Vollständige Version anzeigen : Verlernt man Kampfsport?
Motobiker
19-01-2006, 16:45
Hallo zusammen,
zu mir sagte mal ein erfahrener Kickboxer,
selbst wenn ich einmal mit Kickboxen aufhören würde
hätte ich aber was für mein Leben gelernt
jetzt stelle ich mir die Frage, wenn man ein par Jahre Kickboxen etc. betreibt, dann aufhören würde, aus welchem grund auch immer
verlernt man sowas? Mich iunterssiert halt kann auch jemand der mal Kickboxen gemacht hat ein par jahre sich immer noch gut verteidigen?
wie seht ihr das...
Rocky777
19-01-2006, 16:49
Solange du deine kraft Und Grundsätze der technik behälst wirst du dich auch Verteidigen können.
Doch wennn es um namen der (bei mir Judo) Japanischen begriffe geht oder einzelne Würfe etc. Dann vergisst man diese schon.
Mein Vater hat jahrelang KS (Karate) betrieben (Kämpfe auf nationaler Ebene, Erfahrung als Trainer), aber vor 20 Jahren aufgehört.
Er erinnert sich zwar nicht an die Namen aller Techniken, aber wenn ich ihm die Technik andeutungsweise zeige, oder den Beginn einer Kata vorführe, dann kann er immer noch Tipps dazu geben, die korrekte Ausführung vorführen, die Feinheiten und den weiteren Ablauf erklären und prima kritisieren. ;)
Jedoch ist er aber nicht mehr als Leistungssportler geeignet, da er ziemlich in die Horizontale gewachsen ist, und seine Kondition ist auch nicht gerade ausreichend. :D
Ich glaube also, wenn man eine KS-Art lange genug gemacht hat, bleibt noch etwas hängen, aber der Wiedereinstieg ist sehr schwer, zumal da die Übung und die Kondition fehlt.
ps3ud0nym
19-01-2006, 17:05
Verlernt man das Fahrradfahren? Ich denke, man wird ohne Training einfach nur irgendwann nicht mehr in der Lage sein bestimmte Dinge zu tun (z.B. hohe Kicks auszuführen, wenn sich die Sehnen verkürzt haben), aber nicht wirklich verlernt. Nur die Vorraussetzungen bestimmte Dinge zu tun sind ohne Training nicht mehr vorhanden.
Judoritter
19-01-2006, 17:13
Ich wuerde sagen, dass man es teilweise verlernt, bzw. das Gefuehl dafuer verliert (nach entsprechender Zeit). Aber es wird sicher einfacher sein es wieder zu erlernen als wenn man es noch nie gemacht hat.
Hi erstmal,
ich denke, dass es auch stark darauf ankommt, wie lange du den KS betrieben hast. Wenn du die meisten Abläufe schon automatisiert abgespeichert hast, dauert es bestimmt länger diese wieder zu "verlernen" und man könnte sie nach einiger Zeit wieder abrufen. Ob man sich moch verteidigen könnte ist schwer zu sagen. Ich würde meinen, man käme wieder in die Techniken rein, wäre im Ernstfall aber bestimmt, naja, irgendwie aus der Übung.
Ich beispielsweise habe knapp 2 Jahre WT gemacht und würde nicht behaupten, dass ich da schon grossartig irgendwas automatisiert habe. Habe dann nach fast 3 jähriger Pause mit Weng Chun Kung Fu angefangen. Die ersten Male da waren echt komisch, weil ich immer fast automatisch in den typischen WT Stand gegangen bin. Ich hätte mich nachdem ich WT beendet habe glaube ich net so toll auf der Strasse verteidigen können, kaum hatte ich aber so was ähnliches, also zumindest KK, wieder angefangen, habe ich mich scheinbar unbewusst dran erinnert und ich bin automatisch in den Stand gegangen etc. Das musste ich mir jetzt erst wieder abgewöhnen.
Gruß,
baox
Schau einmal im oben gepinnten Thread unter Koordination nach.
"If you don't use it, you loose it." Das gilt auch für Nervenverbindungen und damit Bewegungsabläufe.
Gruß
Dinge zu tun (z.B. hohe Kicks auszuführen, wenn sich die Sehnen verkürzt haben),.
Die Sehnen verkürzen sich nicht. Die Muskulatur verringert den Bewegungsumfang.
Yasha Speed
20-01-2006, 19:52
kommt drauf an, wie hart du trainiert hast. und selbst bei hartem training shcleifen sich natürlich überkomplizierte katas nicht so gut ein wie eher grobmotorische bewegungsabläufe: mag sein, daß jemand nach 10 jahren karateabstinenz keine pinan wasweißich mehr kann, aber er wird, wenn er denn durch die "ich trainiere 16 stunden am tag" phase gegangen ist, einzelne techniken wie nen gerade fauststoss oder so nicht wieder verlernen.
kann natürlich auch schlecht sein: jeder wird hier das phänomen der "schlechten angewohnheiten" kennen, die man ewig nicht wegkriegt.
Sebastian
21-01-2006, 00:21
z.B. hohe Kicks auszuführen, wenn sich die Sehnen verkürzt haben
Jep, denke wie Franz, dass das wenn überhaupt erst nach sehr langem Aussetzen passiert.
Was ich mir aber vorstellen kann, ist, dass man Attribute wie Schnelligkeit, Timing, ... sehr wohl verlernen kann, wenn man aussetzt.
ps3ud0nym
21-01-2006, 00:26
Jep, denke wie Franz, dass das wenn überhaupt erst nach sehr langem Aussetzen passiert.
[...]
