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Vollständige Version anzeigen : Gürtelfolge zu schnell?



Leko
27-01-2006, 17:10
Hallo!

Also mir ist irgendwie aufgefallen das es bei uns ziemlich schnell mit den gürteln geht also höchstens ein jahr bei den meisten bei 1x training die woche
mit 1,5 std.

findet ihr das nicht auch ein bisschen zu schnell?
Also es handelt sich bei uns momentan noch um unterstufe.

Viele Grüße

leko:D

joetokan
27-01-2006, 20:34
Ein Jahr ist ok, aber in der Regel nicht bei nur 1 x Training in der Woche.

Gruß
Joetokan

Kumite-Fighter
27-01-2006, 20:41
Hmmm... da hast du wirklich recht, das seh ich an mir: Bin jetzt 6. Kyu nach 1 3/4 jahren und mach im märz die prüfung zum 5., wobei ein halbes jahr dieser zeit auch noch en anfängerkurs war...

Naja, ich hab nicht das gefühl, das ich was versäumt.

Gruß,
Kumite-Fighter

joetokan
27-01-2006, 20:47
....und nach so kurzer Zeit schon so einen so anspruchsvollen Namen...? ;)

Gruß
Joetokan

KARATE-KID 2
27-01-2006, 22:10
höchstens ein jahr bei den meisten bei 1x training die woche
mit 1,5 std.




Hi, in der Prüfungsordnung des DJKB ist eine mindest Wartezeit von 3 bzw. 4 Monate zwischen den Prüfungen für die Unterstufe vorgesehen. Deswegen ist ein Jahr Wartezeit nicht zu wenig. Bei mir im Dojo ist es auch üblich, die nächste Prüfung nach ca. einem Jahr zu machen. Wir bieten allerdings 3 Trainingseinheiten pro Woche an.

Gruß, Karate-Kid 2

itachi
27-01-2006, 22:49
Hi !

Hi, in der Prüfungsordnung des DJKB ist eine mindest Wartezeit von 3 bzw. 4 Monate zwischen den Prüfungen für die Unterstufe vorgesehen.
Beim DKV ja auch, allerdings mit der Forderung "bei 2x Training die Woche".

Da weiß und gelb (in DKV) an einem Tag abgelegt werden dürfen (wenn man vorher min. 3 Monate im Verein trainiert hat, ist der Orange-Gurt für Erwachsene schon in 1 Jahr zu schaffen, bei Kids (bis 14) würde ich da eher 1,5 Jahre ansetzen. Und mit dem Grün-gurt ist die Mittelstufe dann schon vorbei.

Bei 1x Training die Woche vergißt/verlernt man zu viel, gerade am Anfang !

itachi

KARATE-KID 2
27-01-2006, 22:57
Beim DKV ja auch, allerdings mit der Forderung "bei 2x Training die Woche".



stimmt, hab ich vergessen zu sagen. Gilt auch für DJKBler.:cool:




Bei 1x Training die Woche vergißt/verlernt man zu viel, gerade am Anfang !



dem kann ich mich nur anschließen!:beer:

Leko
28-01-2006, 08:19
Gut Danke schonmal für eure antworten...:D

Also find es wirklich ziemlich schnell da wirklich nur 1 x die woche training ist.
Ich hatte gelb als neue anfänger kamen und die haben mich jetzt schon grün und ich orange. Gut also es lag auch an mir, da ich nicht zur prüfung gegangen bin da ich mich einfach noch nicht *wie sagt man so schön* REIF fühlte, und auch einige male nicht zum training gehen konnte. Bei einmal die woche finde ich das ich da mehr zeit brauche.
Deswegen werde ich mal noch woanders trainieren gehen.;)

Ich finde es bringt auch einfach nicht so schnell wie möglich weiter zu kommen, sondern denke ich das es wichtiger ist wenn man sich etwas zeit lässt...Also wenn ich dann mal irgendwann schwarz erreichen sollte dann will ich mir diesen gurt auch wirklich verdient haben und etwas zurückblicken können auf eine zeit die mir viel gebracht hat.;)

Viele Grüße

leko:)

joetokan
28-01-2006, 09:30
@Leko
Meine Empfehlung: ich würde mich an Deiner Stelle nur vom eigenen Gefühl lenken lassen. Lass Dir genug Zeit. Du machst eine Prüfung dann, wenn Du das Gefühl hast, ausreichend lange trainiert zu sein und völlig fit dafür bist. Eigentlich so fit, dass es gleich für den übernächsten reichen könnte.
Was andere machen, ist doch völlig unwichtig und sollte Dir egal sein.

Gruß
Joetokan

Norbert W.
28-01-2006, 10:12
Gut also es lag auch an mir, da ich nicht zur prüfung gegangen bin da ich mich einfach noch nicht *wie sagt man so schön* REIF fühlte,

SEHR lobenswert
damit hast Du mehr geschafft, als manche dieser Gürtelhopper, die sich nun mit der neuen Farbe schmücken dürfen.

so gut sie sind, die kleinen/großen Ziele,
aber das Bewustsein (nicht nur der Schüler,auch mancher Trainer) ist viel zu stark am "Gürtel bekommen/vergeben"

unsere gegenwärtige und künftige Spassgeselschaft verfällt immer mehr der Bequemlichkeit,
möglichst leichte wege zu gehen.

da hilft vielleicht eins,
wir als Schüler müssen uns selbst härtere Auflagen machen, und vielleicht auch mal eine Zeitspanne länger hart zu arbeiten als die Kollegen.
der Kyu oder Dan Grad sagt ohnehin nicht allzuviel aus, man kann einen 5.Kyu verschiedener stilrichtungen nicht vergleichen, ja man kann sogar diesen grad in ein und derselben Richtung nicht vergleichen, weil jedes Dojo anders arbeitet, also unter einem Trainer der eine kosequente Linie einhält geht es gerade noch.

Was zählt ist die Arbeit die hinter einem erreichten Gurt steckt, und nicht der Stolz mit dem Du ihn trägst.

Dinge wie Bescheidenheit sind oft nur noch Phrasen auf Werbeblättern.

grüß Euch

Gambate kudasai !
n...

weudl
28-01-2006, 11:22
Was Fristen angeht, würde ich mir die jeweils üblichen Prüfungsordnungen ansehen. Jedes System ist etwas anders und legt die Kriterien für Graduierungen auch anders fest. Üblicherweise gelten Mindestwartezeiten aber mit Sicherheit nicht für 1x Training pro Woche also wären in diesem Fall 3-4 fache Wartezeiten durchaus angebracht...

