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Vollständige Version anzeigen : Handhaltung bei Zweihandschwertern



sumbrada
18-01-2006, 18:12
Sei mir nicht böse, aber in unserem Training bekommt jeder Schüler zu Beginn die richtige Haltung am Griff hin, auch wenn viele dann die Kraft aus dem rechten Arm kommen lassen, aber den Griff linke Hand an den unteren Teil des tsuka, rechte Hand an den oberen hat noch jeder nach einmal zeigen auf ewig gebacken gekriegt.


Alle, auch die Linkshänder?

itto_ryu
18-01-2006, 18:16
Bezüglich der Kraft aus dem rechten Arm? Ja, interessanterweise sogar die Linkshänder, auch wenn die minimal weniger Probleme haben, als Rechtshänder.

Wenn du es auf den Griff am tsuka beziehst, es greift traditionellerweise die rechte Hand oben, die linke unten. Im alten Japan wurden Linkshänder generell komplett umerzogen.

itto_ryu
18-01-2006, 18:18
Das bei uns im Vordergrund stehende Training,ist Shaolin Kempo, Tai Chi, Chi Gong und Kickboxen, das Waffentraining ist nur in Formen zu sehen.


Aha... dann macht diese mit dem stilisierten katana in Form des bokuto aber auch bitte fachgerecht. Es gibt genug Möglichkeiten sich Trainer aus dem kenjutsu u.ä. heranzuziehen, die das alles mit ihrem Wissen aufpeppen können.

sumbrada
18-01-2006, 18:19
Bezüglich der Kraft aus dem rechten Arm? Ja, interessanterweise sogar die Linkshänder, auch wenn die minimal weniger Probleme haben, als Rechtshänder.

Wenn du es auf den Griff am tsuka beziehst, es greift traditionellerweise die rechte Hand oben, die linke unten. Im alten Japan wurden Linkshänder generell komplett umerzogen.

Ist unlogisch und wie man heutzutage weiß, ist Umerziehen sogar gesundheitlich gefährlich.
Sollte man vielleicht (betimmt sogar) mal darüber umzudenken.

itto_ryu
18-01-2006, 18:27
Ist unlogisch und wie man heutzutage weiß, ist Umerziehen sogar gesundheitlich gefährlich.
Sollte man vielleicht (betimmt sogar) mal darüber umzudenken.

Im kenjutsu hält man die Hände eben so am tsuka, dass die Umerziehung der Japaner damals nicht richtig war, sei jetzt mal außen vor gelassen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sowohl Links- als auch Rechtshänder die Kraft fehlerhaft aus dem rechten Arm kommen lassen, wenn sie mit dem Schwert zuschlagen.

ps3ud0nym
18-01-2006, 18:31
[...]Die Erfahrung hat gezeigt, dass sowohl Links- als auch Rechtshänder die Kraft fehlerhaft aus dem rechten Arm kommen lassen, wenn sie mit dem Schwert zuschlagen.
Ich wette, wenn Du das den Golfern und Baseballern zeigst, machen die's richtig. :)

Damo Shaolin
18-01-2006, 18:32
So sehe ich das wohl auch:D :D :D

sumbrada
18-01-2006, 18:32
Im kenjutsu hält man die Hände eben so am tsuka, dass die Umerziehung der Japaner damals nicht richtig war, sei jetzt mal außen vor gelassen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sowohl Links- als auch Rechtshänder die Kraft fehlerhaft aus dem rechten Arm kommen lassen, wenn sie mit dem Schwert zuschlagen.

Wenn bei beiden die Griffhaltung gleich ist mag das stimmen, aber wenn beide unterschiedliche Haltungen haben, so wie sein sollte, dann muß die Kraft auch bei beiden anders sein.
Ich hab von Zweihandschwertern ja keine Ahnung, aber ich würde niemals die rechte über die linke nehmen.

itto_ryu
18-01-2006, 18:39
Die Griffhaltung ist nach der (ich weiß, Todschlagargument) Tradition so vorgegeben und hat noch nie geschadet bzw. ist auf die Techniken des kenjutsu ausgelegt. Sicherlich, wenn man es genau spiegelverkehrt bezüglich der kamae machen würde, ginge es auch, aber so hat es sich eben durchgesetzt.

