Was darf ein Dan-Träger? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Dojokun
31-08-2002, 11:09
Hallo!

Ich versuche als Dan-träger ein Vorbild zu sein.
Dementsprechend verhalte ich mich inner- und außerhalb des Dojos.
Den Respekt, den ich von meinen Schülern erhalte, gebe ich ihnen auch wieder zurück!

Nun beobachte ich in letzter Zeit immer häufiger, wie hohe Dan-Träger (Deutsche, keine Japaner) von oft Unbekannten höchsten Respekt einfordern, ihn aber selbst nicht bieten.
Beispiel:
Ein hoher Dan-träger schrie während des Trainings einen Zuschauer, der leise, vorsichtig und dezent aus einer Brötchen-Tüte knabberte, durch die Halle an, forderte ihn auf zu verschwinden und beleidigte ihn.
Sollte der gute Mann nicht auf das training konzentriert sein?
Wie kann er dann so eine Kleinigkeit bemerken?
Steht es ihm zu, das Training derart zu unterbrechen?
Ist dezente "Knabberei" auf einer Tribüne für Zuschauer schlimmer als eine Verletzung des Leitsatzes: "Sei höflich!" ?

Teilt doch mal Eure Meinungen und Erfahrungen mit!


Oss

Dojokun

Joachim
31-08-2002, 11:42
Wenn ers halt bemrkt, dann bemerkt ers und wenns ihn stört oder es gegen die Schulregeln verstösst, sollte er den "Täter" höflich darauf hinweisen.
Schreien und beleidigungen in einem solchen Fall weisen auf starke charakterliche Defizite hin, die zu einer Meistergraduierung in krassem Gegensatz stehen.
Andererseits hat er vielleich auch einfach nur nen schlechten Tag gehabt.
Das hat meiner Meinung nach nix mit der Graduierung zu tun, das von Dir beschriebene Verhalten ist einfach abnormal.
Ob man allerdings an einen Danträger höhere Ansprüche haben muss als an andere Menschen???
Eigentlich schon, aber es bleiben ja dennoch Menschen.
Also ich hab mal von einem Jujutsuka erzählt bekommen wie ein Japanischer 5. Dan Judo seinem 2. Dan Assistenten vor versammelter Mannschaft eine Ohrfeige verpasst hat, weil er sich dessen meinung nach bei einer Vorführung nicht 100% korrekt Verhalten hat...
auch daneben.

Grüsse,

Joachim

Hausmeister
31-08-2002, 12:32
Finde ich auch, unmöglich sowas, wahrscheinlich hat der Typ Komplexe... da hat wohl der Meister, der ihm den hohen Dan verliehen hat, vergessen, vorher dessen aufgeblasenes Ego ein wenig zu bügeln... Beherrschung, Respekt und Höflichkeit sollten bei einem hohen Dan schon sein. Die technischen Sachen hat er ja auch schon mit niedrigerem Dan drauf, wozu dann hohe Grade, wenn er sich null entwickelt? Sollte nicht jede Stufe, ob Kyu oder Dan, einen Reifeprozeß (technisch und geistig) darstellen?

Dojokun
31-08-2002, 12:40
Genau!!

Interessanterweise ist er zu mir ein recht netter Kerl.

Aber das war der Hammer!

Kennt Ihr ähnliches??


Oss

Dojokun

weudl
31-08-2002, 16:00
Hi,

natürlich sind Danträger auch nur Menschen und können einmal schlecht drauf sein. Es sagt ja niemand, dass man durch Karate zu einer Art von Übermensch wird, den nichts mehr auf die Palme bringen kann. Allerdings hat man als Repräsentant einer gehobeneren "Kampfkunstkaste" doch eine gewisse Verantwortung und sollte nicht durch unkontrolliertes Benehmen aus dem Rahmen fallen.

Wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen hat wohl weniger mit den Jahren an Kampfkunst zu tun sondern liegt in unserem Charakter und unserer Erziehung begründet.

Die Sache mit dem Ohrfeigen soll im Judo in Japan durchaus üblich sein. Wie überhaupt das Verhalten der Sempais gegenüber den Kohais in Japan zumeist nicht gerade von Respekt gekennzeichnet ist. Dies mag wohl einerseits in der hierarchisch organisierten Gesellschaftsstruktur begründet sein, man kann dies aber auch als "Brechen" des Egos interpretieren. Allerdings entspricht diese Art von "Persönlichkeitsentwicklung" nicht dem was ich mir unter "Do" vorstelle. Zumeist übernimmt man einfach das Verhalten des eigenen Lehrers ohne groß darüber nachzudenken...