Außerdem: Ob man gut oder 'reif' genug für die nächste Graduierung ist, ist in meinen Augen einzig und alleine Sache des Prüfers/Trainers. Ich persönlich halte es für äußerst überheblich, seinem Lehrer ins Gesicht zu sagen, dass man für eine Prüfung noch nicht weit genug ist für die man von ihm vorgeschlagen wurde. Das würde ja bedeuten, dass man sein eigenes Urteilsvermögen über das des Lehrers stellen würde (was wohl allerdings wiederum ein Indiz dafür wäre, dass man tatsächlich nicht reif genug für die nächste Prüfung wäre ;) ).

itachi
28-01-2006, 15:42
Hi Leko !
1. Volle Zustimmung @joetokan und @Norbert W. :klatsch:

... die haben mich jetzt schon grün und ich orange ... diesen gurt auch wirklich verdient haben
2. Gürtel sind nicht alles, schau nicht auf die anderen, was zählt ist Dein Können. Das hast Du bereits erkannt, das zeugt von Reife.
3. Dein Vorsatz, wo anderes ein 2. Mal die Woche zu trainieren ist löblich. Weiter so!

itachi

weudl
28-01-2006, 17:52
Wie ist das eigentlich bei Euch allen so? Muss die Initiative für die nächste Gürtelprüfung von Euch selber kommen oder müsst Ihr darauf warten, dass Ihr von Eurem Lehrer dafür vorgeschlagen werdet?

KARATE-KID 2
28-01-2006, 18:15
Wie ist das eigentlich bei Euch allen so? Muss die Initiative für die nächste Gürtelprüfung von Euch selber kommen oder müsst Ihr darauf warten, dass Ihr von Eurem Lehrer dafür vorgeschlagen werdet?

bei uns ist es normalerweise so, dass, wenn Prüfungen anstehen, der Trainer sagt: "Du, du, du, du und du -ihr macht Prüfug."

Und wenn jemand ,ohne irgendetwas zu sagen, eine Prüfung auf ´nem Lehrgang macht, muss der zur Strafe 2 monate lang in der Unterstufe trainieren (hatten neulich so ´n Fall:mad: ).

P.s.: eigentlich eine ziemlich milde Strafe, da es ein Angriff auf die Autorität des Senseis ist:wuerg: .

Gruß, KARATE-KID 2

Michael1
28-01-2006, 20:32
Zu Kyu-Zeiten habe ich immer erst dann Prüfung gemacht wenn mein Trainer gesagt hat das ich dran bin. Wäre auch nie auf die Idee gekommen danach zu fragen ;).
Mit der Dan-Graduierung hat sich das dann etwas geändert. Zum ersten Dan war noch etwas "anstupsen" von aussen dabei, zum zweiten Dan habe ich dann drüber gesprochen (nicht nur mit meinem Trainer sondern auch mit anderen Trainingspartnern) aber es selbst entschieden, und zum dritten wird's wohl genau so werden denke ich.

Polymorph
28-01-2006, 20:54
gerade heute die prüfung zum 6. kyu bestanden - puh was für ein gehetze...
bis zum grüngurt (jetzt) hat es mich knapp 2,5 Jahre gekostet. das ist für mein verständnis von karate zwar nicht gürteljäger style, aber doch relativ zügig. gut zugegeben, habe letztes jahr teils noch 3 - 4x die woche trainiert, jetzt noch 2 oder 3 mal. meine trainer sagen, es sei keine schande auszusetzen, auch wenn prüfungen angesetzt sind und man wird als reif dafür angesehen. und ausserdem: die farbe ist eh scheissegal, der grad auch (kenne leute die mit grüngurt 2. dans "geprügelt haben") und man sollte sich schon gar nicht kirre machen lassen von leuten, die meinen mit einem oder ein paar gurten höher die könige zu sein...

und wenn man mal überlegt wie schnell man Dan ist, da kann man auch noch was warten - so lange dauert das ja dann doch nicht...

hyxlom
28-01-2006, 21:31
wir haben jetzt ein Punktesystem eingeführt. Zur Prüfung wird nur zugelassen, wer mindestens 100 Trainigseinheiten ( Stempel ) absolviert hat und wer´s dann auch kann. Find ich gar nicht so schlecht. Ist doch scheiße, wenn jemand nur zu den Prüfungen geht und sich so durchmogelt.

Norbert W.
31-01-2006, 12:03
Ich persönlich halte es für äußerst überheblich, seinem Lehrer ins Gesicht zu sagen, dass man für eine Prüfung noch nicht weit genug ist für die man von ihm vorgeschlagen wurde. Das würde ja bedeuten, dass man sein eigenes Urteilsvermögen über das des Lehrers stellen würde

@weudl,
ich sehe das ein bisschen anders,
"klar ist deine traditionelle Grundhaltung nicht falsch"
in der Praxis aber zu extrem. Man muss es ihm ja nicht auf respektlose weise ins Gesicht knallen wie du sagst"

Als Trainer und Prüfer muss ich sagen,
dass ich solche Schüler eher respektiere, als mich in meiner Entscheidungsmacht untergraben zu fühlen.
bei aller Kampfkunstmoral, sollten Schüler schon auch noch ein bisschen selbst mitdenken dürfen..
" naja, gelegentlich :D "

Eben, weils eh viel zu viele gibt, die nur die nächste Farbe im Kopf haben.

ist auch schwer in Foren seine sichtweise genau wiederzugeben, äußerungen können nie generell für alle (Fälle) zutreffen.

Gruß n.

Soju
31-01-2006, 12:24
Ich finde es immer wieder interessant wie viele Leute sich darüber Gedanken machen wie schnell oder langsam andere ihre Prüfungen ablegen.

Was bringt es euch wenn sie sich an andere Zeiten halten?

Wenn ihr meint es geht euch zu schnell, dann macht langsamer. Wenn ihr meint es geht euch zu langsam macht schneller oder wechselt den Trainer.

Ki. 102
31-01-2006, 12:48
Ich finde es immer wieder interessant wie viele Leute sich darüber Gedanken machen wie schnell oder langsam andere ihre Prüfungen ablegen.Das liegt an der Tendenz, gerne eine objektiven Maßstab haben zu wollen, der dann für Alle gilt, so dass man dann schön vergleichen kann, ohne auf "Ungereimtheiten" :D und vermeintliche Ungerechtigkeiten zu stoßen. Als objektiven Maßstab nimmt man dann gerne der Einfachheit halber den eigenen, bzw. den des eigenen Dojos. ;)

Ernsthaft: Eigentlich will ich mich nicht darüber lustig machen. Wer an sich selbst hohe Ansprüche stellt, möchte vielleicht - durchaus im Interesse der Sache - dass dem auch allgemein Geltung verschafft wird, z.B. durch ein Gürtelsystem, das gewisse Standards garantiert. !

