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Vollständige Version anzeigen : Kickboxen olympisch?



Superkicker
27-01-2006, 12:21
Bereits seit Jahren liest man immer wieder dass sich Kickboxen um olympische Anerkennung bemüht, insbesondere die WAKO rechnet sich gewisse Chancen aus dahingehend. Meiner Meinung nach führt man da einen Kampf an der falschen Front um Popularisierung eines Sportes.
Selbst wenn Kickboxen olympisch werden sollte wird das den Sport nicht sehr voranbringen. Man siehe mal das olympische Tae Kwon Do, es führt nach wie vor ein Schattendasein. Auch viele andere Sportarten sind Randsportarten geblieben, trotz Olympia. Meiner Meinung nach muß sich ein Sport eher professionalisieren und Medienpräsenz erhalten um bekannter zu werden. Das beste Beispiel ist K-1, eine noch sehr junge Sportart. Die Kämpfer wie Aerts, Hoost, Sapp, Sefo, Bonjasky, Musashi, Le Banner usw kennt aber jeder der sich ein wenig für Kampfsport interessiert. K-1 ist keineswegs olympisch und will es auch nicht werden. Wer könnte dagegen schon Kickboxer oder gar Tae Kwon Do Kämpfer nennen? Die Kämpfe im K-1 werden allerdings weltweit übertragen, nur so kann eine Kampfsportart bekannt werden. Alles ist auch total übersichtlich, es gibt einen einzigen Höhepunkt mit einem Weltmeister, davor Qualifikationen mit den besten Leuten. Um TV Übertragungen sollte man sich bemühen, genau wie um Sponsoren, dann geht es aufwärts. Wenn ein olympisches Kickbox Turnier von Russen, Ukrainern, Weissrussen, Polen usw beherrscht wird die vorwiegend boxen kann das den Sport nicht voranbringen. Die allerbesten Leute werden auch niemals zu einem solchen Turnier kommen, keine Holländer, Amerikaner, Franzosen oder sonstige Kämpfer die lieber auf Profikämpfe setzen. Auch das Boxen kann als Beispiel dienen, die Amateurkämpfe bei Olympia haben bei weitem nicht den Stellenwert von Profifights. Die Motivation eines Sportlers kann niemals darin liegen jahrelang auf eine Olympiateilnahme zu trainieren, und dann eine Woche später wieder arbeiten zu gehen. Sportler müssen von ihrem Sport leben können. Sicher kann man sich auch zusätzlich um Olympia bewerben, das ist aber sekundär. Warum kann die WAKO nicht eine Serie von Kämpfen organisieren, ähnlich wie die Superleague alle paar Wochen an einem anderen Ort in Europa, und das ins Fernsehen bringen? Von der Attraktivität der Kämpfe braucht man sich nicht hinter der Superleague zu verstecken. Kirsten, Hait, Lemmens, List oder andere bieten doch weitaus attraktivere Kämpfe als die der Superleague.

marq
27-01-2006, 13:04
HÄ???

was haben profis mit amateuren zu tun ? du vergleichst äpfel mit birnen ...

Die Wako begreift sich in erster Linie als Amateurverband....

>Sushi<
27-01-2006, 13:49
@superkicker

:confused: du vergisst eine Klitzekleinigkeit! "ohne Moss nix los":confused:

also Frage 1: woher kommt das Moos?

:D es muß sich ein Sponsor finden, der eine Serie aus dem Boden stampft.

:D Dann bezahlt er die Fernsehrechte: circa 100.000 Dollar für die Übertragung eines Turniers.

:D Dann muß du noch jemanden für die Preisgelder finden- und schon geht es los.

:D Falls das zuschauerinteresse da ist,
= brutal, bluttriefend, halt was für richtig harte Männer

:D mußt du noch ein paar "Figuren" aufbauen, die sich vermarkten lassen:

Beispiele:
ein Japaner für die ganzen Japaner (Musashi)
ein Koreaner für die ganzen Koreaner (der Riese du weißt schon)
ein brutaler Typ (le Banner)
ein Russe (red scorpion)
ein hübscher für die Mädels (kommm grad nicht drauf, der schwarze aus NL)
ein Thai (für die MT Fraktion- kai norsing)
ein Tier ( Bob Sapp)
noch ein Tier ( der riesige Holländer)
noch ein Tier ( der aus Neu-Seeland)
ein paar zum Verkloppen (den Boxer aus ZA + den fetten Sumo usw=)
und ein paar die was können, aber nichts besonderes haben

und schon ist der ERfolgsbrei gekocht!!

so und nun versuch das mal mit einem Sport wie Kickboxen - mit Schlumpfschuhen und netten Handschühchen und noch nem Helm

oder mit Taekwondo - ne Weste als Trefferfläche, ein Kopfschutz

no way!!!

In Korea versucht(e) man eine Profiveranstaltung mit geändertem Regelwerk zu starten ("KoK" = King of Kick)

Keine Weste, bunte Anzüge, keine Schutzkleidung ausser ein bisschen Polsterung innen im TKD-Anzug, Kampf im Ring, höhere Bewertung spektakulärer Kicks, Einladung von namhaften Sportlkern, Preisgeld....