Hausmeister
31-08-2002, 19:10
Ja, dieses Brechen des Egos... so ein Schwachsinn und Sauerei noch dazu. Wenn man doch "(Um-)Formen des Egos" sagen würde. Jemand ohne Ego ist viel schlimmer als einer mit zu großem, wobei das eine meist das andere bedingt. Ein Dan-Träger braucht freilich kein Übermensch zu sein. Wenn er im Privatleben ein Charakterschwein ist, na gut, obwohl sich nicht einmal das mit dem verliehenen Gürtel und den charakterlichen Anforderungen deckt (sonst bräuchte man ja nur Prügel-Grade verleihen). Aber im Gi ist er keine Privatperson mehr, sondern hat Verantwortung.

Mal als Beispiel: Wenn Du Dir als Soldat in Uniform was zuschulden kommen läßt, und sei es nur eine Geschwindigkeitsübertretung im Privatauto, kannst Du vom Dienstherrn eins auf die Mütze respektive den Helm bekommen, und das neben der strafrechtlichen oder ordnungswidrigkeitsbetreffenden Strafe. Wenn es nicht gerade nur eine Geschwindigkeitsübertretung ist, wird das auch mit ziemlicher Sicherheit eintreten. Du kriegst also doppelt eins auf die Mütze, und zwar allein für die Tatsache, daß Du Deiner Verpflichtung in Uniform nicht gerecht wirst.

Dojokun
07-09-2002, 13:47
Genial!!

Ich richte ein Gremium ein, das berechtigt ist, Dan-Trägern mit schlechtem Verhalten eins auf die Mütze zu hauen ;)


Oss

Dojokun

Colorpainter
13-07-2008, 17:48
Hallo,
mein damaliger Karatetrainer der oft gekämpft hat und Turniere gewann stand mal im Training vor uns und schrie rum das er uns sowieso allen in den Ar....
treten könnte und es hätte schon Trainer gegeben die ihre Schüler aus der Halle prügelten....
Der Typ hatte den totalen Höhenflug.
Ein Weißgurt hatte darauf gut reagiert und meinte zum Trainer " Hoffentlich bekommst du beim nächsten Kampf mal gescheit ein paar drauf, vielleicht wirst du dann wieder normal."
Darauf wußte er nichts uns meinte denn das er ja keinen schlagen würde usw...
Die ganze Aktion fand ich armseelig.
Im Taekwondo bekam ich mit das ein Trainer einen Schüler blöd anredete und zu dem meinte er solle doch in den Puff gehen wenn er Vergnügen haben will usw.
Der Schüler hatte irgendwie Stress in der Arbeit und war geschafft was er dem Trainer sagte. Es lief eben nicht so gut im Training.

Viele Grüße
Andreas

Martinezz
13-07-2008, 20:19
Vergiss nie: Der Weg des Karate beginnt und endet mit Respekt (rei)

Quelle:Karate-do. Die Kunst, ohne Waffen zu sigen von Gichin Funakoshi

Ich finde wer nicht mal die erste Regel der "Zwanzig Prinzipien" kennt/einhält, sollte sich nicht so groß fühlen.

Oss,

Martinezz

IsoO
13-07-2008, 22:35
Die Tatsache, dass ein Schwarzgurt kein Zeichen für definitive Kompetenz ist, ist aus mehreren Sichtwinkeln zu betrachen. ;)

Tori
14-07-2008, 11:37
Ein Dan macht noch keinen besseren Menschen. Obwohl dies abgedroschen klingt: Dies sagt lediglich etwas über seine technischen Fähigkeiten aus (sollte es zumindest ;)).

Ich hab viele Unterschiede erlebt. Es gibt die abgehobenen überarroganten Dan-Träger die nur Menschen aktzeptieren die einen gleichen oder höheren Dan haben. Dagegen gibt es auch sehr hoch graduierte Lehrer, die einfach sympatische Kerle sind, die mit jedem ein Pferd stehen können. Dazwischen gibts noch jede Menge Akzente :D

Fazit: DAN-Träger sind auch nur Menschen - es gibt solche und solche :rolleyes:

audax
14-07-2008, 13:49
Richtig Tori, das Beispiel hier zeigt, dass dein Fazit vollkommen korrekt ist.

