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Vollständige Version anzeigen : Stresstraining



weired
27-08-2002, 02:00
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Andreas Weitzel
27-08-2002, 06:26
Hallo, weired,

sprichst Du vom Stresstraining oder Stresstest ("... unter Stress zu setzen um zu sehen ob die schön eingeübten Übungen auch dann funktionieren?")? Das sind zwei verschiedene Sachen.

Das Stresstraining, also ein Training unter Stress, das dazu führen soll, daß der Ausübende lernt, mit dem Stress richtig umzugehen, oder daß er neue Seiten von sich selbst entdeckt, oder daß bestimmte Reaktionen "eingeschaltet" werden usw., finde ich auf jeden Fall gut. Die Bedingung ist: Der Ausübende muß mental und physisch bereit für solches Training sein. Sonst führt solches Training zu Angst- und Panikattaken, unkontrollierten Wutausbrüchen, Frustrationen, Enttäuschungen usw.

Was aber die Stresstests angeht, so meine ich, daß man sie zwar machen kann, aber erst nach einem gründlichen Stresstraining. Auf keinen Fall vorher.

Gruß
Andreas

Karo
27-08-2002, 11:28
Original geschrieben von Andreas Weitzel
Der Ausübende muß mental und physisch bereit für solches Training sein.

dann ist es aber kein (wirklicher) stress mehr. auf der straße kann man sich auch nicht mental und physisch vorbereiten.


Sonst führt solches Training zu Angst- und Panikattaken, unkontrollierten Wutausbrüchen, Frustrationen, Enttäuschungen usw.


dann hat der schüler den stresstest nicht bestanden.

Eskrima-Düsseldorf
27-08-2002, 11:37
Ich halte Training unter Streß für sehr wichtig. Nur so kann man annähernd an die geistige Verfassung herankommen in der man sich in einer echten Auseinandersetzung befindet. M. E. ist es jedoch sehr wichtig, hiermit nicht zu früh anzufangen, sondern dem Schüler zunächst die Möglichkeit zu geben, einige (einfache) Techniken zu beherrschen. Während der Streßübung sollte der Schüler sich dann auf diese Techniken beschränken. Wir trainieren in dieser Form in den verschiedensten Drills (mehrere Angreifer die frei angreifen, Sparring etc.)

Fidibus
27-08-2002, 12:45
Ich bin der gleichen Meinung wie Andreas. Man kann nicht jemanden unvorbereitet starkem Stress aussetzen. Dies führt zu Kontrollverlust jedweder Art (Panikstarre, Überreaktionen usw.). Man muß die Schüler langsam heranführen, dazu gehört Aufklärung, was Stress überhaupt ist, was läuft im Körper ab, wie erkenne ich die Schwelle des Kontrollverlustes; kleine Übungen dazu etc. Erst danach kann entschieden werden, welcher Schüler diesem Test ausgesetzt werden sollte, wobei die Aussichten diesen Test zu bestehen sehr hoch sein sollten.
Ich habe einige Trainings dieser Art durchlaufen und kann nur sagen: "Es wirkt."



Gruß Fidibus

Dojokun
27-08-2002, 13:03
An sich sind diese Tests schon eine gute Sache!!

Aber:
Die dadurch erlangten Fähigkeiten müssen nicht unbedingt ein Garant dafür sein, mit dem Streß einer SV-Situation auch wirklich fertig zu werden.

Deshalb ist das schrittweise Erlernen von Entspannung sehr wichtig!

Wenn es gelingt, erst einmal wirklich entspannt zu sein (Übungen dazu gibt es wie Sand am Meer), dann müßte man diese Fähigkeit unter Streßbedingungen erweitern.

So habe ich es erfahren dürfen...