Wurde in Korea, Asien und USA im Fernsehen übertragen. War in Korea ein Super-Hit aber in Europa nicht zu verkaufen!
Ich hab einen gesprochen der teilgenommen hatte. Fand die Show ganz gut, aber zum vermarkten im Rest der welt zu wenig brutal!! - sagt er


Dann zu Olympischer Disziplin

wenn für Deutschland ein 1,80m großes , schlankes , bildhübsches Mädchen mit langen blonden Haaren, mit Modell-Maßen und blauen Augen die Gold-Medaille holt, startet ein Boom.

Oder ein großer gutaussehender junger deutschstämmiger Mann mit Ausstrahlung , tollem Lächern, strahlenden Augen - der als Mädchenschwarm durchgeht, auch dann startet ein Boom
(Hannawald und Schmidt / der langweilige Genleman Boxer Maske / Schuhmacher / Becker / ......)

Sport in den Medien ist Show..

kennst du Tim Lobinger ? ö--- ja kein Wunder....

der kann auch Stabhochspringen, aber kennen tun ihn die Medien weil er gut aussieht
oder ANna Kurnikowa ????
oder Birgitt Fischer? - nein ? Die hat 8 x olympisches Gold geholt!! - ist aber leider nicht besondres hübsche und auch nich jung.

Fazit:
entweder Olympiagold wie oben beschrieen

oder eine Profiserie ohne Helm und Weste - was für die harten Jungs

Chancen im Taekwondo?
auf ne olympische Medaille - - may be, aber mit geringen Chancen.

durch eine Persönlichkeit wie oben beschrieben?
No , die meisten Namen von deutschen Nationalmannschafts-Sportlern kann man nicht mal richtig aussprechen.

Branco Cikatic
27-01-2006, 17:48
Ich denke das ist von Land zu Land bzw. Kontinent zu
Kontinent verschieden.
In Griechenland wurde ein Taekwondoin Olympiasieger
dafür bekam er 125.000 $ damit hat er ein Cafe
in Athen eröffnet und das mit 25!

Superkicker
27-01-2006, 18:44
HÄ???

was haben profis mit amateuren zu tun ? du vergleichst äpfel mit birnen ...

Die Wako begreift sich in erster Linie als Amateurverband....


Moment mal bitte
Die WAKO hat doch auch eine Profi Abteilung, die WAKo Pro. Bereits 1988 gab es Profis in Deutschland, Mack und Kuhr, später andere. Auserdem ist die Grenze bei der WAKO zwischen Amateuren und Profis fließend. Jerry Rhome, Mc Callum, Longstreet und andere kämpften lange als Profis, nebenbei aber auch bei den Amateurmeisterschaften. So strikt ist die Unterscheidung nicht. Auch bei Olympia gibt es Multimillionäre und reine Amateure, auch in der gleichen Disziplin.Die Zeiten der Amateure bei Olympia ist längst vorbei, Äpfel und Birnen sind vermischt! Ist es aber nicht vielleicht gerade der Fehler dass man sich immer noch als reinen Amateurverband begreift und eben nicht auf Professionalisierung setzt?

Superkicker
27-01-2006, 19:33
Hallo Sushi

Danke für deinen konstruktiven Beitrag. Woher kommt das Geld? Das ist eben die wichtige Frage. Du siehst ja an der Antwort des anderen Users dass sich die WAKO immer noch als reinen Amateurverband begreift. Ich denke nicht dass man Schritte unternommen hat um Sponsoren zu gewinnen, ins TV zu kommen, DVD, T-Shirts usw zu verkaufen, bessere Werbung zu machen usw. Das zu bewerkstelligen ist halt Aufgabe eines Verbandes und der verantwortlichen Leute. Holland startete auch bei Null, ist nun aber viel weiter. Die Hallen sind voll, die Kämpfer verdienen Geld,alles kommt im Fernsehen. An Olympia denkt aber niemand, man würde sich auch nicht als reinen Amateurverband sehen.

Der Sport muss bestimmt nicht bluttriefend sein, das ist boxen meistens auch nicht, und es kommen viele Zuschauer.

Kämpfer aufbauen ist immer möglich, das ist noch das geringste Problem. Wir hatten schon früher unzählige interessante Kämpfer. Mack, Harbrecht, Willner, Dimitroff, Kuhr, Osterrieder, Frank Schmidt, Kunzler, Mainka, Friedhaber bei anderen Verbänden Nonnenmacher, Scheuermann, Cömert...die Kämpfer im K-1 werden aber nicht künstlich aufgebaut, es sind halt ziemlich die besten mit einer guten Kampfbilanz, auch wenn die Urteile in Japan manipuliert sind. Der Sport an sich funktioniert und boomt. Natürlich, ein paar sind da fehl am Platze, das nehme ich aber in Kauf. Oder siehe K-1 max, das boomt auch und es gibt keine Monster und Kuriositäten. Auch in Frankreich hat reines Kickboxen mehr Zuschauer als in Deutschland.

TKD ist da natürlich aussen vor. Die Kämpfe sind für mich so langweilig und technisch schlecht, da will wirklich niemand zuschauen. Ein solcher Fight wie z.B. Mack - Wilson ist etwas anderes, könnte aber ein großes Publikum begeistern, auch mit Helm und Handschuhen, daran gewöhnt sich jeder schnell. Die Aktion war aber super, einfach erstklassiges technisches Kämpfen. Auch dieser Samir Mohamed in Frankreich kämpft technisch perfekt, er hat viele Fans und eine große Popularität.

