Vollständige Version anzeigen : Kampf mit und ohne Waffe tendenziell gleich?
Hallo, in diesem Post (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f16/kampf-gegen-mehrere-35145/index2.html) wurde folgendes geschrieben:
"Die Prinzipen des Kampfes mit und ohne Waffen sind weitgehend übertragbar. Eine Waffe verschafft dir mehr Reichweite und die Fähigkeit, mit einem Schlag mehr Schaden anzurichten. (...)"
Gehen wir hier bitte von Stich und Hiebwaffen aus.
Jetzt die Frage - kann man das im Groben so stehen lassen? Bzw. gibt es einen wirklich entscheidenden Unterschied? Und wenn - wo liegt er?
Ich stimme dem geschriebenen in dem Punkt zu, dass man - je nach Waffe - einen Reichweitenvorteil bekommt und jeder Treffer mit einer Waffe größeren Schaden, größere Wirkung zeigt.
Gegen die Argumentation spricht, dass sich schon ein Kampf mit Schwert sehr von einem Kampf mit dem Messer unterscheidet - zumindest auf den ersten Blick. Das sind aber vielleicht nur Kleinigkeiten, die wirklich auf die Länge der Waffe zurückzuführen sind.
Wenn ich darüber nachdenke könnte ich mich mit dem Gedanken oben in sofern anfreunden, dass eine Waffe mir zwar mehr Möglichkeiten gibt - die Strategien, Prinzipien oder Taktiken aber eigentlich gleich bleiben.
Was sagt ihr also?
Also ich denke das man Stock und Waffenlos noch relativ gut vergleichen kann einige FMA Stile betrachten den Stock ja auch als Verlängerung des Armes.
Sobald aber eine scharfe Waffe zum Einsatz kommt finde ich das sich die Taktiken schon grundlegend verändern.
Kazuko
Hm, da bin ich doch gleich der richtige Mann, um das zu erläutern.:D
Eine (einhändige) Waffe ist eine Verlängerung des Arms. Auch wenn es die Waffe ist, die den Gegner treffen soll, führt der Arm Schläge zum Gegner aus. Wenn du die Mensur entsprechend verkürzt, kannst du mit einer sehr ähnlichen Bewegung auch Faust- oder Ellenbogenstöße landen.
Bestimmte Techniken des Waffen-Kampfes basieren darauf, hinter die gegnerische Waffen zu kommen. Waffenlos macht das afaik nicht so viel Sinn, läßt sich aber verwenden, wenn der Gegner ein Messer hat. (das man sieht...)
Beim waffenlosen Kampf gibt es bestimmte Techniken, die nach anderen Prinzipien funktionieren (z.B. WT, soweit ich das mitgekriegt habe), insbesondere bei den Blöcken.
[QUOTE]Gegen die Argumentation spricht, dass sich schon ein Kampf mit Schwert sehr von einem Kampf mit dem Messer unterscheidet - zumindest auf den ersten Blick.[\QUOTE]
Die Unterschiede entstehen durch die Mensur und die Geschwindigkeit. Ob du mit dem Messer oder dem Schwert zustichst - dein Körper macht grundsätzlich die gleiche Bewegung. Nur mußt du mit dem Schwert eine größere Distanz überwinden.
Außerdem scheinen mir die Messerkämpfer von den Internet-Videos :rolleyes: eher vom Faustkampf zu kommen, so daß sie andere Körperhaltungen haben.
Gruß
Hm, da bin ich doch gleich der richtige Mann, um das zu erläutern.:D
Jo - war ja schließlich Deine Aussage:p
Eine (einhändige) Waffe ist eine Verlängerung des Arms. Auch wenn es die Waffe ist, die den Gegner treffen soll, führt der Arm Schläge zum Gegner aus. Wenn du die Mensur entsprechend verkürzt, kannst du mit einer sehr ähnlichen Bewegung auch Faust- oder Ellenbogenstöße landen.
Habe ich erstmal keine Einwände gegen
Bestimmte Techniken des Waffen-Kampfes basieren darauf, hinter die gegnerische Waffen zu kommen. Waffenlos macht das afaik nicht so viel Sinn, läßt sich aber verwenden, wenn der Gegner ein Messer hat. (das man sieht...)