Es gab aber durchaus in der japanischen Geschichte Autodidakten wie Musashi oder Ito Ittosai Kagehisa, die auf Konventionen gepfiffen haben. So nutze Musashi in seiner niten-ichi-ryu auch das Element der Leere, sprich er stand mit gesenkten Schwertern gerade und locker da, also ohne jegliche kame, da er meinte, nur so könne man jeglichem Angriff begegnen, da er die kamae aufgrund ihrer Vorzüge und Shcwächen für nicht ausreichend in jeder Situation hielt.

itto_ryu
18-01-2006, 18:40
Ich wette, wenn Du das den Golfern und Baseballern zeigst, machen die's richtig. :)

Was bitte bezieht sich daran auf die Handhaltung des katana?

sumbrada
18-01-2006, 18:47
Beim Crossgolfen hab ich auch immer meine Probleme mit den Rechtshänderschlägern. Ist das selbe Problem. Keine Präzision und nicht so viel Kraft

itto_ryu
18-01-2006, 18:52
Beim Crossgolfen hab ich auch immer meine Probleme mit den Rechtshänderschlägern. Ist das selbe Problem. Keine Präzision und nicht so viel Kraft

Ah jetzt ich capice...:)

ps3ud0nym
18-01-2006, 18:53
Was bitte bezieht sich daran auf die Handhaltung des katana?
Nicht die Haltung sondern die Art der Kraftnutzung. Im Golfen/Baseball benutzt man als Rechtshänder i.d.R. die rechte Hand (als Vorhand) zum führen und die Linke (als Rückhand) zum schlagen. Der Griff ist zwar anders aber prinzipiell müsste es nach meinem Verständnis (aus deiner Beschreibung folgernd) ähnlich funktionieren.

itto_ryu
18-01-2006, 18:55
aha, verstehe was du meinst.

Aber so kannst du das nicht übertragen, da die Bewegungen mit dem katana ziehend/schneidend sind und nicht schlagend oder hackend. Man redet dabei auch eher von der linken Hand als Führungshand, was nicht auf Kraft gemünzt sein muss. Mit zuviel Kraft in der rehcten Hand bei den Anfängern beziehe ich mich auf den zu großen Druck mit der Rechten als Führungshand, was keine sauberen Schnitt zulässt. Aber ich will das Topic nicht durcheinandebringen, daher keine Details.

itto_ryu
19-01-2006, 08:02
Angemerkt sollte noch werden, dass auch jedem physikalisch halbwegs Versiertem klar sein sollte, dass wenn die hintere Hand die Führungshand ist die Hebelwirkung stärker zu tragen kommt.
Und macht euch doch mal den Spaß und legt die Vorderhand (egal ob rechts oder links) fest und führend ans Schwert (oder einen Besenstiel) und die Hinterhand nur leicht ans Ende des Griffes. Dann solltet ihr merken, dass die Hinterhand, wenn sie nicht führend ist, beim Schlag überflüssig und gar hinderlich ist.

Ergo: Beim Zweihandschwert ist die hintere Hand führend, die vordere nur unterstützend, im kenjutsu ist diese eben traditionsgemäß die linke Hand, die führt.

Beim Schlag selbst arbeitet die rechte Hand zwar mit, aber eben nur unterstützend, da sie die Bewegungsfreiheit der Klinge gewähren muss.

sumbrada
19-01-2006, 08:16
Angemerkt sollte noch werden, dass auch jedem physikalisch halbwegs Versiertem klar sein sollte, dass wenn die hintere Hand die Führungshand ist die Hebelwirkung stärker zu tragen kommt.
Und macht euch doch mal den Spaß und legt die Vorderhand (egal ob rechts oder links) fest und führend ans Schwert (oder einen Besenstiel) und die Hinterhand nur leicht ans Ende des Griffes. Dann solltet ihr merken, dass die Hinterhand, wenn sie nicht führend ist, beim Schlag überflüssig und gar hinderlich ist.

Ergo: Beim Zweihandschwert ist die hintere Hand führend, die vordere nur unterstützend, im kenjutsu ist diese eben traditionsgemäß die linke Hand, die führt.

Beim Schlag selbst arbeitet die rechte Hand zwar mit, aber eben nur unterstützend, da sie die Bewegungsfreiheit der Klinge gewähren muss.

Das würde ja heißen, daß alle auf die linke Hand umerzogen wurden, was mich noch mehr verwundern würde.

Sam Fisher
19-01-2006, 09:11
Hallo Sumbrada,

Ich bin selbst Linkshänder und hab mich all diese Fragen auch gefragt.

Das Katana greife ich jedoch rechts oben,
a) weils eh besser ist....Pech für die Rechtshänder
b) weil das japanische Schert unsymetrisch gewickelt ist. Selbst die Menukis sind versetzt.

Nur beim Ziehen ist es scheiße, weil ich dann mit rechts ziehen muss und auch schlagen....Mist.
Wenn das Schwert aber draußen ist, ist die Rechtsauslage für mich als Linkshänder sogar besser.

Selbst das deutsche Langschwert halte ich ihn der Rechtsauslage, was mir als Linkshänder ebenfalls nur Vorteile bringt.

Dieses auf rechts umschalten ist nur bei Eingriff-Waffen blöd. Warum soll ich meine schwache Hand benutzen?

Da ich jedoch selbst unterrichte, benutze ich im Training immer nur die rechte Hand, weil es meine Schüler dann besser kapieren. Im Kampf wechsel ich dann in die Linke.