Also, TKD muss wirklich etwas tun, dann ist es aber nicht mehr das bisherige TKD, sondern fast eine neue Sportart. Ich finde es gut wenn man endlich vom traditionellen wegkommt. Die Regeln der WAKO und Klamotten sind wesentlich attraktiver als beim olympischen TKD. Ich kann nur raten, TKD Kämpfer sollten einfach bei WAKO oder WKA mitmachen.

Ich glaube nicht das es wichtig ist wer beim TKD Gold holt für uns, der Sport ist für mich uninteressant. Es gab doch viele Medaillengewinner die niemand kennt und die gut aussahen. Andererseits muss ein Kampfsportler nicht gut aussehen, trotzdem kann man es in Deutschland zu Ruhm bringen, siehe Axel Schulz, Wilfried Dietrich, Rocchigiani...Einen Boom kann ein sportler natürlich schon auslösen, die sportart selbst sollte aber schon attraktiv sein. Das geht bei Fußball, Tennis, Boxen, Formel 1, Leichtathletik... Wie sollte das bei TKD gehen wenn doch nie ein Bild zu sehen ist und man sich langweilt wenn doch etwas kommt.

Sport in Medien ist Show, okay, aber Hauptsache in Medien. Die meisten Sportarten sind trotzdem seriös, auch wenn nicht die interessantesten gewinnen. Lobinger kenne ich natürlich. Stabhochsprung ist aber auch ohne ihn eine klasse Disziplin. Bubka war eher spröde, aber ein gutbezahlter Star.
Birgit Fischer ist doch sehr bekannt, auch ohne gutes Aussehen. Sie wurde Sportlerin des Jahres und ist oft im TV. Kurnikowa war niemals Sportlerin des Jahres, oder in Ranglisten der besten Sportler vertreten. Leistung wird immer honoriert.

Fazit: Es kann auch tolle Profiserien mit Helm geben, aber eine Amateurserie mit Semi und Leichtkontakt wäre auch klasse, wichtig, es kommt überhaupt etwas.

Wer sich etwas mit einem Sport beschäftigt hat kein Problem die Namen auszusprechen, du denkst wohl eher an Leute die sich nur oberflächlich mit einem Sport beschäftigen.

Sport ist nicht nur von Show und Aussehen der Akteure geprägt, gute Leute setzen sich immer durch und gewinnen auch an Ansehen. Es gab in Deutschland viele anerkannte Sportler die nicht in das Schema gutaussehend passen, von Uwe Seeler, Boris Becker, Busemann bis Hackl oder Ronny Weller. Gerade mit den nicht so attraktiven können sich doch die meisten identifizieren. Solche Symphatiewerte wie Seeler , Vogts, Sepp Maier werden Ballack oder Kurany niemals bekommen. Zudem, Show ist okay wenn sie dem Sport nützt, das ist oft der Fall.

thaisun
27-01-2006, 21:20
Hallo,
ist es nicht so, dass vor allem auch einfache Sportarten und jene, zu denen jeder einen persönlichen Bezug herstellen kann erfolgreich sind .Jeder hat irgendwann mal mit Fußball zu tun gehabt und wenns nur im Kindergarten war oder jeder fährt Auto auch wenns kein so tolles ist wie die Formel 1 oder beim boxen meinen die meisten es geht darum den Gegenr K.O. zu schlagen und nur mit den Händen, "das kann doch jeder irgenwo" nur in die Eier soll man nicht schlagen. Aber beim Kickboxen mit Händen und Füßen und all die verschiedenen Regeln das ist nix, was jeder Ottonormalbürger schon mal gemacht hat oder mal schnell lernt. Ich glaube schon das es bei vielen Sportarten auch daran liegt.

>Sushi<
27-01-2006, 21:40
@Superkicker

hopsa, bislang dachte ich ja du kennst dich aus!

Das Taekwondo an mangelnder Attraktivität leidet durch das begrenzte Reglement ist richtig. Da muss man einiges tun.
Was mich aber daran zweifeln lässt, dass du Ahnung vom Taekwondo hast ist die Aussage dass die sportler technsich schlecht sind.
Das ist mit 100%-iger Sicherheit nicht so! Die Kicktechniken der Taekwondoin sind - lowkicks ausgenommen- denen von Kickboxern deutlichst überlegen- ich spreche von den Jungs deren Kämpfe man bei WM/Olympiaden sieht-
dass sie nicht boxen können liegt am Reglement. Könnten sie aber auch Boxen würden sie zwangläufig wieder schlechter kicken!

wie auch die Namen im Taekwondo kennt deine "echt guten Kämpfer" auch nur ein Insider. Ich meine aber wer kennt überhaupt einen Kickboxer oder Taekwondoin ausser denen die den Sport betreiben.

Aber ansonsten sind wir uns in den Grundzügen schon einige was die vermarktbarkeit angeht. --- Allerdings Fußballer wie Seeler anzuführen in diesem Zusammenhang ist Unsinn- -Furßball ist Volkssport!!

Zum Beispeil boxen.
Profiboxen ist für Zuschauer brutal männlich und bluttriefend.
Für die Variante Amateurboxen interessiert sich keine alte sau.

