Vollständige Version anzeigen : Was haltet ihr vom Ein schrittekampf
taekwondo2005
13-01-2006, 13:33
Hier mal ne frage an die Wettkämpfer.
Taekwondo besteht aus vielen Sachen.Aber sehr sinnlos finde ich den Einschrittekampf oder Ilbo Türülüngel .Das mag ich überhaupt nicht da es viel zu statisch ist und da andere Beintechniken verlangt werden.Besonders der Twio dwidollyo chagi,twio apchagi oder die anderen twio .....chagis sind total anders als im Wettkampf.Ich trainiere eigentlich nur Wettkampf und da kann ich sehr viele Techniken die ich im ein schrittekampf nicht so gut verwenden kann da im Wettkampf die Distanz des Fusses zum Kopf nicht so wichtig ist.Im Wettkampf ist es ja egal wie die Technik aussieht,hauptsache im kick ist genug Saft dahinter und die KIcks sind schnell.
Ich finde der Einschrittekampf ist was für ein Demonstrationsteam und nichts für Wettkämpfer da es sehr statisch und voll langweilig ist.
Was haltet ihr überhaupt vom ein schrittekampf?
Dragon-Gi
14-01-2006, 11:12
Wie du schon sagtest, besteht TKD aus vielen verschiedenen Bereichen.
Und ich persönlich halte es für sehr wichtig auch alle Bereiche zu trainieren.
Klar verwendet man im Wettkampf andere Techniken, aber das ist doch noch lange kein Grund keinen Einschrittkampf mehr zu machen!
Außerdem kannst du damit genauso deine Koordination und die Genauigkeit der Techniken üben.
Wenn jeder sagen würde, er trainiert nichts anderes mehr als das was ihm Spaß macht oder was er auf Turnieren können muss, dann würde TKD nicht mehr das selbe sein, zB Poomse-Läufer trainieren doch auch hin und wieder Kyorugi obwohl sie das auf Turnieren nicht brauchen.
Aber wie gesagt, TKD besteht aus vielen Teilen und man sollte schon auch all diese Teile trainieren. Außerdem brauchst du ja all diese Sachen bei den Prüfungen oder bist du etwa schon so perfekt, dass du diese (für dich langweiligen) Teile ohne Training hinbekommst ??? :confused:
Mit deiner Frage erfüllst Du genau das Klischee, dass den Wettkämpfern oft vorgeworfen wird. Es gibt sie halt doch - schade.
Natürlich gehört ilbo, ibo und sambo-taereon zum TKD dazu. Und mir ist es auch wichtig, dass dies alle entsprechend ihrer Graduierung drauf haben.
Es gibt aber auch ilbo formenorientiert, formenerklärend und wettkampforientiert. Die sollte man auch alle 3 trainieren, um nicht zu einseitig zu werden.
RotesFretchen
26-01-2006, 12:48
Ich selber halte den Einschrittkampf für sehr wichtig.
Taekwondo ist sehr Formenorientiert, das heißt nicht nur das man viel Foemenläuft, sondern es geht um die Ausführung der Techniken selber. Der EInschrittkampf ist, je nachdem wie man ihn übt, nicht dazu da um ihn so 1 zu 1 in der SV einzusetzen, sondern es ist ein abgesprochener Kampf der dazu da ist deine Techniken zu verfeinern. Deshalb achtet man da auch so pingelig drauf das jede Stellung richtig ist, jede Ausholbewegung, etc.
Übst Du solche Sachen wie Einschrittkämpfe, Grundschule und Formen nicht richtig, dann haust Du einfach nur irgendwie drauf, wie es dir gerade toll vorkommt. Ansonsten versprech ich dir, werden deine Techniken nicht nur elegant aussehen, sondern auch schneller und kräftiger sein.
Die meisten rallen das nur nicht. Schau dir mal nen Formentunier an, etwas wo auch ein paar gute mitmachen (Landesmeisterschaften und so), da kannst Du SEHEN was für ne Power die im Tritt haben. Die benutzen halt eine ausgepfeilte Technik und treten eben nicht nur drauf. Stellenungen, EInschrittkämpfe usw sind vielleicht langweilig zum üben, aber bringe dich garantiert weiter, wenn Du sie gewissenhaft übst. Ich selber hab aus Reflex (war in Gedanken und war gerade in Prüufngsvorbereitung) draußen als SV nen Einschrittkampf eingesetzt. Hätte es nicht gedacht, aber hat mit doch sehr geholfen,vor allem weil die Kombination reflexartig und explosiv kam.
HALLO LEUTE
TKD LÄSST SICH GRUNDSÄTZLICH IN ZWEI BEREICHE EINTEILEN: WETTKAMPF UND SELBSTVETEIDIGUNG(MUDO/MARTIAL ART).
DIE HEUTE BEKANNTE WTF-WETTKAMPFART HAT SICH SEIT CA 1960 IN KOREA ENTWICKELT.VORHER DIENTE DAS TKD IN KOREA HAUPTSÄCHLICH DER SELBSTVERTEIDIGUNG. DEMENTSPRECHEND WURDE DAMALS DER FREIKAMPF IN DEN DORTIGEN SCHULEN NICHT NACH WETTKAMPFREGELN AUSGEFÜHRT SONDERN SO DASS ALLES WAS AUS DER TKD GRUNDSCHULE HEUTE NOCH TEILWEISE BEKANNT IST ANGEWENDET WURDE.HINZU KAMEN HILFSTECHNIKEN WIE FEGER UND WÜRFE ETC.
KURZ:
DIE SCHÜLER SOLLTEN AUF EINEN ECHTEN KAMPF GEGEN EINEN ODER MEHRERE GEFÄHRLICHE GEGNER VORBEREITET WERDEN.
VOR DIESEM HINTERGRUND IST DER EINSCHRITTKAMPF ZU SEHEN.
ZUSÄTZLICH IST ZUM VERSTÄNDNIS FOLGENDE UNTERTEILUNG NOTWENDIG:
VON DER TECHNIKAUSFÜHRUNG HER LÄSST SICH DAS TKD KLAR IN ZWEI BEREICHE EINTEILEN:
GRUNDTECHNIKEN UND KAMPFTECHNIKEN.
-ZU DEN GRUNDTECHNIKEN ZÄHLEN ABSCHLIESSEND:
GRUNDSCHULE(ZB GRUNDSTELLUNGEN,DAS BEWEGEN IN DIESEN STELLUNGEN,
GRUNDARMTECHNIKEN,GRUNDBEINTECHNIKEN),POOMSAE SOWIE DREI-UND EINSCHRITTKAMPF.
-DIE KAMPFTECHNIKEN STELLEN DIE ANWENDUNG DER GRUNDTECHNIKEN IN EINEM ECHTEN KAMF(SPORT ODER SV)DAR.ZB SIND ALSO ARMTECHNIKEN OHNE AUSHOHLEN AUSZUFÜHREN UND BEI TRITTEN IST DAS KNIE NICHT DURCHZUSTRECKEN.