Aber es gibt eben ganz verschiedene Auffassungen z.B. vom schwarzen Gurt. So kann es sein, dass man ihn dort nach 10 Jahren bekommt, dann Meister ist - kann ja sein! - und am besten gleich ein Dojo im Nachbarort eröffnet. Anderswo gibt es den Schwarzen nach drei, vier Jahren und man ist "Advanced Student".
Es gab mal einen interessanten Beitrag im board, dass gerade in Japan die letztere Auffassung weit verbreitet ist. (?)
GRUß !!

Soju
31-01-2006, 13:05
[COLOR="Navy"]Ernsthaft: Eigentlich will ich mich nicht darüber lustig machen. Wer an sich selbst hohe Ansprüche stellt, möchte vielleicht - durchaus im Interesse der Sache - dass dem auch allgemein Geltung verschafft wird, z.B. durch ein Gürtelsystem, das gewisse Standards garantiert. !

Ich finde es gut wenn jemand hohe Ansprüche an sich stellt. Ich bilde mir ein dass auch zu tun. Aber ich glaube, dass es eher selten im Interesse der Sache sondern im Interesse des eigenen Egos ist. Hängt in meinen Augen damit zusammen, dass in unserer Gesellschaft/unserem Kulturkreis jemand, der "mehr" hat als der andere (grösseres Auto, höheres Gehalt, höhere Graduierung) mehr Respekt und Achtung entgegengebracht wird als demjenigen der weniger hat. Es ist doch auf vielen Lehrgängen zu beobachten wie viele Danträger von niedriger graduierten angehimmelt werden egal was für soziale Krüppel sie sind und ihnen nicht wiedersprochen wird, egal was sie für einen Müll verzapfen. Ich habe auf Lehrgängen auch erlebt, dass es eigene Umkleideräume nur für Danträger gab. Wofür? Ein nackter A.... ist ein nackter A.... ist ein nackter A....:D

Und wenn es dann jemanden gibt, von dem ich denke er wäre schlechter als ich, aber höher graduiert und ich gleichzeitig wert auf auf diese "Herrschaftsstrukturen" lege, dann nervt es mich natürlich, dass diese Leute höher graduiert sind.

Ich glaube nicht daran dass es objektivität gibt. Zumindest nicht so lange Menschen andere Menschen beurteilen.

itachi
31-01-2006, 13:10
Hi !

Bei uns im Verein war es immer so, daß die Trainer Empfehlungen gaben, wer Prüfung machen sollte. Klar, das viele Kids ihren FreundInnen um nichts nachstehen wollten, und fast alle fragten. Die Empfehlungen wurden meist angenommen. Ausnahmen in beide Richtungen gab es auch (trotzdem angetreten und druchgefallen bzw. im Training nicht angestengt, "besser noch nicht", dann angestengt und 1A-Prüfung hingelegt).

Neulich kam es zu Diskepanzen wie Kinder-Trainer und Prüfer (Erwachsenen-Trainer) die Leistungen einschätzten. Nun habe ich angeregt, daß der Prüfer vor der Prüfung beim Kinder-Training vorbeikommt und die Empfehlungen selbst ausspricht.

itachi

Ki. 102
31-01-2006, 13:27
Ich finde es gut wenn jemand hohe Ansprüche an sich stellt. Ich bilde mir ein dass auch zu tun. Ich mir auch. :D

Aber ich glaube, dass es eher selten im Interesse der Sache sondern im Interesse des eigenen Egos ist.Das kann schon sein ... aber ich wollte nicht nur schwarz malen. :D
Ansonsten imho interessanter Beitrag. :halbyeaha

Soju
31-01-2006, 15:31
Das kann schon sein ... aber ich wollte nicht nur schwarz malen. :D

Ich eigentlich auch nicht. Ich finde es ja nicht schlimm wenn man etwas aus Egogründen tut. Nur sollte man dann auch so ehrlich sein und sich und anderen das eingestehen und nicht das Deckmäntelchen der Bewahrung der reinen Lehre, Qualitätserhalt des Trainings oder ähnliches davorhalten. Wobei ich nciht abstreite, das es so etwas auch gibt.

Gore
05-02-2006, 14:43
Hallo,

ich sehe es leider so, dass Karate immer mehr zur Massenware wird. Die Gürtel werden einem nur noch hinterher geworfen, habe ich das Gefühl.

In unserem Dojo tragen noch recht jugendliche Leute den 2. oder 1.Kyu, die sich dann aber sehr unreif benehmen und beim Kumite nicht mal die richtige Distanz wählen, weil sie ständig "abhauen". Beim Kihon rasseln sie die Techniken so herunter, so dass man den Eindruck erhält, sie machen untereinander einen Wettbewerb, wer der schnellste ist, verreißen dann aber die Techniken komplett. Egal, Hauptsache, sie sind die schnellsten. Die selben Kids planen auch schon genau ein, wann sie den Dan haben wollen, betonen dann aber stets, dass sich nichts ändern wird als Danträger und dass der Dan ihnen nichts bedeutet.

Andere 1.Kyu-Grade reden und reden und reden, kriegen aber nicht mal einen Ushiro-Geri zustande, weil sie beinahe umkippen dabei. Diverse Danträger bei uns haben Probleme, wenn sie einem die Empi zeigen sollen.

Gestern war ich auf dem Karamitsos-Lehrgang in Hamburg und dort haben auch alle Prüflinge den nächsten Gürtel bestanden, egal was sie da vorgemacht haben. Während der Prüfung hat sich Karamitsos sogar zeitweise am Tisch mit dem Ausrichter unterhalten und gar nicht hingeguckt, was die Leute da eigentlich machten. Aber egal, alle haben bestanden. Selbst ein Afrikaner zum 5.Kyu, der nicht mal die Wendung im Stand konnte. Die reinste Massenabfertigung war das gestern.

Ich zweifele immer mehr an der Qualität im Karate. Irgendwie ist es wirklich egal, welchen Gürtel man trägt, weil die Gürtel doch heute immer weniger aussagen, bzw. an Wert verlieren. Andererseits betonen aber diverse Danträger mit ihren abgenutzten Gürteln immer, welchen Dan sie haben. Welch eine traurige Entwicklung.

