Vollständige Version anzeigen : Wie unterscheidet sich Krav Maga von JKD/PFS?
Kalisilat
10-11-2005, 13:40
Hallo Leute
Gibt es von Euch Leute welche JKD (PFS) und Krav Maga trainiert haben? Gibt es grosse Unterschiede? Wenn ja, welche denn?
Beide Systeme gelten ja als sehr funktionell? (Mir geht es nicht darum welches System "besser" ist).:thx:
Habe gehört, dass KM noch weniger Techniken haben soll als JKD. Diese aber so oft wiederholt werden würden bis man sie im schlaf beherrsche.
Kalisilat
11-11-2005, 08:58
ADoGG
Ich bin davon überzogen das Dan Inosantos JKD sehr viele Techniken beinhaltet welche nicht zwingend der reinen SV dienen. Es ist nett wenn man sie kennt, aber vieles ist nur ein Sahnehäubchen auf einem Kuchen.
Vielleicht geht das KM ja Richtung PFS (Progressive Fighting Systems), welches ja eine "abgespeckte" Version des JKD und des Kalis ist?
ich habe beides gemacht, kann aber nur für das "original" km und nicht für das maor und alle anderen sprechen. persönlich kann ich aber sagen, dass sie sich wunderbar ergänzen.
unterschiede:
im pfs gibt es keine waffenlose verteidigung gegen messer, pistole usw.
pfs hat ein wesentlich größeres technikarsenal und ist weniger statisch als das krav maga - es werden im pfs, zumindest wars bei mir so, keine standardsituationen wie "er würgt dich von hinten" eingeschliffen, sondern eher ein konzept gelehrt, das in sich verändert und angepasst werden kann. das ist für anfänger vielleicht zuviel am anfang.
im pfs sind elemente aus philippinischen und chinesischen systemen drinnen, im krav maga eher japanische (vielleicht irre ich mich da, aber maor macht ja auch karate) und boxkombis. im pfs es gibt trapping (aus dem waffenlosen kali, vt und jkd) im krav maga nicht. im km gibt es auch die kettenfausstöße nicht, die ich sehr mag (im pfs werden sie aber anders gemacht als im wt, kurz und kraftvoll).
was ich am pfs sehr geschätzt habe, ist das konzept, über die distanzen vom entry bis zum kopfstoß den druck immer aufrecht zu erhalten. das krav maga bietet zusätzlich techniken, die zumindest theoretisch gegen waffenangriffe, eine chance bieten können. krav maga ist sicher noch eine spur schnörkelloser und abgespeckter als das pfs.
aber: die waffenlosen techniken gegen messer und co. helfen vielleicht gegen einen süchtigen, der dich mit einem messer bedroht und keine ahnung davon und zusätzlich mehr angst hat als du, aber gegen jemand, der auch nur ein bisschen mit der waffe umgehen kann, ist es schwer. ich habe einmal mit einem messerspezialisten trainiert und NICHTS hat funktioniert.
wenn du noch fragen hast, nur zu
im pfs gibt es keine waffenlose verteidigung gegen messer, pistole usw.
Komisch, ich trainier auch PFS und bi uns gibts das :p
ja kann sein, wir haben es ein bisschen gemacht, aber lang nicht so schwerpunktmässig wie im km. aber im pfs gibt es ja auch unter den verschiedenen lehrern große unterschiede
Jun Fan - PFS
25-11-2005, 14:47
Komisch, ich trainier auch PFS und bi uns gibts das :p
Spätestens seit Hank Hayes! ;)
Ich würde sagen, dass sich die Systeme nicht unbedingt ergänzen.
Beim PFS hast Du die Philosophie "Intercepten, Druck machen, Abschießen" (ganz JKD eben). Im Gegensatz dazu im KM die Strategie "weg von der Gefahr". Das passt offensichtlich nicht wirklich.
Klar technisch, bzw. für die Trainingsmethodig ergänzt sich fast alles, somit auch KM und PFS. Allerdings als Vorbereitung auf eine etwaige SV-Situation, in der du trainierte Automatismen ablaufen lassen musst, passen die beiden eher nicht zusammen.
Dr. Ralf
30-11-2005, 08:26
Beim PFS hast Du die Philosophie "Intercepten, Druck machen, Abschießen" (ganz JKD eben). Im Gegensatz dazu im KM die Strategie "weg von der Gefahr". Das passt offensichtlich nicht wirklich.
Die Beschreibung trifft KM nicht richtig. Es gibt im KM nicht die einzig wahre Strategie, sondern die Strategie hängt von den Vorbedingungen ab. Wenn man überraschend attackiert wird, oder genügend Raum evtl. zur Flucht vorhanden ist, dann ist die Strategie weg von der Gefahr durchaus die relevante Vorgehensweise zumal dies häufig schon instinktiv passiert. Die Vorgehensweise gilt gerade auch dann, wenn ich noch nicht realisieren kann, inwieweit mein Gegenüber bewaffnet ist oder nicht.
Kann ich aber der Gewalt nicht ausweichen z.B. aus räumlichen Gründen, dann ist es durchaus Ziel des KM die Ursache der Gewalt so schnell wie möglich auszuschalten. D.h. z.B. Direktkonter bzw. Gleichzeitigkeit oder zeitnahes Vorgehen beim Abwehren und Angriff, an den Mann rangehen, fixieren oder immobilisieren und dabei gleichzeitig attackieren.
Ich denke im letzten Bereich dürften die Grundkonzepte nicht so massiv verschieden sein.
Gruß Ralf
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