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Vollständige Version anzeigen : Kameradschaft&Freundschaft



Icheben
12-12-2005, 17:33
Bin seit ein paar Tagen ernsthaft am Grübeln , Bundeswehr oder nicht.
An die die ihren Grundwehrdienst abgeleistet haben:

-Erfährt man während der Zeit eine besondere Kameradschaft, Verbundenheit zu seinen Kameraden?
-Ist diese Kameradschaft "echt" oder nur ein sich aneinander anpassen wegen der besonderen Umstände (verbrüdern gegen vorgesetzte, erhebliche körperliche Herrausforderungen, etc)
-Beschränkt sich der Zusammenhalt auf die Stubeninsaßen oder in der gesamten Kompanie?
-Wird man noch wert drauf legen sich nach dem Dienst zu treffen? Oder verblast die "Zwangsverbrüderung" auf der Stelle?
-Ist die Kameradschaft in der Bundeswehr etwas besonderes? Oder doch nur Zwanghaftes zusammensein, während dem man sich eben arrangieren muss?

Abgesehn vom Dienst in der Wehr. Kann einer von euch von sich behaupten, er habe wirkliche Kameraden, anstatt der "üblichen Bekannten" mit dennen man die Zeit totschlägt? Die aber das weite suchen sobald ernsthafte Lebensprobleme auftauchen wo man wirklich auf sie angewiesen wäre?

Was versteht ihr unter Freundschaft oder Kameradschaft? Was sind eure Kriterien für die Menschen mit dennen ihr euch umgebt? Habt ihr überhaupt welche, oder unternehmt ihr was mit dem der "eben um die Ecke wohnt", eben im selben Verein, der selben Arbeitsstelle wie ihr ist?

Ab wann verwendet ihr den Begriff "Freund"? Ist derjenige mit dem ihr euch oft im Fußballtraining unterhaltet, zusammen seid und Abends in die Disko geht, euer Freund? :beer:

Gibts für euch unterschiedliche Stufen von Freundschaft und wie bezeichnet ihr die?
-Freund
-Kumpel
-Kamerad
-Busenfreund
-bester Freund
-Kollege
-Kompanion
Welchen Begriff davon verwendet ihr für wen?

sumbrada
12-12-2005, 17:51
Meine Meinung ist, daß die Kameradschaft, von der beim Bund geredet wird,eine riesengroße Legende ist. Klar, kann man da auch Leute kennenlernen, die Freunde oder Kumpels werden können, aber im Prinzip ist es nicht mehr als eine Zwangsgemeinschaft.
Möglicherweise führen gemeinsame Erfahrungen in Kriegen zu wirklich engen Beziehungen, aber nicht zwangsläufig der normale Wehrdienst.

Ich unterscheide schon zwischen Freunden und Kumpels, aber ich bin zur Zeit ein wenig am überlegen, wo die Grenze ist.

-Cobra-
12-12-2005, 18:17
Habe zwei Freunde die ich seit 13 Jahren kenne und mich regelmäßig mit dene treffe (man bedenke ich bin erst 18!). Alles andere sind für mich Kumpels und Bekanntschaften.

Was im Bund is weiß ich nicht.. komme am 02.01.2006 nach Mengen zum Grundwehrdienst. :)

Michael1
12-12-2005, 18:28
Beim Wehrdienst imho erstmal ne Zweckgemeinschaft. Kann im Einzelfall sicher auch anders sein, aber du hast einfach viele Leute die in einer ähnlichen Situation sind und die halten dann (zumindest erst einmal) zusammen.
Die Leute die ich kenne haben zu den Leuten die sie beim Wehrdienst kennen gelernt haben danach in der Regel keinen Kontakt mehr.

Miyagi
12-12-2005, 19:11
Kameradschaft wäre wohl übertrieben. Man ist einfach in der gleichen Situation und lernt sich mit der Zeit kennen. Ob da Freundschaften draus entstehen oder nicht, ist wie in anderen Situationen auch...kann passieren, muss aber nicht.