Viele Grüße
Gore

jessica2902
05-02-2006, 16:28
Ohje, das klingt aber nicht toll. Habe auch mal so ne Prüfung mitgemacht, dass war zum Grüngurt. Dort waren wir auch 30 die geprüft wurden und alle haben bestanden. Bei einigen hab ich mich auch gefragt, wie die bestehen konnten.....

Letztes Jahr auf dem YuAI wars ähnlich. Da wurde zum 3. Kyu geprüft und wir haben uns gefragt, ob die vielleicht zum 4. Kyu geprüft werden, weil die Techniken so schlecht waren, die haben auch alle bestanden. Unglaublich.

Bei uns kann man sich zumindest sicher sein, dass wenn man seinen nächsten Kyu macht, den auch hart erarbeitet hat und nicht hinterher geschmissen bekommt. Wenn du nicht gut genug bist, wird dir geraten noch ein bisschen zu warten.
Viel Grüße
Jess

Big Fighter18
05-02-2006, 16:50
Ich kann euch sagen, dass es bei uns und den Gürtelprüfungen drunter und drüber geht.
Einer ist nun zwei oder drei Jahre dabei und hat den orangen Gürtel, er soll demnächst den grünen Gürtel und kurz danach den blauen Gürtel machen.
Normalerweise (also unter normael Bedingungen) würde er sogar grün nicht schaffen, da aber ein Trainer gebraucht wird und man erst einen Trainerschein ab dem blauen Gürtel machen kann, wird er alle Prüfungen bestehen und Trainer werden und das Trainingsniveau noch mehr senken.

Gore
05-02-2006, 18:08
Hallo,

selbst wenn ich einen Dan hätte, würde ich mich noch geduldig als Schüler in die Reihe stellen, weil ich wüsste, dass ich noch lange nicht fertig wäre mit Karate. Im Gegenteil, ich würde gerade erst anfangen. Und dann müssen Leute schnell an den Blaugurt kommen, um Trainer sein zu können? Irgend wann wird sich diese Entwicklung rächen. Zum Glück ist sie ja noch nicht die Regel, obwohl es schon bedenklich ist...

Und dass auf diversen Lehrgängen so viele Leute bestehen, spricht sich natürlich herum. Umso mehr machen dann die Prüfungen, die dann wiederum alle bestehen, womit dann der Kreis geschlossen wäre? Klar, die Leute freuen sich natürlich, aber merken denn viele nicht, dass Karate doch mehr ist als nur irgend welche Gürtel zu bestehen?

Man sollte das wieder so machen wie früher: Viele Jahre Weißgurt, dann, als Meisteranwärter Braungurt und dann den Dan, wenn man ihn sich verdient hat. Ob man damit aber die Massen befriedigt und so viel Geld macht wie mit dem derzeitigen System? Naja, jedenfalls würden dann die übrig bleiben, die es ernst meinen...

Viele Grüße
Gore

Chimonster
05-02-2006, 18:35
Was nutzt dir die Farbe des Gürtels oder der Name des Stils wenn du die Technik nicht kannst ... Zitat von Bruce Lee

:D
Chimonster

weudl
06-02-2006, 06:00
Man sollte das wieder so machen wie früher: Viele Jahre Weißgurt, dann, als Meisteranwärter Braungurt und dann den Dan, wenn man ihn sich verdient hat.

Wann früher soll das gewesen sein? Ich wiederhole mich hier, aber ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass man in den meisten japanischen KK nach 3-4 Jahren regelmäßigem Training seinen 1.Dan erhält und das war früher u.U. sogar noch früher (vor allem wenn man bedenkt, dass die meisten der heute hoch verehrten Stilgründer ihre Stile nach nur wenigen Jahren Training gegründet haben...).

Soju
06-02-2006, 07:12
Man sollte das wieder so machen wie früher: Viele Jahre Weißgurt, dann, als Meisteranwärter Braungurt und dann den Dan, wenn man ihn sich verdient hat. Ob man damit aber die Massen befriedigt und so viel Geld macht wie mit dem derzeitigen System? Naja, jedenfalls würden dann die übrig bleiben, die es ernst meinen...

Dann Gründe deinen eigenen Verband und mach es so anstatt deine Zeit damit zu verschwenden sich darüber Gedanken zu machen was andere alles falsch machen.

Es ist genau das was ich mit meinem ersten post in diesem Thread meinte.

Gore
06-02-2006, 09:25
Wann früher soll das gewesen sein? Ich wiederhole mich hier, aber ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass man in den meisten japanischen KK nach 3-4 Jahren regelmäßigem Training seinen 1.Dan erhält und das war früher u.U. sogar noch früher (vor allem wenn man bedenkt, dass die meisten der heute hoch verehrten Stilgründer ihre Stile nach nur wenigen Jahren Training gegründet haben...).
Es hat mir einer meiner ehemaligen Lehrer überliefert, der wiederum H.Kanazawa als Lehrer hatte. Und ich bilde mir ein, dass man Herrn Kanazawa glauben kann, wenn er etwas von früher erzählt.


Dann Gründe deinen eigenen Verband und mach es so anstatt deine Zeit damit zu verschwenden sich darüber Gedanken zu machen was andere alles falsch machen.
Da äußert man seine spontanen Einfälle und bekommt dafür solch konstruktive Antworten. Die Zeit, die ich damit "verschwendet" habe, war nicht all zu lange, also keine Sorge...

Viele Grüße
Gore

jessica2902
06-02-2006, 09:41
Hallo Gore,
selbst wenn man das wieder einführen würde, weiß-braun-schwarz, was hilft es denn?

In den USA im Shotokan Karate of America ist es noch so.
Die Kyus sind geblieben, das ist kein Unterschied. Den nächsten Kyu würde man trotzdem genauso schnell haben wollen.

Ich denke, die Leute die nach Gürtel jagen, sollten vielleicht erstmal lernen, was es wert ist den nächst höheren Gürtel zu tragen und das es mehr ist als diese blöde Prüfung zu bestehen.

marq
06-02-2006, 10:14
jeder der darüber redet oder gedanken macht, das einer nicht so gut ist oder es nicht verdient hätte, ist selbst im gürtelwahn.

Ki. 102
06-02-2006, 11:04
Hallo Gore,
selbst wenn man das wieder einführen würde, weiß-braun-schwarz, was hilft es denn?