Beim waffenlosen Kampf gibt es bestimmte Techniken, die nach anderen Prinzipien funktionieren (z.B. WT, soweit ich das mitgekriegt habe), insbesondere bei den Blöcken.
Die Unterschiede entstehen durch die Mensur und die Geschwindigkeit. Ob du mit dem Messer oder dem Schwert zustichst - dein Körper macht grundsätzlich die gleiche Bewegung. Nur mußt du mit dem Schwert eine größere Distanz überwinden.
Außerdem scheinen mir die Messerkämpfer von den Internet-Videos :rolleyes: eher vom Faustkampf zu kommen, so daß sie andere Körperhaltungen haben.
Gruß
Hmm - ich gehe ja eigentlich ohnehin davon aus, dass der Waffenlose Kampf aus dem Bewaffneten Kampf hervorging, bzw. entwickelt wurde.
Dewegen ja auch die Frage: Ist Kampf mit Waffen etwas anderes als Kampf ohne Waffen?
Je mehr ich darüber nachdenke, je mehr bin ich geneigt Dir Recht zu geben - die Effektivität ist natürlich eine andere.
Mal sehen ob noch ein vernünftiges Argument kommt, was zeigt, dass da doch Unterschiede sind.
wenn man sich karate ansieht, sehen die angriffe so aus als würden sie mit einem schwert oder einer lanze geführt!
z.B.: die Handkantenschläge sind so wie hiebe mit dem Schwert!
OSU
Gruß
DAHAKA
So ein Quatsch. Sobald eine Waffe ins Spiel kommt ändert sich das Kampfverhalten total.
Und die Übereinstimmung in schlag/stich/schnittbewegung zu sehen ist ja wohl zu banal. Biomechanik und Physik bleibt immer gleich
Die Taktiken und Prinzipien die beim Kanpf mit der Klinge zum Einsatz kommen sind andere als die im waffenlosen bzw. Stockkampf.
Kämpfe man mit dem Stock bzw. waffenlos, kommt man relativ schnell in den Infight.
Beim Kampf mit der Klinge versucht man den Infight dagegen möglichst zu vermeiden, da die Risiken getroffen zu werden unkalkulierbar sind. Von daher lassen sich die Prinzipien des Klingenkampfes auch nicht so ohen weiteres auf den waffenlosen kampf übertragen, die des Stockkampfes dagegen schon eher.
CSSD/SC Deutschland
04-11-2005, 10:33
Hallo,
meiner Meinung nach ist wichtig sich zu einigen von welchen Waffen man ausgeht.
Zudem gibt es waffenlose Stile die ( und selbst wenns in grauer Vorzeit war) von den bewaffnetet abstammen und es gibt waffenlose Stile, die von vorneherein immer schon waffenlos waren. Das ist ein großer Unterschied.
Es ist immer von Vorteil, wenn Konzepte gleich bleiben, ob mit oder ohne Waffe. Über eines muss man sich im klaren sein:
Die Vielfältigkeit und die Zahl der Varianten leidet im waffenlosen Bereich, wenn man nur den Techniken treu bleibt, die auch mit Waffen geführt werden können.
Was oft verkannt wird aber immens wichtig ist, ist die Tatsache, dass es eine klare Richtung und Hierarchie gibt, in der Konzepte angewendet werden. Es geht eben nur (ohne Verluste) von der Klinge zur Schusswaffe zum Stock zu leeren Händen.
Viele begehen den Fehler, vom Stock oder den leeren Händen zur Klinge zu übersetzen. Und das geht nun nicht. Oft werden da kleine Fehler im Training eingeschliffen, die nicht bemerkt werden. In der Realität kann das fatal enden.
Auf der anderen Seite limitiere ich meine Möglichkeiten im waffenlosen Bereich, wenn ich streng nach diesen Konzepten vorgehe und nur anwende, was ich auch mit einer Waffe tun könnte.
Insofern bin ich auch der Meinung, die oben genannte Aussage stimmt, allerdings mit der Einschränkung die ich angeführt habe.
