Vollständige Version anzeigen : Karate-Übungsleiter Lizenz
joetokan
07-01-2006, 18:27
Hallo,
mich würde interessieren, wer von den Trainern/Lehrern unter Euch die Übungsleiter Lizenz im Karate (über den DKV und den DSB wird das angeboten) hat und wie Ihr die Ausbildung empfunden habt.
Lohnt sich das, habt Ihr für´s Traininggeben in Euren Dojos davon profitiert?
Gruß
Joetokan
Hi jetokan !
Ich mache mal den Anfang: Ich habe 1997 die Fachübungsleiterlizenz Karate gemacht und auch eine Übungsleiterlizenz Breitensport (C-Trainer "Sport mit Älteren"). Beide Ausbildungen haben mir eine breite Palette von Übungen, Trainingsansätzen und auch an Methodik an die Hand gegeben, die ich im Training noch immer einsetze/berücksichtige.
Auf grund der Fortbildungen für die Verlängerungen bekomme ich auch immer wieder neue Impluse, die ich dann ins Training einbringen kann (je nach Gruppe).
Die Ausbildungen waren beide ziemlich straff organisiert, volle Tage, aber die Mitarbeit hat sich gelohnt.
Lohnt sich das, habt Ihr für´s Traininggeben in Euren Dojos davon profitiert?
Ob die Lizenzen sich auch für den Verein lohnen (nicht nur Zuschüsse) und nicht nur für den Trainer (besseren Stundenlohn, eingene Techniken verbessern), hängt davon ab, ob die Übungsleiter das Erlernte auch anwenden und weitergeben. Falls nach 3 neuen Übungen nur so zum Spaß die Ausbildung keine weiteren Änderungen des Trainingsplans zur Folge haben (kann man im Vorfeld nur sehr schwer einschätzen), lohnt sich die Finanzierung einer Ausbildung wohl nur finanziell (und ggf. versicherungstechnisch), wenn überhaupt.
itachi
Ich hab im KDNW mit der Trainerassistenten-Ausbildung angefangen (heißt mittlerweile Übungsleiterassistent und ist das Equivalent für Jugendliche zum Gruppenhelfer), dann Fachübungsleiter und C-Trainer (also für Leistungssport). Im März beginnt dann die Ausbildung zum Übungsleiter Prävention. B-Trainer vll nächstes Jahr...erstmal wieder selbst trainieren.
Ich kann für mich sagen, dass die Ausbildung sehr viel gebracht hat. Vor allem der FÜL ist ja der, wo die meisten Sachen vermittelt werden. Die weiteren Ausbildungen bauen darauf auf. Selbst wenn man selbst kein Training gibt, bekommt man durch die Ausbildung sehr viel mit. Auch wenn man vll einiges schon kennt, so kann man die Sachen intensivieren und neue Denkanstöße etc. bekommen.
(heißt mittlerweile Übungsleiterassistent und ist das Equivalent für Jugendliche zum Gruppenhelfer)
Heißt das, dass ich als Jugendlicher auch schon eine Lizenz erwerben darf?
Heißt das, dass ich als Jugendlicher auch schon eine Lizenz erwerben darf?
Jap kannst du. Ich sollte schon vor einem Jahr eine machen, aber wollt cih dann doch nicht, weil ich nicht allein hingehen wollte.
Wollt nun nach meinem 18. mit meinem Kollegen eine machen:)
Jap kannst du. Ich sollte schon vor einem Jahr eine machen, aber wollt cih dann doch nicht, weil ich nicht allein hingehen wollte.
Wollt nun nach meinem 18. mit meinem Kollegen eine machen:)
Was ist das für eine, was bringt sie mir und wo kann ich das machen? ;)
Ich glaub in Neumuenster:D:D
Nee da sollt ich hin. Frag deinen Trainer;) der wird es bestimmt wissen
PS
Huch vergessen auf die anderen 1000000000 Fragen zu antworten *gg*
Also, das ist eine spezielle Lizen halt fuer Jugendliche.
Was sie dir bringt, kp^^ Ist halt ne Trainerlizen und damit lernst was du machen musst im Training usw. glaub ich zumindest, hab sowas noch nie gemacht :D:D
joetokan
08-01-2006, 10:40
Danke alle für Euer Feedback.