DIE KAMPFTECHNIKEN KÖNNEN ZB ALLEINE IN DIE LUFT,AUF SCHLAGGERÄTE ODER MIT EINEM PARTNER SOWIE IM FREIKAMPF SELBST TRAINIERT WERDEN.
DIES GESCHIEHT ZB IM WETTKAMPFTRAINING.HINZU KOMMEN NOCH DIE MODERNEN SEPTECHNIKEN AUS DEM WETTKAMPF.
DER KNACKPUNKT IST,DASS HEUTE NUR NOCH DIE IM WETTKAMPF ERLAUBTEN SCHLAGTECHNIKEN ZU DEN ERLAUBTEN TREFFERZONEN ALS KAMPFTECHNIKEN TRAINIERT WERDEN.DEMZUFOLGE WIRD AUCH DIE VERTEIDIGUNG KAMPFMÄSSIG NUR GEGEN WETTKAMPFTECHNIKEN TRAINIERT.
INWIEWEIT HIERDURCH NOCH EINE VORBEREITUNG AUF EINE TATSÄCHLICHE SV-SITUATION GEGEN EINEN GEFÄHRLICHEN ANGREIFER MIT VERTRETBAREM AUFWAND MÖGLICH IST SOLLTE SICH JEDER SELBST (ODER SEINEN TRAINER) FRAGEN.
EINZUGEHEN IST NOCH AUF DIE SOG HOSINSUL:
DIESE IST AUCH ZU DEN KAMPFTECHNIKEN ZU ZÄHLEN.
JEDOCH BESTEHEN FOLGENDE PROBLEME:
-ES HANDELT SICH GRÖSSTENTEILS UM TKD-UNTYPISCHE TECHNIKEN(WÜRFE,HEBEL ETC) FÜR DEREN WIRKSAME ANWENDUNG DAS GRUNDLAGENTRAINING FEHLT
-ZEITMÄSSIG WERDEN DIE TECHNIKEN VIEL ZU SELTEN GEÜBT
-DIE ANWENDUNG WIRD NICHT IM FREIKAMPF TRAINIERT
SOMIT IST DIE WIRKSAMKEIT STARK EINGESCHRÄNKT.
DER EIN-SCHRITTKAMPF IST SOMIT FOLGENDERASSEN ZU BEWERTEN:
ER SELLT DIE ANWENDUNG DER GRUNDTECHNIKEN AM MENSCHEN UNTER IDEALISIERTEN UND EINGESCHRÄNKTEN BEDINGUNGEN DAR.ZB KÖNNEN HIER
BASISMÄSSIG ABSTANDSGEFÜHL UND TECHNIKANWENDUNG GEMÄSS DER MENSCHLICHEN ANATOMIE ERLERNT WERDEN.
FÜR WETTKÄMPFER IST ER NAHEZU UNBEDEUTEND.
FÜR ALLGEMEINE TKD-SPORTLER GEHÖRT ER DAZU.
FÜR DIE WENIGEN DIE HOFFEN IRGENDWANN EINMAL DIE MÖGLICHKEIT ZU ERHALTEN UNTER EINEM WAHREN MEISTER DIE URSPRÜNGLICHE KOMPLETTE
TKD-KAMPFTECHNIK ZU ERLERNEN IST ER UNABDINGBARE VORRAUSSETZUNG FÜR EINE GRÜNDLICHE AUSBILDUNG.
INSGESAMT IST ZU BETONEN DASS DIE GRUNDTECHNIKEN IM TKD VON HÖCHSTER BEDEUTUNG SIND.VON HIERHER KOMMEN BEI DEN KAMPFTECHNIKEN SCHLAGKRAFT PRÄZISION REICHWEITE RICHTIGER KRAFTEINSATZ GLEICHGEWICHT TECHNIKVERSTÄNDNIS USW.
OFT ERLEBT MAN WETTKÄMPFER DIE TROTZ TALENT UND KAMPFERFAHRUNG
LEISTUNGSMÄSSIG IRGENDWANN STEHENBLEIBEN.MEIST FEHLT HIER DANN DAS FUNDAMENT AN (WETTKAMPF)GRUNDTECHNIKEN.
ES IST WIE BEIM HAUSBAU:JE STABILER UND GRÖSSER DAS FUNDAMENT DESTO HÖHER KANN DAS HAUS GEBAUT WERDEN.
SOMIT IST KEINER DER GRUNDTECHNIKBEREICHE ZU VERNACHLÄSSIGEN.
DER TRAINIERENDE SOLLTE ABER IMMER IM ÜBERBLICK HABEN WOZU DER GERADE TRAINIERTE TECHNIKBEREICH DIENT UND WO ER SOMIT IM TRAININGSGEFÜGE EINZUORDNEN IST.
INSBESONDERE SOLLTE ER SICH IMMER DIE GRUNDEINTEILUNG ZWISCHEN GRUND-UND KAMPFTECHNIKEN VOR AUGEN HALTEN UND WISSEN IN WELCHEM DER BEIDEN BEREICHE ER GERADE TRAINIERT.
WEITERHIN SOLLTE ER SICH DIE FRAGE STELLEN UND EHRLICH BEANTWORTEN MIT WELCHEM/N ZIEL(EN) ER TKD TRAINIERT.DENN ZIELORIENTIERT TRAINIERT ES SICH EFFIZIENTER("NACHDEM WIR UNSER ZIEL AUS DEN AUGEN VERLOREN HATTEN VERDOPPELTEN WIR UNSERE ANSRENGUNGEN").
ABSCHLIESSEND IST ZU BEMERKEN DASS DIE OA GESCHICHTLICHEN UND TECHNISCHEN AUSFÜHRUNGEN STARK VEREINFACHT DARGESTELLT WURDEN.
BEI BEDARF GIBT ES UU MEHR.
-zocker-
@ zocker
Schön geschrieben, hast wohl grösstenteils recht...
ABER WARUM SCHREIST DU SO????
Hallo Zocker,
schau mal auf der Tastatur (meist) die dritte Taste von unten links (mit einem Pfeil nach unten drauf) und drück da drauf - da kann man die Großschreibung ausschalten. Großschrift bedeutet Schreien - oder bist Du ein Schreihals;) ?
Aber auch, wenn Du es herausschreist, wird es dadurch nicht besser. Dein Text enthält leider auch einige Verallgemeinerungen, die ich so nicht unbeantwortet stehen lassen möchte.
Mir kommt es teilweise so vor, als wenn Du die Situation, die in Deinem Verein / Schule vorherrscht, als für die Allgemeinheit zutreffend ansiehst. Ich finde es schade, wenn bei Euch die Selbstverteidigung nicht ernst genommen wird ( und anscheinend dann, wenn es einmal trainiert wird, nur sehr einseitig ausgerichtet ist) - in anderen Vereinen gehört Selbstverteidigungstraining wie die anderen Bereiche auch selbstverständlich zum normalen Trainingsprogramm. Da scheinst Du wohl in einem sehr einseitig orientierten Verein zu trainieren.
