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malice
06-11-2005, 17:40
Was ist der Sinn von Philosophie?
Was ist der Sinn unserer Suche nach Gott, nach dem Grund, nach der Wahrheit?
Brauchen nicht bloß diese Menschen eine Weltanschauung, die so inhaltsleer sind, dass sie dringend einen größeren Rahmen brauchen?
Dalai Lama sagte: Der Westen braucht Buddha nicht, er hat Jesus. Warum folgen die Buddhisten, und alle anderen Suchenden, ihm nicht und kehren um zum Evangelium?
Warum gibt es nach solanger Zeit Philosophiegeschichte immernoch Krieg, Hass, Armut, Leid?
Ist der Mensch an sich zu doof, sich in seiner Einbettung in der Welt zu begreifen und die richtigen Lehren daraus zu ziehen und diese auch umzusetzen?
Was bringt das Sinnieren über die Welt, ohne greifbare Ergebnisse?
Würde das Fehlen einer Philosophie, das menschliche Gemüt ängstigen oder stärken?
Ist die Ursache des Leidens das Fehlen einer verbindlichen alles erklärenden Weltanschauung?
Was ist Leid? Was ist Weltanschauung?
Was ist Nichtsein? Bemessen wir Nichtsein nicht am Sein?
Warum machen wir uns darum Gedanken?
Warum gibt es ein Warum?
Sind wir glücklich, wenn wir keine Fragen mehr haben?
Ist das Einssein mit allem wirklich der beste seelische Zustand?
Ist die kindliche Unbedarftheit und das Uneinssein mit allem nicht viel angenehmer?
Macht Philosophie unser kindliches, freies Gemüt kaputt?
Ist Weltanschauung ein Gefängnis?
Lautet die beste Antwort auf philosophische Fragen nicht einfach: Leck mich am *****!?

wechselstrom
06-11-2005, 18:21
viele fragen ,ich probier mal so gut wie ich kann zu antworten:
philosophie ist meiner meinung nach einfach ein bereich von der menschlichen neugier,die auf größere dinge und aufs ganze gerichtet ist.der sinn von philosophie steckt einfach darin den menschen neue aufgaben zum nachdenken zu geben.
nebenbei ist es denke ich auch wichtig dass es philosophie gibt um fortschritte in unserer gesellschaft durchzusetzen. (z.B. es hätte nie die geschichtliche aufklärung gegeben,hätte der mensch nicht umgedacht)
dann religion,einfach "nur" ein unterbegriff der philosophie und damit genauso sinnvoll oder unsiing wie die ganze philosophie.
täte es ergebnisse geben,dann wär dieser bereich sofort nurnoch abgeschlossen und täte vieleicht in der schule gelehrt werden,täte aber keinen anderen mehr intresieren.
ohne philosophie täte es neue bereiche geben,die genauer untersucht werden,aber es täte dem menshc weder schaden noch stärken.
leid ist heutzutage in meinen augen eine teilweise eingebildete arroganz,die dem menschen sagt dass alles schlecht is und er alles ändern würde,könnte er es.
weltanschauung ist einfach unsere aufnahmefähigkeit,die bereits die filter die in unserem gehirn zweifellos vorhanden sind durchlaufen hatt.
nichtsein ist nur durch dass gegenteil deffinierbar,weil man keine informationen über die nichtexistenz von etwas erhält.
warum wir uns gedanken machen,liegt in der natur von menschen (evtl auch von tieren) .Man kann es als falsch und richtig ansehen (wir nehmen der evolution ihre macht aber handeln gleichzeitig auch wie es kommen musste ,da die evolution (gott ?) uns einen verstand gegeben hatt,etwas was sie/er vieleicht garnicht hatt)
es gibt dass warum,weil unser verstand nicht stark genug ist alles genau zu erklären.
wenn wir keine fragen mehr haben,geht dass glaub ich auf verstandliche inzucht zu,wobei der geist nichtmehr fähig wird selber etwas zu erschaffen sondern nurnoch sich etwas zu merken oder an bereits erschaffenen wegen weiterzuverarbeiten.
eins sein mit allem,kann sowohl traurig als auch glücklich machen,daran erkennt man ob es dem speziellen mensch guttut,aber grundsätzlich kann man dass nicht sagen.
ich denke kein bisschen,dass kinder weniger denken als erwachsene,im gegenteil,als erwachsener hatt man im leben schon viel öfters mit gekriegt dass es viel bequemer ist nichts zu tun.(wieviele erwachsene täten selber laufen lernen wollen wenn sie genausogut im kinderwagen geschoben werden können)
unser kindliches gemüt wird durch jede form von routine und bequemlichkeit kaputt gemacht.
weltanschauung ein gefängnis,solang man darin noch etwas entdecken kann,ist es eher ein labor,erst wenn langeweile und routine einkehrt wird es zum gefängnis.
wenn einem dieser teilbereich der menschlichen neugierde nicht gefällt sicher ^^

entshculdigung für rechtschreibfehler,buchstabendreher und fehlende groß und kleinschreibung ,aber ich glaub ich hab noch nie etwas als größere ,sinnlosere hürde betrachtet als dies (einshcließlich lateinuntericht !)

jkdberlin
06-11-2005, 18:29
Tja, letztendlich ist das ganze...Zeitverschwendung.
Der Mensch kann nur eine minimal-begrenzte Zeit ohne Nachdenken im Wachstadium sein...und da sich die meisten Menschen nicht andauernd mit lebenswichtigen Dingen beschäftigen (Nahrung, Vermehrung, Sicherheit) und darüber sinnieren, braucht dieser "Denkdruck" ein Ventil...;)

Grüsse

martin.schloeter
06-11-2005, 19:26
@Frank
Interessante Sichtweise.