Ich unterscheide da zwischen Freunden und Bekannten. In den Kreis der echten freunde hat so gut wie keiner die Chance reinzukommen, die Wenigsten. Der Unterschied zwischen beiden liegt einfach daran, dass das Wohlergehen meiner Freunde direkt an meins gekoppelt ist. Soll heissen, wenn es ihnen schlecht geht, setze ich alles daran das zu ändern, weil mir wirklich was dran liegt.
Bis jetzt haben es in meinen 24 Jahren 4 Leute da rein geschafft und erst einer ist aus dem Kreis rausgeflogen.

fieserLord
13-12-2005, 06:22
Bin seit ein paar Tagen ernsthaft am Grübeln , Bundeswehr oder nicht.
An die die ihren Grundwehrdienst abgeleistet haben:

-Erfährt man während der Zeit eine besondere Kameradschaft, Verbundenheit zu seinen Kameraden?
-Ist diese Kameradschaft "echt" oder nur ein sich aneinander anpassen wegen der besonderen Umstände (verbrüdern gegen vorgesetzte, erhebliche körperliche Herrausforderungen, etc)
-Beschränkt sich der Zusammenhalt auf die Stubeninsaßen oder in der gesamten Kompanie?
-Wird man noch wert drauf legen sich nach dem Dienst zu treffen? Oder verblast die "Zwangsverbrüderung" auf der Stelle?
-Ist die Kameradschaft in der Bundeswehr etwas besonderes? Oder doch nur Zwanghaftes zusammensein, während dem man sich eben arrangieren muss?

Abgesehn vom Dienst in der Wehr. Kann einer von euch von sich behaupten, er habe wirkliche Kameraden, anstatt der "üblichen Bekannten" mit dennen man die Zeit totschlägt? Die aber das weite suchen sobald ernsthafte Lebensprobleme auftauchen wo man wirklich auf sie angewiesen wäre?

Was versteht ihr unter Freundschaft oder Kameradschaft? Was sind eure Kriterien für die Menschen mit dennen ihr euch umgebt? Habt ihr überhaupt welche, oder unternehmt ihr was mit dem der "eben um die Ecke wohnt", eben im selben Verein, der selben Arbeitsstelle wie ihr ist?

Ab wann verwendet ihr den Begriff "Freund"? Ist derjenige mit dem ihr euch oft im Fußballtraining unterhaltet, zusammen seid und Abends in die Disko geht, euer Freund? :beer:

Gibts für euch unterschiedliche Stufen von Freundschaft und wie bezeichnet ihr die?
-Freund
-Kumpel
-Kamerad
-Busenfreund
-bester Freund
-Kollege
-Kompanion
Welchen Begriff davon verwendet ihr für wen?

Kann man schwer pauschalisieren. Kommt natürlich auf die Zusammensetzung der Stube an. In den kämpfenden Waffengattungen beim Heer hast du meistens eine gesunde Mischung aus Leuten mit Abi bis Voll-Proleten, da finden sich immer ein paar Leute mit denen man was anfangen kann.

Ich weiß nicht wie es aktuell bei der BW abgeht. Bei uns, ich war in der Zeit von 88-91 in einem PanzergrandierBTL in Koblenz, war es auf jeden Fall so das Kameradschaft und Zusammenhalt ziemlich grossgeschrieben war. Die Grundausbildung, da war ich normaler Wehrpflichtiger und auch später die Unteroffizierausbildung als Zeitsoldat auf der Kampftruppenschule haben ziemlich zusammengeweißt. Da war man auch nach Dienstschluss oft zusammen unterwegs und hat es in den Kneipen und Discos richtig knallen lassen. Heute nach fast 15 Jahren und diversen Umzügen ist der Kontakt zu den Leuten aber komplett abgerissen...