K1 ist brutal und bluttriefend
für Kcikboxen mit Handschühchen und Helmchen und Schlumpfschuhen interessiert sich auch keine alte sau.

genausowenig wie für Taekwondo

zu den Namen beim Taekwondo. Klar kann ich die Namen aussprechen, aber der Zuschauer am Bildschirm will dann den Schulz oder den Maske, nicht den Faissal Ebnoutalib, den Aziz Acharki und die Fadime Hevacioglu ( das war unsere deutsche Olympiamannschaft 2000 in Sydney!!!)

übrigens kennt man die Birgit Fischer seit der letzten Olympiade, weil man sie -eben weil sie erfolgreich und vollkommen unbekannt war- durch die Medien geschleift hat.

Junta
27-01-2006, 23:03
Könnten sie aber auch Boxen würden sie zwangläufig wieder schlechter kicken!

Warum? Nicht genug platz im Kopf für mehr Techniken?

>Sushi<
28-01-2006, 07:18
Warum? Nicht genug platz im Kopf für mehr Techniken?

wenn man sich auf eine Sache zu 100% spezialisiert beherrscht man sie eben besser!

aber machen wir es mal an einer Frage fest, die jeder für sich beantworten kann:

wer boxt besser? Boxer oder Kickboxer? ....da dürfte sich ja wohl jeder einig sein.

der Witz ist nur der:

wer kickt besser Taekwondoin oder Kickboxer? - da gibts schon wieder Zweifler, obwohl das ganz genau das selbe ist.

Agi-Gum
28-01-2006, 07:50
Hi Sushi,


Das ist mit 100%-iger Sicherheit nicht so! Die Kicktechniken der Taekwondoin sind - lowkicks ausgenommen- denen von Kickboxern deutlichst überlegen- ich spreche von den Jungs deren Kämpfe man bei WM/Olympiaden sieht-
dass sie nicht boxen können liegt am Reglement.
Dieses Argument habe ich schon ein paarmal von dir gehört und ich frage mich, ob das auf praktischer Erfahrung beruht (sprich: schon einmal Kick/Thaiboxen trainiert?) oder vom Fernsehgucken.

Was meinst du denn mit "überlegen"? Das stimmt IMHO nur für die Betrachtung unter dem TKD-spezifischen Regelwerk, aber unter weniger restriktiven Regeln sieht das leider anders aus.

Ich wäre mit solchen Aussagen ein bisschen vorsichtig.

Grüße,

Agi-Gum.

>Sushi<
28-01-2006, 10:17
Hi Sushi,
Was meinst du denn mit "überlegen"? Das stimmt IMHO nur für die Betrachtung unter dem TKD-spezifischen Regelwerk, aber unter weniger restriktiven Regeln sieht das leider anders aus.
.

was hat die Kicktechnik denn mit einem Regelwerk zu tun, verehrter Agi-Gum?:ups:
Du hast meine Aussage wohl nicht richtig interpretiert.:rolleyes:

Ich meine damit die Präzision, die Variabilität, die Treffgenauigkeit und vorallem die Kickgeschwindigkeit, die Fähigkeit zu Kickkombinationen und die Kickhärte=im Sinne von Beschleunigung und GEschwindigkeit (ausgenommen im Low-Kick-Bereich).

Das hat nichts mit der viel beschworenen wer oder was ist besser / effektiver / gefährlicher usw - Frage zu tun.

Hier geht es lediglich um spezielle Fähigkeiten.

(..ich denke wenn ein Karate-Bundestrainer (oder ehemaliger- weiß ich nicht genau) sagt. " ich wußte gar nicht dass so (im positiven Sinn) kicken kann, dann kann man das für ein neutrales Urteil halten.

Junta
28-01-2006, 11:25
Tja und ich dachte man könnte einem perfektem TKD-Kämpfer (Dir?) ein bisschen Boxen beibringen und hätte den Perfekten Killerkickboxer.
Schade dass man dann das kicken verlernt.

Superkicker
28-01-2006, 11:30
@Superkicker

hopsa, bislang dachte ich ja du kennst dich aus!

Das Taekwondo an mangelnder Attraktivität leidet durch das begrenzte Reglement ist richtig. Da muss man einiges tun.
Was mich aber daran zweifeln lässt, dass du Ahnung vom Taekwondo hast ist die Aussage dass die sportler technsich schlecht sind.
Das ist mit 100%-iger Sicherheit nicht so! Die Kicktechniken der Taekwondoin sind - lowkicks ausgenommen- denen von Kickboxern deutlichst überlegen- ich spreche von den Jungs deren Kämpfe man bei WM/Olympiaden sieht-
dass sie nicht boxen können liegt am Reglement. Könnten sie aber auch Boxen würden sie zwangläufig wieder schlechter kicken!

wie auch die Namen im Taekwondo kennt deine "echt guten Kämpfer" auch nur ein Insider. Ich meine aber wer kennt überhaupt einen Kickboxer oder Taekwondoin ausser denen die den Sport betreiben.

Aber ansonsten sind wir uns in den Grundzügen schon einige was die vermarktbarkeit angeht. --- Allerdings Fußballer wie Seeler anzuführen in diesem Zusammenhang ist Unsinn- -Furßball ist Volkssport!!

Zum Beispeil boxen.
Profiboxen ist für Zuschauer brutal männlich und bluttriefend.
Für die Variante Amateurboxen interessiert sich keine alte sau.