@all
Aufgrund des "Übermaß an gedanklicher Musse" entdecken die meisten Menschen irgendwann dass sie ein Problem mit ihrer eigenen Sterblichkeit haben. Da entsteht dann die Frage "Nach dem Leben, dem Universum und den ganzen Rest". Religionen und Philosophie versuchen dieses Bedürfniss mit unterschiedlichen Vorgehensweisen zu behandeln.

Gruss

malice
06-11-2005, 19:35
Der Sinn der Philosophie ist also der Denkkraft einen Raum zu geben?

jkdberlin
06-11-2005, 19:46
Wäre das schlimm?

Grüsse

malice
06-11-2005, 19:58
nein

ich habe gerade angefangen, hier einen längeren Text zu schreiben - aber habe ihn wieder weggelöscht
es wäre eh bloß Geschwätz gewesen

jkdberlin
06-11-2005, 20:06
:cool:

Grüsse

Siddharta
10-11-2005, 02:44
Mein Freund.... du hast defenitiv zu viele fragen :D

ciao
sid

nickless
10-11-2005, 09:21
Das sind alles Fragen, die jeder für sich selbst beantworten muss. Wenn du ernsthaft einige Zeit darüber nachdenkst, wirst du eine antwort finden.

mariana
11-11-2005, 07:29
Die Philosophie denkt an sisch darüber nach ob alles einen Sinn macht und was diesen Sinn warum ausmacht.

Ich bin immer noch ganz hingerissen von Aristoteles' Antwort darauf in seiner Nicomachischen Ethik. Eine Freundin, deren Magisterfrage die Aktualität der aristotelischen Ethik beantworten sollte, brachte mich darauf.

Aristoteles fragt darin einfach, was sucht der Mensch.
Seine Antwort:
Das "beste Gut"!
Und das setzt er bald darauf (so nach zig Seiten, so etwa 100 :rolleyes: ) gleich mit "dem Guten"!

Und warum? Weil selbst ein Mörder (bei ihm ist es der Räuber), wenn er es sich aussuchen kann, "gut sein" will.
Poetik, behauptet er, dass ein Theaterstück den Menschen "rein wäscht", wodurch er geläutert, sein Leben angehen kann, auch sich ändern kann. Und dass selbst ein Bösewicht sich in einem Stück mit dem guten Helden identifiziert und mit ihm (und nicht mit dem später bestraften Bösewicht) leidet.]
Deshalb geht er nun davon aus, das der Mensch 'das Gute' sucht.

Aber wie kann man es finden, wenn nicht in sich selbst?
Man findet es in sich, weil man es im anderen findet!
Und hier kommt die Liebe ins Spiel. Damit begründet er gleichzeitig, warum, die Liebe das "höchste Gut" und gleichzeitig natürlich "das Gute" ist.

Der Mensch liebt das, was er an Gutem im anderen liebt, weshalb er dem geliebten Menschen Nahe sein will.
Damit liebt er aber auch sich selbst, weil dadurch, dass er den anderen liebt, der das Gute beinhaltet, liebt er das, was er gesucht hat: das Gute! Und das wiederum macht ihn auch zum guten [und für ihn selbst liebenswerten! - Anmerkung der Autorin, also von misch!:D ] Menschen.

Damit stellt er sich übrigens gegen die Philosophie seines Lehrers Platon. [Weshalb er wahrscheinlich auch solange damit gewartet hatte, bis der Gute unter der Erde war, bevor er seine eigenen Gedanken veröffentlichte.]
Platon geht nämlich davon aus, dass die wahre Liebe nur platonisch sein kann, weil sie den anderen zu reinen, schönen Gedanken befähigen kann, deshalb also auf keinen Fall zwischen Mann und Frau stattfinden kann. [War halt ein Kopfmensch, der Gute!- Anmerkung von misch! :D ]
Nun sagt sein Schüler Aristoteles, dass gerade, weil Mann und Frau in ihrer Liebe fast zu einer Einheit verschmelzen wollen, und der eine den anderen als die zuvor fehlende Hälfte empfindet, weil er das besitzt, was er für gut befindet [Schönheit, Ehrlichkeit,....- Anmerkung wieder Isch!:D ], ... sei das das "wahre" zu erstrebende "Gut".

Ist des ned schee?!:sport146: :engel_3:

Stand noch was mehr drin, ist aber lang her, seit ich es gelesen hab...

Ansonsten hab ich bei Philosophie meist das Gefühl, das sich die Vertreter einzelner Richtungen meist um Kleinigkeiten streiten, um Perspektiven manchmal nur, weshalb Aristoteles mein erklärter Held ist, sowie jeder Philosoph der fähig ist ethische Grundideen auf aktuelle Probleme anzuwenden.

Seit ich im Chor [Gregorianik by the way!- Anmerkung von misch!:D ] singe, bin ich neuerdings in der Kirche alle paar Wochen, wo ich die erstaunliche Entdeckung gemacht habe, dass die besten Predigten bisher die waren, die eine ethische Idee auf aktuelles Tagesgeschehen beziehen konnte und dem modernen Kirchgänger so eine Art Halt, oder Werkzeug, für seine eigenen Beurteilung, in die Hand gibt.
Der normale Alltag läuft schliesslich so ab, dass man von Nachrichten überschüttet wird und meist aufgrund der vielen unterschiedlichen Informationen und Meinungen und Ideen nebeneinander, nicht zu der Ruhe, zur Meditation, kommt, die man braucht, um einen Sachverhalt [I]ethisch zu beurteilen.