In den USA im Shotokan Karate of America ist es noch so.
Die Kyus sind geblieben, das ist kein Unterschied.Hi !
"Kein Unterschied" stimmt m.E. nicht ganz.
Es ändert sich eben äußerlich nicht so oft, so viel ... man kann nicht mehr so gut vergleichen, meiner ist länger äh bunter...
Vielleicht kann man sich da tendenziell mehr auf das Innere konzentrieren. Es wird evtl. deutlich, dass es auf den bunten Schein weniger ankommt.
GRUß !

Soju
06-02-2006, 12:01
Da äußert man seine spontanen Einfälle und bekommt dafür solch konstruktive Antworten. Die Zeit, die ich damit "verschwendet" habe, war nicht all zu lange, also keine Sorge...

Sorry falls es bei dir zu hart angekommen ist. War nicht als Angriff gemeint. Ich halte es einfach nur für Zeitverschwendung sich den kopf darüber zu zerbrechen, was andere falsch machen. Man sollte die Zeit lieber dafür verwenden seine eigenen Dinge richtig zu machen.

War in keiner Weise persönlich gemeint.

Gore
06-02-2006, 12:59
Hallo Soju,

ich weiß natürlich, dass es nicht persönlich gemeint war. Habe ich auch nicht so aufgefasst. Alles ist okay. :)

Ob eigener Verband oder nicht, das ist ja jetzt auch nicht die Frage. Mein Gedanke war einfach der, dass sich die Leute, wenn sie nicht immer die ganzen Gürtelfarben im Kopf haben (und das System das Gürteljagen leicht macht), sondern sowieso viele Jahre weiß bleiben, mehr auf die Sache konzentrieren.


Vielleicht kann man sich da tendenziell mehr auf das Innere konzentrieren. Es wird evtl. deutlich, dass es auf den bunten Schein weniger ankommt.
Genau das meinte ich. :)


jeder der darüber redet oder gedanken macht, das einer nicht so gut ist oder es nicht verdient hätte, ist selbst im gürtelwahn.
Im Gürtelwahn bin ich nicht, da ich bis auf eine Farbe alle Gürtelfarben schon hinter mir habe. Mit den Prüfungen habe ich mir übrigens auch immer Zeit gelassen. ;)

Viele Grüße
Gore

Soju
06-02-2006, 13:32
Ob eigener Verband oder nicht, das ist ja jetzt auch nicht die Frage. Mein Gedanke war einfach der, dass sich die Leute, wenn sie nicht immer die ganzen Gürtelfarben im Kopf haben (und das System das Gürteljagen leicht macht), sondern sowieso viele Jahre weiß bleiben, mehr auf die Sache konzentrieren.

Das geht jetzt ein wenig ins filosofische, aber trotzdem. So lange wir in einer Gesellschaft leben, in der derjenige, der schnell viel erreicht (oder bei dem es so aussieht als ob) als gut angesehen wird, wirst du mit diesem Konzept wenig Erfolg haben.

Es gibt dann natürlich noch die Möglichkeit einen kleinen elitären verband zu Gründen, der sein ganz eigenes Ding macht (damit meine ich keinen eigenen Stil), und sich unabhängig von allen grossen verbänden hält. Das würde ich gut finden.

weudl
06-02-2006, 16:16
jeder der darüber redet oder gedanken macht, das einer nicht so gut ist oder es nicht verdient hätte, ist selbst im gürtelwahn.

Das sehe ich genauso...

Xiu-Ning
06-02-2006, 16:29
Also spätestens bei Blau müßte das aber aufhören. Bei uns im TKD sind die Bruchtests zum Blaugurt die große Hürde, an der viele Scheitern - und demnächst noch der Westenkampf, den unser Lehrer zu eben der Prüfung einführen möchte, damit nicht jeder Depp Schwarzgurt werden kann.

Grüße,
Xiu

Xiu-Ning
06-02-2006, 16:32
Vielleicht sind manche Leute ja auch so scharf drauf, die Gürtel möglichst schnell zu bekommen, weil man ab dem 2.Dan ja unterrichten darf. Und da ist die Kampfsportausbildung dann quasi eine Berufsausbildung.

Xiu

Xiu-Ning
06-02-2006, 16:40
Entschuldige, aber wie kommst Du bei nur ein Mal Training die Woche überhaupt nennenswert weiter? Des ist doch so gut wie gar nix? Oder trainierst Du Deine Formen für Dich alleine extra?

Xiu

weudl
06-02-2006, 20:06
Es hat mir einer meiner ehemaligen Lehrer überliefert, der wiederum H.Kanazawa als Lehrer hatte. Und ich bilde mir ein, dass man Herrn Kanazawa glauben kann, wenn er etwas von früher erzählt.

Naja, aber wann das gewesen sein soll, hast Du mit nicht gesagt... 1950? 1900? vor 1900?
Wenn das bei Kanazawas eigener Generation gewesen sein soll (um 1950-1960) würde mich diese Aussage jedenfalls doch etwas verwundern. Schließlich war er selber mit 30 bereits 5.Dan obwohl er erst mit 25 zur JKA kam...

Gore
06-02-2006, 21:20
Hallo,

wann die Weiß-Braun-Schwarz-Geschichte genau war, hat man mir nicht gesagt. Es war nur von "früher" die Rede. Ich kann daher keine Informationen herausgeben, die ich selber nicht habe.

Was den Gürtelwahn betrifft: Ich bin ja kein Schwarzgurt, sondern nur Braungurt. Und dann noch einer, der eine Pause gemacht hat. Ich kenne aber noch andere Braungurte, die eine Pause gemacht haben, zum Teil viele Jahre länger als ich. Wir unterscheiden uns in einem Punkt: Bei den anderen habe ich mit erlebt, wie sie nach kurzer Zeit wieder voll einsteigen wollten und möglichst rasch die nächste Prüfung ablegen wollten, ohne sehen zu wollen, an welchem Punkt sie wirklich waren, die eigene Gürtelfarbe stets im Blick. Wenn ihnen dieser Zahn gezogen wurde, kamen sie nur noch unregelmäßig oder gar nicht mehr zum Training. Ich habe es genau anders herum gemacht: In dem Wissen, dass ich mich erst wieder an mein altes Niveau heranarbeiten muss, trage ich eine ganze Zeit lang den Weißgurt, weil ich nicht vorgeben möchte, etwas zu sein, was ich noch nicht wieder bin. Naja, und wenn man dann die Leute zuhauf beobachtet, wie sie Techniken verreißen und einfach unsauber ausführen (man hat ja auch Augen im Kopf und auch ein paar Jahre Karate hinter sich, um etwas sehen zu können) und dann aber von Prüfung zu Prüfung hetzen und sich mit höchsten Kyu-Graden schmücken, dann denke ich, dass eine gewisse Kritik durchaus erlaubt und auch angebracht ist. Das hat nichts mit "Gürtelwahn" zu tun. Im Gegenteil, mit dem freiwilligen Tragen des Weißgurtes und dem Ausblenden jeglicher Prüfungen in naher Zukunft bewege ich mich genau in die andere Richtung.

