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Vollständige Version anzeigen : Chinesische Kultur



SQ
25-08-2002, 11:39
Ihr als Kung Fu, Tai Ji oder Qi Gong Praktiker tragt ja ein Stück Kulturgut Chinas in und mit euch, fühlt ihr euch der chinesischen Kultur verbunden?

Fällt es euch einfach, euch in chinesische Denkstrukturen zu fügen oder bereitet euch die ostasiatische Logik Probleme?

WuDao
25-08-2002, 15:23
Hallo Christian,

>>> Ihr als Kung Fu, Tai Ji oder Qi Gong Praktiker tragt ja ein Stück Kulturgut Chinas in und mit euch, fühlt ihr euch der chinesischen Kultur verbunden? <<<

Ja, eindeutig.
Aus diesem Grunde sind wir hier in Mannheim eine Kooperation mit der Stadtpark AG eingegangen und promoten ein wenig mit unserern Aktivitäten das neue Chinesische Teehaus und den umliegenden Garten.

>>> Fällt es euch einfach, euch in chinesische Denkstrukturen zu fügen <<<

Mir persönlich fällt das sehr leicht, da ich einige Aisaten ( nicht nur Chinesen ) zu meinen engeren Freunden zähle.

>>> oder bereitet euch die ostasiatische Logik Probleme? <<<

Woher denn ????

Gruss

Martin

DianxueHeQigong
25-08-2002, 17:45
Ich finde schon, das Asiaten eine andere Denkstruktur als wir haben.

Ich kenne auch viele Asiaten und kann sagen, dass ich deren Entscheidungen und Probleme nur teilweise nachvollziehen kann.

Asiaten haben (ausgeprägtere) mehrere Gesichter. ;)

SQ
25-08-2002, 18:39
Das ist für mich ein echt spannendes Thema, ich persönlich kann mich langsam recht gut in chinesische Denkstrukturen einfinden und beginne sogar während meiner China-Aufenthalte "chinesisch zu denken"... ...eine echt witzige Sache trotz meiner lückenhaften Chinesisch-Kenntnisse....

DianxueHeQigong
26-08-2002, 00:36
Ich glaube nicht, dass das hundertprozentig möglich ist.

Wer christlich/abendländisch aufgewachsen ist, hat ein geprägtes Kulturbild [im Gedächtnis] und tendiert somit in seinem Handeln und Denken eher in diese Richtung! (Stichworte: Nächstenliebe, deutsche Tugenden!)



P.S.: Letzteres will gerne nochmal aufgreifen. Eine angeblich deutsche Tugend ist zum Beispiel die Ordnung.

Mehrere chinesische Freunde habe ich gefragt, was ihnen an Deutschland evtl. besser gefällt als in China.

Das Erste, was sie mir nannten, war die Ordnung, besonders auffällig am Straßenverkehr.

Weniger gut fanden sie die losen familiären Strukturen.

SQ
26-08-2002, 10:22
naja, ich für mich kann das nicht behaupten... fühle mich mit der chinesischen unordnung wohl und recht vertraut...

hanzaisha
27-08-2002, 08:22
Original geschrieben von Shaolin Quan
Ihr als Kung Fu, Tai Ji oder Qi Gong Praktiker tragt ja ein Stück Kulturgut Chinas in und mit euch, fühlt ihr euch der chinesischen Kultur verbunden?

Fällt es euch einfach, euch in chinesische Denkstrukturen zu fügen oder bereitet euch die ostasiatische Logik Probleme?

1. nicht nur chinesisch, sagen wir mal "global-asiatisch";)
liegt am umfeld, koreanischer meister (meiner meinung nach die "seltsamsten/individuellsten" asiaten und bekannte aus allen teilen asiens.

2. die ostasiatische denkweise/(familien)dogmen etc. sind für mitteleuropäer recht schwer zu verstehen… ich suche mir immer das aus, womit ich mich identifizieren kann (aus allen kulturen die ich so kennenlerne) und gewinne damit an horizont etc… z.b. buddhistische lehren, würde aber nie behaupten ich sei buddhist!

ich finde die asiatische "besonnenheit" und ruhe sehr angenehm, und das multiperspektivische denken…

tigercrane
17-09-2002, 13:33
hi an alle

ich finde persönlich, dass kung fu und kultur zusammen gehören jedoch je ein teil für sich ist. manche dinge sind sehr schwer zu verstehen andere wieder sind sehr leicht. ab und zu ist es auch der schüler, der sich dagegen wehrt.

man sollte zumindest in einer traditionellen schule einen grossteil der chin. kultur mitbekommen.

viele grüsse

ShiVa
17-09-2002, 13:55
Ich glaube, dass man das östliche und westliche Denken leicht differenzieren kann:

Wir denken/lernen eher rationell (also sachlich mit Logik und/oder in Zahlen)

Die Chinesen denken/lernen eher kreativ (in Bildern und Vorstellungen)