K1 ist brutal und bluttriefend
für Kcikboxen mit Handschühchen und Helmchen und Schlumpfschuhen interessiert sich auch keine alte sau.

genausowenig wie für Taekwondo

zu den Namen beim Taekwondo. Klar kann ich die Namen aussprechen, aber der Zuschauer am Bildschirm will dann den Schulz oder den Maske, nicht den Faissal Ebnoutalib, den Aziz Acharki und die Fadime Hevacioglu ( das war unsere deutsche Olympiamannschaft 2000 in Sydney!!!)

übrigens kennt man die Birgit Fischer seit der letzten Olympiade, weil man sie -eben weil sie erfolgreich und vollkommen unbekannt war- durch die Medien geschleift hat.


Hallo Sushi

Da gab es wohl ein kleines Missverständnis. Natürlich sind die TKD Kämpfer keine schlechten Techniker, ganz im Gegenteil. Aus diesem Sport kommen gerade die allerbesten Kicker. Meine Vorbilder Gary Daniels, Casanova Wong, Hwang Jang Lee, Tan Tao Liang kommen vom TKD und sind mit die besten Techniker überhaupt. Das ist ja was ich meine, die technische Ausbildung der olympischen Kämpfer ist bestimmt sehr gut, auf Grund der Regeln und der ganzen Kampfmotorik können sie es aber nicht ansatzweise zeigen. Meist stehen sie rum und lauern nur, dann ein kurzes Zucken und abgehackte Tritte, selten zum Kopf. Saubere Kicks aus dem Stand sieht man nie, geschweige Doppelkicks, Drehtritte oder Sprünge. Ihr wahres Können zeigen sie dann bei Demos. Boxen brauchen sie natürlich nicht, das habe ich nicht verlangt. Wobei ein kompletter Fighter auch Fausttechniken haben sollte. Das olympische TKD ist aber auch nicht das einzige, es gibt bekanntlich ITF und WTF. Ich finde das Semikontakt TKD wesentlich attraktiver. Gerade macht man auch einige Regeländerungen, weil man endlich die Notwendigkeit erkannt hat.

Es gibt im TKD natürlich mehr gute Kicker als im Kickboxen. Die besten Kickboxer können da aber bestimmt mithalten. Hast du schon mal Mack, Kuhr, Bill Wallace, Daryll Tyler, Roufus, Jerry Rhome, Cunningham, Ubeda, Dimitroff, Willner, Samir usw kicken sehen? Die kicken nicht nur schnell und hart, es ist auch sehr vielseitig. Gerade dieses Gebiet ist meine Domäne weil ich mich total für Kicktechniken begeistern kann. Ali Phelivan konnte im Winkel von 180 ° kicken und das Bein stehen lassen. Gerade die Kombination gutes Boxen und Kicken macht Kickboxen interessant. Wer gut boxen lernt kickt deswegen nicht schlechter, es gibt viele Talente mit Bewegungsgefühl, die lernen alles leicht. Man kann auch nicht stundenlang Kicks trainieren und braucht dabei Fausttechniken zu vernachlässigen. Die Techniken der Kickboxer werden auch anders ausgeführt als beim TKD, auch anders trainiert. Semileute trainieren zwei drei Kicks mit einem Bein zu machen, die Kicks sind dann nicht so hart, für Vollkontakt TKD nicht so geeignet, natürlich auch nicht für Kickboxen.

Sicher ist Fußball Volkssport, es ging mir aber darum zu zeigen das Show und gutes Aussehen nicht entscheidend sind für die Attraktivität eines Sportlers. Darum solltest du nicht so voreilig von Unsinn reden wenn du den genauen Zusammenhang nicht beachtest.

Natürlich interessieren sich zu wenig für Kickboxen, die meisten kennen es auch gar nicht, woher denn auch. Wenn ich jemanden auf DVD den Fight Mack - Wilson vorführe sind immer alle begeistert, das hätte schon Potenzial. Das reine Kickboxen bei Euro hat auch gute Einschaltquoten. Auch in Holland ist es populär, wenn auch mit Low Kicks.

Ich habe nicht geschrieben, echt gute Kämpfer, sondern interessante. Klar kennt man die auch nur in Kickboxkreisen. Da sie aber bei einigen Galas als Profis kämpften wurden ihre Namen doch recht bekannt. Ferdi Mack ist doch eine Legende, den kennen viele die kein Kickboxen betreiben. Ebenso Bill Wallace, Don Wilson oder Benny Urquidez.

Kickboxen und K-1 sind hart, okay. Ich würde unbedingt für Kopf und Fuißschutz plädieren, um cuts und andere Verletzungen zu verhindern. Beim TKD kickt man auch mit nacktem Fuß zum Kopf, das ist auch recht gefährlich. Die Vollkontaktsportarten sind etwas anderes als Leichtkontakt. Bei K-1 stimmt aber sonst das meiste, Vermarktung, Spektakel, Wettkampfform, Regeln, Werbung usw. Vor allem kommt es im TV, das ist das wichtigste überhaupt.

Wenn ich die Namen der deutschen Olympiateilnehmer sehe könnte ich schon verzweifeln. Früher gab es Rainer Müller, Michael Arndt, Dirk Jung usw, heute gibt es wohl keine gebürtigen Deutschen mehr beim TKD?

