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Vollständige Version anzeigen : Zwei Videoclips mit Chen Xiaowang



Marc
17-12-2005, 00:35
Hallo,

gerade habe ich zwei kurze Videos mit Chen Xiaowang auf einer frz. Webseite gefunden. Ich weiß nicht, ob die hier schon gepostet wurden, mir waren sie jedenfalls neu:

Chen Xiao Wang - Fajing (http://perso.wanadoo.fr/palomar/videos/CXW-Fajing.wmv)
Chen Xiao Wang - Lanze (http://perso.wanadoo.fr/palomar/videos/CXW-Spear.wmv)

Viel Spaß damit!

Marc

Dont push a river
17-12-2005, 06:06
Als Kung Fu sieht es klasse aus, aber der Chen Stil ist wie die meisten Tai Chi Chuan Stile so technisch orientiert, dass ich mich frage, wo der Unterschied zu äusseren Stilen besteht?

Hier muss ein mm korrigiert werden, da muss man genau so stehen und nicht anders usw. Das sind alles äussere Haltungen. Wo ist das innere?

Dann diese krampfhafte Zappelei. Kann man das bis ins hohe Alter machen. Geht das konform mit den Prinzipien der Taoisten zur möglichst langen Erhaltung eines gesunden Körpers?

Manchmal habe ich den Eindruck, dass der prominente Chen Xiao Wang extra ein paar Kohlen bei seinen Demos zulegt um den Fans zu genügen. Ich habe schon Top Chen Meister gesehen, die sich nicht so hart bewegt haben. Auf mich wirkt das abscheckend und macht mir den Chen Stil unsympathisch.

Soweit meine bescheidene persönliche Meinung.

Push

nagual
17-12-2005, 09:04
Demonstrieren kann man immer nur, was man kann, und was man kann soll man doch wohl auch demonstrieren dürfen.

Wenn man immer nur genau das trainiert, was man hofft, im Alter von hundert Jahren noch machen zu können, dann wird man nicht unbedingt hundert werden, oder wirklich näher da ran kommen.

Innerlich sind Sachen (Fähigkeiten, Bewegungen etc.), weil sie auf innerem Training aufbauen, und die "innere Dimension" des menschlichen Körpers und Geistes miteinbeziehen. Wenn das dann manchmal voll nach außen geht, ist das der Sache nicht abträglich, finde ich. Deswegen kann man sie nicht einfach als äußerlich bezeichnen, so als wenn sie mit innerem Training nichts zu tun hätten. Letztendlich gibt es ja auch nichts, was absolut vollständig nur äußerlich oder innerlich wäre.

Auf diese superpingeligen Korrekturmethoden stehe ich manchmal auch nicht, weil das manchmal einfach zum Fetisch wird, und es auch vorkommt, dass von einem Lehrer erwartet wird, dass er was findet, was unbedingt korrigiert werden muss, oder ein Lehrer damit auch zeigen will, dass er irgendwas besser weiß. Es gibt allerdings auch sehr kleine Korrekturen, die eine große Bedeutung haben, und wo es sehr wichtig ist, dass sie vorgenommen werden. Generell finde ich, dass mehr erklärt werden sollte, warum jetzt was korrigiert worden ist, z.B. ob der Lehrer meint, dass irgendwo ein entscheidender Fehler vorliegt, oder ob es mehr eine kurze Hilfestellung zur eigentlich schon richtig ablaufenden Selbstkorrektur ist.

einzelheinz
17-12-2005, 11:26
Als Kung Fu sieht es klasse aus, aber der Chen Stil ist wie die meisten Tai Chi Chuan Stile so technisch orientiert, dass ich mich frage, wo der Unterschied zu äusseren Stilen besteht?
[QUOTE]
Das ist falsch. Wie technik-orientiert das ist hängt vom Lehrer ab.....

[QUOTE]
Hier muss ein mm korrigiert werden, da muss man genau so stehen und nicht anders usw. Das sind alles äussere Haltungen. Wo ist das innere?