Dafür spricht auch, dass Du Dir die Wettkämpfer rauspickst, und die Behauptung aufstellst, dass speziell Wettkämpfer irgendwann auf einem Stand stehen bleiben. Das ist ja wohl komplett aus der Luft gegriffen. Da kann ich Dir genügend Leute aus dem "Nicht-Wettkämpfer-Bereich" zeigen, für die dies noch eher zutrifft. Aber wie ist es so schön, wenn einer etwas unbegründet in die Runde wirft finden sich immer welche, die dem mit einseitigen Beispielen zustimmen. Und wehe, es würde sich jetzt jemand die Mühe machen, die gleichen Behauptungen von Formenläufern oder noch besser von "Nur-auf-Gürtel-ausgerichtete-TKD'ins" hier zu posten - das ist hier jetzt nicht erwünscht. Dazu müßte dann ein eigenes Post "Müssen Formenläufer Ilbo-Taereon machen?" aufmachen. Da würdest Du sicher auch Beispiele finden - es sei denn, Du selbst hast eine eher formenorienterte Verständnisweise.
Zu dem Gesamtbild, dass Du mit deinem Post abgibst, passt auch sehr gut die Klischee-Aussage: "FÜR WETTKÄMPFER IST ER NAHEZU UNBEDEUTEND" Sicher ist er im Wettkampf (formenerklärend oder formenorientiert - aber NICHT wettkampforientiert!!) nahezu unbedeutend - aber er gehört zum TKD dazu. Und damit nicht so viele hirnlose Wettkämpfer - wie Du sie anscheinend kennst - herumlaufen, trainieren normale Wettkämpfer genau so das restliche TKD-Programm, wie andere "Nicht-Wettkämpfer" auch - eher noch mehr. Schau Dir doch mal die Wettkämpfer bei Dan-Prüfungen an - meist liegend die weit über dem Durchschnitt.
Vielleicht solltest Du einfach einmal über den eigenen Tellerrand hinausschauen und nicht zu einseitig trainieren - dann könntest Du sicher dein doch recht einseitiges Bild etwas relativieren.
Hallo Leute, vielen Dank für Eure Antworten.
Ich bin das erste Mal in einem Board und wusste nicht, dass Großschreiben schreien bedeutet.
Da ich nicht gut Maschine schreiben kann, war das für mich einfacher.
Auf jeden Fall tut es mir Leid und ich werde in Zukunft klein oder ganz korrekt schreiben.
Zu Samabe:
Du hast Recht, dass mein Text sehr allgemein gehalten war.
Darauf hatte ich aber auch am Ende des Textes hingewiesen.
Du schreibst, in anderen Vereinen gehöre das Selbstverteiligungstraining wie die anderen Bereiche auch selbstverständlich zum normalen Trainingsprogramm und dass Du davon ausgehst, dass in meinem "Verein" die Selbstverteidigung nicht ernst genommen würde.
Aus dieser Formulierung Deinerseits geht hervor, dass ich wohl noch nicht ganz klar ausgedrückt hatte, worauf ich in Bezug auf das Thema Selbstverteidigung (im Zusammenhang mit dem Einschriftkampf) hinaus wollte.
Daher darf ich dies im folgenden, wenn auch wiederum aus Zeit- und Platzgründen etwas vereinfacht, darlegen:
In Asien haben seit jeher die Kampfkünste grundsätzlich drei Ziele und zwar in folgender Reihenfolge:
- Es soll eine (wirksame) Selbstverteidigung gewährleistet werden.
- Es soll die Gesundheit aufgebaut und erhalten werden.
- Über die Ausübung, die Systematik und den (geistigen) Inhalt der jeweiligen
Kampfart soll dem Ausübenden mit der Zeit eine praktische Lebenshilfe in
Form eines philosophischen Unterbaus geboten werden, soweit er bereit ist,
diesen zu nehmen (Do). Dies ist wohl der größte Bereich des Taekwondo und
bedürfte eines eigenen Threads.
Der Wettkampfaspekt hat sich bei den asiatischen Kampfarten erst im letzten Jahrhundert entwickelt.
Insbesondere beim Taekwondo ist er stark in den Vordergrund getreten.
Wenn man bedenkt, dass in Korea taekwondoähnliche Kampfarten bereits seit über 2000 Jahren ausgeübt werden, Taekwondowettkampf sich aber erst seit Mitte des letzten Jahrhunderts entwickelt hat, wird klar, dass, betrachtet man die ursprüngliche Gesamtkonzeption des TKD, der Wettkampf nur eine neue, vierte Komponente der Kampfart TKD darstellt.
Diese Komponente wird seit 1972 durch den koreanischen Staat stark gefördert und hat das TKD weltweit sehr weit vorangebracht.
Die technische Grundkonzeption des TKD zielt jedoch nicht auf den Wettkampf, sondern auf die Selbstverteidigung ab.
Der Grundaufbau dieser Konzeption ist folgender:
-Grundtechniken:
Grundschule, Poomsae (= Kombination von Grundtechniken) Drei-und Einschrittkampf (= Anwendung von Grundtechniken).
- Kampftechniken (Unterschied zu den Grundtechniken habe ich bereits am
06.01.2006 kurz dargestellt):
Ausführung in die Luft, auf Schlaggeräte, mit dem Partner, Freikampf und spezielle Selbstverteidigungssituationen,sowie weiterführende Übungen zB Taktik und Kampfgeist betreffend.
Wie bereits beschrieben, liegt der "Knackpunkt" darin, dass nicht nur die im Wettkampf erlaubten Techniken, sondern alle TKD- Grundtechniken auch als Kampftechniken in der beschriebenen Weise, also auch im Freikampf, trainiert werden müssten.
Die momentane Praxis sieht folgendermaßen aus:
- Die Grundtechniken werden (wenn auch meist sehr reduziert) trainiert.
- Kampftechnisch werden nur die Wettkampftechniken eintrainiert.
- Zusätzlich wird noch etwas "Selbstverteidigung" trainiert.
Dies wird dann als eigener Teil des TKD angesehen.
Vergessen wird hierbei, dass TKD selbst in erster Linie Selbstverteidigung
ist.
Dies führt zur folgender Situation:
Viele Schüler wissen gar nicht, wofür verschiedene Grundtechniken in der Kampfanwendung eigentlich gedacht wären (z. B. Aufwärtshaken in der 8. Poomsae),da fast nie die praktische Anwendung gezeigt wird.
Doch auch wenn dieses Wissen vorhanden ist, so werden der Großteil der Techniken weder mit einem Partner zusammen regelmäßig kampfmäßig eintrainiert, noch im Freikampf angewendet (z. B. Handkantenschläge, Ellbogentechniken, Kniestöße, Tritte unter die Gürtellinie,Techniken auf die Hinterseite des Körpers sowie die verschiedensten Verteidigungsmöglichkeiten hiergegen).