Klar wurde Fischer erst bekannt als sie in Medien auftauchte, wie soll es auch sonst funktionieren, aber es ging. Ihr Sport ist aber auch nicht super attraktiv, da kann man nicht dauernd neue Informationen bringen.

Agi-Gum
28-01-2006, 12:50
was hat die Kicktechnik denn mit einem Regelwerk zu tun, verehrter Agi-Gum?:ups:
Alles. Schon mal Semi-Kontakt mit Punktstopp trainiert? Sind die Kicktechniken, die dort "überlegen" sind auch für alle anderen Regelwerke geeignet?


Ich meine damit die Präzision, die Variabilität, die Treffgenauigkeit und vorallem die Kickgeschwindigkeit, die Fähigkeit zu Kickkombinationen und die Kickhärte=im Sinne von Beschleunigung und GEschwindigkeit (ausgenommen im Low-Kick-Bereich).
Zustimmung in allen Aspekten, mit Ausnahme von "Kickhärte". Ein Beispiel: Wenn man die Hände benutzen darf, dann kann man nicht unbedingt so viele Kickkombinationen wie im TKD anbringen (Doppelpaltung + Naeryo + Bandae + ... ), weil man sonst eben schnell z.B. in eine Rechte Gerade reinläuft. Daher MÜSSEN die einzelnen Kicks mehr Wirkung bringen, eben weil man weniger Gelegenheit hat sie anzubringen. Mehr Wirkung bedeutet, dass man die Kicks nicht so sehr schnappt, so wie ich es im TKD gelernt habe, sondern durchschiebt. Und genau deshalb sind die TKD-Kicks unter weniger restriktiven Settings nicht per se "überlegen"/besser/effektiver.

Wiederum (hab ich glaube ich schon gesagt): Das heißt nicht, dass TKD-Kicks nicht weh tun würden (oder "schlechter" als die Kicks von vielen anderen Stilen sind). Aber mich stört einfach die Wortwahl "überlegen", weil sie so ohne Einschränkung meiner Erfahrung nach einfach nicht korrekt ist. Wenn du raffinierter, präziser, eleganter, schöner, schneller, technischer, geiler :D gesagt hättest, dann bin ich der erste, der dir zustimmen würde :).

Viele Grüße,

Agi-Gum.

sumbrada
28-01-2006, 13:01
Das TKD trotz Olympia keinen großen Aufschwung hat, liegt einfach daran, daß olympisches TKD keine tolle Werbung für den Sport ist.
Zwei Menschen hüpfen voreinander rum und betatschen sich mit ihren Füßen.
Ich hab schon TKDkämpfe gesehen, die wirklich dynamisch und ansehnlich waren, aber das olympische TKD finde ich einfach nur langweilig.
Beim Sport muss man entweder über die Ansehnlichkeit des Sports oder der Typen den Zuschauer erreichen und das wird bei vielen Kampsportarten, die olympisch werden wollen einfach nicht erreicht.
Da werden die Systeme verwässert um auch die Hausfrauen für den Sport zu begeistern, anstelle, daß man sich um eine Lösung bemüht, die die Kampfsportbegeisterten anspricht.
Ich würde gar nicht neue Kampsportarten olympisch werden lassen, sondern bei Olympia Kampfmodi einführen, die offen für alle Kampfsportarten sind.
Als Beispiel sowas wie JJ Allkampf oder die diverse HKD Wettkämpfe, die man hier im Board sehen kann, wo neben StandKampf auch Boden erlaubt ist.
Dann noch eine reine Kickboxvariante, vielleicht eins mit einem eher restriktiven Reglement wie Kickboxen/Savate oder K1 und eins eher wie Muay Thai.
Reines Boxen und reines Grappling gibt es ja schon, könnte man aber im Bereich Grappling noch um einen Modus erweitern, wo mehr erlaubt ist und mehr wie beim Submission Wrestling gekämpft wird.

Grüße
Andreas

>Sushi<
28-01-2006, 13:18
Das ist ja was ich meine, die technische Ausbildung der olympischen Kämpfer ist bestimmt sehr gut, auf Grund der Regeln und der ganzen Kampfmotorik können sie es aber nicht ansatzweise zeigen. ....... Boxen brauchen sie natürlich nicht, das habe ich nicht verlangt. Wobei ein kompletter Fighter auch Fausttechniken haben sollte. .......... Ich finde das Semikontakt TKD wesentlich attraktiver. .....

Klar arbeitet man an der Attraktivität
für die Olympiade 2008 wird es Veränderungen geben. Fausttechniken zur Weste werden wegen der elektronischen Westen öfter Punkte ergeben.

Die Weste wird mit Sensoren bestückt, was bedeuted die Treffer müssen entsprechend hart und zielgenau sein.

WEder Treffer auf die Deckung, noch auf die Beine, noch Streifschüsse, noch leichte Berührungen werden gewertet .

In der Folge werden häufiger Techniken zum Kopf eingesetzt.

LK2 Sportler oder unerfahrene Wettkämpfer können so gut wie keinen zählbaren Punkt zur Weste auf einen sich bewegenden Wettkämpfer landen, zumindest nicht mit den bisherig notwendigen und voreingestellten Newton. Daran wird noch gefeilt.

Ob wie geplant Drehtechniken und Sprungtechniken höhere Punktzahlen ergeben ist noch nicht sicher.