Viele Grüße
Gore

Chakuza
06-02-2006, 21:39
Zu dem Thema 'Die Gürtel werden noch so hinterhergeschmissen':

Man sollte sich da einfach ein Beispiel an unsren japanischen Freunden nehmen; Auch die höchsten Dan-Träger legen sich meißt vor dem Kumite ,oder sogar generell, noch einen Weisgürtel um, als Zeichen, dass auch sie noch Schüler sind. Es gibt im Karate keine Perfektion, nur Optimierung, ein ständiges besser werden und neue Sichtweisen kennen lernen.
Ich weiss, Klein-Chakuza ist erst 9ter Kyu, aber ich trage ihn nicht mit weniger Stolz als einen Dan-Gurt, bzw. umgekehrt, ich trage einen Dan-Gurt nicht mit mehr Stolz als einen Weisgurt.
Der Gurt ist ein Zeichen für Erfahrung und sollte als solcher respektiert werden, nichts anderes.
Der Karate-Dô geht bis zu dem Zeitpunkt, andem man mit Karate aufhört oder stirbt und auch ein 9ter Dan-Träger kann immer noch dazu lernen...

Außerdem, Karate beginnt da, wo die Technik aufhört, dass heißt, als Dan-Träger fängt der Spass erst richtig an :D

Chakuza
06-02-2006, 21:42
PS: Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden! ;)

Soju
07-02-2006, 07:59
Zu dem Thema 'Die Gürtel werden noch so hinterhergeschmissen':

Man sollte sich da einfach ein Beispiel an unsren japanischen Freunden nehmen; Auch die höchsten Dan-Träger legen sich meißt vor dem Kumite ,oder sogar generell, noch einen Weisgürtel um, als Zeichen, dass auch sie noch Schüler sind. Es gibt im Karate keine Perfektion, nur Optimierung, ein ständiges besser werden und neue Sichtweisen kennen lernen.
Ich weiss, Klein-Chakuza ist erst 9ter Kyu, aber ich trage ihn nicht mit weniger Stolz als einen Dan-Gurt, bzw. umgekehrt, ich trage einen Dan-Gurt nicht mit mehr Stolz als einen Weisgurt.
Der Gurt ist ein Zeichen für Erfahrung und sollte als solcher respektiert werden, nichts anderes.
Der Karate-Dô geht bis zu dem Zeitpunkt, andem man mit Karate aufhört oder stirbt und auch ein 9ter Dan-Träger kann immer noch dazu lernen...

Außerdem, Karate beginnt da, wo die Technik aufhört, dass heißt, als Dan-Träger fängt der Spass erst richtig an :D

Wenn ich das so lese hast du mit 15 offenbar mehr vom Wesen des Karate verstanden als ich jemals wissen werde :ironie:

Wieviel davon basiert wirklich auf eigenen Gedanken und wieviel kommt von anderen?

Chakuza
07-02-2006, 13:24
@Soju: Danke, ich weiss dein Kompliment zu schätzen :D

Zu deiner Frage: Also ich glaube ich kann sie so erklären; ich habe eine Lebenseinstellung, die sich mit der Philosophie oder besser dem Karatedô sehr gut vereinen kann, bzw. sie ergänzen sich.
Ich habe mir viel zur Philosophie im Internet angeschaut und ich komme immer wieder dazu, dass die Philosophie bzw. die Denkweise die hinter Karate steckt, mit meiner Einstellung deckend ist. Manches 'wusste' ich sozudsagen schon, anderes wurde mir bestätigt, manches habe ich dazu gelernt, durch die Philosophie des Karate.
Ich weiss, ich 9.ter Kyu und mir fehlt es noch an Erfahrung, allerdings glaube ich, dass Karate das Richtige für mich ist, also 'Mein DIng' halt :D

Mfg Chakuza

Soju
07-02-2006, 13:27
@Chakuza: wie würdest du die philosophi des Karate beschreiben?

Chakuza
07-02-2006, 13:39
@Soju:

Hm ja, da gibtz verschiedene Möglichkeiten :) :

Zum Beipsiel der Satz 'Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden', spricht richtig interpretiert dafür, dass es keine Perfektion gibt in allem was man tut und dass man Karate immer weiter für sich selbst optimieren kann.
Die Philosophie von Karate ist aber auch ausschlaggebend für das Miteinander:
Wichtig in Karate ist Respekt, Konzentration sowie Disziplin und Bescheidenheit.
Das sind wichtige Aspekte, die man, egal ob Karateka oder nicht, als Mensch beherzigen...
Karate hilft einem denke ich, seinen Lebensweg zu beschreiten, egal ob der Schwerpunkt eines jeden nun auf dieser Kampfsportart liegt oder nicht.
Karate ist meiner Meinung nach für manche Leute entweder der richtige Weg oder die richtige Richtung.

Soju
07-02-2006, 15:38
Zitat mein Trainer: Karate ist alles was du tust so gut zu tun wie du kannst!

Halte ich für ne ziemlich gute Grundeinstellung im Leben.

Chimonster
12-02-2006, 18:28
Vielleicht gäbe es die Gurtjagd nicht, wenn sich nicht jeder Schüler selbst zur Prüfung anmelden könnte - sondern der Sensei den Schüler zur Prüfung vorschlägt und ihn individuell selber prüft.

... erkennst du dich Selbst und dann erst den Anderen, wirst du in 100 Kämpfen 100mal siegreich sein ... Sunzi

greetings
Chimonster

FireFlea
12-02-2006, 20:42
Es hat mir einer meiner ehemaligen Lehrer überliefert, der wiederum H.Kanazawa als Lehrer hatte. Und ich bilde mir ein, dass man Herrn Kanazawa glauben kann, wenn er etwas von früher erzählt.Naja, aber wann das gewesen sein soll, hast Du mit nicht gesagt... 1950? 1900? vor 1900?
Wenn das bei Kanazawas eigener Generation gewesen sein soll (um 1950-1960) würde mich diese Aussage jedenfalls doch etwas verwundern. Schließlich war er selber mit 30 bereits 5.Dan obwohl er erst mit 25 zur JKA kam...

