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Vollständige Version anzeigen : Die Geschichte des Thailändischen Boxkampfes



youngblood20
26-12-2005, 14:36
Muay-Thai oder thailändisxhes Boxen ist eine über 1000 Jahre alte Kampfkunst, die beim Kampf Fuß-, Hand- und Armtechniken anwendet.
In alten Schriften werden als die 8 Grundwaffen des thailändischen Boxkampfes Fäuste, Ellbogen, Knie und Füße angegeben.
Ähnliche, aber weniger bekannte Kampfkünste werden auch in anderen Asiatischen Ländern, wie Burma, Laos und Kambodscha gepflegt. Die Geschichte des thailändischen Boxkampfes ist mit der Völkerwanderung des Stammes Thai (in Übersetzung: Die Freien) im 12. und 13. jahrhundert unserer Zeitrechnung aus den Provinzen Jiangxi, Sichuan und Hubei in Südchina in das heutige Staatsgebiet Thailands verflochten. Im 13. Jahrhundert ist die Völkerwanderung durch die Bedrängung der vom Norden kommenden mongolischen Horden besonders intensiv gewesen. Einige Quellen nehmen deshalb an, daß der Ursprung des thailändischen Boxkampfes im chinesischen Boxen (Kung Fu) wurzelt, aber später wesentliche Änderungen erfahren hat. Es gibt auch Meinungen, daß das thailändische Boxen im Laufe der fortwährenden Kämpfe der thailänder mit den benachbarten Burmesen, Khermeren und Vietnamesen entstanden ist, was als wahrscheinlichere Vermutung anzunehmen ist, da in diesen bewegten Zeiträumen der thailändischen Geschichte das Bedürfnis nach einer Kriegskunst sehr ausgeprägt gewesen sein dürfte.
Eine alte thailändische Legende nennnt einen Kämpfer mit namen Nhai-Khon-Don, der von den Burmesen gefangengenommen wurde, aber unbewaffnet seine Freiheit durch den Sieg über 12 burmesische Schwertkämpfer errungen hat. Zu seiner Ehre werden heutzutage jedes Jahr Turniere im Thai-Boxen abgehalten.
Nach einer anderen Legende aus dem 14. Jahrhundert sollte das Ergebnis eines Wettkampfes zwischen zwei Boxern darüber entscheiden, von wem der Thron Thailands bestiegen wird. Nach dem Tod des alten Königs Sen Muang Ma, konnten sich seine Söhne, Feng Keng und Yi Kumkam, über die Einnahme des väterlichen Platzes nicht einig werden. Der Zwiespalt drohte einen Bürgerkrieg hervorzurufen, so daß die Gefolgsleute beider Lager den Entschluß faßten, den in einem Wettkampf siegenden Boxkämpfer zum künftigen König zu wählen. Es hat der Boxkämpfer aus dem Lager Yi Kumkam gesiegt und er wurde zum König gekröhnt.
Das älteste geschichtliche Dokument, das Muai-Thai erwähnt, stammt aus dem Jahre 1560 und schildert einen Kampf zwischen dem thailändischen Prinzen Naresuon und dem burmesischen Thronfolger. Der Wettkampf hat einige Stunden gedauert und mit dem Tod des burmesischen Thronfolgers geendet,so das die Burmesen, nachdem sie ihren Führer verloren hatten, auf den Angriff gegen Thailand verzichteten.
Seine Blühte erreichte Muai-thai unter der Herrschaft des Königs Pra-Chao-Sua (Anfang des 18. Jahrhunderts), der selbst ein Meister in dieser Kampfkunst gewesen ist. Es wird erzählt, daß der König, der "der Tiger" genannt wurde, die Gewohnheit gehabt hat, den Palast heimlich zu verlassen um auf den Lokalturnieren maskiert aufzutreten, wobei seine gegner in der Regel von ihm wurden.
Das thailändische Boxen wurde zu jener Zeit in allen Schulen als vormilitärische ausbildung unterrichtet. Damals hat es Gewichtsklassen oder Runden nicht gegeben. Die wettkämpfe waren sehr hart. Die Boxkämpfer traten Barfüssig auf, über den Händen trugen sie Hanf- oder Baumwollbandagen, und ihr Tiefschutz war aus Kokusnußschalen gefertigt.
