Was ist Open-Mind-Combat? [Archiv]

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Pandora

06-11-2005, 20:08

Chris_B

07-11-2005, 08:46

Hallo :) ,

was genau ist Open-Mind-Combat?

Nachdem ich die Erklärungen auf der entsprechenden Homepage gelesen habe, blieben einige Fragen:

Wo liegen die Unterschiede zum Ju-Jutsu des DJJV e.V.? Diese Frage gilt insbesondere, wenn die Trainings- und Anwendungsausführung der Auffassungslinie des ehemaligen Techn. Direktors, Bernd H, folgt?

Weiterhin interessieren mich die Unterschiede zum JKD (hier Inosanto)?

:confused:

Vielleicht kann Christian direkt Stellung nehmen!?

Gruß

Lars :)

Hi Lars,

ich erklär erst mal wie das OMC entstanden ist. Da ich anscheinend ein nicht ganz einfacher Mensch bin, habe ich mich mit Jeffs EX-Freundin/Frau nicht verstanden. Der "Ton" in ihren Mails hat mir nicht gefallen und der Druck der aufgebaut wurde (immer richtige Kleidung tragen, Pflichtlehrgänge, ...) hat mir ebenfalls nicht gefallen. Ich war auf einigen Camps und wenn man 5 Tage trainiert, benötigt man ca. 6-10 T-Shirts. Ute Niendorf bestand darauf, dass jede Einheit in mit der richtigen Kleidung besucht wird, d.h. die Hose hat einen Patch, dann brauchst Du mal 3-5 Hosen die Woche + diese schwarzen Guro-T-Shirts.
Im JJ grüßen wir zum Bundesseminar ordnungsgemäß an und am Schluß ordnungsgemäß ab. In den anderen Einheiten, kannst Du je nach Referent auch andere Kleidung tragen.

Jeff und Johan halte ich persönlich für super Trainer, konnte jedoch mit dem ehwigen Gemecker von Ute nicht klarkommen.

Somit hat es ein Gespräch im Sommer 2004 zwischen Johan Skalberg, Jeff Espinous und mir gegeben. Wir einigten uns darauf, dass Johan in Zukunft mein Ansprechpartner ist. Somit war eigentlich alles geregelt. Jeff meinte dann allerdings, dass er mich seit Jahren beobachten würde. Er sagte "Du machst JKD (PFS), Luta-Livre, Ju-Jutsu, Kali, ... und hast Deine eigene Vorstellung vom Kampfsport entwickelt. Es wird Zeit, dass Du deinen eigenen Stil entwickelst. Du kannst gerne Manunog Guro in der IKAEF bleiben aber fang endlich an Du selbst zu sein und mach Dein eigenes Ding". Kritiker könnten nun sagen, dass ich herausgelobt wurde. Wie auch immer, ich bin dann vom Camp mit etwas Wehmut weggegangen und habe danach angefangen OMC zu entwickeln.
Mit PFS war es im übrigen ähnlich. Michael Grüner forderte eine gewisse Anzahl von IPTPs (die immer sehr gut waren). Diese kosteten 600 DM pro Wochenende. Die größe Gruppe war mal 10 Personen (was ein guter Verdienst für so ein WE ist). Die Teilnehmer waren in der Regel alle sehr gut (Karate-Nationalmannschaft, Thai-Box Weltkampfrichter,...). Die Krönung für mich war jedoch als Paul Vunak für einen Tag nach Deutschland kam und seine Intructors sehen wollte. Pro Instructor hat er 600 DM kassiert. 38! gab es damals. Nur 2 sind nicht hin. Einer davon war ich. Am gleichen Abend ist er dann noch nach England oder Schottland und hat dort das gleiche durchgezogen. Er hat´s halt geschafft!

Da ich aber ein absoluter Fan von PFS und auch FMA bin, jedoch keine Lust und auch keine Zeit habe, an den Pflichtveranstaltungen teilzunehmen oder mich schlecht behandeln zu lassen (Ute Niendorf), habe ich mein eigenes System gegründet. Auch um meinen eigenen Schülern im Verein eine Alternative zu bieten!

Worin unterscheidet es sich nun von Ju-Jutsu?

Bis vor Kurzem wollte ich noch die Fallschule und auch Würfe einbauen, was ich aber gelassen habe. Klar wird es kleinere Würfe wie z.B. den Fußfeger geben, ansonsten belasse ich aber die Werferei (Schulterwurf, Hüftfeger, Ausheber dem JJ oder dem Luta-Livre).