Oss

Dojokun

feiwong
27-08-2002, 13:06
.. Hallo,

das anfangs beschiebene "Stress-Training" findet man im WT bei der Pruefung zum 12 SG:
Zuerst soll man sich ca. 1min auspower'n, dann kommt man in den Genuss von Liegestuetzen, dann noch mal ca 30 sec KFS und dann gehts ab auf den Boden. Jetzt haben die anderen die Moeglichkeit sich bei dir per Kick/Lowkick etc. fuer all die 'Nettigkeiten' zu bedanken. Dies soll den Stress simulieren, dem Du in einer realen Auseinandersetzung konfrontiert bist.

Meine Meinung: Voelliger Quatsch.... Da es sich bei deinen 'Kontrahenden' ja um deine Trainingspartner handelt, hast du von vornherein eine andere Einstellung als wenn du einem Ue-Hu Watz ("Ueber Hundert" Kilo) mit blutunterlaufenen Augen gegenueber stehst......

http://www.mysmilies.de/scene.gif http://www.mysmilies.de/splat.gif

Eskrima-Düsseldorf
27-08-2002, 13:48
Original geschrieben von Dojokun
An sich sind diese Tests schon eine gute Sache!!

Aber:
Die dadurch erlangten Fähigkeiten müssen nicht unbedingt ein Garant dafür sein, mit dem Streß einer SV-Situation auch wirklich fertig zu werden.
Garantien gibt es nicht für nichts!
Aber wenn Du immer mit lächelnden "Angreifern" trainierst stehen Deine Chancen in einer echten Situation um so schlechter.

Tarakas
27-08-2002, 16:44
Hi zusammen,

also erst einmal:

STRESSTRAINING ist super! Es macht (mir zumindest) Spaß und bringt auch einiges für die Entwicklung.

Allerdings kommt es auf die Form, wie man unter Stress gesetzt wird! Wenn man das beachtet, dann kann man bereits sehr früh mit Stresstraining beginnen.

Einfache Formen sind anstrengende Übungen, bei denen sich der Trainingspartner so richtig auspowert, nur um sich dann einer entsprechenden Situation zu stellen (physischer Stress).

Eine andere Form, die allerdings meines Erachtens später kommen sollte, ist psychischer Stress. Dann kann das "blöde Anmachen" kommen oder ähnliche Dinge.

Das "massive" Einwirken mehrerer "nicht ganz netter" Trainingspartner oder Sparring mit deutlich überlegenen Trainingspartnern erzeugt auch Stress, hierbei muß allerdings besonders darauf geachtet werden, ob der Trainingspartner das verträgt oder nicht!

Allerdings bin ich dagegen, diese Sachen als TEST anzusehen. Meiner Meinung nach sollten die hieraus gewonnenen Erkenntnisse lediglich dem Trainingspartner die Augen öffnen, sie können aber nicht dazu dienen zu sagen: "Du bist stressresistenter oder stressanfälliger als X oder Y."

Gruß

Tarakas :cool2:

P.S.: Welche Formen von Stresstraining habt ihr denn schon so mittgemacht? Beschreibt doch einfach mal so das eine oder andere! Vielleicht auch Erfahrungen, wie habt ihr euch gefühlt? Hat es für euch was gebracht? - Tarakas

Andreas Weitzel
28-08-2002, 12:28
Hallo,

@ Karo:

"dann ist es aber kein (wirklicher) stress mehr. auf der straße kann man sich auch nicht mental und physisch vorbereiten."

Die Sraße ist auch nicht dazu da. Dort mußt Du das Gelernte bereits anwenden. Und die Vorbereitung findet im Training statt. Und zwar langsam, schrittweise, kontinuirlich, gleichmäßig und bedacht. Anderfalls verliert man den Menschen, indem entweder einen Feigling oder ein Monster aus ihm macht.

"dann hat der schüler den stresstest nicht bestanden."

Wer lesen kann... Ich habe vom StressTRAINING gesprochen. Nicht vom StressTEST. Und ich habe gesagt, daß man die beiden Sachen unterscheiden muß.

Gruß
Andreas