Die besten Kickboxer können da aber bestimmt mithalten.... .... Ali Phelivan konnte im Winkel von 180 ° kicken und das Bein stehen lassen..... Gerade die Kombination gutes Boxen und Kicken macht Kickboxen interessant. Wer gut boxen lernt kickt deswegen nicht schlechter, es gibt viele Talente mit Bewegungsgefühl, die lernen alles leicht. ...... Semileute trainieren zwei drei Kicks mit einem Bein zu machen, die Kicks sind dann nicht so hart, für Vollkontakt TKD nicht so geeignet, natürlich auch nicht für Kickboxen. .....

Es gibt sicher auch im Kickboxen sehr gute Kicker. Das mit 180 Grad kicken und Bein stehen lassen können übrigens viele, -ich leider nicht...:cool: !

Dieses typische Kicken mit dem vorderen Bein in der Luft kenne ich (wie du es beschreibst) das gibt es in ähnlicher Form bei uns so, dass du einen Kick zum Körper andeutest und dann aus der halb ausgeführten Bewegung zum Kopf ziehst.

Also nachdem ich nicht boxen kann kann ich dann wohl auch nur nicht vorstellen dass jemand sehr gut kicken und sehr gut boxen kann- who knows!

Dass was ich an boxerischen Fähigkeiten bei Kickboxern gesehen (Fernsehen) habe konnte eigentlich bei denen die auch ab und zu gekickt haben niemals mit den Schlägen von guten Boxern mithalten ( so und nicht anders meinte ich das)

Dass Kickboxer (sorry, und auch ITF-ler) sehr gut kicken können habe ich bislang noch nicht erlebt (persönlich). Ich habe zwar schon gute Kicks beim MT; Kickboxen und K1 gesehen, die sind aber auf Grund der anderen Stellung sehr oft begrenzt auf Frontkicks, Roundhouse mit wenig Hüfte, oder Pandae-Dollyo-Chagi vergleichsweise langsam... sorry das ist mein Bild!
Die ITFler, Karatekas und Kickboxer (sicher kein Weltniveau, ganz klar) die sich mal zu einem Wettkampf oder Training verirrten, waren jeweils kicktechnisch recht weit weg von dem was man bräuchte. Allerdings kenne ich auch einen ITFler, der es in nur 3-4 Jahren WTF-Training in die Herren-Nationalmannschaft geschafft hat.



...es ging mir aber darum zu zeigen das Show und gutes Aussehen nicht entscheidend sind für die Attraktivität eines Sportlers..... nicht so voreilig von Unsinn reden .... .....

Trotzdem passt Fußball nicht in den Zusammenhang, weil wir von Randsportarten und nicht von Volkssportarten sprechen wollten. Und zu den Zeiten von Sepp Maier war Fußball sogar fast noch mehr als das.



.. .
..... Ferdi Mack ist doch eine Legende, den kennen viele die kein Kickboxen betreiben. .........

ich selbst kenne praktisch auch keine Kickboxer, egal ob Legenden oder nicht, genauso wenig wie du wahrscheinlich Taekwondoler kennst wie Acharki oder Ebnoutalib.



.... Vor allem kommt es im TV, das ist das wichtigste überhaupt. .........

Da sind wir uns einig. Auch dass Taekwondo was für die Attraktivität von Zuschauern machen muss. .. und Fernsehübertragungen einen anderen Moderator als von der Gröben brauchen, respektive jemanden der Ahnung hat und ihm zuarbeitet..
Wenn man Taekwondo in Ausschnitten und nicht Live überträgt, alles mit Zeitlupen unterstützt, dann ist es super-attraktiv. Leider sieht man mit bloßem Auge oft die Treffer gar nicht - ein ungeübter Couchpotatoe sowieso nicht. .. und die sollen ja angesprochen werden...

Da lob ich mir Skispringen... die Reaktionszeit zwischen Absrung und Landung schafft jeder Zuschauer auch noch mit 5 Bier und 2 Tüten Chips intus:D



...gibt es wohl keine gebürtigen Deutschen mehr beim TKD? .......

wir arbeiten daran: - aktuell ist die Quote je nach Betrachtungswinkel 8:16 (Kader) respektive 2:6 (vorrauss. EM-Team)



Klar .... Ihr Sport ist aber auch nicht super attraktiv, .....

das ist Skispringen wohl denk ich auch nicht, aber das ist ein typisches beispiel wie es auf vermarktbare Personen ankommt.

>Sushi<
28-01-2006, 13:27
..... Und genau deshalb sind die TKD-Kicks unter weniger restriktiven Settings nicht per se "überlegen"/besser/effektiver.

....Aber mich stört einfach die Wortwahl "überlegen"... ... Wenn du raffinierter, präziser, eleganter, schöner, schneller, technischer, geiler :D gesagt hättest, dann bin ich der erste, der dir zustimmen würde :).
Viele Grüße,.
Agi-Gum.

darauf können wir uns gern einigen:D

dass mit der Kickhärte stimmt so wie du es sagst auch, da man ja beim Taekwondo das Snapping auch dazu benutz schnell wieder am boden zu stehn, um raus zu steppen, oder neu zu kicken, oder doppelt zu kicken... somit die Kraft die man einbringen könnte gegen die Schnelligkeit sozusagen eingetauscht wird

>Sushi<
28-01-2006, 13:35
Tja und ich dachte man könnte einem perfektem TKD-Kämpfer (Dir?) ein bisschen Boxen beibringen und hätte den Perfekten Killerkickboxer.
Schade dass man dann das kicken verlernt.