Erlaubt waren alle Arten der Hand-, Arm- und Fußtechniken mit nur wenigen Beschränkungen. Das Training bestand unter anderem aus Schlägem auf Palmenstämme zwecks Stärkung der Fäuste und Füße, aus Langstreckenläufen, Training im Wasser usw.. Die Grundernährung der Kämpfer ist Hauptsächlich vegetarisch gewesen. Einige Techniken aus diesem Zeitraum sind bis heute unverändert geblieben.
Nach dem zweitem Weltkrieg hat das thailändische Boxen jedoch große Änderungen erfahren. Vor allem Änderungen der Kampfregeln haben diese alte Kampfkunst in einen Attraktiven Kampfsport umgewandelt, so daß er heutzutage von vielen Leuten zu selbstverteidigungs- oder sportlichen Zwecken betrieben wird.
Die Thailänder sind sehr stolz auf ihren Traditionssport. Seine Popularität kann mit der des Fußballs in Europa oder Football in Amerika verglichen werden. Fast jeder männliche Einwohner kennt wenigstens die Grundregeln dieses Sportes.
Im unterschied zu Klassischen Karate oder Kung Fu werden beim Thai-Boxen die Schläge in einem Wettkampf mit voller Kraft ohne Abstoppen verstezt. Die Kämpfer treten heute wie damals barfuß auf, tragen aber Boxhandschuhe. Außer den Faustschlägen sind auch Ellbogen- und Kniestöße sowie Fußtritte erlaubt, wobei der Gegner auch zu Boden geworfen werden darf. Vorführungsformen oder sogenannte Kata gibt es beim Thai-Boxen nicht.Exaktes Treffen, flüsssige Bewegungen und Reflexe werden durch ständiges Sparring sowie durch Schlagtraining gegen einen Sandsack oder einen Schlagpolster entwickelt. Während des Sparrings wird eine Schutzausrüstung getragen, damit unnötige Verletzungen vermieden werden. Bei solchen Trainingsmethoden ist es nicht schwer zu erraten, warum thailändische Boxer in Wettkämpfen mit Gegnern, die andere Kampfkünste betreiben, fast immer den Sieg davon getragen haben.
Das, was dem Thai-boxen ein besonderes Kennzeichen und einen eigenen Reiz gibt, ist die Musik die Während des ganzen wettkampfes läuft sowie das traditionelle Ritual, das von den Kämpfern vor Beginn des Kampfes ausgeführt wird. Ein Orchester, bestehend aus Trommeln, Zimbalen und Jawa-Flöten, begleitet rhytmisch das Kampftempo. Es ist selbstverständlich, daß jeder Musiker ein guter kenner des thailändischen Boxens sein muß. Das Ritual vor dem Kampfbeginn (Vai Kru) wird nach alter Sitte so vorgeführt, daß der Boxer mit einem graziößen Verbeugung, die Hände über dem Kopf haltend, zunächst das Publikum begrüßt. Danach wird den Trainern auf eine ähnliche weise Achtung erwiesen. Anschließend folgt eine serie von verlangsamten Bewegungen, die einen Tanz ähneln, eigentlich aber Bewegungen aus dem thailändischen Boxen symbolisieren. Vai Kru bedeutet in grober Übersetzung aus der thailändischen Sprache: Die Angst aus dem Herzen verjagen, und das Hauptziel seiner Vorführung ist die Konzentration des Boxers auf den Bevorstehenden Kampf. Das ganze Ritual kann einige Minuten andauern, und ein guter Kenner des thailändischen Boxens kann auch Bewegungen erkennen, welcher Schule der Boxer angehört.
Nachdem jeder Kämpfer sein Ritual beendet hat, gehen sie in entgegengesetzte Ringecken, wo ihnen die letzten Anweisungen ihrer Trainer und Sekundanten erteilt werden. Dann wartet man auf den Gongschlag.