Genau, Kanazawa selbst hat den 1.Dan nach 1,5Jahren erreicht. Natürlich mit einer ganz anderen Trainingsintensität. Trotz allem, in Japan gehts schneller.

weudl
15-02-2006, 19:33
Man sollte sich da einfach ein Beispiel an unsren japanischen Freunden nehmen; Auch die höchsten Dan-Träger legen sich meißt vor dem Kumite ,oder sogar generell, noch einen Weisgürtel um, als Zeichen, dass auch sie noch Schüler sind.

Bei wem hast Du das denn zB schon gesehen? Ich kenne doch einige hohe japanische Danträger, aber ist mir bis dato noch nie aufgefallen...

Aydrian
15-02-2006, 21:00
Ich finde es immer interessant zu hören, wie es bei anderen Stilrichtungen so läuft... bin froh das Forum entdeckt zu haben :)

Also bei uns meine ich, dass man die Gurte nicht hinterhergeworfen bekommt... es gibt aber auch eine Mindestzeit zwischen den Gurten, die höher wird je fortgeschrittener man ist. Ganz abgesehen davon müssen wir jeden Gurt zweimal machen, es wird aber nicht das gleiche Programm abgefragt... (es gibt 1.weißgurt, 2. weißgurt, 1. gelbgurt ...bis 2. braungurt).
Ich glaube auch nicht, dass man sich einfach durchmogeln kann, bei jeder ab Gelbgurt-Prüfung muss u. a. jeder im Wettkampf die Form einzeln vorführen und im Turnier kämpfen. Ist das bei euch auch so? Interessiert mich, da ich mich bei traditionellen Stilen kaum auskenne.
Ab 1. Grüngurt kann man soweit ich weiß auch nur noch in längeren Lehrgängen Prüfung machen und die dauern dann ein paar Tage. Vorher gibt es immer Schulungstage vor den Turnieren, die Bestandteil der Prüfung sind, wo alle vorherigen Programme wiederholt werden sollen...
Wie ist das bei euch so? (das ist doch nicht DKV-einheitlich geregelt oder?)

Gruß, Aydrian

itachi
15-02-2006, 22:26
Hi !


Ab 1. Grüngurt kann man soweit ich weiß auch nur noch in längeren Lehrgängen Prüfung machen und die dauern dann ein paar Tage.
Wie ist das bei euch so? (das ist doch nicht DKV-einheitlich geregelt oder?)

Das ist im DKV für jede Stilrichtung einzeln geregelt, nur die Prüferlizenzen und der äußere Ablauf der Prüfungen sind für alle Stile zusammen geregelt.

Bis zum letzten Braungurt kann man alle Prüfungen in seinem Verein bei seinem Prüfer (B-Lizenz) ablegen, erst ab dem 1. Dan muß dies auf Lehrgängen mit 2 Prüfern tun.

Ein befreundeter Verein in Berlin hat intern festgelegt, daß die Prüflinge ab Blaugurt auf min. 1 , auf Braun min. 2 externen Lehrgängen gewesen sein müssen...

itachi

Thyura
16-02-2006, 11:37
In meinem früheren Verein wurde fast erwartet, daß man alle drei Monate, ab violett dann alle 6 Monate seine Prüfung ablegte. Zum damaligen Zeitpunkt fand ich das in Ordnung und hatte ebensowenig wie viele meiner Vorredner das Gefühl etwas versäumt zu haben.

Na und als ich dann wieder anderswo angefangen hab, hab ich aber Sch... geschrien...die Ansprüche lagen anderswo aber auf einem ganz anderen Level und in ganz anderen Bereichen als zuvor und ich konnte mich an meinem Gürtel eigentlich nur aufhängen. Es war zwar nicht so, daß ich nichts konnte, aber nicht das, was im Karate verlangt war. Naja, zum Glück ist der Mensch ja lernfähig. Seither bin ich eigentlich der Meinung, daß in Gürtelprüfungen durchaus gesiebt werden sollte. Wenn die Leute dann nach 3/6/9/12 Monaten auf dem Niveau ihres Gurtes sind, ist das IMHO in Ordnung. Aber wenn sie es nicht sind, bekommen sie den Gurt halt nicht.

Wie das in Japan handgehabt wird, weiß ich nicht. Das mit dem Weißgurt umhängen höre ich aber in der Tat auch zum ersten Mal... :rolleyes: Ich weiß nur, daß es heißt, daß das Lernen erst als Danträger richtig anfängt.

Gruß

Thyura

Tohon
16-02-2006, 12:53
Hi Thyura,
schön wieder was von Dir zu lesen. Willkommen zurück im Board!!!!:)
Gruß
Tohon

Thyura
16-02-2006, 13:09
Danke...und mittlerweile etwas älter ;)

Gruß Thyura

Gurgi
16-02-2006, 20:43
Also ich mach jetzt seit 3 Jahren Karate und habe
Anfang des Jahres meine Prüfung zum Orangegurt
auf ´nem Lehrgang gemacht. Ohne das mein
Trainer es wusste!
Jetzt kommt bestimmt ein Aufschrei! ->Das kann man
doch nicht machen.. etc.
Aber ich will auch sagen, das bei uns die Prüfung
ständig verschoben wurde.
Bei mir ist das so, dass ich sage, ich muss nicht gleich
in 3 Monaten den nächsten Gurt machen. Für mich ist
der Gürtel einfach eine Anerkennung für mein Können
im Karate. Es wird sicherlich ein Jahr dauern bis ich den
nächsten Gurt mache, wenn nich noch länger.

joetokan
16-02-2006, 21:04
Also ich mach jetzt seit 3 Jahren Karate und habe
Anfang des Jahres meine Prüfung zum Orangegurt
auf ´nem Lehrgang gemacht. Ohne das mein
Trainer es wusste!

Wie hätte er reagiert, wenn er es gewußt hätte?

Ansonsten ist das perspektivisch bei einem guten Training völlig ok., einmal im Jahr eine Prüfung zu machen.

Gruß
Joetokan

Toranaga
17-02-2006, 09:45
Ansonsten ist das perspektivisch bei einem guten Training völlig ok., einmal im Jahr eine Prüfung zu machen.