Jassy
15-11-2005, 11:27
Hat jemand von euch schon mal Sophis Welt gelesen?
Da steht ein toller Satz drin:
Wir alle leben auf einem Kaninchen, Kinder sind gan oben auf den Haarspitzen, alles ist neu, und sie sind super neugierig, wollen alles wissen und kennenlernen.
Doch je älter sie werden umso weniger fragen haben sie alles wird selbstverständlich und normal. Sie rutschen immer tiefer in das Fell des Kaninchen.
Philosophen, die nie aufgehört haben zu fragen, oder Menschen die Ihre Neugierde wieder gewonnen haben, klettern an den Haaren wieder hoch und sehen das Licht der Sonne. Sie kjommen zuz einer Erkenntnis.
Aber ich denke für jedem sieht diese Erkenntnis sieht für jeden Menschen anders aus. Jeder kommt seiner eigenenantwort immer näher. Das heißt nicht, das sie ewig gleich bleibt, oder dass man diese antworten überhaupt findet.
:D

mariana
15-11-2005, 20:43
Hat jemand von euch schon mal Sophis Welt gelesen?
Da steht ein toller Satz drin:
Wir alle leben auf einem Kaninchen, Kinder sind gan oben auf den Haarspitzen, alles ist neu, und sie sind super neugierig, wollen alles wissen und kennenlernen.
Doch je älter sie werden umso weniger fragen haben sie alles wird selbstverständlich und normal. Sie rutschen immer tiefer in das Fell des Kaninchen.
Philosophen, die nie aufgehört haben zu fragen, oder Menschen die Ihre Neugierde wieder gewonnen haben, klettern an den Haaren wieder hoch und sehen das Licht der Sonne. Sie kjommen zuz einer Erkenntnis.
Aber ich denke für jedem sieht diese Erkenntnis sieht für jeden Menschen anders aus. Jeder kommt seiner eigenenantwort immer näher. Das heißt nicht, das sie ewig gleich bleibt, oder dass man diese antworten überhaupt findet.
:D
in die selbe Bresche schlagen:

"Wer stetig strebend sich bemüht, den können wir erhören" das sagen die Engel, die Faust mit sich nehmen, der sogar einen Pakt mit den Teufel usf., um den Sinn der Welt zu verstehen....

und...

das Gleichnis mit den Talenten:
Der Diener der aus lauter Angst vor dem Leben und den Risiken das Geld vergräbt, Scheuklappen trägt und sich nicht müht, wird von seinem Herrn gestraft.


Sophies World ging mir nach den ersten 50 Seiten auf den Senkel.... ich hatte das Gefühl da hat mal einer wieder nur ein paar Philosophen aus ihren Gräbern und ihrer wohlverdienten Ruhe gezerrt... ein Zitat nach dem anderen..... und dann hab ich's auch noch nur auf Englisch, wobei das eher für die Konzentration förderlich ist, da man dann wirklich nur liest, wenn man aufnahmefähig ist und dann weniger drüber wech liest....

Ki. 102
07-12-2005, 12:54
Ich denke Philosophie hat eine Berechtigung.
Nehmen wir z.B. die Ethik: Mensch muss sich klar werden, was richtig und was falsch ist und sollte einen Maßstab haben. Da gibt es auch sehr vernünftige Überlegungen.
Und was haben die Philosophen der Aufklärung nicht geleistet, um die Religion in Ihre Schranken zu verweisen. Oder Nietzsche, der "Vollender des Atheismus" !
Aber in der Philosophie gibt es auch viel Unsinn, Geschwätz, das überhaupt nicht weiterhilft. Daher wohl das nicht immer so hohe Ansehen - zu Recht !

Philosophie sollte imho immer zwei Ziele verfolgen:
1. Wahrheit erkennen. (im Sinne von: Übereinstimmung mit der Realität)
2. Die beste Lösung für die betroffenen Menschen und ggf. Tiere finden.

Wenn das nicht der Fall ist, weg damit !
GRUß !!

justy
10-12-2005, 12:47
Aloha ihr Lieben,

da ich Philosophie studiere *duck* hier mal kurz eine semi-offizielle Antwort auf die Frage, was Philosophie eigentlich ist:

Philosophie in Abgrenzung zu Naturwissenschaften:

- Philosophie ist "veraltungsresistent" im Gegensatz zu NaWi beschäftigt sich ein Philosoph mit der gesamten Philosophiegeschichte und den gewonnenen Ergebnissen. Ein Physiker würde seine Zeit verschwenden, wenn er sich (zwecks Erkenntnisvermehrung) mit veralteten Theorien befassen würde.

-Philosophie beschäftigt sich (O-Ton Prof) mit den "fundamentalen Grundlagen menschlicher Selbstverständigung"

-Philosophie beschäftigt sich mit sich selbst

-Zur Philosophie gehören Paradigmen, sprich: der "Zeitgeist", die äußeren Umstände, das Lebensgefühl ist ausschlaggebend für die Thematik und die Art der Erkenntnisse. Ein Paradigma kann erst vollständig erfasst werden, wenn sich ein Wechsel ereignet hat (Mittelalter>Neuzeit als Beispiel)

Mein Senf:

Nicht jeder, der denkt, ist ein Philosph, aber wohl fast jeder trifft in seinem Leben auf Fragen, die nur durch philosophieren beantwortet werden können. Dafür ist die Philosophie meines Erachtens wichtig.

Das Lesen philosophischer Texte ist wie "denken mit einem fremden Gehirn",
die Auseinandersetzung mit den Ideen anderer schulen den Geist, ob Jeder eines Tages "seine" Philosophie findet, weiß ich nicht.




