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Vollständige Version anzeigen : Hapkido Buch von C. Bülow



Alex25
14-11-2005, 23:32
Hallo,

hat einer das Buch http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/383340776X/qid=1132010931/sr=2-1/ref=sr_2_11_1/302-0095366-9998407
und wie ist es , welcher Stiel wird da beschrieben

Danke

Alfons Heck
16-11-2005, 15:49
welcher Stiel wird da beschrieben
http://www.worldhapkidofederation.com/
von Meister Kwang Sik Myung.

Budo-Bodo
17-11-2005, 11:13
Hallo Alfons,

und, kennst du das Buch? Ich habe es mir auch gekauft, als ich im Sommer in D-Land war, aber ich bin noch nicht dazu gekommen, darin herumzuschmökern.

Gruß

BB.

Alfons Heck
18-11-2005, 20:53
und, kennst du das Buch?
Ja.

Budo-Bodo
19-11-2005, 05:25
:gruebel: Ach so.

Und, wie findest du es -- verglichen mit anderer Hapkido-Literatur?

Alfons Heck
20-11-2005, 13:07
Und, wie findest du es
Augen auf und in mein Bücherregal schauen :troete:



verglichen mit anderer Hapkido-Literatur?
Liegt so im üblichen Rahmen. Es wird einiges zum Umfeld erzählt und dann gibt es Bilder(folgen) zu ausgewählten Techniken.
Insgesamt ist es was für Sammler und Leute die seiner Schule angehören.

Budo-Bodo
20-11-2005, 13:55
Hmmm ... :gruebel:

Und was ist der *übliche* Rahmen? Viel Hapkido-Literatur scheint es ja im Deutschsprachigen nicht zu geben, wie eine schnelle Suche hier im Forum ergab: http://www.kampfkunst-board.info/forum/f13/buecher-hapkido-1864/?highlight=Hapkido+Literatur Dort ist nur englischsprachige Literatur angegeben, wobei drei der vier dort vorgestellten Bücher aus der gleichen Schule wie das Bülow-Buch stammen -- wenn da mal nicht wieder jemand von anderen abgeschrieben hat ... :biggrinan
Und das vierte Buch ist in Deutschland nicht erhältlich. (Immer noch nicht?)

Ich persönlich kennen sonst nur noch das Buch von Scott Shaw, das aber nur die allerblutigsten der Anfänger informativ finden dürften.

Gruß

BB.

Alfons Heck
22-11-2005, 13:28
Hier findest Du eine gute Übersicht von HKD Literatur:) (http://www.hapkido-info.net/html/hapkido_buecher_de.html)
Also es gibt ein paar einleitende Kapitel über Korea die Sprache und Kultur. Dann folgen eben Bilder und Text.

Was erwartest Du von so einem Buch?

Budo-Bodo
17-01-2006, 14:46
Hallo zusammen,

so, inzwischen habe ich das Buch gelesen und finde es zusammengefasst gesagt SCHLECHT!

Genauer:

Die Einleitung ueber Korea, seine Sprache und Kultur haette sich der Autor sparen koennen, sie ist viel zu kurz, um informativ zu sein, und er ueberlaesst den behaupteten Zusammenhang zwischen koreanischer Kultur und Hapkido ganz dem Kombinationstalent des Lesers.

Seine HKD-Entstehungsgeschichte ist fuer die Muelltonne -- er deklariert exakt dieselben Fundstuecke zu HKD-Vorlaeufern, die die TKD-Gemeinde in ihren fantastischen Legenden fuer sich in Anspruch nimmt: die Goguryeo-Grabkammern, die Sokkuram-Waechterstatuen, die Hwarang und natuerlich das Buch "Muje Dobo Tongji" (S. 276). Auszuege:

"Bei besonderen Anlaessen ... fuehrten die Hwarangs zahlreiche koreanische Sportarten ... sowie Selbstverteidigungsformen des heutigen Hapkido vor."