Somit fehlt einfach der grundlegende Bezug zwischen den meisten TKD Grundtechniken und deren Kampf- bzw. Selbstverteidigungsanwendung.
Um eine tatsächliche (ursprüngliche) Ausrichtung auf Selbstverteidigung zu erzielen, müssten diese Zusammenhänge als Grundkonzept wieder in jedem Training vorhanden sein.
Es reicht hierzu nicht aus, die einzelnen Komponenten getrennt zu trainieren und dann noch ein "Selbstverteidigungstraining" als gesonderten Bereich zu absolvieren.
Du schreibst weiterhin, dass ich geschrieben hätte, speziell Wettkämpfer würden irgendwann auf einem Stand stehen bleiben.
Diese Behauptung gilt natürlich nicht nur für Wettkämpfer, sondern für alle, bei denen die Grundtechniken nicht richtig gelernt wurden.Das Stehenbleiben auf einem bestimmten Niveau kann natürlich auch andere Ursachen haben.
Falls die Ursachen jedoch, wie beschrieben (grund) technischer Natur sind, so ist dies wohl am ehesten von aussen erkennbar.
Bei Wettkämpfern fällt dies nur mehr auf, nämlich dann, wenn sie irgendwann auf den Meisterschaft nicht mehr weiterkommen.
Selbstverständlich gibt oder gab es Wettkämpfer, die auch eine Super- grundtechnik hatten (z. B. von früher Dr. Dirk Jung, Prof. Dr. Wolfgang Dahmen, Reinhard Langer, Richard Schulz etc.).
Dies waren aber auch alles Leute, welche über Jahre hinweg in der Weltspitze mitgekämpft hatten.
Für die Masse der Wettkämpfer (zumindest in Deutschland) würde ich jedoch bei meineer bisherigen Ausführungen bleiben.
Hierzu kann gegebenenfalls in einem späteren Beitrag noch genauer ausgeführt werden.
Du führst weiter aus, dass die Wettkämpfer bei Dan-Prüfungen meist über dem Durchschnitt liegen.
Dies liegt wohl daran, dass die Wettkämpfer einfach insgesamt sehr viel mehr und motivierter trainieren, als der Durchschnittsschüler, sodass sich dies auf die anderen Bereiche auswirkt.
Du schreibst weiter, dass die Wettkämpfer auch das restliche TKD Programm trainieren sollten, damit nicht soviele hirnlose Wettkämpfer herumlaufen.
Zunächst ist auszuführen, dass ich die meisten Wettkämpfer keineswegs für hirnlos halte.
Wie wäre es denn mit folgender Lösung?
Man unterrichtet das TKD grundlegend in der von mir beschriebenen Weise als Selbstverteidigung bis zum 1. DAN als Grundlagentraining.
Dann würde jeder TKD-Schüler, egal ob später Wettkämpfer oder nicht, den Gesamtaufbau des TKD und den Sinn der einzelnen Übungen verstehen und diese nicht mehr für sinnlos halten.
Entweder parallel dazu oder erst ab dem 1. DAN wird dann Wettkampftraining angeboten.
Diese Wettkämpfer hätten dann eine vernünftige technische Grundlage und ein Grundverständnis für das TKD.
Auch in jeder anderen athlethischen Sportart dauert das Grundlagentraining wenigstens zwei Jahre.
Außerdem wäre dann das allgemeine TKD für ehemalige Wettkämpfer interessant genug, nach deren aktiver Wettkampfzeit wieder zum allgemeinen TKD zurückzukehren, entweder als Trainer oder um sich im (allgemeinen) Kampf noch zu verbessern.
Das Problem bei der von mir beschriebenen Trainingsweise wäre wohl der Freikampf.
Denn wenn alle Techniken erlaubt sind, kann es bei unkontrollierten Schülern leicht zu Verletzungen kommen, sodass dann die Masse keine Lust mehr hat, ins Training zu kommen.
Aber auch hierfür gibt es die unterschiedlichsten Lösungsansätze, wozu bei Bedarf u. U. noch genauer ausgeführt werden wird.
Ich hoffe, mit dem oben Ausgeführten die bisherigen Missverständnisse ausräumen zu können und auch, dass hierdurch der Ein- Schritt- Kampf noch besser in das Gesamtgefüge des (ursprünglichen) TKD eingeordnet werden kann.
-Zocker-
Hallo Zocker,
für mich gehört zu einer Graduierung, dass derjenige, der diese anstrebt auch die entsprechenden Fähigkeiten besitzt. Die Prüfungsordnung stellt für mich nur eine Mindestanforderung dar. Die verantwortung liegt aber nicht nur bei den Prüfern, sondern auch bei den Vereinen / Schulen. Die Prüfung stellt ja eigentlich nur eine Momentaufnahme dar.
Wenn im Verein (ich kenne da auch mehrere) nur oberflächlich die von Dir erwähnten Bestandteile vernachlässigt werden, dann ist das sicher schade - es hat aber nichts damit zu tun, ob Sportler Interesse haben, an Wettkämpfen teilzunehmen, oder nicht. Normalerweise sollte die Wettkampfteilnahme nicht daran hindern, am restlichen Trainingsprogramm teilzunehmen. Deshalb kann ich deine Äußerungen zum warten bis zum 1. Dan überhaupt nicht nachvollziehen. Ich kenne leider genügend Dan-Träger, die sich niemals auf eine Wettkampffläche bei einem Turnier (egal ob Technik oder Vollkontakt) stellen würden oder gestellt haben und trotzdem riesige Lücken im Grundlagenwissen haben. Was wird denn bei der "Momentaufnahme Prüfung" von den von Dir geforderten Dingen geprüft? Wo wird denn da der von Dir zitierte Aufwärtshaken aus der 8. Poomsae in der Anwendung geprüft? Nur weil jemand von Dan-Prüfung zu Dan-Prüfung hetzt, wird sein Grundlagenwissen sicher nicht besser.
Was soll das Warten bis zum 1.Dan denn dann bringen? Etwa, dass man im Bereich Wettkampf den Zug verpasst hat? Gerade Wettkämpfer sind doch die, die auch schon mal eine Prüfung auslassen, da sie nicht nur im "Gürtel erhaschen" ihr Ziel sehen. Was soll denn daran schlecht sein? Ich habe auch nach Jahren als aktiver Wettkämpfer aufgehört und glaube bis heute nicht, auf einem Stand stehen zu bleiben. Auch wenn ich mich selbst körperlich zurück bilde und Techniken nicht mehr so ausüben kann, wie ich es gerne könnte, ist für mich ein Fortschritt erkennbar - halt eher bei meinen Schülern, als bei mir selbst.
Sicher gibt es in Deutschland auch Wettkämpfer, die vor lauter Betriebsblindheit (meist aber eher die ihrer Trainer und Prüfer) das Grundlagentraining vergessen und vernachlässigt haben - die Prozentzahl bei den "Nicht-Wettkämpfern" liegt aber meiner Meinung nach noch viel höher. Es bringt nichts, sich da die Wettkämpfer oder Formenläufer oder.... herauszupicken. Es ist einfach eine einseitige Betrachtungsweise.