Grüße
Florian
CSSD/SC Deutschland
04-11-2005, 10:33
Doppelpost, sorry.
@kannix: Das Kampfverhalten ändert sich - schon klar. Könnte aber ganz banal durch Feigheit oder größeres Risikobewusstsein erklärt werden - wo ist aber der tatsächliche Unterschied?
@Aguirre: Das würde in etwa wieder bedeuten, dass das Risikobewusstsein steigt. Denn im Infight ohne Waffen einen vernünftigen Haken abzubekommen ist genausoschwer zu verhindern wie ein Stich mit der Klinge - die Konsequenzen sind nur andere. Aber beide nicht gesund.:D
@CSSD: du weißt schon das sich das auf den erste Blick ein bisschen wie CSD Christopher Street Day) ließt?:D
Aber zu Deinem Beitrag: Wir gehen einfach mal von hieb und Stichwaffen beliebiger Länge aus.
Dein Argument, dass man sch beschränkt, wenn man nur waffenfähige Techniken im waffenlosen Kampf benutzt habe ich verstanden - was die Hierarchie angeht - das habe ich leider nicht verstanden. Kannst du das etwas genauer beschreiben?
@all: was einen wirklichen Unterschied darstellen könnte wäre vielleicht folgendes - mit einem Messer kann ich am ganzen Körper des Gegners mit nur einem Schnitt oder Stich Verletzungen herbeiführen, die Kampfentscheidend sind - das kann ich mit den Händen nicht realisieren.
Z.B. ich schlage jemanden mit der Faust auf die ausgestreckte Hand - Taktisch und Strategisch in bestimmten Situationen vielleicht sinnvoll.
Schneide ich aber die vorgestreckte Hand des Gegners wird es dazu führen, das die Hand des anderen nur noch eingeschränkt zu benutzen ist.
Der Unterschied könnte also darin liegen, dass ich mit der Waffe den kompletten Körper des Gegner als lohnenswerte Ziele definieren kann - ohne Waffe aber nicht - da muss man schon ein bisschen mehr wert auf lohnende Ziele legen.
++++Achtung Unsinn+++++
Mit einer Stichwaffe kann ich natürlich nicht so tolle Sachen machen wie Nervenpunkte treffen und den anderen lähmen - und ein Dimak geht auch nicht - der andere stirbt dann direkt und nicht erst nach einer Woche.:hammer:
++++Unsinn wieder vorbei+++++
@kannix: Das Kampfverhalten ändert sich - schon klar. Könnte aber ganz banal durch Feigheit oder größeres Risikobewusstsein erklärt werden - wo ist aber der tatsächliche Unterschied?
was für einen Unterschied braucht man noch:confused:
was für einen Unterschied braucht man noch:confused:
Bezogen auf dieses Argument vom Anfang:
"Die Prinzipen des Kampfes mit und ohne Waffen sind weitgehend übertragbar. Eine Waffe verschafft dir mehr Reichweite und die Fähigkeit, mit einem Schlag mehr Schaden anzurichten. (...)"
Geht es nicht so sehr um das Kampfverhalten sondern darum ob es Prinzipiell einen UNterschied zwischen Waffenlosen und waffenkampf gibt.
Für mich besteht er jetzt darin, dass ich mit der Waffe den ganzen Körper des Gegners attakieren kann und ohne Waffe damit nicht so gut fahre. Ob der Kampf sich aus Angst heraus ändert interessiert mich in diesem theoretischen Umfeld nicht.;)
was für einen Unterschied braucht man noch:confused:
Einen technischen Unterschied. Die Bezeichnung "Kampfverhalten" ist völlig vage. Vielleicht hast du das Wort nur ungeschickt gewählt, aber Kampfverhalten passiert im Kopf.
Beim Kampf mit der Klinge versucht man den Infight dagegen möglichst zu vermeiden, da die Risiken getroffen zu werden unkalkulierbar sind.
Infight oder nicht ist eine Frage der Taktik. Mittelalterliche Systeme gehen nahtlos in den Nahkampf über. Es gibt auch beim Säbelfechten den verdeckten (!) Messerangriff zum Hals.