Aber generell find ich, dass wir Linkshänder in den Waffen mehr Vorteile als Nachteile haben. Meine Rechte ist fast so gut wie meine Linke. Bei einem Rechtshänder ist die Linke nur ein Stück Fleisch.

itto_ryu
19-01-2006, 09:29
Wie schon gesagt, ob links oder rechts ist bilogisch egsehen egal, die Stellung des kenjutsu funktionieren auch gespiegelt. Es geht nicht wie beim Boxen um die stärkere Hand/Arm, sondern darum, dass die hinter Hand, am Ende des tsuka liegt, das sie aufgrund der Hebelwirkung die Führungshand ist. Es würde auch gespiegelt funktionieren, aber in Japan hat sich (aus Himmel weiß was ich für Gründen) die linke Hand als die Führungshand durchgesetzt. Selbiges gilt auch für den Umgang mit Yari, Naginata und anderen Waffen.

In Japan wurde man zum Rechtshänder erzogen (wurde ja hier stellenweise auch gemacht), was Schreiben etc. anbelangt. Die Umerziehung ob Links- oder Rechtshänder ist für das kenjutsu aber eigentlich völlig irrelevant, weil sowohl Rechts- als auch Linkshänder die Kordination beider Hände eben so hinbekommen müssen, wie es die kame vorschreiben, das ist auch nicht anders, als mit der Fußstellung dieser kamae.

D.h. warum ausgerechnet die linke Hand zur Führungshand erhoben würde, das weiß kein Schwein (ich jedenfalls nichtt), aber das die hintere Hand am Griff die führende Hand ist, bleibt logisch und sinnvoll.

itto_ryu
19-01-2006, 09:31
[QUOTE=Sam Fisher]Dieses auf rechts umschalten ist nur bei Eingriff-Waffen blöd. Warum soll ich meine schwache Hand benutzen?
[QUOTE]

Richtig. Aber diese Frage stellte sich den Japanern gar nicht, da sie ja zu Rechtshändern umerzogen wurden, da auch in Japan der Linkshänder die seltener Variante ist und somit gegen die Norm sprach. Ob das gesundheitsschädlich oder überflüssig ist, ist jetzt mal nicht das Thema dabei, es wurde eben so gemacht.

Da das katana auf der rechten Hüfteseite getragen wurde, war die rechte Hand die ziehende Hand und beim einhändigen Schnitt logischerweise auch die Kraft gebende. Sobald der Samurai (wie beim iai) die linke Hand dann auch ans Schwert legte, wurde die linke Hand die Führungshand. Im Grunde kann man es so sehen, dass jede Hand ihre bestimmte Aufgabe hatte am Schwert, je nach Nutzung. Nach jahrelangem Training sind dann beide Hände nahezu gleichwertig. So geht es mir auch, meine linke Hand/Arm ist inziwschen genaus stark und schnell wie die rechte Hand... nur Schreiben kann ich damit nicht ;-)

JPJacobs
19-01-2006, 12:34
Also ich bin auch Linkshänder und meine Linke liegt bei Zweihandwaffen ebenfalls oben, obwohl mir explizit gesagt wurde ich soll ausprobieren wies mir am besten passt.. Fühlte sich einfach besser an.. Allerdings ist da meine Vermutung, das ich es einfach von der zweihändigen Rückhand beim Tennis so gewohnt war.. ;)
Und Einhandwaffen führ ich mit Links, klar..

itto_ryu
19-01-2006, 12:51
Dennoch ist die führende Hand bei dir die am hinteren Teil des Griffes, oder? Also in deinem Fall die Rechte.

ps3ud0nym
19-01-2006, 14:11
Verstanden, beim Golfen/Baseball - mal vom Schneidbewegung abgesehen - wird nur sehr wenig Hebel (durch Kippen des Handgelenkes) benutzt, beide Hände sind ja direkt an-/aufeinander. Ich hatte sonst auch noch an Eishockey gedacht. Viele haben da als Rechtshänder den Schläger auf der linken Seite eben aufgrund des Hebelns. Da ist die Hebelwirkung schon wesentlich grösser, dafür weniger Schwungkraft, weil man Griffbedingt den Schläger kürzer fasst. Ich habe den trotzdem immer rechts gehalten, fühlte sich einfach irgendwie natürlicher an.

fer de lance
27-01-2006, 23:56
generell find ich, dass wir Linkshänder in den Waffen mehr Vorteile als Nachteile haben. Meine Rechte ist fast so gut wie meine Linke. Bei einem Rechtshänder ist die Linke nur ein Stück Fleisch.

Na, da fühl ich mich aber gar nicht angesprochen.:cool:

Ich trainiere schon jahrelang Schwertkampf mit nem Linkshänder, der im offiziellen Training immer auf rechts wechselt. Das hat mich schon seit langen dazu bewegt, immer abwechselnd zu üben. Ich glaube das Pareto-Prinzip gilt in solchen Fällen nicht!

Kennt ihr den Film "Die Braut des Prinzen" mit den beiden verkappten Linkshändern.

JaJa...:D



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Tu das Richtige im Angesicht des Todes, mehr kannst du nicht tun.