Die von Dir genannten Wettkämpfer (das stellt aber wirklich nur einen Bruchteil der Kompetenten dar) kenne ich alle aus meiner aktiven Wettkämpferzeit. Für mich ist es normal, dass man Taekwondo so wie diese Personen versteht und lebt. Ich wüßte nicht, was heutige Wettkämfper daran hindern sollte, Taekwondo so zu verstehen, wie die es getan haben (und natürlich tun) - es sei denn, man selbst hat einen unfähigen Lehrer. Aber dann sollte man bei dem ansetzen, und nicht bei dem Sportler selbst.
Aber sich so einen Sportler rauszupicken, ihn als die Allgemeinheit hinzustellen und dann über eine Gesamtheit herzuziehen, halte ich für nicht angebracht.
Und wie gesagt - wenn in Deinem Verein Selbstverteidigung nicht so trainiert wird, wie von Dir beschrieben, solltest Du dort mal auf den Tisch hauen - aber nicht auf die Allgemeinheit kumulieren.
Wie wäre es denn mit folgender Lösung?
Man unterrichtet das TKD grundlegend in der von mir beschriebenen Weise als Selbstverteidigung bis zum 1. DAN als Grundlagentraining.
Dann würde jeder TKD-Schüler, egal ob später Wettkämpfer oder nicht, den Gesamtaufbau des TKD und den Sinn der einzelnen Übungen verstehen und diese nicht mehr für sinnlos halten.
Entweder parallel dazu oder erst ab dem 1. DAN wird dann Wettkampftraining angeboten.
Diese Wettkämpfer hätten dann eine vernünftige technische Grundlage und ein Grundverständnis für das TKD.
Auch in jeder anderen athlethischen Sportart dauert das Grundlagentraining wenigstens zwei Jahre.
r-
Die meisten erfolgreichen Wettkämpfer fangen im Alter zwischen 6 und 10 Jahren zu trainieren an und lernen bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen bevor sie kämpfen erst mal 3 Jahre lang Takewondo-Basics.
Allerdings mit Wettkampftraining erst mit dem 1.Dan also somit mit 15 oder 16 Jahen oder älter zu beginnen ist Unsinn.
Wer nicht mit spätestens 10/11 Jahren mit speziellem Wettkampftraining beginnt hat international heute international keine Chance mehr.
Bitte daran denken, dass unsere WM 3. bei den DAMen bei ihrem Medaillengewinn gerade 15 Jahre alt war.
Somit hätte sie nach deiner Denke gerade erst mit Wettkampftraining beginnen dürfen. Was für eine Verschwendung:rolleyes:
Hallo Samabe,
vielen Dank für deine Antwort.
Es besteht wohl immer noch das Missverständnis, dass du meinst, ich sei irgendwie gegen Wettkämpfer oder den Wettkampf selbst eingestellt. Dies ist selbstverständlich überhaupt nicht der Fall.
Du hast ausgeführt, dass die unzureichende oder falsche Basistechnik ein allgemeines und nicht nur das Problem der Wettkämpfer sei.
Dem hatte ich in meinem letzten Beitrag bereits zugestimmt und darauf hingewiesen, dass dies bei Wettkämpfern lediglich mehr auffällt, nämlich dann, wenn sie erfolgsmäßig nicht mehr weiter kommen.
Es stellt sich daher die Frage, woher überhaupt das Problem rührt, wenn die Basistechniken entweder zu wenig oder falsch trainiert werden.
Wichtige Gründe sind hier meines Erachtens u. a.:
-Vielen Tainern und damit auch deren Schülern fehlt das Grundverständnis, dass durch die Basistechniken Grundbewegungsprinzipien für später wirksame (schlagstarke) Kampftechniken erlernt werden sollen.
- Wie bereits beschrieben werden die wenigsten TKD - Basistechniken kampfmäßig eintrainiert oder gar im Freikampf eingesetzt.
Dies führt dazu, dass Schüler nicht verstehen, wozu sie einen hohen Zeit- und Energieaufwand betreiben sollen, um Techniken zu erlernen, die dann in keiner Weise benutzt werden,was die trainingsmotivation für die basistechniken einschränkt.
- Das falsche Erlernen der Basistechniken rührt meist daher, dass man sich über die Trainergenerationen immer weiter von der "Quelle" des ursprünglichen koreanischen Trainers, falls dieser gut war, wegbewegt hat.
Hierzu folgendes Beispiel, wie es laufen kann:
Ein Schüler lernt bei einem guten koreansichen Trainer bis zum 1. Dan die Techniken.
Der Schüler wird dann mit seinem 1. Dan in irgendeinem Verein "Trainer".
Wenn man von einem heute durchschnitllichen Trainingsfleiß dieses Schülers bis zum 1. Dan ausgeht, ist davon auszugehen, dass er die Techniken zwar einigermaßen beherrscht, aber weder die Ausführungen der noch das Grundverständnis für die Techniken auch nur annähernd soweit entwickelt sind, dass sie in befriedigender Weise an neue "Schüler" durch ihn weitergegeben werden können.
Dies geschieht jedoch häufig in dieser oder ähnlicher Form.
Die neue Schülergeneration dieses 1. Dan "Trainers" wird also schon wesentlich schlechter ausgebildet, als der Trainer selbst.
Somit kann eine Verwässerung der Techniken eintreten.
- Die Trainingseinstellung der allgemeinen TKD - Schüler hat sich in den letzten 30 Jahren stark verändert:
Früher bestand auch im allgemeinen TKD - Training eine gewisse Bereitschaft sich zu schinden und schwierige Trainingszeiten durchzustehen.
Wenn man heute das Training zu anstrengend gestaltet, bleiben die Schüler aus.
Diese Einstellung überträgt sich selbstverständlich auch auf das Erlernen der Basistechniken.
Leuten, die nicht anstrengungsbereit sind, können die Basistechniken nicht in der notwendigen Weise vermittelt werden, um später darauf wirksam kampftechnisch aufzubauen.
- Es fehlt ebenfalls folgendes Technikverständnis:
Von der Grundkonzeption her ist TKD als Selbstverteidigung angelegt.
Dementsprechend müssen Angriffstechniken bei späterer technisch richtiger Ausführung ein Knockout des Gegners im Falle eines richtigen Treffers sehr wahrscheinlich machen.
Die Blocktechniken müssen geeignet sein, auch starke Angriffe abzuwehren.
Die Stellungen müssen so stabil sein, dass das Gleichgewicht mit der jeweiligen Technik gut gehalten werden kann.
Die Bewegungsprinzipien der TKD - Basistechniken sind ursprünglich auf diese Ziele (hauptsächlich) ausgerichtet.
Bei Wettkämpfern besteht meines Erachtens bezüglich der Basistechniken folgendes Problem:
Wer heute ernsthaft für einen Wettkampf trainieren will, kommt um ein mindestens fünfmaliges Training in der Woche nicht herum.