Gruß
Joetokan

Entschuldigt, wenn ich mich mal kurz einmische. Konnte aber die Finger nicht mehr still halten.
Natürlich ist es perspektivisch völlig ok, einmal im Jahr eine Prüfung zu machen. Genau wie zwei oder drei Prüfungen im Einzelfall völlig ok sind. Ich finde diese gesamte Diskussion einfach viel zu theoretisch.
Ich selbst habe meine ersten Prüfungen auch im 3-Monats-Rhythmus abgehalten. Hab sechs bis acht Stunden die Woche trainiert, pro Jahr zwei Lehrgänge à einer Woche besucht und ungefährt sechs bis acht WE-Lehrgänge. Dennoch ist auch mir immer wieder nachgesagt worden, ich sein ein Gürteljäger. Witzigerweise immer nur von Leuten, die weniger Trainieren und schlechte Techniken zeigten.
Ich habe mich im Training immer nach rechts (ist nicht politisch gemeint) orientiert und zugesehen, dass ich mit höher Graduierten trainieren kann. Deren Meinung ist mir persönlich immer wichtiger gewesen. Rückendeckung vom Trainer hatte ich ohnehin. Schließlich hat er mich zu jeder Einzelnen Prüfung aufgefordert.

Was soll also dieses ewige pauschale "zu-schnell-zu-langsam-Gerede"?

Gruß
Toranaga

Gurgi
17-02-2006, 16:58
Wie hätte er reagiert, wenn er es gewußt hätte?

Er meinte immer, das ich die Prüfung machen soll. Hätte ich ihm
gesagt, dass ich die mache, hätte er bestimmt gesagt, ich
soll sie Vereinsintern machem.
Aber da die dann immer verschoben wurde und ich dann auf dem Lehrgang
gefragt wurde, ob ich auch Prüfung mache wolle, hab ich halt ja gesagt.
Er hat sich (verständlicherweise) auch darüber aufgeregt.
Aber, oh Wunder, 2 Wochen nach meiner Prüfung stand auf einmal
der neue Prüfungstermin fest...

Chakuza
17-02-2006, 17:16
Hi @ all:

Erstmal zu den Bemerkungen zu meinem Post in dem stand, dass auch Dan-Träger 'teilweise' bzw. 'meißt' noch einen weisgurt zum Schwarzgurt tragen:

Also ich habe das beim surfen im Internet gelesen und muss noch hinzufügen, dass vermutlich die meißten Karateka die so etwas tun in Japan ihren Kampfsport nachgehen, sprich, die meißten dürften Japanersein...das sage ich, weil manche meintensie hätten noch keine gesehen, dass liegt vermutlich daran, dass in Deutschland nicht so viele mit dieser Einstellung bzw. "Zeremonie", wenn man es so will, vertraut sind.

Ich persöhnlich würde mich geneigt fühlen, wenn ich denn meinen Dô bis zum Dan-Grad beschreiten werde, diese "Zeremonie" zu vollziehen :)

Ansonsten hätte ich noch eine Frage: Also Klein-Chakuza ist zurzeit noch am Anfang seines Dô und beschreitet den 9.ten Kyu. Nun, im Mai werden die Prüfungen veranstaltet. Jetzt frage ich mich, ob ich optimistischsein soll und meinem Sensei sagen soll, dass ich daran teilnehmen werde, oder soll ich bescheiden darauf warten, bis mein Sensei mir sagt, dass ich die Prüfung machen soll?

weudl
17-02-2006, 18:43
Also ich habe das beim surfen im Internet gelesen und muss noch hinzufügen, dass vermutlich die meißten Karateka die so etwas tun in Japan ihren Kampfsport nachgehen, sprich, die meißten dürften Japanersein...das sage ich, weil manche meintensie hätten noch keine gesehen, dass liegt vermutlich daran, dass in Deutschland nicht so viele mit dieser Einstellung bzw. "Zeremonie", wenn man es so will, vertraut sind.

Hast Du mal einen Link dafür wo Du das im Internet gelesen haben willst? Ich habe japanische Danträger sowohl in Europa als auch in Japan gesehen und einen Weißgurt hat sich von denen noch nie einer umgebunden (egal unter welchen Umständen).

FireFlea
17-02-2006, 20:17
War wahrscheinlich vom vielen Tragen so abgewetzt dass er wieder weiß aussieht. Hab auch noch nicht gehört oder gesehen, dass man sich in Japan wieder nen weißen umbindet.

Aydrian
17-02-2006, 21:38
Ansonsten hätte ich noch eine Frage: Also Klein-Chakuza ist zurzeit noch am Anfang seines Dô und beschreitet den 9.ten Kyu. Nun, im Mai werden die Prüfungen veranstaltet. Jetzt frage ich mich, ob ich optimistischsein soll und meinem Sensei sagen soll, dass ich daran teilnehmen werde, oder soll ich bescheiden darauf warten, bis mein Sensei mir sagt, dass ich die Prüfung machen soll?

Frag ihn doch einfach mal, ob er meint, dass du schon dafür bereit bist oder ob er davon abraten würde. Das erscheint mir zumindest am besten :) Du signalisierst Interesse, aber schätzt seine Meinung...

joetokan
18-02-2006, 19:57
Was soll also dieses ewige pauschale "zu-schnell-zu-langsam-Gerede"?

Gruß
Toranaga

Du hast ja recht.
Pauschal lässt sich das sicher nicht für alle sagen.
Wenn man es so macht, wie Du kommt man sicher schneller voran.
Nur die meisten sind leider nicht so schnell, talentiert und motiviert.

justy
21-02-2006, 19:24
Aloha ihr Lieben,

ich bin grad mal wieder etwas erstaunt, weil sich für mich solche Fragen kaum stellen (gut, bin auch noch ganz am Anfang). Ich möchte einfach so trainieren, dass ich mich mit dem Lerneffekt gut fühle. Im Prinzip sind die Gürtel doch schon fast eine willkürliche Einteilung (festgelegtes Prüfungsprogramm, unterschiedliche Prüfer etc). An sich ist es doch am Besten, wenn man die Farbe hintenanstellt und sich erstmal darauf konzentriert, seine Techniken zu lernen, Prüfung ist dann einfach nur noch eine Präsentation des Könnens, aber nicht Ziel des Trainings (?)

Bei uns im Dojo werden Prüfungstermine (alle extern) bekanntgegeben und gefragt, ob man teilnehmen möchte (ich vermute/denke, dass diejenigen gefragt werden, von denen die Trainer meinen, dass das Können oder das Potenzial vorhanden ist). Dann wird mit den betreffenden Leuten verstärkt Prüfungsprogramm trainiert.

liebe Grüße, Justy