Normalerweise informiert der Landesreferent des DKV für diese Ausbildung die Vereine über eine bevorstehende Ausbildungsserie zum Übungsleiter.
Die ÜL-Ausbildung scheint Euren Aussagen zufolge doch einiges für den Unterricht zu bringen. Ist allerdings sehr zeitintensiv wie mir scheint.
Wie intensiv wird da in der Ausbildung auf Themen wie Technikerwerbstraining, Didaktik etc. eingegangen?
Gruß
Joetokan
Hi !
@Drake: Guck mal auf der Homepage Deines Landesverbandes unter "Lehre"/"Ausbildung" oder suche nach dem Lehrwart/der Lehr-Referentin (wie Jetokan schon schrieb)
@Jetokan: Zeitaufwendig ? Zwei Wochen lang kaum etwas anderes (morgens Theorie und Praxis, nachmittags nochmal und abends eine letzte Runde Theorie, danach Trainingsplan für die Lehrprobe ausarbeiten...). Aber danach ist dann wieder Ruhe.
Technik-Erwerbstraining? Grundregeln wie "vom Leichten zum Komplexen", Grundausführung bis Feinform. Falls die angehenden Trainer die Techniken, die sie vermittlen wollen, selbst noch nicht so ganz beherrschen (geschweige denn verstanden haben) auch mal Bahnenlaufen bis es klappt... Techniken von Unterstufe Ersterwerb bis Tricks aus der Wettkampfkiste. Etwas Kata-Bunkai, um den Ansatz zu begreifen.
Didaktik? Ich hatte zuvor ein Wochenend-Seminar von und für Kindertrainer besucht, wo ich soooo viiiieele Tipps bekommen hatte, daß ich später nicht mehr konkret danach gesucht habe. So eine lockere Fortbildung kann ich da mehr empfehlen als die Trainer-Ausbildung mit Lizenzerwerb.
... Fachübungsleiter und C-Trainer (also für Leistungssport). ... Die weiteren Ausbildungen bauen darauf auf.
Hi Whizkid !
Bei uns hat jemand die FÜL-Ausbildung einmal besucht und hat nun gleich die C-Trainer-Lizenz (wie Du sagst "Leistungssport") bekommen, damit er den B-Trainer darauf aufbauen kann. Nur weiß ich, daß es nur den einen Kurs gibt, mehrfaches Besuchen bedeutet dann nächste Lizenz. FÜL und C-Trainer sind da anscheinend gleichgesetzt...
Gibt es bei Euch getrennte Ausbildungen für die einzelnen Lizenzen ?
itachi
Hi itachi!
Also bei uns ist der Aufbau im KDNW wie folgt:
Gruppenhelfer bzw. Übungsleiterassistent
Jugendleiter/Übungsleiter (ohne vorige Ausbildung) bzw Fachübungsleiter-C Breitensport (auf Gruppenhelfer bzw. Übungsleiterassistent aufbauend) -> C-Trainer Wettkampfsport (auf FÜL-C aufbauend)
Karate in der Prävention (die Ausbildung, die ich demnächst mache) bzw. Fachübungsleiter-B: Karate-Lehrer/Gesundheitstrainer/SB-SV (beides aufbauend auf JL/ÜL/FÜL-C) bzw. B-Trainer (aufbauend auf C-Trainer)
A-Trainer (aufbauend auf B-Trainer)
Sind alles verschiedene Bildungsgänge. Am intensivsten ist, wie schon gesagt, bisher die FÜL-C Ausbildung gewesen mit 5 WE. Trainerassistent war 2 WE, C-Trainer 1 WE, B-Trainer hat 2 WE. ÜL-P hat 4 WE, kann man aber gesondert sehen.
In welchem Landesverband bist du denn?
Michael1
08-01-2006, 20:44
Hab Gruppenhelfer, Fachübungsleiter-C und Trainer-C, dieses Jahr ist Trainer-B dran.
Fand das ganze informativ, vollkommen neu war allerdings wenig. Ehr nochmal ein aufbereiten und natürlich eine Menge Leute mit denen man drüber quatschen konnte.
Ist halt schon eine ziemlich aufwändige Sache, gerade der FÜL. Aber er ist die Basis für andere weitere Fortbildungen und sorgt zumindest dafür das sich die Leute mit bestimmten Themen auseinandersetzen. Insofern halte ich das schon für Sinnvoll.
joetokan
09-01-2006, 20:30
Wird beim fachlichen und überfachlichen Teil der Ausbildung eine Abschlußprüfung gemacht und wie sieht diese aus (theoretisch oder/und praktisch, im Sinne von "Lehrprobe")?