Was ist der Sinn unserer Suche nach Gott, nach dem Grund, nach der Wahrheit?

Ein spirituelles Bedürfnis, das wohl jeder Mensch irgendwo hat und die Tatsache, dass wir danach suchen können, sind die Gründe hierfür, ob es sinn macht :confused:


Brauchen nicht bloß diese Menschen eine Weltanschauung, die so inhaltsleer sind, dass sie dringend einen größeren Rahmen brauchen?


Denke ich nicht, an einer irgendwie gearteten Weltanschauung kommt Niemand vorbei. An einer Religion schon eher.


Dalai Lama sagte: Der Westen braucht Buddha nicht, er hat Jesus. Warum folgen die Buddhisten, und alle anderen Suchenden, ihm nicht und kehren um zum Evangelium?

Ich denke hier gehts es um die kulturellen Grundlagen... Jesus ist in unsere Kultur eingebettet, Buddha in die Östliche.


Warum gibt es nach solanger Zeit Philosophiegeschichte immernoch Krieg, Hass, Armut, Leid?
Ist der Mensch an sich zu doof, sich in seiner Einbettung in der Welt zu begreifen und die richtigen Lehren daraus zu ziehen und diese auch umzusetzen?

Weil der Mensch nunmal ein Mensch ist, man kann sich bewusst machen, dass man nicht perfekt ist, man kann aber nicht perfekt sein.



Was bringt das Sinnieren über die Welt, ohne greifbare Ergebnisse?

Nichts


Würde das Fehlen einer Philosophie, das menschliche Gemüt ängstigen oder stärken?

Ich denke, dass wir nicht dazu in der Lage sind, ohne zu leben, einfach nicht machbar, da müssten wir schon Tiere werden (was man durchaus als Glückszuwachs betrachten könnte).



Ist die kindliche Unbedarftheit und das Uneinssein mit allem nicht viel angenehmer?

Ich finde nicht, dass Kinder uneins sind.


Macht Philosophie unser kindliches, freies Gemüt kaputt?

Kommt drauf an, wenn man zynisch und nihilistisch ist (so wie Nietzsche zB) dann mit Sicherheit, einer der antiken Philosophen (und ich hab verplant, welcher) hat gesagt: Der Anfang aller Philosophie ist das Staunen. Klingt für mich nach dem Inbegriff des kindlichen Gemüts.


Ist Weltanschauung ein Gefängnis?

Wenn man sie zu einem Gefängnis macht- sicher, wenn man damit gesund umgeht und lernt, zu relativieren und zu überdenken ist sie eine Bereicherung.


Lautet die beste Antwort auf philosophische Fragen nicht einfach: Leck mich am *****!?

Ja, ganz sicher! :o

Liebe Grüße, Justy, die sich für ihren Roman entschuldigt :rolleyes:

mariana
10-12-2005, 18:11
Hi Mädels!




[...]

Mein Senf:

Nicht jeder, der denkt, ist ein Philosph, aber wohl fast jeder trifft in seinem Leben auf Fragen, die nur durch philosophieren beantwortet werden können. Dafür ist die Philosophie meines Erachtens wichtig.

Das Lesen philosophischer Texte ist wie "denken mit einem fremden Gehirn",
die Auseinandersetzung mit den Ideen anderer schulen den Geist, ob Jeder eines Tages "seine" Philosophie findet, weiß ich nicht.

Man denkt nicht NUR mit fremden Gehirnen. Um zu verstehen, muß man mehr leisten.
Fremde Ideen sind Anleitung und eine Abkürzung. Wenn der Mensch leben will, kann er sich nicht sein Leben lang Gedanken machen..... aber er will wissen wo er hin will und welchen Sinn es macht, da er letztendlich doch auf den Tod zusteuert.

@ malice:
Die Menschen sind nicht inhaltsleer. Es dauert nur ein Leben lang um auf dieselben Erkenntnisse nur eines einzigen Philosophen zu kommen, deshalb die Abkürzung. Der Hunger nach der Wahrheit erfüllt sie zumindest, sonst würden sie nicht suchen, nicht versuchen ihn zu stillen.



Ein spirituelles Bedürfnis, das wohl jeder Mensch irgendwo hat und die Tatsache, dass wir danach suchen können, sind die Gründe hierfür, ob es sinn macht :confused:
"Spirituelles Bedürfnis" ist schon Hammer, wenn man nicht sagt warum es ein Bedürfnis ist. Hunger und Durst sind Bedürfnisse.

Aber was macht ein "spirituelles Bedürfnis" zu einem ebensolchen Grundbedürfnis wie Hunger und Durst, die nach Erfüllung verlangen, und ebensowenig lange unterdrückt werden kann?

Ich würde sagen, dass der Mensch zu klären, vielleicht bis ins letzte zu verstehen sucht, warum er auf den Tod zusteuert.

Was macht dann den Sinn in diesem Leben?
Ja, den sucht er grad, und er staunt, was er dabei lernt...

Aber die Abwege....
Der Hunger nach diesem "Wissen" macht ihn dann auch leider auch empfänglich....
...und so funktioniert Gehirnwäsche:
Solange Menschen noch jung sind, sind sie umso empfänglicher nach (manchmal trügerischer) Sicherheit, die andere Menschen ihnen anbieten können in (vielleicht falscher) Gemeinschaft, um sie für ihre Ziele einzuspannen und die nicht das Wohl des Ihnen anvertrauten und vertrauenden Menschen suchen, sondern sie als mittel zum Zweck mißbrauchen können.
Und so kommt das, was wir dann das Böse nennen, weil in Gestalt von Tod und Verderben, in die Welt. Weil Menschen die Wahrheit suchen, um ihre Ängste zu verdrängen.