Alles in Allem eine Superzeit die ich auf gar keinen Fall missen möchte ..

malice
13-12-2005, 07:07
ich schaue etwas genauer hin bevor ich jemand Freund nenne

Freunde, echte Freunde, habe ich in der BW-Zeit nicht kennengelernt
die Beziehungen waren in etwa so wie in einer ganz normalen Firma
es gibt nette Menschen, es gibt Arschlöcher, es gibt Vorgesetzte und Untergeordnete

Sebastian
13-12-2005, 07:44
Kameradschaft & Freundschaft sind für mich genau die Eckpfeiler meiner Jahre im THW (http://www.thw.bund.de)gewesen. Die einmalige Kameradschaft und die Freunde die ich durch meine Jahre im Katastrophenschutz gewonnen habe, sind wirklich unbezahlbar. Neben der Erfahrung und dem Spaß natürlich.

Joergus
13-12-2005, 11:29
Kann man schwer pauschalisieren. Kommt natürlich auf die Zusammensetzung der Stube an. In den kämpfenden Waffengattungen beim Heer hast du meistens eine gesunde Mischung aus Leuten mit Abi bis Voll-Proleten, da finden sich immer ein paar Leute mit denen man was anfangen kann.

Alles in Allem eine Superzeit die ich auf gar keinen Fall missen möchte ..

Stimmt !

Ich habe erst vor kurzem meinen Mg2 wieder getroffen (beim Fortgehen) , den ich so alle 2 Monate mal zufällig treffe ...

Er ist Pole, war nur halbmotiviert während unserer Zeit, er war ein guter kamerad der für mich da war.. wir haben wieder geredet über ausbildner , dienst an der grenze.. er möchte die Zeit nicht missen, denn wir waren ein super Team und in der "Wir machen alles besser als andere Kompanien" in der wir waren wurden wir alle zusammen geschweisst ...

Da wurde schön geschimpft über die Jäger (untern den GWDs) und wir Grenadiere waren natürlich die Besten !

Der Kommandant hat wörtlich gerufen als wir alle angetreten waren : Sooo Männer !! De Innendienstla .. kummst gemma gemma .. abrücken !!!!... Weg do vo meine Elitegrenadiere.. net das es ah no ansteckts !!!!

Auch sehr beliebt : Maonnaa!! Reisst eich zsammm ! Sunst gemma gleich wieda aufn Gülpl ausse (Gruppenübungsplatz) ... mir iss wurscht i krieg des zohit ! Wir san da nemma bei der mamma zuhause !! Es hobts an Beidl zwischn de Hokxn !!!

Wir fanden es zwar lustig und alles ... aber Innendienstler wollte trotzdem keiner genannt werden !

Joergus

fieserLord
13-12-2005, 12:00
@Joergus

Panzergrenadiere --- Dran, Drauf, Drüber... :D

Joergus
13-12-2005, 12:28
Thx !

"Halb Mensch halb Tier , ein Panzergrenadier !"

Noch eine lustige Situation :

Hemmung am Stg 77 von meinem Mg2 er ruft ganz leise :"heeemmung"

Darauf der Zugskommandant : Heast ! Du koonst do net so leise "Hemmung" rufn ! Wennst üba dei Oide drüberfohrst und net kannst schreist ja a net "heeemmung"

lol das waren Zeiten ....

malice
13-12-2005, 12:35
Das saan scho harte Hund, die Österreicher ... :D

~mgp~
13-12-2005, 13:56
ein freund ist für mich jemand der für dich da ist wenn du ihn brauchst
ich bin mit einer menge leute befreundet: von meiner alten schule & hier an der uni
allerdings bin ich von diversen "freunden" schon des öfteren verarscht worden, so dass ich mit dem wort relativ vorsichtig umgehe
ich würd sagen dass 1 person in meinem freundeskreis gibt, der ich mehr anvertraue als den anderen und die ich als freundin bezeichnen würde

Joergus
13-12-2005, 15:44
Das saan scho harte Hund, die Österreicher ... :D

Gut erkannt !:D