In allen ernst zunehmenden Wettkampfgruppen werden in diesen Trainingseinheiten weltweit ausschließlich Wettkampftechniken trainiert.
Für das Training der Basistechniken bleibt dort einfach keine Zeit mehr.
Wenn also vor dem Eintritt in das Wettkampftraining die Basistechniken nicht richtig sitzen, so ist dies im Wettkampftraining praktisch nicht mehr nachzuholen.
Problem ist aber, dass für willige Wettkampftalente das allgemeine TKD - Training meist zu langweilig ist, erstens weil sie den Sinn der Grundtechniken nicht verstehen, zweitens aufgrund ihres notwendigen Erfolgswillens keine Geduld dafür haben und außerdem das Training zusammen mit Hobbysportlern für Kampfwillige eine Unterforderung darstellt. Deshalb hatte ich die Grundausbildung bis zum 1. Dan auch nur als einen von vielen möglichen Vorschlägen gebracht und außerdem dargelegt, dass auch eine parallele Ausübung in Erwägung gezogen werden könnte.
Ich möchte auch keinesfalls eine korrekte Basistechnik als ein Allheilmittel darstellen.
Insbesondere gibt es ja auch Kämpfer, die obwohl sie nicht so gut kicken konnten (z. B. Reiner Müller vom RSC Essen, Weltmeister 1979 im Weltergewicht) oder über keine vernünftige Basistechnik verfügen (z. B. Markus Nitschke) trotzdem sehr erfolgreich waren.
Es ist lediglich so, dass eine korrekte Basistechnik die Voraussetzung für eine optimale Kampftechnik ist und diese die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht.
Man stelle sich beispielsweise vor, Markus Nitschke hätte richtig kicken können.
Die Wahrscheinlichkeit, dass er dann Weltmeister geworden wäre, wäre hierdurch stark erhöht worden.
Du führst weiter aus, dass die Schuld hauptsächlich bei den Trainern liege.
Du hast selbstverständlich recht, dass die Schuld nicht bei den Schülern, sondern hauptsächlich bei den Trainern liegt.
Die "Schuld" liegt aber meines Erachtens auch bei der WTF und zwar aus folgender Sichtweise:
Das Grundverständnis, dass TKD von seiner ganzen technischen Anlage her als Selbstverteidigung und nicht als Wettkampf konzipiert ist, wird von dort nicht vermittelt.
Somit ist auch vielen nichtkoreanischen Trainern diese Tatsache und damit die Bedeutung der Grundtechniken und der Zusammenhang mit den Kampftechnike n nicht klar.
Auch dies führt zu den oben beschriebenen Missständen.
Du führst weiterhin aus, ich solle in meinem "Verein" auf den Tisch hauen, wenn Selbstverteidigung dort nicht so trainiert würde, wie von mir beschrieben.
Die Selbstverteidigung, so wie ich sie beschrieben habe, wird meines Wissens in keinem TKD - Verein und auch in keiner Privatschule in Deutschland in dieser form gelehrt.
Nochmals zum Verständnis was ich meine:
Sämtliche TKD - Techniken werden zunächst als Grundtechniken eingeschliffen.
Hierzu würde auch zählen, dass in der Selbstverteidigung universell einsetzbare Techniken, welche momentan fast nur noch in der Poomsae geübt werden, in der Grundschule viel mehr zur Geltung kommen (z. B. Seitwärtshaken aus der Kumgangpoomsae, Ellbogenschlag aus der 5. Poomsae, Kniestoß aus der 7. Poomsae) und z. B. auch Tritte zur unteren Stufe eingeübt werden.
Diese Techniken müssen dann als Kampftechniken genauso intensiv trainiert werden, wie momentan die Wettkampftechniken.
Hinzu kämen dann noch spezielle Selbstverteidigungssituationen u.a..
Wie bereits beschrieben wäre hierbei das Problem des Freikampfes (Verletzungsgefahr) zu erkennen und zu lösen. Bei einem solchen Grundlagentraining hätten meines Erachtens auch wieder Kampftalente viel mehr Interesse bereits am Grundlagentraining teilzunehmen.
Auch für Hobbysportler wäre dieses Training meines Erachtens (bei allgemein verträglicher Ausführung) interessanter, da die Zusammenhänge der Techniken wieder erkennbar werden und man außerdem das Gefühl hat, zunächst auf ein primäres Ziel (Selbstverteidigung) hinzutrainieren.
Ich finde nämlich, dass beim momentanen allgemeinen TKD - Training die Zielsetzung nicht eindeutig ist.
Du hast weiter gefragt, was denn bei einer Prüfung von den von mir geforderten Dingen geprüft wird.
Hiervon wird in einer Prüfung eben nichts geprüft.
Es wäre ja auch sinnlos, etwas zu prüfen, was niemals trainiert wird.
Genau darin, dass diese Art von Training nicht stattfindet und daher nicht geprüft werden kann, liegt aber meines Erachtens das Problem, wie bereits beschrieben.
Ein weiteres Problem bei den Prüfungen ist selbstverständlich, dass viele der Prüfer zwar einen hohen Dan besitzen, jedoch nicht einen einzigen vernünftigen Kick beherrschen.
Ich glaube nicht dass wir in unseren Ansichten sehr weit auseinanderliegen.
Es handelt sich wohl eher um verschiedene Blickwinkel.
Insbesondere habe ich überhaupt nichts gegen Wettkämpfe und finde, dass der Wettkampf für junge Leute eine sehr gute Möglichkeit zur Selbstenwicklung, insbesondere über längere Zeit, darstellt.
Dies setzt aber ein vernünftiges Training mit entsprechenden Grundlagen voraus,um auch entsprechende Erfolge erzielen zu können.
Das Problem ist wohl auch, dass viele Kampftalente heute nicht mehr zum Taekwondo, sondern eher zum Kickboxen in seinen verschiedensten Formen gehen, da die Kämpfe dort für die Masse attraktiver anzusehen sind und bei der Jugend Kickboxen als wesentlich wirksamer eingestuft wird als TKD.
Dies würde sich mit Sicherheit ändern, wenn das Training als Grundlagentraining in der von mir beschriebenen Weise durchgeführt würde.
die obigen darstellungen sind selbstverständlich wieder als stark vereinfacht zu betrachten.
-Zocker-
GungFu84
08-02-2006, 16:08
Ist der Einschrittkampf nicht gut für Reflexe, Timing, verschiedene Angriffs- und Verteidigungstechniken und sogar für SV ??
Habe auch drei Jahre TKD ausgeübt und der Einschrittkampf war eigentlich einer meiner Lieblingsübungen...;)
Hallo zocker,
ich kenne selbst einen Verein, in dem Basistechniken sehr groß geschrieben werden - näheres möchte ich dazu aber nicht im Forum posten. Ich werde dazu auch nichts schreiben, da es nicht meine Art ist, öffentlich Kritik an Personen auszuüben (P.S.:Rainer Müller schreibt sich mit a im Vornamen). Wenn ich denen etwas zu sagen habe, mach ich dies persönlich oder per Mail, aber nicht öffentlich in einem Forum. Die von Dir geschilderten Vorteile kann ich dort nur schwer erkennen.