@ malice:
Der durchschnittliche Edenbürger braucht nun mal Zeit, um sich selbst in seiner Einbettung in der Welt zu begreifen.
Und der Weg dahin ist mit Irrwegen gepflastert und viele Netze, Fallen sind ausgelegt. [s. o.] Manche werden erst durch den Tod, vielleicht den schrecklich jungen erlöst. Vom Leben, der Suche, ... erlöst...



Denke ich nicht, an einer irgendwie gearteten Weltanschauung kommt Niemand vorbei. An einer Religion schon eher. Schöner Satz. Was soll er bedeuten?
Ich lese, das niemand an einer irgendwie gearteten Weltanschauung vorbei kommt. Und dann: nein, das denkst du ja nicht... :D ;) (Steht im Anfang.)
Aber 'Niemand' interessiert mich ja auch nicht. Also kommt 'jemand' an einer Weltanschauung vorbei? :D [ned bes sein, mußte einfach sein :D ;) ]



Ich denke hier gehts es um die kulturellen Grundlagen... Jesus ist in unsere Kultur eingebettet, Buddha in die Östliche.
Erstens dies. -Aber zweitens ist einfacher: vice versa gilt nämlich auch, dass:
"Der Osten braucht Jesus nicht, er hat Buddha."
Deshalb braucht weder der eine noch der andere, das "Evangelium" des anderen anzunehmen.




Weil der Mensch nunmal ein Mensch ist, man kann sich bewusst machen, dass man nicht perfekt ist, man kann aber nicht perfekt sein.
Der Mensch muss nicht perfekt sein. Er wird durch seine nicht-perfekt-sein zu dem Suchenden. Und erst die Hoffnung sie zu finden, die Wahrheit, macht sein Leben aus. Aber gerade die Suche gefährdet ihn auch.
Die Stücke von Erkenntnis, die du findest, schützen dich davor in die Netze derer zu gehen, für die du wirklich Nichts bist, solange du nicht ihren Interessen dienlich bist.
Das Philosophieren gibt nicht nur dem Tod Sinn, sondern auch dem Leben, was vielleicht wichtiger ist, weil der Mensch einfach nicht weiß, was ihn danach erwartet.




Macht Philosophie unser kindliches, freies Gemüt kaputt?
:)
Entschuldige, aber das freie kindliche und freie Gemüt ist auch eine philosophische Idee. Der Mensch im Natur - und Urzustand. Selbst die Indianer, die angeblich im Einklang mit der Natur lebten, brachten sie ebenfalls aus dem Gleichgewicht. Vielleicht noch nicht irreparabel, aber hätte man ihnen Zeit gelassen...

Der Mensch ist einfach dazu gemacht zu überleben.



Ich finde nicht, dass Kinder uneins sind.
Kommt drauf an von welchem Alter ihr sprecht, Kinders!
Das Kleinkind hat nie was 'gelernt' ausser sich und die Mutter und damit auch seine Welt als eins zu sehen.
Erst (oder schon) mit der ersten Erkenntnis des Kindes, das die Welt und seine Bedürfnisse [Hunger und Durst] nicht mit ihm eins sind, dadurch, dass die Befriedigung auf sich warten lässt, beginnt die Welt sich zu Spalten in ich und der Rest. [Wenn das nicht traumatisch ist:rolleyes: ]

Und was dann? Was hat das Kind uns voraus? Das Stadium zwischen Tier und erwachsenem Menschen? Wollen wir ihm das wünschen, weil wir dann schön glauben, dass es seine Unschuld hat in diesem Zustand und ihn auch behält?




Kommt drauf an, wenn man zynisch und nihilistisch ist (so wie Nietzsche zB) dann mit Sicherheit, einer der antiken Philosophen (und ich hab verplant, welcher) hat gesagt: Der Anfang aller Philosophie ist das Staunen. Klingt für mich nach dem Inbegriff des kindlichen Gemüts.
Von wem hast du das Nietzsche zynisch und nihilistisch ist???
Muß ich wirklich selber meine alten Schinken ausgraben und Nietzsche selber zitieren?
Das erste was du während des Studiums lernen solltest ist Primärtexte unvoreingenommen zu lesen!
Klar er hat gesagt "Gott ist tot!", aber als Interpret liest man etwas darüber hinaus, weil Nietzsche mehr geschrieben und gedacht hat als jemand irgendwann mal todessehnsüchtig oder morbide zitiert hat!

primo: schonmal was von "Der König ist tot! Es lebe der König!" gehört? Auch in der Philosophie gibt es kein Machtvakuum. Nitzsche hat sie mit seiner Philosophie gefüllt. Der Ausspruch "Gott ist tot" könnte also auch als Ironie gesehen werden.... fernab von zynisch. Und

segundo: hat er damit nicht das Nichts anstelle von Gott gesetzt. (Sondern sine Philosophie. Also auch nicht dieser Nihilismus wie er aller Orten gern [I]verstanden wird.

Nietzsche hat soweit ich weiß Aristoteles verehrt! Und von ihm und Platon hat er, dass die Philosophie der Religion entgegengestellt wird. Und selbst diese Überväter mussten 'sterben' damit Nietzsche seine eigenen Gedanken denken konnte.
Er kannte natürlich auch beider Zitate zum Staunen in der Philosophie. Und da ist es nicht das Staunen des Kindes, sondern das Staunen des Mannes der die Weisheit liebt, sie sucht.