Jedoch muss man mit der Eingrenzung vorsichtig sein. Großmeister in China schlagen ihre Schüler und sind abseits des Trainings überaus respektvoll. Das wird als nötiger Aspekt gesehen.

Andere wiederum haben nicht immer Respekt, weil sie sich nicht am Riemen reißen können. Jemanden aus den Zuschauern zu beleidigen und rauszuschicken ist dreist und das Verhalten ist falsch. Man kann das nicht mit Strenge entschuldigen und auch nicht mit durchdachtem Hintergedanken. Solche Leute sollten mindestens zum Nachsitzen bestraft werden.



Vergiss nie: Der Weg des Karate beginnt und endet mit Respekt (rei)


Besser kann mans nicht ausdrücken, außer dass es überall gilt.

Vegeto
14-07-2008, 14:20
Ich finde es besser wenn man die Frage andersherum stellt: Was darf ein Dan Träger nicht? Ein schwarzer Gürtel heißt nicht das man sich jetzt besonders viel herausnehmen darf. Im Gegenteil. Gerade weil man Vorbild ist darf man sich nicht gehen lassen. Man darf nicht überheblich werden usw.

die Chisau
14-07-2008, 14:33
Einmal von anderen Kulturen abgesehen, in denen es normal ist den Schüler aus erzieherischen Gründen zu schlagen. (wie bereits in vorhergehenden Posts erwähnt)
Respekt kann man nicht einfordern, sondern muß man sich verdienen. So sehe ich das, jemand, der allein Aufgrund seiner Graduierung und seines Ranges meint er wäre was besseres, ist armselig.
Das trifft leider auf viele Dan (höher graduierte allgemein) Träger zu.
Ein Freund von mir ist von seinem "Meister" einem 4 Dan Shotakan verprügelt worden,weil er privat anderer Meinung war als der "Meister".
Ich hab mir den Typen dann mal persönlich angesehen, ein Komplexhaufen, war mir zu schade mir an dem die Finger schmutzig zu machen.
Mein Freund und Trainingspartner hat jetzt ein Trauma und trainiert, wie ich befürchte hauptsächlich deshalb ,um sich im Falle des Falles wehren zu können.
Der "Meister" hat ihm auch Prügel angedroht ,falls er woanders trainiert.:mad:
Falls das einmal geschehen sollte bekommt er dann von mehreren Leuten im Training Besuch...;)

YouTube - Instructor beats up students (http://de.youtube.com/watch?v=3rSOIQSqi4M&feature=related)

so kanns gehen!

Ineluki
14-07-2008, 15:10
Ich finde es besser wenn man die Frage andersherum stellt: Was darf ein Dan Träger nicht?

Sechs Jahre alte Threads wiederbeleben ohne etwas wirklich neues zu sagen ;-)

Vegeto
14-07-2008, 15:20
Ey,ich hab die Leiche nicht ausgegraben ;) Außerdem hab ich mehr als den Satz geschrieben. Und solange sinnvolle Beiträge kommen gibt es keine veralteten Beiträge. Da ist Spammen schlimmer Herr ineluki. Also Back to Topic.

audax
14-07-2008, 17:54
die Chisau, wie wärs mit Polizei? gg

Nahot
14-07-2008, 18:04
...
Ein Freund von mir ist von seinem "Meister" einem 4 Dan Shotakan verprügelt worden,weil er privat anderer Meinung war als der "Meister".
...
Mein Freund und Trainingspartner hat jetzt ein Trauma und trainiert, wie ich befürchte hauptsächlich deshalb ,um sich im Falle des Falles wehren zu können.
Der "Meister" hat ihm auch Prügel angedroht ,falls er woanders trainiert.:mad:
...

Dagegen sollte dein Freund vorgehen und auf alle Fälle die Schule wechseln. Wenn er jetzt trotzdem bei diesem Mann weitertrainiert, trotz des Vorfalls und wegen der Drohung, dann wirkt sich das nicht gut auf deinen Freund aus (evtl. psychische Probleme, Folgeschäden, etc.).

Yabu_Kentsu
14-07-2008, 18:22
Ein Freund von mir ist von seinem "Meister" einem 4 Dan Shotakan verprügelt worden,weil er privat anderer Meinung war als der "Meister".