Ein großer Teil ist das Doppelstocktraining (Sinawali), auch wird Espada y daga vermittelt (Stock und Messer). Das Training Stock gegen Stock, sowie auch Messer gegen Messer nimmt ebenfalls einen großen Teil (im Gegensatz zu JJ) ein. Die Thematik "Trapping" halte ich für sehr wichtig und dieser Bereich ist mir im JJ nicht ausreichend vorhanden. Sportarten wie das JKD oder WT (auch andere Schreibweisen) haben hier ihre Stärke. Es gibt freie Anwendungsformen im Bereich Doppelstock gegen Doppelstock, Stock gegen Stock, Messer gegen Messer, ... (der Rest ist auch im JJ vorhanden). Weiterhin arbeite ich sehr viel mit Drills auch im Kali Sikaran (Kick-/Thai-Boxen) Bereich. Die Abwehrfolge im Dreierkontakt (Hubud) ist ein Übungsdrill (mit ca. 20 Variationen), der ab der ersten Phase vermittelt und danach Stück für Stück erweitert wird. Ein weiterer großer Teil ist das Pratzentraininig. Ab der ersten Phase wird der Anfänger ins Boxen (Panantukan) und später ins Kick-Boxen (Sikaran) eingeführt. Hier ist mir die Schritt- und Deckungsarbeit auch sehr wichtig.

Es wird jetzt sicher argumentiert werden, dass man doch alles ins JJ Training einbauen kann. Prinzipiell ist das wirklich so. Die Erfahrung hat mir jedoch gezeigt, dass im Prinzip (in der Regel) das trainiert wird, was man für eine Prüfung benötigt. Wenn´s bei anderen anders ist, habe ich damit wirklich kein Problem! Bei mir war das halt so.
Ich habe mich 4 Jahre um den Bereich "Senioren- und Behindertensport" im JJ Verband Baden gekümmert und für MICH festgestellt, dass das JJ-Programm nur schwer für ältere Menschen genutzt werden kann. Wenn Bandscheiben- und Knieprobleme vorliegen, fallen schon sehr viele Techniken des Prüfungsprogramms weg. Falltechniken möchte dieser Personenkreis auch nicht mehr so gerne machen, sodass dies auch wegfällt. Das Programm von Jeff (IKAEF) fand ich für einen Menschen mit Bewegungseinschränkungen ganz gut. Das ist meine Meinung zu dieser Thematik. Wenn ihr anderes darüber denkt, ist das für mich absolut Ok und finde es super wenn ihr Wege gefunden habt, wie ältere Menschen hier noch trainieren können.

Da ich seit ca. 22 Jahren JJ intensiv betreibe, habe ich nicht vor hier eine Konkurenz zum JJ aufzubauen und werde es auch weiter unterrichten (so lange es die Gesundheit zuläßt).

Mein Ziel ist es, dass man diese Sportart auch noch mit 80 machen kann. Gerade Leute mit Knie und Rückenproblemen sollen hier eine Sportart finden, die gut für die SV genutzt werden kann.
Im JJ wird das mit den Boden- und Wurftechniken schwierig. Ich selbst habe Athrose im Knie und habe große Probleme z.B. einen Schulterwurf zu werfen. Von daher entwickle ich auch eine Sportart für mich und meine sportliche Zukunft.

Was mache ich zur Zeit nicht:
Würfe
Falltechnik

keine Kleiderordnung
keine Verbandsgebühren
keine Pflichtlehrgänge (außer wenn jemand Prüfung machen möchte)

Mir geht es nicht darum andere Leute von irgendwelchen Sportarten abzuwerben. Wenn sich jemand für meine Ideen interessiert, kann er sich gerne an mich wenden. Spaß, Toleranz und Perfektion sind die Dinge, die für mich wichtig sind.

Ich hoffe, dass hat mal einen ersten Überblick gegeben. Sofern ich Zeit habe, versuche ich all Eure Fragen zu beantworten.

So long

Christian :)

www.open-mind-combat.com (diese Adresse wird im nächsten Jahr nur für OMC genutzt werden)

DerGroßer

07-11-2005, 10:11

Sry aber...alle hacken ständing auf uns arme Wing Chun Gemeinde ein und hier sieht man ganz deutlich, das es überall solche kommerz und politik scheisse gibt!

Chris_B

07-11-2005, 10:24

Sry aber...alle hacken ständing auf uns arme Wing Chun Gemeinde ein und hier sieht man ganz deutlich, das es überall solche kommerz und politik scheisse gibt!

Hi,

da hast Du leider recht. Im Prinzip hätte ich ja auch nichts dagegen, wenn dann irgendwann mal auf der Einnahmenseite auch mal was sehen könnte. Das ist leider in Deutschland mit dem Vereinssystem leider schwer möglich. Kernspecht hat es geschafft aber auch hier ließt man fast jeden Monat über Leute, die ihr eigenes Ding machen. In den USA ist das einfacher. Dort kannst Du als Kampfkünstler noch leben. In Deutschland kannst Du für ca. 10 Euro fast alles lernen. Wie willst Du da als Schulleiter davon leben? Das geht oft nur mit einem Kraftstudio in Verbindung mit allem was gerade im Fitnessbereich modern ist. Die Schulen die ich kenne, können gerade so existieren (mag im WT (auch andere schreibweisen) vielleicht noch anders sein).