So wie bei mir nach 6 Jahre kein TKD? Ich konnte mal Spagat und jetzt...naja lieber nicht drüber sprechen will. :p
Sebastian
21-01-2006, 00:58
jo, 6 Jahre ist schon ne Weile. Und Spagat ist ja auch nur Teil des Attributs Dehnung/Stretching...von daher klar. Ein halbkreis-Fußtritt zum Kopf kriegst du aber noch hin, oder? ;)
ps3ud0nym
21-01-2006, 12:21
Kommt drauf an wessen Kopf. ;)
Ansonsten meinen wir vielleicht sogar das gleiche, wenn Du von Attribute sprichst und ich von Voraussetzungen. Habe ich jedenfalls an mir selbst beobachtet, dass, was koordinative Fähigkeiten angeht, noch alles da ist. Nur bei der Ausführung hakt das dann eben an Kraft und Beweglichkeit.
Die meisten Hyongs habe ich auch vom Ablauf her vergessen bisauf den vom Grüngurt. Da kommt das wohl drauf an wie sehr man das mal verinnerlicht hat. Meine Oma kann z.B. mit 82 immernoch ihr Kindergedicht aus der Vorkriegszeit nach kurzem Überlegen aufsagen (vielleicht schwindelt sie auch nur, aber jedenfalls reimt es sich :D).
Hamurra-e
23-01-2006, 20:43
Also, ich musste öfter mal längerer zeit pausieren, wenn man dann wieder anfängt sind dieTechniken wohl noch da. Aber in der ausführung fehlts dann doch.
Meine erfahrung, die Kundition hällt sich erstaunlicherweise am längsten, trotz jahrelangen rumsitzen bin ich einem 16 Jährigen und einem 20 jährigen (der 3mal die wo Joggen ging) davon gerannt. War selber erstaunt.
Das erste was geht ist eigendlich die Beweglichkeit, dann kommt die Kraft und zuletzt die Ausdauer.
Gegen Kraftverlust hab ich immer Isometrik und isotonik gemacht, und ich bin eigendlich in mancher hinsicht noch stärker als zuvor, in anderrer nicht.
Die Kraft kann man erhalten, wenn man einmal die Wo den Muskel wieder reizt.
Was den verlust an Technik angeht, ist es so, dass die in Jungenjahren am ersten und heufigsten geübten, oft auch länger erhalten bleiben.
In unserem Langzeitgedächtnis sieht es so aus, dass das was zu letzt reingeht, auch wieder als erstes vergessen wird.
Das liegt daran das unsere ersten eindrücke meist mit Starken emotionen verbunden sind, der erste erfolg beim Training, endlich die technik verstanden usw., später macht sowas kaum noch Eindruck.
Je stärker eine Erinnerung mit Gefühlen verbunden ist, desto tiefer ist sie in uns verwurzelt.
Das stimmt im negativen wie im positiven!
Wobei wir uns oft an schlechte Dinge zuerst erinnern, weil sie mit Stress, also Gefahrendenken, verbunden sind.
Wer erinnert sich nicht darann, das Feuer verbrennt und schmerzt, oder das schneiden weh tut?
wadenbeißer
24-01-2006, 14:17
In unserem Boxverein trainieren wieder einige ehemalige DDR-Jugend-Kader (mittlerweile 35-40 Jahre), weil unser Trainer sie bereits in ihrer Jugend betreut und zu einem (Trainings-) Comeback bewegen konnte:D . Ich war dabei, als einer von denen mit 40 Jahren das erste Mal wieder seit seinem 14. Lebensjahr geboxt hat... Respekt!!! Die Kondi war natürlich total im Eimer, aber die Techniken und selbst das Gefühl für den Gegner und seine Bewegeungen waren immer noch da und das auf einem doch recht hohen Niveau! Ich denke mal wenn man bestimmte Sachen im richtigen Alter (Kindheit/Jugend) auf hohem Niveau trainiert, dann bleibt (natürlich bis auf die Attribute) relativ viel erhalten..
grüsse.
Vergeben
24-01-2006, 17:24
Man verlernt Kampfsport auf jeden Fall.
Jedoch kann man denjenigen Kampfsport immer noch besser als einer der denjenigen Kampfsport noch nie betrieb.
Besonders bei Kampfsportarten bei denen viel Koordination (Bsp:judo) aberverlangt wird oder bei hohen, oder schnellen Kicks (Bsp:Taekwondo) verlernt man es.:) :( :o :D ;) :p :cool: :rolleyes: :mad: :ups: :confused:
Kommt sicherlich darauf an, wie lange man KS oder KK betrieben hat ...
Ein Anfänger der erst seit wenigen Monaten trainiert oder ein Fortgeschrittener der seit ein paar Jahren trainiert, wird die erlernten Techniken sicher sehr schnell verlernen, wenn er mit dem Training aufhört ...
Ein Meister dagegen oder jemand der vielleicht seit 15 oder 20 Jahren KS oder KK oder vielleicht nur einen einzigen Stil betrieben hat, der wird wahrscheinlich nicht´s bzw. nicht viel verlernen, da er nur noch im Unterbewußtsein automatisch reagiert und handelt ...
Ein andere Frage ist es, ob die Person dann immer noch auf dem gleichen Fitnessniveau ist wie früher ... habe ich 10 Jahre lang Taekwondo trainiert, weiß ich um die Technik des Tretens genauestens Bescheid ... die Technik an sich verlerne ich auch nicht so schnell wieder ... nur was ist mit der Flexibilität, die ich brauche um auf höherer Ebene effektiv treten zu können ...
Ein Boxer wird das Boxen auch nicht verlernen, aber hat er noch die Kondition bzw. das Timing ...
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