...... aber ich drifte immer mehr OT:(


again @ malice:

Das sinnieren über die Welt bringt insofern was, als diejenigen, die sich dem mit Haut und Haaren verschreiben ihr Wissen lebendig halten. Der humanistische Geist, wie auch die Weisheit unserer Vorbilder -Gandhi, Mandela, Franz von Assissi,. ... oder wem-auch-immer- kam nicht einfach aus dem luftleeren Raum. Sie waren eingebettet in dies Wissen, die einen der östlichen, die anderen der westlichen Kultur. Und wir Depperten, die es nicht soweit bringen, sind [I]lebendige Überlieferer, Custoden, Wächter.



Wenn man sie zu einem Gefängnis macht- sicher, wenn man damit gesund umgeht und lernt, zu relativieren und zu überdenken ist sie eine Bereicherung.

Wahrheit und Weisheit lebt durch die Diskussion und im Disput und nicht im vorsichtigem Abwägen und weisem Kopfnicken.
Der Dalai Lama d. h. damit auch sein Glauben, hat auch überlebt, weil er in die Welt hinaus gegangen ist anstatt zuhaus zu sitzen und sich von den Chinesen seinerzeit einsperren zu lassen.





Lautet die beste Antwort auf philosophische Fragen nicht einfach: Leck mich am *****!?
Ja, ganz sicher! :o


Klaaaaaaaaaaaaaar!!!!:megalach:
Deshalb laber ich mir hier einen ab und riskiere selber kritisiert werden....:rotfltota




Liebe Grüße, Justy, die sich für ihren Roman entschuldigt :rolleyes:


@ all:
und ich entschuldige mich nicht für MEINEN Roman.... -wer bis hierher gelesen hat: IST SELBER SCHULD! :vogel: :kaffeetri

justy
10-12-2005, 21:16
Hi Mariana,


Man denkt nicht NUR mit fremden Gehirnen. Um zu verstehen, muß man mehr leisten.
Fremde Ideen sind Anleitung und eine Abkürzung. Wenn der Mensch leben will, kann er sich nicht sein Leben lang Gedanken machen..... aber er will wissen wo er hin will und welchen Sinn es macht, da er letztendlich doch auf den Tod zusteuert.

Ich schrieb extra, dass das Lesen von Texten so sei, nicht das philosophieren selbst- ich halte beides für notwendig, denn wer glaubt, Philosophie zu "machen" ohne sich mit dem, was vorher war auseinanderzusetzen, der redet meißt nur abgehobenes Zeug oder erfindet das Rad zum 2ten Mal. Natürlich ist die Phrase platt und stark einseitig, ich halte sie aber für ein brauchbares Bild (übrigens nicht von mir).


"Spirituelles Bedürfnis" ist schon Hammer, wenn man nicht sagt warum es ein Bedürfnis ist. Hunger und Durst sind Bedürfnisse.

Aber was macht ein "spirituelles Bedürfnis" zu einem ebensolchen Grundbedürfnis wie Hunger und Durst, die nach Erfüllung verlangen, und ebensowenig lange unterdrückt werden kann?

Ich würde sagen, dass der Mensch zu klären, vielleicht bis ins letzte zu verstehen sucht, warum er auf den Tod zusteuert.

Was macht dann den Sinn in diesem Leben?
Ja, den sucht er grad, und er staunt, was er dabei lernt...


Da hast Du doch glatt aus meinem Bedürfnis ein GRUNDbedürfnis gemacht ;)

Verstehe ich Dich richtig, dass Du die Wortwahl Bedürfnis für falsch hältst, dann aber erklärst, warum es dieses Bedürfnis gibt?


Schöner Satz. Was soll er bedeuten?
Ich lese, das niemand an einer irgendwie gearteten Weltanschauung vorbei kommt. Und dann: nein, das denkst du ja nicht... (Steht im Anfang.)
Aber 'Niemand' interessiert mich ja auch nicht. Also kommt 'jemand' an einer Weltanschauung vorbei? [ned bes sein, mußte einfach sein ]

;) wegen sowas werd ich doch nicht böse ^^

Gesprochen wäre es deutlicher, für einen Text ist es tatsächlich zu schräg, aber Du hast mich ja trotzdem verstanden.


Der Mensch muss nicht perfekt sein.

Volle Zustimmung, mit gings auch nur um die Frage, warum es trotz der ganzen klugen Ideen so viel Leid und Tod gibt...




Zitat von justy
Ich finde nicht, dass Kinder uneins sind.

Kommt drauf an von welchem Alter ihr sprecht, Kinders!
Das Kleinkind hat nie was 'gelernt' ausser sich und die Mutter und damit auch seine Welt als eins zu sehen.
Erst (oder schon) mit der ersten Erkenntnis des Kindes, das die Welt und seine Bedürfnisse [Hunger und Durst] nicht mit ihm eins sind, dadurch, dass die Befriedigung auf sich warten lässt, beginnt die Welt sich zu Spalten in ich und der Rest. [Wenn das nicht traumatisch ist ]

Und was dann? Was hat das Kind uns voraus? Das Stadium zwischen Tier und erwachsenem Menschen? Wollen wir ihm das wünschen, weil wir dann schön glauben, dass es seine Unschuld hat in diesem Zustand und ihn auch behält?

Das war keineswegs wertend gemeint und ich glaube auch nicht, dass es erstrebenswert ist, sein Leben in kindlicher Unschuld zu verbringen. Ich mag das "Kind-sein" nicht idealisieren, es ist sowohl kindlich-sein als auch kindisch-sein, es ist ein Teil von vielen und das ist schon ganz gut so, wenn Du mich fragst.

Das alter: Ich denke mal es geht hier tatsächlich um einen naiven, unbedarften Zustand, der nicht wirklich vom Alter abhängt.