Auch wenn Du natürlich nichts gegen Wettkämpfer hast, kommt ständig die Einschränkung "Bei Wettkämpfern sehe ich...." Das kann ich nicht verstehen. Weshalb soll dies bei Wettkämpfern mehr sein, als bei anderen? Wenn Du Dich über Inhalte des modernen, auch leistungsorientierten Trainings informieren möchtest, kannst Du dies sicher z.B. bei Sushi machen - der kennt sich da aus.
Ein Satz von Dir stößt mir besonders noch auf:
Der Schüler wird dann mit seinem 1. Dan in irgendeinem Verein "Trainer".
Da fehlt ja wohl etwas dazwischen, was heute wirklich oft wesentlich ist: Man wird nicht durch den 1.Dan zum Trainer (selbst wenn der Gürtel 6 cm breit ist), sondern auch durch Trainerscheine, die dann auch seriös erworben werden sollten. Aber gerade dort liegt doch auch oft ein Problem: da werden grottenschlechte Sportler mit dem ersten Dan dekoriert und geben dieses Minimalstwissen dann aufgrund fehlender zusätzlicher Trainerausbildung noch minimierter und falscher an ihre Schüler weiter. Dann kommt noch häufig das Motto hinzu: "Hauptsache die Kasse stimmt"
Hallo Samabe,
vielen Dank für Deine Antwort vom 09.02.2006.
Hierzu ist wie folgt auszuführen:
1.) Du schreibst, Du würstest selbst einen Verein kennen, in dem Basistechnik
sehr groß geschrieben würde.Die von mir geschilderten Vorteile könntest
Du hier jedoch nur schwer erkennen.
Die von mir geschilderten Vorteile der korrekten Basistechnik für die
spätere (Wett)Kampftechnik sind nur unter folgenden Voraussetzungen
gegeben:
a.) Zunächst müssen die Basistechniken richtig gelehrt werden.
Es gibt viele Breitensportvereine,in denen kaum Wettkampftraining,
sondern hauptsächlich Training der Basistechniken stattfindet.
Dort werden jedoch offtmals die Basistechniken falsch unterrichtet.
Ich möchte hiermit ausdrücken, dass, auch wenn man noch so viel
Basistechnik trainiert, dies jedoch falsch , dies für einen
späteren Aufbau der (Wett)Kampftechniken selbstverständlich keine
Vorteile bietet.
Im Gegenteil, dies ist schlimmer, als wenn man überhaupt keine Basis-
techniken gelernt hätte und sofort zum Wettkampftraining
übergegangen wäre. Dies wollte ich übrigens auch durch mein Beispiel
mit dem ersten Dan "Trainer" verdeutlichen:
Dieser hat bei seinem Meister die Techniken noch richtig gelernt, gibt
diese jedoch aufgrund zu kurzen Trainings und mangelnden
Verständnisses bereits falsch an seine Schüler weiter.
Seine Schüler werden nach seinem Vorbild ebenfalls mit erstem Dan
"Trainer" geben die gelernten Techniken noch falscher an die nächste
Generation weiter usw usw.
b.) Auch wenn die Basistechniken richtig erlernt werden, kommt es
darauf an, dass dem Trainer der Sinn der Basistechniken (z.B.
Verankerung von Bewegungsprinzipien zur Entwicklung der optimalen
Schlagkraft im Unterbewusstsein) klar sind ,er ebenfalls weiß,
welche technischen Unterschiede in der Ausführung von
Basistechniken und Kampftechniken zu beachten sind und wo
außerdem die Zusammenhänge zwischen Basistechniken und Kampf-
techniken liegen.
c.) Auch wenn der Schüler nach diesen Prinzipien schlagstarke
Kampftechniken entwickelt hat, helfen ihm diese im (Wett)Kampf
wenig, wenn er nicht weiß, wie er hiermit wirksame (bzw. punkte-
bringende) Treffer erzielen kann. Somit muss selbstverständlich
auch die strategisch/taktische Komponente sowie die allgemeine
Entwicklung einer körperlichen und geistigen Wendigkeit im (Wett)
Kampftraining absolut gewährtleistet sein.
Nur unter diesen Voraussetzungen bringt das Erlernen der korrekten
Basistechniken Vorteile für das Erlernen der Kampftechniken, deren
Anwendung und den Freikampf selbst.
Bestes Beispiel hierfür sind die Kwon Jae Hwa-Schulen:
Soweit dort höhere Dangrade als Trainer tätig sind, werden die TKD
Grundtechniken, wenn auch in etwas altertümlicher Form, doch korrekt
unterrichtet und auch eingeschliffen.
Es fehlt dann aber bereits daran, dass den Schülern gezeigt wird, wie
diese Grundtechniken als Kampftechniken auszuführen wären.
Am taktischen Training fehlt es einfach deswegen, weil dort weder für
den Wettkampf, noch für einen wirklichen allgemeinen Kampf trainiert
wird.
2.) Du schreibst, auch wenn ich natürlich nichts gegen Wettkämpfer
hätte, so käme ständig die Einschränkung "bei Wettkämpfern sehe
ich...".
a.) Diese Formulierung habe ich nie gebraucht.
b.) In meinem letzten Beitrag hatte ich lediglich sachlich ausgeführt,
dass meines Erachtens bei einem ersthaften Kampftraining keine
Zeit mehr bleibt, sich noch groß um die Entwicklung der Basis-
techniken zu kümmern, sondern dass dies bereits vor Aufnahme
des Wettkampftrainings bis zu einem gewissen Grad
abgeschlossen sein sollte.
Ich finde nicht, dass dies eine Einschränkung darstellt.
3.) Du fragst, weshalb dies bei Wettkämpfern mehr sein sollte als bei
anderen.
Du hast nicht ganz genau ausgeführt, was Du mit "dies" in diesem
besonderen Fall meinst.
Jedoch hatte ich bereits in meinem vorletzten Beitrag Dir bereits
zugestimmt, dass die unzureichende oder falsche Basistechnik
ein allgemeines und nicht speziell das Problem der Wettkämpfer
sei.
Dies hatte ich in meinem letzten Beitrag wiederholt.
Ich hatte nur lediglich beidemale darauf hingewiesen, dass dieses
Problem bei Wettkämpfern mehr auffällt, nämlich dann, wenn sie
erfolgsmäßig nicht mehr weiterkommen.
Ich hatte weiterhin auch ausgeführt, dass nicht allein eine
korrekte Basistechnik über Erfolg oder Misserfolg eines
Wettkämpfers entscheidet.
Dass ich insgesamt hier über Wettkämpfer geschrieben habe, liegt
zunächst an der ersten Frage von " Taekwondo 2005", der seine
Frage an die Wettkämpfer gerichtet hatte.