Gruß
Joetokan
Bei uns wird ab FÜL (afaik bei Übungsleiterassistent auch) bei jeder Ausbildung ne 3-teilige Prüfung gemacht: Theorie (beim FÜL waren's 100 Multiple Choice aufgaben plus 10 Textaufgaben), Lehrprobe und schriftl. Ausarbeitung (z. B. Trainingsplan zur Lehrprobe).
Hi Joetokan !
Wird beim fachlichen und überfachlichen Teil der Ausbildung eine Abschlußprüfung gemacht und wie sieht diese aus (theoretisch oder/und praktisch, im Sinne von "Lehrprobe")?
1. Theorie: schriftliche Abfrage mit ca. 30 Fragen, Kurzantworten reichen (z.B. Aufzählungen)
2. Praxis: Lehrprobe schriftlich ausarbeiten für eine komplette Unterrichtsstunde (45..90 Min.), daraus dann einen Teil (ca. 10..15 Min.) mit den Mit-Anwärtern als Kinder/Senioren/Kader-Mitglieder/Anfänger/... zeigen, dabei die gelehrte (gelernte?) Methodik anwenden.
itachi
joetokan
11-01-2006, 22:37
Hi Itachi,
klingt schon so, als wäre das nicht gerade geschenkt.
Gruß
Joetokan
Hi Joetokan !
klingt schon so, als wäre das nicht gerade geschenkt.
Wie, Du willst die Lizenz geschenkt haben ? :ups: Nicht mal online kaufen ? ;)
Nee, was willst Du nun hören, soll ich schreiben, daß sie nichts wert ist ? :confused:
Mal ehrlich: Die Fragen konnte man alle beantworten, wenn man etwas aufgepaßt & mitgeschreiben hatte. Man mußte ja auch nicht alles perfekt wissen. Durchfallquote je nach Jahrgang unterschiedlich, aber nie so besonders hoch.
Und die Ausarbeitungen für die Lehrprobe sind auch zu schaffen, schließlich wird einem ja gerade diese Methodik an die Hand gelegt. Und wenn man die dann dieses eine Mal imitiert...
Mein Co-Trainer und der neue Dojo-Leiter haben gerade 2005 beide die Lizenz gemacht, ein 17-jähriger Azubi (Lizenz erst am 18. Geburtstag erteilt) und ein 32-Jähriger Arbeitssuchender (zur Zeit). Sie haben zwar nicht detailliert berichtet, wie schriftliche Prüfung und Lehrprobe abgelaufen sind, aber beide bestanden. Sie waren beide froh, daß sie am Freitag-Nachmittag dann endlich nach Haus fahren konnten, also war auch der Prüfungsstress nicht zu hoch...
itachi
Franziska
12-01-2006, 16:35
Hallo,
mich würde interessieren, wer von den Trainern/Lehrern unter Euch die Übungsleiter Lizenz im Karate (über den DKV und den DSB wird das angeboten) hat und wie Ihr die Ausbildung empfunden habt.
Lohnt sich das, habt Ihr für´s Traininggeben in Euren Dojos davon profitiert?
Gruß
Joetokan
Hallo Joetokan,
ich habe mal vor vielen Jahren in Hannover die Übungsleiter Lizenz (ich glaube es hieß F oder C-Lizenz) erworben. Dozenten waren damals u.a. Manski und noch ein anderer Lehrer (ziemlich groß, hager, Schnauzer, Glatze, auch schon etwas älter), auf dessen Namen ich jetzt nicht komme. Außerdem wurde noch durch einen Sportarzt Theorie vermittelt und durch einen Kampfrichter die Regeln zum Wettkampf. Es dauerte, glaube ich, zweimal eine Woche damals.
Meine Meinung dazu ist, jetzt nach vielen Jahren, dass dieser Lehrgang mir nichts gebracht hat. Es hatte eher was mit "Sporttreiben" und "Vereinsmeierei" anstatt mit Karate zu tun. Der Anspruch lag ganz klar auf die Ausbildung zum Wettkampfkarate und zum Wettkampfsport allgemein.