So long

Christian :)

P.S. Bei mir wird es keine Socken mit WT drauf geben :)

FrAgGlE

07-11-2005, 10:38

Chris_B

07-11-2005, 10:46

Wir hatten uns ja mal kurz unterhalten... Ich denke, Du bist auf dem besten Weg;)

Letztendlich ist jeder Sportler, Kämpfer, Kampfkünstler, etc. individuell. Nach längerer Zeit sollte man seinen eigenen Charakter hervorheben bzw. weiterentwickeln.
Viele möchten eine "Kopie" Ihrer Vorbilder oder Meister werden, was ich für unmöglich halte. Gerade wenn man stiloffen trainiert und mehrere Gesichtspunkte bzw. Systeme kennenlernt.

Gruß Fraggle :)

Wann bist Du denn mal wieder im Rhein-Main-Gebiet. LU ist ja eine halbe Weltreise von Hanau:ups:

Hi FrAgGIE,

war echt super, dass ich Dich am Wochenende mal persönlich kennengelernt habe. Das ist immer was anders als nur diese Postings.

Ich denke, dass Du mich durch unser Gespräch besser kennengelernt hast und ich hoffe, dass ich "auf dem Boden bleibe" und nicht abhebe.

Von Hanau nach Lu sind es ca. 120 km. Das ist schon ein Stück. Bisher habe ich im Frankfurter Raum für 2006 keine Termine. Wenn Du die Möglichkeit hast, komme ich aber gerne mal vorbei und halte einen Lehrgang im Bereich OMC. Auch werde ich für 2006 Lehrgänge in Ludwigshafen anbieten und informiere Dich auch gerne direkt.

Falls jemand von mir über OMC Lehrgänge informiert werden will, soll er mir bitte kurz eine Mail nach Braun_Christian@gmx.de schicken, dann fünge ich die Adresse in einen Verteiler ein. Die Mails schicke ich immer über Blindcopy, damit die Adressen vertraulich bleiben. Die gebe ich auch nicht weiter!

So long

Christian :)

Pandora

07-11-2005, 17:10

@Chris-B: danke für die ausführliche Antwort. :)

Die geschilderten Praktiken von P.V. höre ich so nicht zum ersten mal. Der Sachverhalt bei Jeff ist vorstellbar, da menschlich.
Hast Du eine Verbindung/Vita zum Kenpokan in Hannover?

Sonst zunächst keine weiteren Fragen durch mich. Werde bei Gelegenheit ein OMC-Seminar besuchen, um mich fortzubilden. :cool2:

Gruß

Lars

FrAgGlE

09-11-2005, 02:05

Wenn Du die Möglichkeit hast, komme ich aber gerne mal vorbei und halte einen Lehrgang im Bereich OMC. Auch werde ich für 2006 Lehrgänge in Ludwigshafen anbieten und informiere Dich auch gerne direkt.

Das Jahr 2006 ist ja noch lang :D
Ich muss mal schauen, was ich machen kann. Interesse hätte ich schon.

Ansonsten werde ich wohl die Reise nach LU aufnehmen :ups: und dort mal einen Lehrgang besuchen

Gruß Fraggle :cool:

domi81

21-11-2005, 15:06

Chris_B

21-11-2005, 15:13

120km? Was soll ich denn da sagen? Selbst wenn ich noch nicht auf nem Lehrgang vom Christian war ;) und jetz in München ne gute Kombi gefunden hab, so dass ich die nächste Zeit wohl mal Lehrgänge hinten an stellen werd.

Hi Domi81,

ich habs jetzt ein paar mal gelesen, werde aber nicht schlau daraus. Was willst Du damit sagen? :-)

So long

soto-deshi

24-11-2006, 14:01

ich habe das Buch von Christian Braun-Sensei gelesen. Auch die Bücher über Ju-Jutsu. Ich denke Christian bringt das Thema gut rüber. Zum Buch Stickfighting,gute Erläuterungen zu klaren und deutlichen Fotos. Da ich mal Combat-Arnis gemacht habe, sind die Techniken für mich nachvollziehbar.

Budo-Schule, da muss ein Sensei mehr unterrichten als nur die Techniken seines System. Im Aikido als Bewegungskunst wird da viel auf die geistigen Hintergründe des System eingegangen. Natürlich ist Aikido nur nach sehr langem Studium als Selbstverteidigung eventuell einsetzbar.
Ju-Jutsu lehrt da mehr kurze, schnelle Techniken, da kann ich mich vielleicht schon nach einem Jahr, damit verteidigen. Aber ich vermisse etwas den Bezug auf das DO. Auch im Ju-Jutsu sollte dieser Aspekt der japanischen Kampfkünste nicht vergessen werden.
Ich verweise auf das Buch: Zen in den Kampfkünsten Japans,Taisen Deshimaru Rosi.
Im Sport gibt es das Elemt der Zeit. In den Kampfkünsten gibt es nur den Augenblick.:)