"In Korea entwickelte Choi [Yong-sul] die heutige Grundform des Hapkido, indem er bestimmte Hand- und Fusstechniken des koreanischen Tae-Kyon (aus dem sich schwerpunktmaessig das heutige Taekwondo entwickelt hat) und des buddhistischen Bulkyo-Mu-Sul mit seinem [bei Takeda in Japan] erlernten Kampfstil kombinierte."
Dazu eine peinlich falsche Bildunterschrift -- er betitelt das beruehmte Ssireum- und Taekkyon-Bild (etwa auf http://de.wikipedia.org/wiki/Taekkyon) mit "Altertuemliche Kaempfe der Hwarangs" -- und viele angeberische Poserfotos des Autors vor koreanischen Tempeln und mit koreanischen Meistern, spaeter im Buch auch vor dem Kukkiwon. Da kommt einem oefters die Frage in den Sinn, ob das ein Buch ueber die Urlaubsreisen des Autors ist oder eins, in dem erklaert wird, was Hapkido ist und wie es funktioniert.

In drei Diagrammen wird ohne weitere Erklaerungen die "Entwicklung der ("harten", z.B. TKD, und "weichen", z.B. HKD, sowie insgesamt) koreanischen Kampfkuenste im Ueberblick" skizziert, was zunaechst wie ein guter Versuch aussieht, im Detail aber erschreckende Fehler offenbart, und die insgesamt weitaus mehr Fragen aufwerfen als beantworten. Dann folgen einige nicht kommentierte Fotos der beruehmt-beruechtigten TKD-Fuehrer und aus dem TKD-Museum des Kukkiwon -- was soll das (und das Kukkiwon-Posing-Foto weiter hinten im Buch) in einem HKD-Buch bezwecken?

Die Erklaerung der HKD-Prinzipien Kreis und Wasser -- OK, aber es wird suggeriert, dass wer diese Prinzipien perfekt beherrscht, sich "in fast jeder Angriffssituation behaupten" kann -- schoen waer`s. Darauf folgt wieder ein Diagramm (und mehrere aehnliche an spaeteren Stellen) mit "Hapkidotechniken im Ueberblick" -- verwirrend, nichtssagend, Muell. Weit ausfuehrlicher wird dagegen am Ende des Buches eine Grundform des "Buelow Hapkido" (sic!) beschrieben -- vielleicht sollte das ganze Buch urspruenglich einmal "Buelow Hapkido" heissen?

Peinlich genau wird uebrigens die korrekte Anordnung der verschiedenen Flaggen und die Aufstellung im Dojang vorgeschrieben -- wo soviel Wert auf die Form gelegt wird, schleicht sich leicht der Verdacht ein, dass das durch Maengeln in der Substanz kompensiert wird.

Dies zusammen mit den beispielhaften minutioesen Auflistungen des Trainingsablaufs (fuer Fortgeschrittene und Anfaenger) sowie dem Schlusskapitel ueber die "Hapkido-Pruefung" sehen mehr nach uebertriebenem Kontrollzwang aus, als dass sie interessante Informationen beinhalten.