Gruß
Bezogen auf dieses Argument vom Anfang:
"Die Prinzipen des Kampfes mit und ohne Waffen sind weitgehend übertragbar. Eine Waffe verschafft dir mehr Reichweite und die Fähigkeit, mit einem Schlag mehr Schaden anzurichten. (...)"
Geht es nicht so sehr um das Kampfverhalten sondern darum ob es Prinzipiell einen UNterschied zwischen Waffenlosen und waffenkampf gibt.
Für mich besteht er jetzt darin, dass ich mit der Waffe den ganzen Körper des Gegners attakieren kann und ohne Waffe damit nicht so gut fahre. Ob der Kampf sich aus Angst heraus ändert interessiert mich in diesem theoretischen Umfeld nicht.;)
Kapier ich überhaupt nicht. wenn ein Messer ins Spiel kommt kann ich gewisse Dinge nicht tun.Mit Messer will wohl keiner so gerne an den anderen ran, ohne dagegen sehr gern. Ein Fehler hat gravierendere Folgen. Die Prinzipien sind nicht mehr dieselben. Bei einem bewaffnetem Gegner gilt das Hauptaugenmerk der Waffe. DAvon nicht verletzt zu werden stellt eine weit größere Motivation als das Ziel den anderen zu treffen/verletzen.
Das ist "DER" Unterschied, der alles verändert. Man bewegts ich anders, man wählt andere Aktionen, Taktiken. Wieviel Unterschied kann es noch geben?
Bushido_85
04-11-2005, 12:31
@Kannix
jap, sehe ich genauso. schön dass ich mit meiner meinung nicht alleine da stehe.
im anderen thread habe ich schon ein wenig dazu geschrieben, lasse es hier aber erstmal, da es eh keinen sinn hat gasmann davon überzeugen zu wollen.
@topic
der kampf mit dem stock gleicht schon eher dem unbewaffneten kampf, aber die prinzipien lassen sich imo nicht 1:1 übertragen.
bei mir würd die Motivation liegen ihm die Waffenhände in den ***** zu schieben, mit seinen Eiern Frühstück zu spielen und dann noch zu kröhnenden Abschluss "Bordsteinbeißen" :teufling:
Ah Gasmann eben erstgelesen.
Also die technische Ausführung, das da selbe Gesetzmäßigkeiten gelten ist doch wohl offensichtlich. Was gibt es da zu diskutieren?
Gilt in China auch die schwerkraft?
Bei einem bewaffnetem Gegner gilt das Hauptaugenmerk der Waffe. DAvon nicht verletzt zu werden stellt eine weit größere Motivation als das Ziel den anderen zu treffen/verletzen.
Wunderbar und vielen Dank.
Ich versuche es kurz mal zusammenzufassen:
Der offensive Kampf mit der Waffe - unabhängig von der Frage ob auch der Gegner bewaffnet ist - gibt mir die Möglichkeit jeden Teil des Gegners als Sinnvolles Ziel zu sehen. Ob ich jetzt den Oberschenkel, die Finger oder den Rücken nehme - Ziele die sich durch Schlagen nicht so einfach verletzen lassen werden durch Waffen interessant.
Der defensive Kampf - Gegner bewaffnet, ich aber nicht - zwingt mich, mich zuallererst um die Waffe des Gegners zu kümmern. Kontrolle der Waffe ist wichtiger als das Treffen des Gegners.
(Obwohl es mir gar nicht um eine unbewaffnete Waffenabwehr ging;) )
Oder sollte man sich bei einem Kampf Waffe gegen Waffe auch eher um die Waffe kümmern? Das fänd ich dann wieder blödsinnig.
Ah Gasmann eben erstgelesen.
Also die technische Ausführung, das da selbe Gesetzmäßigkeiten gelten ist doch wohl offensichtlich. Was gibt es da zu diskutieren?
Gilt in China auch die schwerkraft?