Und das obwohl hier immer gesagt wird, dass Shotokan doch überhaupt nicht zum Kämpfen taugt. :D

tonfa
14-07-2008, 21:03
@ yabu: naja, wenigstens haben sie sich dann auf augenhöhe getroffen... ;):)

zur frage: "was darf ein danträger?"

gegenfrage: "was darf ein mensch?"

antwort: alles was niemand anderen verletzt oder beleidigt.

t.

die Chisau
14-07-2008, 21:22
@audax: Den Vorschlag den Konflikt mit Hilfe der Polizei zu regeln habe ich auch gemacht. Wir leben in Mitteleuropa ja nicht mehr nach dem Faustrecht.

Mein Freund trainiert auch nicht mehr bei ihm sondern heimlich Kung Fu. (das heißt er verheimlicht es vor seinem Ex-Lehrer der sich einbildet er könne ihm das verbieten....eine reichlich seltsame Angelegenheit...entspricht aber den Tatsachen.)

Die psychologischen Folgeschäden sind schon da, die körperliche Unterlegenheit und noch viel schlimmer diese erlebte Hilflosigkeit haben meinen Freund wirklich traumatisiert.
Für einen Außenstehenden mag das unverständlich klingen, ist aber nun mal so.

:confused:

Nahot
14-07-2008, 22:12
Dessen muss er sich aber nicht schämen (ich weiß, er wird es anders sehen) und er sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Dafür ist sie ja da.

Colorpainter
15-07-2008, 09:59
Hallo,
also das Video ist ja echt krass...

YouTube - Instructor beats up students

Der Trainer schürt eigentlich nur den blanken Hass.
Wenn ich jetzt von mir ausgehe würde ich wahrscheinlich einen anderen Verein suchen wo es menschlicher zugeht und würde trainieren wie ein besessener um den unmenschlichen Trainer der offensichtlich voller Minderwertigkeitskomplexen steckt bei einem Kampf dermaßen auseinanderzunehmen.

Viele Grüße
Andreas

Harrington
15-07-2008, 10:02
Jaja, Leichenflederrei ist strafbar.....:D

schroibchen
15-07-2008, 17:37
ähm mal ne blöde frage

ihr formuliert das (für mich) alle so das man sich bis schwarz aufführen kann wie sau und danach diese gaaaanze respektsache mit benehmen anfängt :rolleyes:

eigentlich sollte jedem ab einem gewissen alter klarsein wie er sich zu benehmen hat, was leute privat machen ist mir egal , aber im und vor dem dojo hat man sich freundlich und respektvoll zu verhalten. klar schreit mal einer der danträger- gibt ja auch genug chaoten die das mal brauchen :D - aber zuschauer anschreien is nichtnur völlig tabu sondern auch total blöd. genauso wie die farbgurte nicht über anfänger lachen / lästern sollten - klar offene kritik ist erwünscht, aber irgendwas hintenrum labern und denjenigen lächerlichmachen endet meist in ner kopfnuss die sich gewaschen hat.

Vielleicht sollte man das bei euren danträgern, trainern auch einführen: sobald sich jemand nicht korrekt verhält gibts vom ganzen dojo aus ne kopfnuss die man 3 tage spürt :D das regt zum nachdenken an :p

OSS

audax
15-07-2008, 20:42
Wieso sowas nicht härter bestrafen? Ich versteh das wirklich nicht. Dort wo ich meine Kampfkunst praktiziere, ist jeder zu jedem freundlich, jeder zu jedem respektvoll und alle helfen sich gegenseitig. Wenn ich trainiere krieg ich meinen Kopf frei, weil es so schön wie nirgendwo ist. Was macht bitte Spaß wenn die ganze Zeit rumgeschrieen wird?

Diese Angewohnheit ist meiner Meinung nach falsch. Es würde sicher auch ohne gehen, aber vllt. ist das beim Karate ja normal.

hossein
15-07-2008, 21:41
Also ich finde er hat in dem augenblick den faden verloren und hat sein frust an den jenigen abgelaßen. Richtig wars denoch von ihn nicht er ist eben nicht vollkommen als Dan träge.

hossein
15-07-2008, 21:43
Das ist kein meister sondern ein Gegster

eXEC
15-07-2008, 22:01
YouTube - Instructor beats up students (http://de.youtube.com/watch?v=3rSOIQSqi4M&feature=related)