:D ich bin leider weit davon entfernt ein perfekter TKD-Kämpfer zu sein.
Wenn du den Eindruck hattest ich meine dass, dann muß ich dich enttäuschen, ich schrieb von den Leuten die man bei Herren- Weltmeisterschaften und Olympiaden sieht.

Ich denke nicht dass ich fürs Boxen geeignet wäre, ich hänge zu sehr an meiner Nase und an meinen fast (bis auf ein klitzekleines abgebrochenes Stückchen bei einem Kick) noch perfekten Zähnen.
Mit den 3 oder 4 klitzekleinen Platzwunden konnte ich bislang leben, mehr braucht es aber nicht werden.

:baeehh: sorry, wird nix mit dem Killerkickboxer - ich darf momentan auch das kicken nicht verlernen...wäre schade drum..

Superkicker
28-01-2006, 18:47
Hallo Sushi

Denkst du man kann das olympische TKD wirklich noch attraktiv machen mit Regeländerungen? Also, ich glaube da nicht dran, das Gegenteil würde mich aber freuen. Ich will selbst gute Fights sehen. Ein Kampfsport ohne Fausttechniken zum Kopf halte ich nicht für das wahre. Die Weste sollte ganz weg, harte Treffer zum Körper sind auch nicht das Problem, Kicks zum Kopf halte ich für gefährlicher. Ich halte aber die gesamte Wettkampfmotorik schon für zu eingeschliffen bei den Kämpfern. Viel lauern, viel Hektik, explosive Bewegungen nach Stillstand, einzelne Techniken, ein hin und her Gehüpfe. Ohne unterstützende Hände kann es keine flüssigen Kombinationen geben, dann noch das schlimme Geklammere.

Das Boxen kann man leichter erlernen als das Kicken, viel leichter. Man muß es halt nur mal eine Zeitlang üben. Es muß nicht immer voll auf den Schädel geben. Ich selbst übe Fausttechniken auch nur für Leichtkontakt. Ich will niemand ko schlagen, es braucht auch kein Blut fließen. Ich kann aber schnell und sauber schlagen. Kicktechniken übe ich seit 1978 und denke eigentlich die sind ziemlich stark. Je mehr sich die Dehnung verbessert, um so besser weren die Kicks. Also ist mehrmals die Woche Dehnung angesagt. Ich übe viel am Sandsack. In die Luft treten oder gar Katas ist nicht mein Ding.

Kickboxen im TV zeigt nicht das wahre Bild, so wenig wie Olympia etwas über die wahren Fähigkeiten der TKD Kämpfer aussagt. Die wirklich guten Kämpfer in den besten Organisationen sieht man nie. Ausnahme ist dieser Samir Mohamed aus Frankreich, der kam schonöfters. Ein Bilderbuchfighter mit tollen Kicks, sehr sauber und abwechslungsreich. Sieht nie brutal aus aber ästhetisch.

Frontkicks und Roundkicks ohne Hüfte zähle ich jetzt gar nicht. Aber so einen Kicker wie Mack habe ich auch beim TKD nie gesehen. Er macht im Angleiten mehrere Side Kicks zum Kopf, lässt das Bein stehen und macht dann einen gedrehten Turnkick über den Kopf mit dem anderen Bein. Sicher kann das auch der eine oder andere im TKD, Mack macht es aber im Wettkampf, das Timing stimmt und die Härte.

Nebenbei bemerkt, weil du dich fürs Kicken interessierst, Meiner Meinung nach der beste Kicker aller Zeiten war der WAKO WM Daryll Tyler aus USA, Superelegant, sehr schnell und seine Kicks trafen spielend. Kennst du den Schauspieler Hwang Jang Lee? Auch ein Wahnsinnskicker.

Ein paar TKD Kämpfer kenne ich aber doch z.B. noch den Henk Meyers aus Holland. Er verlor auch gegen Tyler klar trotz Gewichtsvorteil.

Ich habe auch einige Videos von Kämpfen im TKD von vor 20 - 30 Jahren, ich denke da waren die Kämpfe einfach besser?

Was hälst du von Bill Superfoot Wallace? Er galt ja als der beste Kicker überhaupt und ist mit 60 noch sehr fit. Seine Kicks wurden mit 100 Kmh gemessen. Er macht mit einem Bein zwei drei Kicks die aber alle unheimlich hart sind. Ein richtiger Treffer und es ist passiert. Er führt die Kicks auch vollständig aus, beim TKD Wettkampf sieht alles sehr abgehackt aus.

Jedenfalls haben viele Leute vom TKD zum Vollkontakt oder Leichtkontakt gewechselt und zeigen da gute Leistungen. Gelernt haben sie schon etwas. Ich bin aber kein Anhänger von allem traditionellen. Ich mag einfach keine weisen Anzüge, Katas, Gürtel, asiatische Bezeichnungen und Riten. Beim Kickboxen wird eben mehr Wert auf das sportliche gelegt.

Schau doch mal heute um 21.00 Superleague bei Euro an, ist hart, aber sind auch gute Kicker dabei wie El Amrani...
Gruß