Außerdem interessieren mich die Wettkämpfer mehr als die Hobby-
sportler aus folgendem Grund:
- Wettkampfwillige sind grundsätzlich anstrengungsbereiter als
Hobbysportler und investieren auch wesentlich mehr Zeit und
Energie in das Training.
Daher halte ich es für die Pflicht eines Trainers, einen
lernwilligen Schüler so gut wie möglich auszubilden, soweit der
Schüler hierfür auch charakterlich geeignet ist.
- Außerdem finde ich, dass das Deutsche Wettkampf Taekwondo
seit langer Zeit in einer Krise steckt.
Der Beginn dieser Krise fällt meiner Erinnerung nach zeitlich
zusammen mit der Ablösung von Meister Park als Bundestrainer,
wobei ich keinen Zusammenhang hiermit herstellen möchte.
Doch hatte bis ungefähr zu diesem Zeitpunkt Deutschland bei
internationalen Turnieren in der Nationenwertung immer mit
ganz oben gestanden.
Dies ist leider seit langen Jahren nicht mehr der Fall.
Um hier nochmals eine Klarstellung zu erreichen:
Ich bin für Wettkämpfer und auch für den Wettkampf.
Ich finde aber, dass vor Eintritt in eine ernsthafte Wettkampftrai-
ningsstufe Schüler das hierfür notwendige (grund)technische
Rüstzeug erhalten haben sollten.
4.) Du schreibst, Du würdest Dich an meinem Satz stoßen, der
Schüler würde dann mit seinem ersten Dan in irgendeinem Verein
"Trainer".
Du schreibst weiter, man würde nicht durch den ersten Dan zum
Trainer, sondern durch Trainerscheine.
Ich verstehe nicht, weshalb Dir mein Satz aufstößt:
Mein Beispiel, welches mit diesem Satz eingeleitet wurde,
beschreibt doch genau diese, Deine Meinung:
Dadurch, dass ich das Wort "Trainer" in Anführungszeichen
gesetzt hatte, sollte selbstverständlich ausgedrückt werden,
dass jemand, der einen ersten Dan erhalten hat, deswegen noch
lange kein Trainer ist, wohl aber oft als solcher wirkt oder sich
als solcher vorkommt.
In Korea ist zum Beispiel die bestandene Prüfung zum vierten
Dan sowie ein neuntägiger Trainerlehrgang in Kukkiwon
Voraussetzung dafür, überhaupt eine eigene Schule eröffnen zu
dürfen.
Wir liegen hier wohl genau auf der gleichen Linie, es lag
offensichtlich ein Missverständnis vor.
5.) Du schreibst weiter, das Problem liege oft darin, dass grotten-
schlechte Sportler mit dem ersten Dan dekoriert würden und
dann ihr Minimalstwissen aufgrund fehlender zusätzlicher
Trainerausbildung noch minimierter und falscher an ihre Schüler
weitergeben würden. Genau dies hatte ich meines Erachtens
mit einem Beispiel des ersten Dan "Trainers" doch beschrieben:
Dieser lernt von seinem Meister die Techniken noch korrekt,
soweit dies bis zum ersten Dan möglich ist.
Er gibt dann dieses wenige Können und Wissen an neue Schüler
weiter seblstverständlich in unverstandener Form.
Seine Schüler lernen hierdurch schon wesentlich weniger von
ihm als er von seinem Meister.
Einer seiner Schüler wird dann erster Dan und kann noch
weniger oder noch falschere Techniken gibt diese dann noch
schlechter an die nächste Schülergeneration weiter usw usw.
Mit diesem von mir gebrachten Beispiel wollte ich zeigen, wo
das falsch Erlernen der (Basis)Techniken meist herrührt.
Auch hier liegen wir also, soweit ich verstanden habe,
vollkommen auf der gleichen Linie.
Es lag offensichtlich auch hier ein Missverständnis vor.
6.) Du schreibst, dass es dann häufig auch noch ums Geld geht:
- Bei Vereinen wird dies wohl seltener der Fall sein, da dort
nicht soviel zu verdienen ist.
- Bei der Eröffnung von Privatschulen ist dies bestimmt oft der
Fall.
Man kann es kaum glauben, aber auch die schlechtesten
"Trainer" finden noch irgendwelche armen "Schüler" die dann
unnötig Zeit, Energie und Geld verschwenden.
7.) Einige " Sonderposten" würde ich noch gerne los werden:
a.) In meinem letzten Beitrag hatte ich geschrieben, dass
Rainer Müller nicht so gut kicken hätte können.
Diesbezüglich muss ich mich korrigieren:
Man hat von ihm meist nur Dollyo-Chagi zur Mitte und
fauststoss gesehen.
Wenn die trafen, hat es "gescheppert".
Da ein Hauptzweck korrekter Basistechnik die
Entwicklung von Schlagkraft ist und ich somit auch eine
Kampftechnik nur als "gut" bezeichnen kann, wenn diese
schlagstark ist, war auf jeden Fall der Dollyo-Chagi zur
Mitte von Rainer Müller "gut".
Welche Fußtechniken er sonst noch wie gut beherrscht
hat, kann ich nicht beurteilen, und muss daher auch
meine Aussage,er habe nicht so gut kicken können,
mangels Kenntnis zurücknehmen.
Bei Rainer Müller entschuldige ich mich für meine
Äußerung aus dem letzten Beitrag, auch wenn ihn dies
wohl kaum interessieren wird.
Übrigens habe ich ihn auf der Weltmeisterschaft in Gar-
misch- Patenkirchen gesehen.
Er wirkte immer noch ziemlich in Form.
b.) Du hattest in Deinem letzten Beitrag geschrieben,auch
wenn Du Dich körperlich zurückbilden würdest, seien bei
Dir immer noch Fortschritte erkennbar.
Es ging um das Thema der Grundtechniken.
Ich gehe dabei davon aus, dass Du selbst die
Grundtechniken korrekt beherrscht.
Ich hatte ja ausgeführt, dass man,nur wenn man die
Grundtechniken nicht beherrscht,irgendwann
einmal stehenbleibt.
Somit sind wir meines Erachtens auch in diesem Punkt
auf einer gemeinsamen Linie.
c.) Mich würde interessieren, woher Dr. Dirk Jung so sauber
kicken konnte.
Weißt Du,wer damals sein dafür verantwortlicher
Trainer war?
Das hatte mich immer schon einmal interessiert.
Ich hoffe mit diesem Beitrag wieder einige Missverständnisse ausgeräumt zu
haben und bin gerne bereit in diesem Sinne weiterzuwirken, falls dies erwünscht ist.
- Zocker -
Hallo Zocker,
schön, dass wir uns doch nicht so weit voneinander bewegen.
Dr. Dirk Jung hat TKD bei Gerd Gatzweiler gelernt. Später gründete er gemeinsam mit Richard Schulz und Rainer Müller den Top Circle
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