Nein die brauchen die nicht die Kung Fu leute können fliegen!:D
Mit einem Messer in der Hand kann man mit wenig Kraftaufwand und enormer schnelligkeit jemanden schwer verletzen!
zb.: http://www.lions-den.de/Selbstverteidigung/Waffen/messerfilm.wmv
wie hier gezeigt
@Kannix
Bin völlig Deiner Meinung.
@Gasmann
Ohne Rüstung in den Infight gehen zu wollen, ist Selbstmord. Solltest Du mal im freien Sparring ausprobieren... ;)
Oder sollte man sich bei einem Kampf Waffe gegen Waffe auch eher um die Waffe kümmern? Das fänd ich dann wieder blödsinnig.
Aha, finde ich nicht. Bin wohl ein Schisser:(
Aha, finde ich nicht. Bin wohl ein Schisser:(
Edit - habe mich verlesen
Meine Frage ist einfach nur Interessehalber und ich formuliere neu:
In einem Kampf, in dem beide Gegner einen Stock haben - oder ein Schwert (jetzt gewählt wegen der Distanz) würdest Du / Ihr dann speziell den Schwertarm attackieren oder einfach alles was zu erreichen ist?
Meine eigene Meinung hierzu wäre, immer das nächstliegende anzugreifen - jede Verletzung meines Gegners kann mir nur nutzen.
ja gut, solange Du nicht seine WAffe abkriegst:)
ja gut, solange Du nicht seine WAffe abkriegst:)
Ist das nicht irgendwie immer das Problem mit den Waffen?:D
Nur mal so zur Erkärung: Beim Waffenkampf konzentriert man sich nicht auf die Waffe(n) des Gegners, sondern auf dessen Körperbewegungen. Es sind die Körperbewegungen, die bestimmen, was mit der Waffe passiert.
In einem Kampf, in dem beide Gegner einen Stock haben - oder ein Schwert (jetzt gewählt wegen der Distanz) würdest Du / Ihr dann speziell den Schwertarm attackieren oder einfach alles was zu erreichen ist?
Wenn der Gegner angreift, pariere ich mit einem Gegenhieb zu seinem Schwertarm. Das geht, weil die Waffe eine Verlängerung des Arms ist.
Nachdem das erledigt ist, ist seine Waffe vorbei und der nächste Hieb wird ihn hoffentlich töten. Kam sein Angriff von oben, gehe ich sofort auf den Hals. Kam sein Angriff von unten, schlitze ich ihm vorher (hoffentlich) noch den Bauch auf und erst der dritte Hieb geht zum Hals.
Das hat was mit der Position der Waffe zu tun.
Beim Stock geht das mit dem Aufschlitzen natürlich nicht, da sollte man eher auf den Kopf zielen.
Ohne Rüstung in den Infight gehen zu wollen, ist Selbstmord. Solltest Du mal im freien Sparring ausprobieren...
Und was mit den Leuten in den Fechtbüchern (auch aus Barock und Rokoko), die im Infight keine Rüstungen tragen? Alles Selbstmörder?
im anderen thread habe ich schon ein wenig dazu geschrieben, lasse es hier aber erstmal, da es eh keinen sinn hat gasmann davon überzeugen zu wollen.
Aber diskutieren können wir schon darüber... wie die P(r)o(fi)litiker bei Sabine Christiansen.
Gruß
Nur mal so zur Erkärung: Beim Waffenkampf konzentriert man sich nicht auf die Waffe(n) des Gegners, sondern auf dessen Körperbewegungen. Es sind die Körperbewegungen, die bestimmen, was mit der Waffe passiert.
Ja doll, also konzentriere ich mich indirekt doch auf die Waffe:confused:
Wie schon vorher angesprochen wurde: man muss ganz klar unterscheiden, welche Art von Waffe vorliegt. Kämpft man mit Stumpfwaffen gegeneinander, so ist eigentlich nur der Kopf ein relevantes Ziel, auf das der Druck zielt.
Treffer unterhalb des Halses, sprich Körper, Arme, Beine etc. sind nicht mannstoppend. Unter Adrenalin wird der Gegner Treffer in dem angesprochenen Bereich kaum merken, Kopftreffer auf jeden Fall (Licht aus!).
