar das Bewertungssystem wieder umgestellt werden soll. Zurück zu den Punkten (statt der + 0 -) und mit Gewichtungen der Fächer. Es soll also nicht mehr so sein, dass man einem Minus bei den Atemis durch ein Plus beim Partnerverhalten ausgleichen kann.
Hi Diva,
da ich derjenige bin, der die Diskussion um die Punktebewertung auf dem Megaevent angestoßen und auch vorgestellt hatte, glaube ich doch recht nah am Thema zu sein.
Die Idee die dahinter steht war ein Prüfungssystem zum Bewerten zu erstellen, dass über Punkte ein durchfallen oder bestehen am Ende der Prüfung durch die Summe der Punkte ersichtlich macht und die Prüfer nicht nötigt zwischen der Zeit schon auf ein Minus zu verzichten. Ein ausgleichen wäre somit in jedem Fach möglich, da die Bewertung weiter gefasst ist und zum Ausgleich am Ende dienen kann.
Ein Vorteil des Systems ist, dass auf Basis der Punkte kein Prüfungsprogramm für Behinderte oder Senioren erstellt werden muss. Bsp. die Prüfung hat mit 20 Prüfungsfächern und jeweils 5 Punkten je Fach 100 Punkte. Bei 70 % Mindestpunktzahl muss jeder in den Fächer rechnerische 3,5 Punkte erreichen. 5 = sehr gut, 4 = gut, 3 = befriedigend und 2 = ungenügend (mehr Bewertungspunkte braucht man nicht).
Ergo, 70 Punkte braucht der Mann / die Frau um die Prüfung zu bestehen. Bei Senioren oder trainierenden mit Einschränkungen kann die Grenze z.B. auf 60 Punkte gesenkt werden.
Soweit so gut. Wir haben bei uns die letzte Danprüfung teilweise mit dem System gewertet. Ich muss sagen, die Durchfaller kamen noch deutlicher heraus, das Prüfen war genauso schnell und die Ergebnisse waren ebenso wie bei den anderen Prüfern mit der + - 0 Wertung.
Fazit:
Ein erfahrener Prüfer kommt mit Punkten und +-0 zum gleiche Ergebnis. Punktesystem ist etwas konsequenter im, Endergebnis.
Bis hier jedoch eine Änderung kommen könnte, werden sicherlich einige ihre Kampfsportlaufbahn beendet oder die Prüfungsebene auf dem persönlichen Niveau erreicht haben. ;-).
Günne
Hi Günne,
danke für die Info.
Mal eine Frage dazu:
hat der Prüfer während der Prüfung nach Deinem System einen Überblick über den Punktestand bei den sog. Wackelkandidaten oder kommt (im wahrsten Sinne des Wortes) die Abrechnung erst zum Schluss?
Ich denke halt an so Kandidaten, wo man vom Gesamteindruck her sagen könnte: "naja, knapp aber noch bestanden" und dann zählt man zusammen und kommt doch nur auf 69 Punkte.
Bei den beiden Minus-Punkten nach dem jetzigen System hat man halt immer sehr gut den Überblick, wie es um die Kandidaten steht
Diva
Hi Diva.
Die Idee war es den Prüfling als Prüfer möglichst neutral zu betrachten. Die Abrechnung kommt tatsächlich erst am Schluss. Eine Prüfung wird immer subjektiv sein und hängt sehr stark vom Background des Prüfers ab. Jeder Landesverband, oder Prüfer, setzt auch andere Schwerpunkte in den Inhalten oder den Mindestvoraussetzungen. Daher die Idee auch 3 Prüfer bewerten zu lassen.
Ich hatte noch die Überlegung für besuchte Lehrgänge bis zu 5 Punkte extra vergeben zu können. So kann der nicht so tolle Bewegungsproblematiker mit Fleiß und einem Quäntchen Glück die Prüfung doch noch bestehen. Aber irgendwo muss auch da eine Grenze gesetzt sein. Andere Prüflinge bereiten sich bis zu einem Jahr vor und setzten sehr viel Zeit in ihre Vorbereitung.
Noch mal kurz zur Berechnung während der Prüfung. Ich kann zwar recht ordentlich Kopfrechnen, aber in der Prüfung kann ich die unterschiedlichen Punktestände der Prüflinge beim besten Willen nicht sofort aktualisieren. Daher hab ich aber auch die Möglichkeit schlechte Ausführungen als diese zu Bewerten. Gute eben dann mit einer entsprechenden Punktezahl.
Sinn einer Prüfung.
In anderen Systemen wird die Graduierung durch Kampferfolge oder durch die Vergabe der „Großmeister“ geregelt. Da Ju-Jutsu sich auf die Fahne schreibt sowohl auch für ältere und schwächere geeignet zu sein, bedarf es einem System welches Vergleichsmechanismen auf Breitensportler anwendbar macht. Und da haben wir dann auch Leute, die nicht auf irgendwelchen Meisterschaft sich ihre Sporen verdienen.
Durchfallen hat auch im Ju-Jutsu viele Gründe. Aus meiner Erfahrung sind dies oft Unwissenheit von verschiedenen Prüfungsaufgaben, mangelnde Kondition und zuviel „Schiss“ vor der Prüfung.
Dem kann in den meisten Fällen mit Besuchen von Lehrgängen, einer rechzeitig beginnenden Prüfungsvorbereitung und dem Besuch von Verbandsprüfungen abgeholfen werden.
Aber, durchfallen ist wie verlieren. Nämlich nicht schlimm. Nur kneifen, das ist dann wirklich verloren.
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