Oh Mann, schonmal den Unterricht von ZTC, WHJ, ZXX, M. Sigman gesehen?



Dann diese krampfhafte Zappelei.

Trolling?

Klaus
17-12-2005, 11:33
Die "superpingeligen" Korrekturmethoden dienen normalerweise, und bei Leuten die wissen wo sie was korrigieren und sich nicht nur ausdenken, dazu im Training durch die richtige Haltung die richtige Belastung, und für die Übung die richtige Architektur hinzubekommen. Wenn man runder steht als man soll, geht die Kraft nicht wohin man sie bekommen soll. So ist das angenehmer, aber die Übung wirkt nicht. Die resultierende Kraft kontrolliert sich normalerweise selbst, so wie man auch gelernt hat beim Laufen nicht umzukippen, ohne Anleitung. Sowas braucht aber eine Lernphase, und Übung, sowie eine Intuition.

Das Zappeln kommt davon, daß sich der Körper beim lastlosen üben ja selbst bremsen muß. So übt man die Kraft einsetzen zu lassen, es ist aber eher das was man tun kann, wenn man übt, als was man tut wenn man anwendet. Da bremst einen ja der Körper auf den man trifft. Sowas ist eine Form dafür zu sorgen daß sich die Bänder, Gelenke, Knochen und Sehnen an die Last anpassen. Sonst fliegen einem die Arme um die Ohren wenn man plötzlich soviel Kraft benutzt wie man nicht bewältigt. Diese Übung enthält auch nicht viel Kraft, da man sich sonst überlastet, die innere Kraft die er hat könnte er nur einsetzen wenn die irgendwas mitnimmt, Sandsack, oder ähnliches. Es muß auch nicht so gezappelt werden um die Kraft in eine Aktion zu bekommen, das sieht unspektakulär im Vergleich aus. Das sind halt Übungen, mit irgendwas muß man ja trainieren. Jemand der weiß was er tut würde nie üben indem er grosse Mengen an Energie verbraucht, davon macht man sich über lang oder kurz fertig. Es geht sicher auch mit anderen Methoden, das ist halt die die er benutzt oder da zeigt.

Hokum
17-12-2005, 19:07
wemma schon dabei sind

Zaphod
18-12-2005, 18:55
Als Kung Fu sieht es klasse aus, aber der Chen Stil ist wie die meisten Tai Chi Chuan Stile so technisch orientiert, dass ich mich frage, wo der Unterschied zu äusseren Stilen besteht?

schau dir mal ein paar Aufsätze von Tim Cartmell zu dem Thema an (bes. z. empfehlen das Buch Neijia Quan).
Mir persönlich scheint diese Grenze sehr willkürlich gezogen - es gibt schließlich nicht nur Schwarz und Weiß sondern auch jede Menge Grautöne.
Auch auf die Gefahr hin daß man mich in der Luft zerreist ;): Ein Lehrer von mir hat gesagt, daß jede Art von Übung/Bewegung Chi Gung sein kann, vorausgesetzt man weiß wie.


Hier muss ein mm korrigiert werden, da muss man genau so stehen und nicht anders usw. Das sind alles äussere Haltungen. Wo ist das innere?

Sehe ich aus so, den größten Erfolg haben Schüler, wenn Sie Dinge für sich alleine herausfinden - wie im übrigen auch kleine Kinder lernen.....
Die Power die in diesen Schlägen steckt würde ich nicht unterschätzen. Zitat von John Wang:"Don´t use the word internal as an excuse for being lazy"


Dann diese krampfhafte Zappelei. Kann man das bis ins hohe Alter machen. Geht das konform mit den Prinzipien der Taoisten zur möglichst langen Erhaltung eines gesunden Körpers?
Wie du selbst feststellst ist das eine Demo, was CXW für sich alleine übt steht auf einem ganz anderen Blatt.
Aber das ist ein generelles Problem, daß Lehrer nicht immer alles weitegeben, was sie privat üben.