Bei einer Klingenwaffe ist es natürlich anders. Hier kann ich nicht sagen: "Ich stecke mal einen Treffer weg!" , denn dieser Treffer wird wahrscheinlich schwere Verletzungen mit mechanischer Beeinträchtigung des Körpers (Sehnen oder Muskelpartien durchtrennt) mit sich bringen. Trotzdem ist hier wieder zu unterscheiden zwischen kurzer und langer Klinge: eine kurze Klinge ist so schnell, dass ich bei einem Angriff des Gegners dessen Waffenarm attackieren und vielleicht sogar "funktionsuntüchtig" machen kann. Bei einer langen Klinge werden die Bewegungen (sprich Hiebe) größer, sodass bei einem Hieb meinerseits mein Körper abgedeckt wird, was bei einem gleichzeitigen Hieb des Gegners einen Block entstehen lässt. Eine Klinge wird nicht gezielt geblockt.Trotzdem geht der Druck auch hier primär in Richtung des Kopfes des Gegners (kürzeste Distanz).
Grundsätzlich lässt sich (zumindest in der FMA-Ecke) sagen: waffenlos ist auf Waffe übertragbar - vielleicht ändern sich die Konzepte (die Umsetzung), die Prinzipien jedoch bleiben gleich. Man wird mit einer Machete vielleicht geringfügig anders agieren, als mit einem Stock (mehr ziehende Hiebe, also Schnitte). Letztendlich ist es für den Trainierenden jedoch kein großer Unterschied, ob er die Bewegungen mit der leeren, offenen Hand oder mit irgendeinem Gegenstand (Stock, Klinge etc.) ausführt. Er muss sich nur im klaren sein, was er in der Hand hat und wie die Konzepte. vor allem aber Schrittarbeit und Distanz dem angepasst werden müssen.
Ich hoffe, es ist irgendwie verständlich geworden, was ich meine......:D
Gruß
CSSD/SC Deutschland
07-11-2005, 18:18
@CSSD: du weißt schon das sich das auf den erste Blick ein bisschen wie CSD Christopher Street Day) ließt?:D
Nein, das ist mir noch nicht aufgefallen,
und ich vermute mal, dass dies auch nie so beabsichtigt war.
Jetzt wo Du es gesagt hast, fällt es mir jedesmal auf.
Vielen herzlichen Dank!!!!!!!!!!!!! :(
- was die Hierarchie angeht - das habe ich leider nicht verstanden. Kannst du das etwas genauer beschreiben?
Ich meine damit nur, dass es eine Art Einbahnstrasse ist, in der die Konzepte verlaufen.
Gleichzeitig verzeihen die Waffen nach " oben" hin immerw eniger einen Fehler, sowohl beim getroffen werden, als auch bei der Anwendung, der Handhabung des Waffenführenden.
Eine Klinge ist sehr gefährlich. Sie ist spitz, und auch seitlicher Kontakt führt zu schweren Verletzungen, kurz: eine bloße Berührung richt aus, keine kraft, keine große Orientierung nötig. Einfach Waffe ausstrecken und berühren ist schon genug. Demenstsprechend schwierig ist die Abwehr, aber auch der Messeranwender muss aufpassen dass er sich nicht selbst verletzt. Gerade die ganzen " Fancy Moves" enden meist mit dem Selbstverletzen.
Eine Schusswaffe ist in der Nahdistanz ( und nur davon rede ich, denn sonst kann man die Waffenarten nicht so vergleichen) weniger gefährlich als eine Messer.
Im Grunde genommen ist sie nur ein spitzer Gegenstand. Eine Berührung nicht mit der ( wirklich kleinen) Front sondern mit allen anderen Seiten hat keinerlei Folgen. Nichtmal ein besonders tolles Schlaginstrument ist sie.
Als nächstes folgt der Stock: Berührung ( auch mit der Spitze) völlig zwecklos. Einzig und alleine durch Beschleunigung auf einem längerem Weg kann schaden entstehen, der aber nicht so riesig ist.