Unmittelbar vor Kampfbeginn nehmen die Boxer ein Stirnband (mong-Kon) von ihren Köpfen ab, das während des Rituals getragen wird und einen Teil der Traditionellen Volkstracht bildet. Der Spitzname, der dem Boxer nach seinen ersten Kämpfen von seinem Trainer gegeben wird, ist auch Zeichen der Tradition, wobei die Eigenart des Kämpfers, wie z.B. Kampfbereitschaft und Temperament berücksichtigt werden.
Als Namen nimmt der Boxer den Namen der Schule, in der er trainiert, an.
Oft kommen Spitznamen wie grüner Drache, Kobra, schwarzer Panther usw. vor, wodurch einige der Eigenschaften des erwähnten Tieres, wie Tapferkeit, Schnelligkeit oder Geschicklichkeit dem jeweiligen Boxer zugesprochen werden.


Das Thai-Boxen und andere Kampfsportarten


In Asien gibt es eine große Anzahl von Kampfkünsten. Fast jedes Volk hat einige eigen Kampfsysteme mit und ohne Waffen entwickelt. In diesem Zusammenhang wäre es angebracht zu fragen, an welcher Stelle das Thailändische Boxen unter der großen Anzahl asiatischer Kampfsportarten steht? Die Tatsachen reihen das Thai-Boxen in Bezug auf seine Wirksamkeit in die Spitze ein. Errinern wir uns an den bemerkenswerten Wettkampf zwischen Kung Fu- Meistern aus Hongkong und dem Team der thailändischen Boxer, der 21.1.1974 in Bangkog stattfand. Fünfzehntausend Besucher konnten in dem Hua Mark-Stadion leider nur sechseinhalb Minuten die fünf Begegnungen beobachten.Alle fünf Kämpfer aus Hongkong wurden im Laufe der ersten Runde durch K.o. besiegt.Auf gleiche weise sind einige Monate später eine Mannschaft des Chang Tung-Stills aus Singapur sowie etliche Karatekas aus Japan und den Philippinen geschlagen worden. Die Mannschaft aus Singapur hatte unter ihren Mitgliedern einen Kämpfer, der "Schwarzer Mörder" genannt wurde, eingereiht. Von diesem Boxer sind Gerüchte im Umlauf, daß er bei einem inoffizielen Turnier seinen Gegner mit einem Faustschlag getötet hätte, was ihm jedoch nicht half, den K.o. in der ersten Runde zu vermeiden.
In Manila traf der philippinesische Karate-Meister Candilo Pikke auf den Thailändischen Studenten Nirund Bunianett. Der Wettkampf wurde vom Fernsehen übertragen.
Nach dem der philippinische Karate-Meister in der ersten Runde zweimal zu Boden gebracht und in der zweiten Runde von einem Fußtritt am Kopf getroffen wurde, ist er nicht mehr in der Lage gewesen, den Wettkampf fortzusetzen.
Ähnliche Begegnungen spielten sich auch schon viel früher ab. Es bestehen Angaben über eine Begegnung, die sich im Jahre 1921 zwischen den chinesischen Meister tze Shang aus der Provinz Guangdong, dem der Ruf von einer hohen Chi-Energie vorausgegangen war, und dem thailändischen Boxer Yan Hantaley ereignet hat. Der chinesische Meister mußte einige Mnate gepflegt werden, um sich von den Folgen des Wettkampfes zu erholen. Im Jahre 1959 hat die Tai Kek-Mannschaft aus Formosa den Den Wettkampf gegen dieThailänder durch K.o. in der ersten Runde verloren.
Worin liegt das Geheimnis dieser Erfolge?
In der Überlegenheit der Techniken jedenfalls nicht. Die Antwort ist in den realistischen Trainingsmethoden, der allen nichtkontaktsportarten fehlen.

ps3ud0nym
26-12-2005, 16:26
[...]
Eine alte thailändische Legende nennnt einen Kämpfer mit namen Nhai-Khon-Don, der von den Burmesen gefangengenommen wurde, aber unbewaffnet seine Freiheit durch den Sieg über 12 burmesische Schwertkämpfer errungen hat.[...]
<Klugscheisser-Mode>
Er hieß Nai Khnom Dtom. Und so wie ich die Story kenne, hat er unbewaffnete burmesische Kämpfer nacheinander besiegt (die Anzahl scheint zu variieren).
</Klugscheisser-Mode>

Mittlerweile ist Vollkontakt außerdem nichts mehr besonderes. Spätestens seit UFC wurde Muay Thai von der Spitze abgelöst. :)

MatzeOne
26-12-2005, 17:15
Schon wieder keine Quellenangabe :rolleyes:

Alex25
26-12-2005, 17:45
Spätestens seit UFC wurde Muay Thai von der Spitze abgelöst

was ist das

malice
26-12-2005, 17:51
UFC oder Muay Thai?

ps3ud0nym
26-12-2005, 17:52
was ist das
Was ist UFC oder wodurch wurde MT abgelöst?

Zum Letzteren: http://www.kampfkunst-board.info/wiki/index.php?title=MMA

Wenn Du die Geschichte des MMAs weiter erforschst, wirst Du früher oder später auf UFC stoßen.