Auf mich wirkt das abscheckend und macht mir den Chen Stil unsympathisch.

zwingt dich ja keiner das zu machen.....

Peace,
René

Silvan
21-12-2005, 02:11
Und noch eine Peng Demo mit Chen Xiao Wang

http://www.shaolinwushu.be/vids/Xiao_wang.rm

Cherubin
21-12-2005, 11:25
Und noch eine Peng Demo mit Chen Xiao Wang

http://www.shaolinwushu.be/vids/Xiao_wang.rm


man könnte jetzt eine diskussion darüber anfangen, was rooting ist, was strukurtests sind und was peng ist.
ich bin mir da selbst nicht so sicher, denn bei mir ist wahrscheinlich alles gleich schlecht ;)

Silvan
21-12-2005, 13:29
man könnte jetzt eine diskussion darüber anfangen, was rooting ist, was strukurtests sind und was peng ist.
ich bin mir da selbst nicht so sicher, denn bei mir ist wahrscheinlich alles gleich schlecht ;)

Erlich gesagt habe ich auch nur Peng geschrieben, weil ich diese Demo unter diesem Titel gefunden habe. Ich habe es extra mal so hingestellt um zu sehen, ob jetzt auf diesen Begriff hin auch eine Reaktion kommt, oder ob das jetzt selbsverständlich auch mit Peng zu tun hat? Ich kenne den Begriff eigendlich nur von Klaus und wenn ich das richtig verstanden habe, hat das was mit locker Schlagen zu tun? Mir ist Beng in Zusammenhang mit Blocken bekannt. Aber Beng und Peng scheinen ja nicht das selbe zu sein.

nagual
21-12-2005, 13:38
"Peng" ist eines der Taiji-Prinzipien, es bedeutet die Fähigkeit, Kraft aufzunehmen, in den Boden abzuleiten und zu absorbieren, so dass keine spürbare Gegenkraft entsteht.
Ich habe auch einmal die Geschichte gehört, dass "Peng" "früher mal" bedeutet habe, dass man ein ca. knietiefes Loch gräbt, dieses dann mit Zweigen, Laub etc. tarnt, um den Gegner dann beim Kampf (also wohl bei einer Art Duell um Leben und/oder Ehre) zum Loch zu lotsen, damit er dort einbricht, damit man ihn dort alle machen kann. Diese bildliche Vorstellung kann man zu den eigentlichen Taiji-Prinzipien ja auch in Beziehung setzen, nämlich den Gegner ins Leere laufen zu lassen.

Klaus
21-12-2005, 14:03
Um Gottes Willen, Peng ist nicht Lü. Peng heisst "zurückweisen", und ist eine meiner Meinung nach angeborene Fähigkeit des Körpers, Dinge oder Leute die in die eigene Struktur "eindringen" durch eine Reaktion der Muskeln und Gelenke wieder aus ihr herauszudrücken. Bei Peng Jin spricht man von der Energie, oder dem muskulär-körperlichen Reflex, und bei Peng als Manöver vom Ablauf.

http://www.taiji-qigong.de/info/articles/peng_faq.php

Das Problem könnte daher kommen, daß verschiedene Leute mit dem Wort was verschiedenes gemeint haben. Es wird immer gerne mit "ward-off" übersetzt, wörtlich ist das Symbol was in der FAQ benutzt wird ein simpler Zaun oder eine Pallisade, also Widerstand.

Andere Möglichkeiten wenn einer von Peng spricht:

pung3 peng4 [1] [v] take one's chance [2] [v] meet unexpectedly; run into [3] [v] collide; hit; touch; bump

pung2 bung2 (also) fung2 peng3 feng2 feng3 feng4 [1] [v] support; cheer or render assistance; by one's presence [2] [v] boost; flatter; treat [3] [v] hold something in both hands; scoop up something with one's hands

Silvan
21-12-2005, 14:24
Also wenn zwei Sumos aufeinander losgehen wirkt da Peng gegen Peng, solange keiner ins Leere geht? Ich hoffe ich habe das jetzt richtig verstanden?