Soweit ich mich erinnern kann, sind die Gehirnaktivitäten und -zonen die beansprucht werden, zwischen westlichen und östlichen Menschen auch verschieden.
Das wurde mal in einer Studie festgestellt.

hanzaisha
17-09-2002, 14:13
Original geschrieben von ShiVa
Die Chinesen denken/lernen eher kreativ (in Bildern und Vorstellungen)

nicht nur die chinesen… bin nich umsonst im grafik-design tätig… und kann mit zahlen nix anfangen… es gibt "kreative" und "logische menschen".

aber asiaten haben schon ihre eigene art und weise den allteg anzugehen;)

ShiVa
18-09-2002, 06:59
Du bist im Grafik-Design tätig?
Gut zu wissen :D
Ich bin eher der Logiker und in der Programmierung beschäftigt, aber leider sehr unkreativ.
siehe meine HP :rolleyes:

Aber ich hab das nicht auf diese Art Kreativität bezogen

Ich stell jetzt einfach mal wüste Behauptungen auf:
Ein Asiate sieht eine Kung Fu Form dreimal und ist in der Lage diese nachzumachen und zu üben.
Das gleiche sollte mal ein Europäer versuchen *g*

Der Europäer wird zuerst versuchen die Bewegungsabläufe auswendig zu lernen, der Asiate speichert die Bewegungen bildlich ab oder wie auch immer und ist in der Lage "weiterzudenken"

keweiming
18-09-2002, 08:30
Hi ShiVa !
also kannst Du mich jetzt Asiate nennen. ich lerne nämlich in dieser Art. Ich sehe einen Bewegungsablauf und versuiche in in Bild und Empfindung der Bewegung zu lernen. D.h. ich versuche schon beim zusehen ein Gefühl der Form zu bekommen. Man lernt viel schneller. Warum sollte man eine Bewegung durchdenken. Wenn Du denken anfängst bist nich mehr lange in einer gefährlichen Situation , wenns mal brenzlig werden sollte. Dann is nämlich schnell zu Ende.
Genauso kann man aber auch Formen und Bewegungen jeder Art nehmen. Entweder bin ich doch kein westler oder auch hier gibt es Leute die das können ( ok hab nicht gerade viel westliches an mir:p )
Ich denke dass das was Du meinst mehr in Analogie und Logos unterteilt werden kann. Aber nur beides zusammen bildet ein vollständiges Ganzes.
BB;)

SQ
18-09-2002, 08:40
@ shiva und keweiming:

stimmt genau, und diese form von "denken" kann man auch lernen...

ich lerne genauso, und meiner meinung nach ist dieser lernweg die erste stufe zum verständnis des Kung fu...

ShiVa
18-09-2002, 08:52
hast Du ne Idee, wie man das lernen kann?

Bei Motivationstrainings o.ä. gibt es ja auch immer diese Lerngeschichten, bei denen man verschiedene Begriffe in kürzester Zeit auswendig lernen soll.

Dies geht dann meist über eine Geschichte, die man sich unter Einbeziehung der Begriffe ausdenkt und sich diese dadurch besser einprägt.

Allerdings geht das ja auch schon wieder in Richtung rationelles Denken...

SQ
18-09-2002, 08:58
hmmm... schwer zu erklären, ich habe es bei meinem ersten Aufenthalt in Shaolin und Tagou erlernt, weil man mir da in knapp 3 Monaten fast das komplette traditionelle Formenwissen der Grundstufe des Shaolin Quan Kung Fu, die Grundübungen und die Zweikampfübungen reingeprügelt hat...

Ich musst in diesen 3 Monaten genau 22 Formen lernen, darunter die Handhabung mit 8 verschiedenen Waffen, musste die ganze Grundübungen aus Nord-Shaolin lernen und dazu kamen dann noch die 12 Kampfkonzepte und ihre Anwendung und und und...

Immer wenn ich wiederkomme wird dieses Wissen abgefragt und neues hinzugefügt...

Und durch dieses Training (teilweise 8-9 Stunden pro Tag, 7mal die Woche) kannst du dich gar nicht mehr rational konzentrieren, du musst einfach "mit den Bewegungen gehen" und versuchen, zu fühlen, zu spüren zu leben.... ...sonst geht gar nix...

hanzaisha
18-09-2002, 11:39
Original geschrieben von Shaolin Quan
Ich musst in diesen 3 Monaten genau 22 Formen lernen, darunter die Handhabung mit 8 verschiedenen Waffen, musste die ganze Grundübungen aus Nord-Shaolin lernen und dazu kamen dann noch die 12 Kampfkonzepte und ihre Anwendung und und und...

Immer wenn ich wiederkomme wird dieses Wissen abgefragt und neues hinzugefügt...

:respekt:

meine herren… ich hab immo drei monate zeit EINE form zu erlernen und zu perfektionieren… und neue gun-techniken zu erlernen.
vielleicht lerne ich ja von dir diese "art zu lernen", wer weiß:)