Von wem hast du das Nietzsche zynisch und nihilistisch ist???

:D das habe ich aus meiner Klischee-Zauberkiste gezogen.

Nein, mal im Ernst: Ich habe durchaus schon Nietzsche gelesen, vielleicht nicht so viel, wie man von ihm lesen sollte, um wirklich mitreden zu können, aber dennoch genug, um ein paar Argumente für Zynismus und Nihilismus zu finden. Sein Menschenbild ist für mich von Spott geprägt, wir sind nichts als kluge Tiere, die das Denken erfunden haben, wir leben in ständiger Spannung etc. Die Diskussion passt nicht wirklich hierher, wir können sie gerne an anderer Stelle führen, ich sehe schon einige "negative" Tendenzen bei Nietzsche- genau dafür schätze ich seine Werke sehr, das was ich von ihm gelesen habe kam mir immer sehr unmittelbar vor... wir leben halt nicht im Wunderland. Außerdem liebe ich seine Sprache.



Das erste was du während des Studiums lernen solltest ist Primärtexte unvoreingenommen zu lesen!

Das habe ich schon gemerkt, trotzdem vielen Dank ^^


Wahrheit und Weisheit lebt durch die Diskussion und im Disput und nicht im vorsichtigem Abwägen und weisem Kopfnicken.
Der Dalai Lama d. h. damit auch sein Glauben, hat auch überlebt, weil er in die Welt hinaus gegangen ist anstatt zuhaus zu sitzen und sich von den Chinesen seinerzeit einsperren zu lassen.

Ich würde nie das Gegenteil behaupten :rolleyes:

Mariana,

ich denke, wir sind wirklich nicht weit voneinander entfernt, danke für Deine ausführlichen Antworten... tu mir nur bitte einen Gefallen und mach Dir nicht irgendein Bild von mir, anhand von ein paar Zeilen, die ich hier schreibe.

Liebe Grüße, Justy

jinkazama
10-12-2005, 23:57
kriegst du dann auch an job mit philosophie?

justy
11-12-2005, 01:07
Hi Xzibit,

nein, das sicher nicht, es sei denn, ich will an der Uni bleiben. Philo ist allerdings nur mein Nebenfach ;) also: Keine Sorge.

liebe Grüße, Justy

jinkazama
11-12-2005, 17:05
ja, klar - keine sorge :D

war nur aus interesse. wer bezahlt einen schon fürs philosophieren? außer halt du gründest deine eigene sekte, wie der wing chun-türke birol ***** :D

Ki. 102
21-12-2005, 11:29
Hi !
Ist der thread schon am Ende ?
Dann wäre das wohl ein Beispiel dafür, dass Philosophie außer ein bisschen mind-fuck nicht viel bietet ?!?

GRUß! :devil:

justy
21-12-2005, 12:31
Hi Ki. 102


Hi !
Ist der thread schon am Ende ?
Dann wäre das wohl ein Beispiel dafür, dass Philosophie außer ein bisschen mind-fuck nicht viel bietet ?!?

...oder auch einfach nur dafür, dass Jeder, der was dazu sagen wollte es schon gemacht hat :p

außerdem ist "ein bisschen mind-fuck" ja nicht unbedingt das Verkehrteste :D :cool:

liebe Grüße, Justy

daver x
21-12-2005, 13:22
...irgendwie fällt mir Senecas Zitat dazu ein...
"Facere docet philosophia, non diceere."
->handeln lehrt die Philosophie, nicht reden!....
ist glaub ich eine ganz gute antwort auf die frage

re:torte
21-12-2005, 13:52
Ist der Mensch an sich zu doof,


Ja, ist er.....
Die Kuh wählt seinen Metzger selbst aus.

Für mich ist Philosophie nicht das nachdenken über den Sinn der Welt.
Man sollte sich viel mehr damit beschäftigen welchen Sinn konkret das eigene Leben hat. Was mache ich hier? Will ich hier sein? usw.

Für mich ist Religion ein Mauseloch, in dem sich alle verkriechen, die vor der Wahrheit die Augen verschliesen. (Natürlich gibt es auch Christen, die den ganzen Tag gutes tun und nie ein schlechtes Wort über Ihre Lippen kommt).

Diese Form des Christen/Muslim ist leider doch eher selten anzutreffen. Beweise gibt es dafür ja genug.


Fazit: Glaub an dich, mach was aus deinem Leben und renne nicht einem Idol wie Jesus od. Kurt Cobaine od. Jim Morrisson hinterher. Keine Religion kann dich vor dem Tod retten, also finde dich doch damit ab.

Miyagi
21-12-2005, 14:07
Philosophie ist meiner Meinung nach wichtig, um die richtigen Fragen zu stellen, die hinterher von der Naturwissenschaft beantwortet werden (oder auch nicht), um festzustellen, ob Fragen so gestellt sind, dass sie an sich schon unlösbar sind und um später bewerten zu können, ob die gelieferten Lösungen wirklich in der Lage sind, das Problem zu lösen.
Ein gutes Beispiel ist hier die Philosophie des Geistes....die Suche nach dem phänomenalen Bewusstsein. Aus einer Mischung aus Neurobiologen und Philosophen, ergibt sich ein gutes Team, um das Problem anzugehen. In diesem Bereich können die einen nicht ohne die anderen.

mariana
18-02-2006, 08:58
Hatte keine Zeit den thread weiter zu verfolgen.... aber er ist ja zum Glück nicht ausgeartet....

@ daver x & re:torte:

das meinte ich z. B. mit Disput. Erst in der Auseinandersetzung mit dem Anderen kristallisiert sich Wahrheit oder Weisheit.

