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Vollständige Version anzeigen : Anfängertraining und Formen (Kata)



Sam Fisher
09-01-2006, 10:51
Hallo Leute,

Ich hab ne kleine Kampfkunstschule, in der wir auch Langes Schwert nach Lichtenauer trainieren.

Wir machen dieses Training etwas mehr als ein halbes Jahr. Bisher war die Gruppe sehr homogen, was das Unterrichten sehr einfach gemacht hat. Jetzt haben aber jede Menge neue Leute angefangen, die noch nicht so gut sind.

Wie löst ihr das "Anfänger-Problem"? Habt ihr Extra-Training für die Rookies, oder Extra-Training für die Vortgeschrittenen?

Wie vermittelt ihr die Grundlagen? Habt ihr so etwas wie eine Kata?

Vielen Dank!


www.the-gym.de

Jörg B.
09-01-2006, 12:05
In meiner Trainingsgruppe haben wir kein speziellen Zeiten für Anfänger- und Fortgeschrittenentraining, bei den mitgliederstärkeren Gruppen ist das anders.

Bei mir steht am Anfang erst mal Übungen für Balance, 'grounding' und Beinarbeit. Danach geht's mit den Grundhieben los, zuerst nur einen, dann immer mehr, bis hin zu Meyer's '4x4', 4er, 6er und 8er Hiebübungen und freien Kombinationen.

Die Huten vermittle ich persönlich erst relativ spät, nämlich erst, wenn die o.g. Punkte einigermaßen sitzen. Zur Übung der Huten haben wir eine festgelegte Abfolge entwickelt, den sogen. 'Hutenlauf', der, mit etwas mehr Schmackes gemacht, auch eine Hiebübung darstellt. Aber auch hier kann und muss man frei kombinieren, unser 'Chef' Hans hat da eine nette Übung dazu. ;)

Die 'Stücke' sind quasi in Form einer 2-Mann Kata aufgebaut, hier steigert sich die Intensität mit fortschreitender Erfahrung. Dazu kommen verschiedene Übungen und Drills.

Völlig freies Fechten gibt es bei meiner Gruppe (noch) nicht, wir machen aber diverse 'Sparrings-Spielchen' und auch schon recht früh 'Slowsparring' , wo alles erlaubt ist, außer, sich mit mehr als 50% der Maximalgeschwindigkeit zu bewegen.

itto_ryu
09-01-2006, 12:43
Ich kann nur den Vergleich aus unserem kendotraining ziehen. Da wärmen wir uns gemeinsam auf, machen zusammen etwas Kihon, dann teilt sich die Gruppe in Anfänger und Fortgeschrittene. Wir haben allerdings auch miestens zwei Trainer zur Verfügung, wenn die Gruppe mal kleiner ist, dann mischen wir auch. Wir trainieren aber zurselben Zeit, die basics gemeinsam, danach Aufteilung. Ist aber auch eine Personalfrage.

T. Stoeppler
09-01-2006, 16:20
Das Dumme bei den historischen KK (oder auch das Spannende) ist, dass noch keine vollends schlüssige Interpretation vorliegt.

Demnach ist es Entwicklungsschädigend, eine Kata zu "bauen" anhand der man dann Grundlagen vermittelt, die ein Jahr später wieder überholt sind.

So ging es mir. Ich bin beim Langen Schwert schon recht weit gereist, und habe mir vor etwa einem Jahr eine Form gebaut.

Mitlerweile arbeite ich mit anderen Bewegunsprinzipien, ich musste mein Kata-Projekt aufgeben. Womit ich jetzt arbeite, ist wesentlich eher zielführend.

Gruss, Thomas

Andreas Weitzel
09-01-2006, 19:27
Das Dumme bei den historischen KK (oder auch das Spannende) ist, dass noch keine vollends schlüssige Interpretation vorliegt.

Dieses Problem haben wir, Gott sei dank, nicht, denn wir bekommen unser Wissen "aus erster Hand".

Bei uns wird alles direkt im Partnertraining vermittelt. Jeder Anfänger wird dabei von mehreren Fortgeschrittenen betreut. Im Laufe des Trainings wechseln sie sich einfach ab. Jeder Fortgeschrittene, der mit einem Anfänger trainiert, erkennt seine Mängel und Lücken und hilft ihm. Dabei wechseln sich auch die Schwerpunkte. So arbeitet ein Fortgeschrittener in erster Linie an der Schrittarbeit des Anfängers, der andere vorwiegend an seiner Körperhaltung, der nächste an der Waffenführung usw. Auf diese Art und Weise kommt der Anfänger sehr schnell voran.

Gruß
Andreas

Gasmann
09-01-2006, 20:18
Systema-Training ist halt sehr langsam und ausholend, da geht das. Aber wie willst du Technik und Reflexe trainieren, wenn der *Angreifer* zu langsam ist? Ist sogar manchmal mit Holz (Angreifer) gegen Stahl (Verteidiger) noch der Fall. Manchmal nehmen wir sogar Escrima-Sticks gegen Stahl, die werden dann aber schnell wieder zu schnell.;)

Gruß

Andreas Weitzel
09-01-2006, 22:10
Systema-Training ist halt sehr langsam und ausholend, da geht das. Aber wie willst du Technik und Reflexe trainieren, wenn der *Angreifer* zu langsam ist? Ist sogar manchmal mit Holz (Angreifer) gegen Stahl (Verteidiger) noch der Fall. Manchmal nehmen wir sogar Escrima-Sticks gegen Stahl, die werden dann aber schnell wieder zu schnell.;)

Gruß
Systema-Training ist am Anfang sehr langsam und ausholend. Das ist richtig. Mit steigendem Können wird auch das Training schneller. Es würde nichts bringen, wenn man den zweiten Schritt vor dem ersten machen würde. Eins nach dem anderen. Zuerst langsam und sicher lernen, wie man es richtig macht, dann schnell anwenden :)

Gruß
Andreas

Jörg B.
10-01-2006, 09:55
Noch ein Nachtrag:

Hier (http://forums.swordforum.com/showthread.php?s=&postid=705881#post705881) habe ich noch was zum Thema 'Training' geschrieben.

Sam Fisher
10-01-2006, 12:07
Wir haben im SECOS ebenfalls eine Übung die sich "Zombieing" nennt. Das aufs Schwert anzuwenden, ist mir noch nicht in den Sinn gekommen. Blöd....:o

Ab Freitag wird das gemacht:D

Danke