Übel man, ich wusst gar nicht, dass es solche Arschlöcher gibt!
Ich wundere mich, wer bitteschön geht da freiwillig hin! Wenn mich mein Trainer auch nur im Ansatz absichtlich verprügeln tut, würde ich SOFORT kündigen!
Die Schüler machen das in ihrer Freizeit und bezahlen Geld dafür! Echt unglaublich, in Deutschland würde so einer von Anklagen überschwämmt werden!
Ich kenne bisher eine Menge DANs, allein bei uns im Dojo 6 an der Zahl (inkl. Trainer) und alle sind wirklich super freundlich! Die maulen nicht, wenn ein Weißgurt eine Technik auch beim dritten mal nicht versteht, sie versuchen zu helfen, wenn sie sehen ich mache etwas falsch, sie sind äußerst vorsichtig bei den eigenen Techniken um Anfänger nicht zu verletzen... Und nur durch sowas verdienen die sich meinen Respekt, nicht durch ihren Schwarzen Gurt!

Bei uns in der Stadt macht außerdem ein Pfarrer kostenloses Training im TaeKwonDo - Er selbst ist glaube ich 2. Dan.

Nassem
15-07-2008, 22:07
ich finde die frage sollte lauten, was darf ein Lehrer .
ich finde man bracht nicht zu achten ein Vorbild zu sein wenn man schon so weit ist zu unterrichten. Über die jahre hin weg macht man selbst einen Wandel durch welcher einen Automatish respekt und die Vorbildsfunktion einprägen soll, denn man soll ja nicht aus einem Lehrbuch lehren sondern mit seiner eigenen Persönlichkeit und seine auffasung von KK weiter geben ob es nun Karate TKD oder Kung fu ist , ist völlig egal

Nahot
15-07-2008, 22:18
...
Ich wundere mich, wer bitteschön geht da freiwillig hin! Wenn mich mein Trainer auch nur im Ansatz absichtlich verprügeln tut, würde ich SOFORT kündigen!
Die Schüler machen das in ihrer Freizeit und bezahlen Geld dafür! Echt unglaublich, in Deutschland würde so einer von Anklagen überschwämmt werden!
...

Du hast schon einen Teil der Antwort bei dir mit drin. Anderere Kulturkreise haben andere Normen und Werte.

Irgendwo hier im Forum las ich erst vor kurzem, dass bei einem asiatischen Volk körperliche Züchtigung normal sei. Inwiefern das so zutrifft kann ich nicht beurteilen. Es würde aber also nichts abnormales darstellen, sondern wäre dort innerhalb der Norm.

Hier in Deutschland ist das anders, Gewalt ist hier strafbar und somit auch körperliche Züchtigung.

FireFlea
16-07-2008, 09:54
Irgendwo hier im Forum las ich erst vor kurzem, dass bei einem asiatischen Volk körperliche Züchtigung normal sei. Inwiefern das so zutrifft kann ich nicht beurteilen. Es würde aber also nichts abnormales darstellen, sondern wäre dort innerhalb der Norm.

Hier in Deutschland ist das anders, Gewalt ist hier strafbar und somit auch körperliche Züchtigung.

Ein asiatisches Volk gibt es nicht. Da musst Du schon spezifischer werden , Japan ist was anderes als der Libanon oder Indien oder....

Abgesehen davon ist Gewalt auch in den meisten asiatischen Ländern strafbar.

Nahot
16-07-2008, 10:05
Darum schrieb ich bei einem davon und daraus war für mich klar, das ich nicht alle Asiaten meine. Ging aber wohl Richtung chinesische Ecke, wenn ich mich recht entsinne. Aber das weiß ich selbst nicht, ist jetzt nur wiedergegeben. Würde mich auch interessieren ob das nun so wirklich ist oder nicht. Vielleicht weiß es jemand mit Sicherheit und kann sich dazu äussern?
Körperliche Gewalt mag oft auch meist strafbar sein, aber körperliche Züchtigung hat andernorts zum Teil wohl immer noch einen anderen Stellenwert als hier im europäischen Kulturkreis, oder einfach hier in D´land, um mal bei uns zu bleiben.