Beispielsweise ist z. B. unser Kopftuchthread hier im KKB so zu sehen. Viele verschiedene Meinungen, sogar Anfeindungen, aber alle haben versucht zu verstehen, was das Kopftuch ist. Es wurden Symbole differenziert (Kopftuch, Kreuz, usf.) und Philosophen (Aristoteles z. B. aktive und passive Toleranz) aus ihrer wohlverdienten Ruhe gezerrt und bemüht. Und auf dieser Diskussion fusste dann vielleicht sogar das konkrete Handeln einiger Boardmitglieder, ob sie nun das Kopftuch in ihrem Training oder ihrer Schule erlauben oder verbieten.

Philosophieren (oder "mind fuck", wie es hier schon genannt wurde... *kopfschüttel*) führt also im Grunde seines Wesens immer zum Handeln.


@ justy:

tja, das GRUNDbedürfnis musste sein, und ich hoffe, ich konnte auch verständlich machen, weshalb?!?
Im Grunde ist es dieses Bedürfnis nach Verstehen und einfachen Erklärungen (Weltbildern) die Jugendliche aller Farben in die Arme von Fanatikern (Nationalismus, Religionsfanatismus, ...) und falschen Heilsbringern treibt. -Und wem gefällt nicht, wenn man von jemand gesagt bekommt, dass man zu einer besonderen Gruppe, die eindeutig superior ...*hüstel*... ist, gehört? Und diese superirität kann man sich nur bewahren, wenn man alles inferiore ausmerzt, was man "ethisch" damit begründet, das der Andere, das/der Fremde, nur knapp über dem Tier oder auf derselben Ebene angesiedelt ist. Und dann noch ein bischen aktive Gehirnwäsche .... mit Strafe- und Belohnungs-"spielen"....

Letzteres ist deprimierend, das ein offenes Gemüt, das ein Jugendlicher hat, mit solchen ..... Driss zugeschüttet wird....
- Aber ich komme wieder vom Thema ab :o


Schönen Gruß!

mariana

sumbrada
18-02-2006, 13:06
Dalai Lama sagte: Der Westen braucht Buddha nicht, er hat Jesus. Warum folgen die Buddhisten, und alle anderen Suchenden, ihm nicht und kehren um zum Evangelium?

Jesus ist super, den gibts aber leider immer nur im Doppelpack mit Gott.


Alleine die Frage, warum man Philosophie braucht, ist ja schon philosophisch.
Es ist nur nicht mehr die Frage, nach dem Warum, sondern die Frage nach dem Warum des Warums...

Supersonic
18-02-2006, 13:18
Ich denke dass jede PHilosphische Frage die wir uns stellen und auf die wir dann (vielleicht) auch die Antwort finden uns in einer Entwicklung hilft, die niemals abgeschlossen werden kann, weil ich denke dass Stillstand gleichsam den Tot bedeutet (Wasser muss fliessen).
Streng gesehen denke ich dass es dabei nur nach vorne gehen kann,
weil irgendwann eine Erfahrung oder Lebensweise das Gedankengut prägt
und mann sich dann allein vom Gefühl her reifer fühlt
(z.B. wenn man sich alte Photos von sich selbst anguckt).
Manchmal muss man aber auch erst auf den Weg zurückfinden.
Ich weiss nicht ob ich mich heute noch einen Christen nennen darf,
aber an alle die die Bibel verurteilen:
könnt ihr gerne machen, verbrennt sie, zerreisst sie, schmeisst sie Weg,
aber lest vorher die Bergpredigt im neuen Testament! ;)
Veränderung ist gut, aber es kann nicht schaden sich an gewisse Prinzipien zu halten, eine art Kodex aufzustellen, bis man für sich selbst entscheidet bestimmte Punkte darin besser zu machen.
Das ist natürlich kein Schwur an sich selbst, sondern einfach eine (mal mehr mal weniger) locker gesehene Lebensweise.
Wer sich selbst treu bleibt wird sich auch irgendwann selbst finden und nur wer alles schonmal ausprobiert hat, hat gesehen was er sehen musste um zu wissen wer er ist :)
Also ich denke dass man in vielem einen Sinn für sich selbst findet, in dem eigentlich keiner geplant war, z.B. spezielle Situationen im Leben, Szenen in Filmen oder sogar der Text von Liedern die vermutlich nur für einen selbst sinn machen.
Nimm die Fische und vergiss das Netz!

Mc Duff
18-02-2006, 13:29
Ich kenn da so ein Sprichwort das zu dem Fred hier passt:

Philosophie ist der Versuch, das Unerklärbare, in das Unverständliche zu Übersetzten.

:D

mariana
25-02-2006, 01:49
Klar, solange es nur Fachidioten (ja, die gibt's da a) unter sich sind....

Ki. 102
01-03-2006, 14:27
Hi !
Philosophieren (oder "mind fuck", wie es hier schon genannt wurde... *kopfschüttel*) führt also im Grunde seines Wesens immer zum Handeln.Philosophieren ist weder gleichbedeutend mit "mind fuck" (Das war ich *!), noch führt es immer zum Handeln. Wenn Philosophieren sowas ist wie hier sarkastisch beschrieben: "Philosophie ist der Versuch, das Unerklärbare, in das Unverständliche zu Übersetzten." z.B.
Das mit dem "Mind Fuck" war zugegebenermaßen provokativ, aber m.E. nicht falsch. Kann eben sein.
"Die Philosophie" gibt es ja auch nicht. Sie ist unterteilt in verschiedene Disziplinen und diverse "Schulen". Ist auch Müll dabei.
Ansonsten bin ich ganz bei Dir. ;)
GRUß !!