Als letztes die leeren Hände. Währden der Stock wenigstens noch hart ist, sind dies die Hände nicht, noch dazu sind sie schmerzempfindlich. Eine Berührung wird im allgemeinen nicht verletzen, von den richtigen Menschen sogar angenehm sein. Wirkung beim Schlag oder Stich ist eher gering.
Das ist jetzt alles vereinfacht, aber die Idee ist klar.
An dieser Hierarchie müssen sich die Konzepte orientieren und die Anwendungen sehr spezifisch darauf abgestimmt werden.
Die Nachteile bringen auch Vorteile: Einen Stock kann ich mit beiden Händen fassen wo ich will, hinter meinen freien Hand vorbeiziehen, auf meinem Körper abstützen....
Bei der Schusswaffe kann ich nicht vorne hin langen ( oder sollte man nicht...), die Seiten sind mehr oder weniger ok. Beim Messer lässt man besser die Finger weg bei allen Teilen, die nicht Griff sind.
Usw....
Aus diversen Missverständnissen und dem Befahren der Einbahnstrasse in die falsche Richtung ( und das kommt oft vor, sogar innerhalb eines ganzen Stils) können dann massive Probleme erwachsen, die oft im Training garnicht realisiert werden.
Ist das verständlicher ausgedrückt?
Grüße
Florian
Nein, das ist mir noch nicht aufgefallen,
und ich vermute mal, dass dies auch nie so beabsichtigt war.
Jetzt wo Du es gesagt hast, fällt es mir jedesmal auf.
Vielen herzlichen Dank!!!!!!!!!!!!! :(
:D Tja.... - das tut mir jetzt wirklich leid.... - so richtig:D :D
Ist das verständlicher ausgedrückt?
Ja, danke - stellt dann aber auch wieder einen Unterschied dar. Aber das hattest Du ja schon gesagt.
CSSD/SC Deutschland
07-11-2005, 20:39
Das es Dir leid tut glaube ich Dir - auch aufrichtig.... :D
Du hast recht, ich habe den Unterschied sehr deutlich hervorgehoben.
Meiner Meinung nach liegen aber in meinem Verständniss auch durchaus Gemeinsamkeiten.
Die entstehen dann, wenn der Anwneder sich bewußt macht, wo die grundlegenden Konzepte liegen, die mit der Waffen ausgeführt werden können, die am weitesten oben in der Hierarchie steht.
Denn diese Konzepte müssen ohne Gefahr für den Anwender und mit gutem Erfolg auch mit allen anderen Waffen oder ohne Waffen ausgeführt werden können.
Etwas arg primitiv dargestellt: Wenn ich mit der Klinge einen Angriff( z.B. eine 1 wie eine Ohrfeige) durch einen Konterschnitte (ebenfalls eine 1) abwehre, kann ich das mit Stock und leeren Händen tun. Und es sollte funktionieren, indem ich die gleiche Bewegung, die gleiche Schrittarbeit, das gleiche Timing und das gleiche Konzept nutze, mit oder ohne Klinge oder mit Stock.
Was also auf der einen Seite sicher Unterschiede darstellt, beinhaltet auf der anderen auch Gemeinsamkeiten.
Es hängt eben wieder von der Richtung der Einbahnhstrasse ab.
Ich denke, man muss nur vorsichtig sein, womit die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Konzepte begründet werden. Um logisch und konsitent zu argumentieren, sollten keine Faktoren wie Trefferwirkung oder Angst etc eine Rolle spielen, sondern nur Bewegunsmechanik und deratige Faktoren.
Deutlichist das oft nicht zu trennen.
Grüße
Florian
Etwas arg primitiv dargestellt: Wenn ich mit der Klinge einen Angriff( z.B. eine 1 wie eine Ohrfeige) durch einen Konterschnitte (ebenfalls eine 1) abwehre, kann ich das mit Stock und leeren Händen tun. Und es sollte funktionieren, indem ich die gleiche Bewegung, die gleiche Schrittarbeit, das gleiche Timing und das gleiche Konzept nutze, mit oder ohne Klinge oder mit Stock.
jupp - habe ich verstanden - nur mit der Effektivität hapert es bei Angriffen ohne Waffe zum Arm - möglich ist es aber - stimmt.
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