Vielleicht noch was interessantes:



Heute verwenden in den westlichen Ländern viele den Begriff Schwarze Pädagogik, wenn sie negativ von den Erziehungsmethoden früherer Elterngenerationen sprechen. Aber auch heute noch sind in den meisten Ländern der Welt Körperstrafen (z. B. Ohrfeigen) als Erziehungsmittel (soweit sie maßvoll und angemessen sind, also keine Misshandlung darstellen) legal und können dort vor allem von den Eltern, jedoch auch – im Rahmen festgeschriebener Gesetze – von Lehrern oder anderen Erziehungsverantwortlichen erteilt werden.

...

Entgegen den gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland wird in offiziellen religiösen Unterweisungen für deutsche Moslems die Prügelstrafe gegen Kinder und Jugendliche teilweise sogar noch gefordert. In einer von einem muslimischen Buchversand (em-buch.de; erreichbar über die Homepage des „Zentralrates der Muslime in Deutschland“) als „Lehr- und Referenzbuch“ empfohlenen und mehr als 200 Seiten umfassenden Schrift „As-Salah – Das Gebet im Islam“ heißt es ausdrücklich: „Kinder sollen vom siebten Lebensjahr an von den Eltern durch Ermahnungen zum Gebet angehalten werden, vom zehnten Lebensjahr an auch notfalls, wenn es gar nicht anders geht, durch Schläge“.[3]

Mit Verweis auf religiöse Begründungen wird auch in Teilen der evangelikalen bzw. christlich-fundamentalistischen Gruppierungen die körperliche Bestrafung von Kindern propagiert. So fordert beispielsweise der Autor Tedd Tripp in seinem Buch Eltern – Hirten der Herzen. Biblisch orientierte Erziehung christliche Eltern dazu auf, die „Rute“ als Erziehungsmittel zu nutzen.[4] Auch die Zeugen Jehovas erklärten Ende der 1970er Jahre mit Verweis auf obige Bibelstellen die körperliche Züchtigung von Kindern als gebotenes Erziehungsmittel, allerdings mit deutlichen Einschränkungen.[5][6] Diese Erklärungen sind jedoch zeitgemäß angepasst worden.[7]

Neben Deutschland verbieten die gesetzlichen Regelungen elterliche Körperstrafen in mehreren Ländern, beispielsweise in Schweden, der Schweiz, Island, Finnland, Dänemark, Norwegen, Österreich, Italien, Zypern, Kroatien, Israel und Litauen. Entsprechende Gesetzesinitiativen in den USA sind im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte immer wieder gescheitert. Seit Anfang der 1990er Jahre gründeten sich dort Elterninitiativen, die einem entsprechenden Verbot entgegentraten.

...

In den USA sind noch immer Körperstrafen an den Schulen in ungefähr der Hälfte aller US-amerikanischen Bundesstaaten erlaubt, werden aber hauptsächlich in den ehemaligen Südstaaten praktiziert. Die Strafen werden in der Regel mit einem speziellen Holzpaddel (Paddle) oder auch mit einem Lederriemen auf das bekleidete oder, jedoch nur in seltenen Fällen, entblößte Gesäß des Schülers erteilt („paddling“/„lashing“). In den folgenden 23 amerikanischen Bundesstaaten ist Paddling an staatlichen Schulen per Gesetz zugelassen: Alabama, Arizona, Arkansas, Colorado, Delaware, Florida, Georgia, Idaho, Indiana, Kansas, Kentucky, Louisiana, Missouri, Mississippi, New Mexico, North Carolina, Ohio, Oklahoma, Pennsylvania, South Carolina, Tennessee, Texas und Wyoming. Nach einer Schätzung des amerikanischen Bundeserziehungsministeriums gab es im Schuljahr 1996/97 an allen staatlichen US-Schulen insgesamt rund 458.000 Paddlings, das entspricht etwa 1 % der Schüler. Die prozentual meisten Paddlings gibt es in Arkansas und Mississippi (über 10 % der Schüler erhalten dort mindestens ein Paddling im Schuljahr). In den betroffenen Bundesstaaten obliegt es dem jeweiligen Schulbezirk, die Zulässigkeit, Anlässe, Umfang und Durchführungsregelungen für körperliche Bestrafungen festzulegen. In der Vergangenheit haben wiederholt Schulangestellte ihre Stellung verloren, da sie gegen die entsprechenden Vorschriften verstießen. Besonders bei kleineren Kindern ist es in den USA verbreitet, als Bestrafung den Mund mit Seife auszuspülen. Dies ist zwar keine körperliche Züchtigung, aber dennoch eine unangenehme erzieherische Maßnahme.

...


Quelle: Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Körperstrafe)