Den Hauptteil des Buches bilden die abfotografierten Techniken -- im Grossen und Ganzen OK, soll erst mal einer besser machen, ich will das gar nicht an sich schlecht reden. ABER ...
* ... wenn die Fotos schon schwarz-weiss sind, sollten die Darsteller nicht immer schwarze Anzuege tragen, denn dann erkennt man viele Details nicht mehr.
* ... bei manchen Fotoserien ist die Reihenfolge durcheinander; wer die Technik nicht schon kennt und das durchschaut, wird vollends verwirrt.
* ... das Koennen des Autors in allen Ehren, aber es waere fuers Auge abwechslungsreicher, wenn oefters mal andere Leute zu sehen waeren. Oder hat "Meister" Buelow etwa keine talentierten SchuelerInnen? :D
* ... die Auswahl der Techniken ist manchmal, besonders gegen bewaffnete Angriffe und bei spektakulaeren Sprungtritt-, Beinblock-, Wurf- und Scherentechniken sowie Bloecken gegen Trittangriffe, zweifelhaft, es wird auf diverse Gefahren und Nachteile nicht oder zu wenig eingegengen.
* ... vereinzelt ist die Technikauswahl geradezu laecherlich, etwa, wenn einem Messerangreifer schlicht der zufaellig vorhandene Stuhl ueber die Ruebe gezogen wird, oder bei der Abwehr von zwei gleichzeitigen Angriffen, oder bei der Abwehr eines Schwertangriffs.
* ... die Pistolenabwehr wird zu blauaeugig beschrieben -- in einer echten Situation waere man viel zu aufgeregt, um eine saubere und exakte Technik hinzukriegen. Die beste Abwehrmassnahme hier wird gar nicht erwaehnt: dem Gangster seine Kohle, Autoschluessel und Brillianten geben und dafuer am Leben bleiben.

Inmitten dieser Technikfotos findet sich uebrigens ploetzlich ein laengerer Text mit grundlegenden HKD-Ueberlegungen, die sicherlich am Anfang des Buches besser aufgehoben waeren.

Die Technikserien machen den Schwerpunkt des Buches aus, und vielleicht wuerde es sich alleine deswegen lohnen -- wenn man die Techniken nicht schon kennen wuerde. Es handelt sich dabei hauptsaechlich um eher grundlegende Anfaengertechniken, die man mit den ersten paar HKD-Graduierungen koennen sollte. Und als reines "Nachschlagewerk" fuer Techniken beinhaltet es mir zuwenig Erklaerungen und zu undetaillierte Fotos. So stellt sich die Frage, fuer wen das Buch eigentlich geschrieben wurde.

Die Lektuere erzeugt aufgrund zahlreicher -- zu vieler -- Schreibfehler einen schlechten Nachgeschmack. Nichts gegen Schreibfehler an sich, die kommen nun mal vor, aber fuer ein Buchprojekt sollte man sich sein Manuskript vorher von (mindestens) einem Experten auf Schreibfehler hin durchsehen lassen.

Soweit meine ganz subjektive Meinung zu diesem Buch. Andere Meinungen sind willkommen, und wer das Buch unbedingt haben moechte, soll es sich ruhig kaufen.

Gruss

BB.

Alfons Heck
22-01-2006, 13:35
Hi,
das ist ja ein totaler Verriß.


Diagramm mit "Hapkidotechniken im Ueberblick" -- verwirrend, nichtssagend, Muell.
Halt aus Chois TKD-Buch abgekupfert.



Weit ausfuehrlicher wird dagegen am Ende des Buches eine Grundform des "Buelow Hapkido" (sic!) beschrieben --
Also da frage ich mich...das ist eine Form(Hyong)? :ups: :confused: :ups:
Ich würde es als Einschrittkampf in vier Himmelsrichtungen bezeichnen.



Peinlich genau wird uebrigens die korrekte Anordnung der verschiedenen Flaggen und die Aufstellung im Dojang vorgeschrieben -- wo soviel Wert auf die Form gelegt wird, schleicht sich leicht der Verdacht ein, dass das durch Maengeln in der Substanz kompensiert wird.
Dies zusammen mit den beispielhaften minutioesen Auflistungen des Trainingsablaufs (fuer Fortgeschrittene und Anfaenger) sowie dem Schlusskapitel ueber die "Hapkido-Pruefung" sehen mehr nach uebertriebenem Kontrollzwang aus, als dass sie interessante Informationen beinhalten.
Das beantwortet doch Deine Frage:

fuer wen das Buch eigentlich geschrieben wurde.
Wie ich schon schrieb:

Insgesamt ist es was für Sammler und Leute die seiner Schule angehören.