Es wurden keine klassischen Ausbildungskonzepte gelehrt (klassische Einwärmung, Umgang mit Dogu, Makiwara, Kime-Entwicklung, Oyo, Bunkai, Kakie usw.), also das, was wirklich interessant und wichtig wäre. Stattdessen wurden sportwissenschaftliche Themen behandelt (richtige Ernährung, Verletzungen, was passiert beim Muskelkater im Muskel usw.) Man ging auch nicht auf die geschichtlichen Entwicklungen der Kampfkunst ein, es wurde nicht über Budo gesprochen und wie man eine "Weglehre" im Training vermittelt.
Von den Karate-Dozenten selbst war ich ziemlich enttäuscht. Um es mal vorsichtig auszudrücken: sie hielten Abstand zu den Teilnehmern und es wurde einem ziemlich deutlich gemacht, dass man nur ein unwissender Schüler ist ...ich möchte das nicht weiter auführen. In Ärztekreisen würde man sagen "Götter in weiß".
Um es mal völlig wertungsfrei darzustellen: Aufwärmung mit Springen und Liegestütze (!?), dann Kihon mit tsuki und keri mit ein paar wenigen Kombinationen, gefolgt von Freikampf und Heian Kata. Also ein ganz normales Dojo-Training der Mittelstufe (was ich persönlich noch nicht mal meiner Mittelstufe zumuten würde). Kein Mondo, wenig Erklärungen, und wenn Verbesserungen kamen, waren sie, nach meinem heutigen Verständnis, falsch. Sicherlich konnte man viel an Trainingsformen und Übungsmethoden lernen, wie es bereits von itachi ausführlich dargestellt wurde. Das stimmt schon so und man kann damit sein Training erweitern und verbessern.
Für Übungsleiter, die in einem sportlich orientierten Dojo trainieren, ist der Lehrgang deshalb in Ordnung und man kann dort einiges mitnehmen. Für klassische Ausbildung jedoch völlig witzlos. Ich habe jedenfalls davon nicht profitieren können und hatte mir eigentlich mehr versprochen. Ich erwarte jedenfalls von meinen Übungsleitern ein erheblich größeres Wissen über Kampfkunst und über die Trainingsführung. Ferner sollten sie Vorbild sein für ihre Schüler (was bei dem Lehrgang leider nicht rüberkam).
Abschließend gab es eine schriftliche Prüfung und man mußte ein Training kurzzeitig leiten (was man sowieso fast täglich macht).
Ich kann natürlich nicht sagen, wie die Lehrgänge heute durchgeführt werden. Vielleicht (hoffentlich) hat sich einiges zum Besseren verändert.
Aber ob man danach ein besserer Übungsleiter ist...? Die älteren Schüler sollten doch lieber von ihrem Lehrer lernen wie man lehrt und seine Lehre so weitergeben und vermitteln.
Gruß
Franzi
Hi !
(klassische Einwärmung, Umgang mit Dogu, Makiwara, Kime-Entwicklung, Oyo, Bunkai, Kakie usw.), also das, was wirklich interessant und wichtig wäre.
Sicherlich wäre es schön, wenn innerhalb der 2 Wochen auch nich Zeit für Trainingsanregungen wäre, allerdings dient die ÜL-Ausbildung nicht dazu, Karate-Wissen zu vermitteln, sondern den Karateka (die hoffentlich schon Fachwissen besitzen) bezubringen, wie sie ihr Wissen am besten weitergeben können. Ich erinnere mich gut an Aussagen eines Trainers: "macht das nicht so, sondern so" - es ist schon hilfreich das in Wort fassen zu können. Oder auch statt es 1x vorzumachen und dann alle aufzufordern: "macht das jetzt mal (nach)", es didaktisch aufzubauen mit Vorübung, leichten Bewegungen, dann Bewegungsfolgen bis hin zur "Endkontrolle".
Für einige war "Bunkai" wohl schon etwas gaaaanz Neues, Dogu sagt mir z.B. nichts.
Wichtig ist m.E. , daß die ÜL nach der Ausbildung ihr Wissen und auch Neu-erlerntes "gut verpackt" weitergeben können.
itachi
PS: in Nds. gibt es jetzt einen neuen Lehrwart, der größtenteils mit neuen Referenten zusammenarbeitet, die ich auf Fortbildungen schon kennengelernt haben und sehr gut vermitteln können.
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