Schulter Ausgekugelt...Operation???? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Schulter Ausgekugelt...Operation????



S.T.H
27-01-2006, 18:02
HI,

hab mir am Samstag beim Submissao Turnier die Schulter Ausgekugelt...
War daraufhin am Montag beim Arzt und meine Schulter wurde geröngt...
Der Arzt hat nichts am Knochen festsellen können, somit musste ich zur Kernspinttomographi...dort wurde mir gesagt das ich höchstwahrscheinlich operiert werden muss, ab da hat sich mein Gehirn ausgeschaltet und ich hab nicht mehr zugehört...

Mein frage ist ob sich jemand schon mal die Schulter ausgekugelt hat und welche Folgen es für später haben wird...denn ich möchte weiterhin BJJ + Ringen betreiben...welche Heilmethoden gibt es und was würdet ihr mir aus eurer Erfahrung empfehlen...??????

Danke im Voraus...

Dudeplanet
27-01-2006, 18:56
Eine einmal ausgekugelte Schulter ist meist dauerhaft instabil, d.h. es passiert also wieder.

Also nach einmal auskugeln nicht operieren, wenn keine Schmerzen. Sollte es wieder passieren geh mal zu nem echten Experten, da gibts in Ffm so einige:)

Iceonly
27-01-2006, 23:33
hi,

ich habe mir vor 2 jahren die schulter ausgekugelt. es wurde, wie bei dir, ein mrt gemacht. ich habe anschließend physiotherapie bekommen, und selbst im fitnessstudio viel reha- und präventionstraining gemacht. heute kann ich die schulter zu 100% belasten. frage deinen arzt, ob physiotherapeutische maßnahmen sinnvoll sind, und lass dir alles genau erklären.
wenn du unter fachmännischer betreuung bist, was dein weiteres training angeht, wird da nicht viel passieren.
du musst darauf achten, die rotatorenmannschette aufzutrainieren.
das schultergelenk ist zum größten teil nur durch die muskelführung gesichert,
was den großen bewegungsspielraum erklärt.
eine luxation geht immer mit einer schädigung der gelenkkapsel und einer ergussbildung einher. es kommen häufig muskuläre verletzungen vor, die es erst zu heulen gilt.
maximale außenrotation und abspreizung des armes solltest du in jedem fall vermeiden.
physiotherapie sollte eigentlich kein problem sein. ansonsten lass dich von deinem arzt ausgiebig beraten, was du machen darfst, sollst, und kannst um wieder fit zu werden. du solltest dann irgendwann wieder beschwerdefrei leben können.

noch eine anmerkung: mir persönlich haben kinesiotapes sehr geholfen!
ich hab mir eine woche vor meinem fitnesstrainerlehrgang die schulter ausgekugelt. denkbar ungünstig :rolleyes: durch die tapes konnte ich den bewegungsumfang deutlich erhöhen, und die schmerzen sogut wie ausstellen.
nicht ganz günstig, und ohne geht es genauso gut. aber vielleicht eine option für dich :)

S.T.H
28-01-2006, 02:07
Vielen Dank...werd mal mit meinem Arzt reden über Physiotherapie...

_hal
28-01-2006, 13:31
bei mir hat die physio und das muskelaufbautraining leider nix geholfen, die linke schulter is schon ca. 20mal rausgesprungen...

ich hab aber generell etwas schlechtere bänder, werd um eine operation nicht rumkommen

hab aber von anderen leidensgenossen schon oft gehört dass bei den meisten der muskelaufbau der rotatoren geholfen hat, also ran an den speck ;)

S.T.H
28-01-2006, 14:33
bei mir hat die physio und das muskelaufbautraining leider nix geholfen, die linke schulter is schon ca. 20mal rausgesprungen...

ich hab aber generell etwas schlechtere bänder, werd um eine operation nicht rumkommen

hab aber von anderen leidensgenossen schon oft gehört dass bei den meisten der muskelaufbau der rotatoren geholfen hat, also ran an den speck ;)


Was wird denn bei der Operation gemacht und welche Nachteile hat man danach??????

_hal
28-01-2006, 15:45
Was wird denn bei der Operation gemacht und welche Nachteile hat man danach??????

soweit ich bis jetzt informiert bin, werde die sehnen verkürzt damit das gelenk wieder zusammenhält

nachteile: nach aussage meines doc's ist die bewegungsfreiheit nachher etwas eingeschränkt
aber bin kein mediziner, wir haben doch ein paar physio-spezialisten da, oder?

foko
28-01-2006, 18:40
Hallo!

Generell besteht bei Schulterluxationen keine Operationsindikation! Je nach Richtung der "Auskugelung" können jedoch Begleitschäden am Halte- und Stützgewebe eine OP unabdingbar machen.

Da bei dir eine OP nach Begutachtung des MRT angeraten wurde, gehe ich mal davon aus, dass solche Begleitschäden angenommen werden.

Ganz unabhängig von dieser "akuten" Operation, die ganz davon abhängig ist, welche Strukturen geschädigt sind, gibt es einige Standardverfahren, welche bei instabilen, sich wiederholt auskugelnden Schultergelenken durchgeführt werden können. Unabhängig vom Verfahren sind
Einschränkungen durch die OP selber normalerweise nur zeitlich begrenzt: Längenverkürzung, Kraftminderung, Ergussbildung im Gelenk, Schmerz etc.
Langfristige Einschränkungen sind (normalerweise) Folge der Verletzung, nicht der Operation!

Hier eine Auswahl der häufigsten OP-Verfahren bei habituellen/chronisch-rezidivierenden Schulterluxationen:

OP nach Bankart (bei vorderer Instabilität):
Hierbei näht man die abgerissene Schulterkapsel wieder an die Lippe der Schultergelenkpfanne an- dieses kann endoskopisch oder offen erfolgen. Krafttraining sollte erst ab 8 Wochen nach der OP wieder aufgenommen werden, Wettkampfsportarten mit Verletzungsrisiko erst ab 6 Monate später.

Neersche Kapselplastik-OP:
Hierbei wird eine instabile Kapsel mit sich selber "gedoppelt" um eine Straffung zu erreichen, meist zusammen mit einer Bankart-Fixation.
Aktive Belastung hier so etwa ab 12 Wochen post-OP, Wettkampfsportarten auch etwa 6 Monate.

Subcapitale Drehosteotomie-OP nach Weber:
Hierbei wird ein Knochenteil etwas versetzt um die Zugrichtung der einzelnen Schultermuskeln zu korrigieren.
Aktive Belastung ab etwa 6 Wochen post-OP, Wettkampfsportarten auch etwa 6 Monate.

viele Grüsse und gute Besserung !
foko

S.T.H
29-01-2006, 00:32
OH man ihr macht mir ALLE SO ANGST:::::

Ich will doch weiterhin Brazilian Jiu Jitsu und MMA machen.........

Wenn nicht ist das so also ob man mir die Beine abhaken würde--.---:(

_hal
29-01-2006, 09:30
@foko: danke für die antwort, endlich mal ein bissl klarheit :halbyeaha

Big Fighter18
29-01-2006, 10:20
Welche Übungen sind gut um die Rotatoren zu trainieren und mit welchem Wiederholungsbereich sollte man arbeiten?

sonny_black_7
25-02-2008, 21:18
Ich hatte meine rechte schulter nach einem Motorradunfall auch ausgekugelt. Ich probierte es mit Physio und Fitness... 2 Monate danach ist sie wieder rausgesprungen beim training. Auch wenn sie immer selbst wieder reinsprang musste ich sie operieren aber das ist keine grosse sache. wenn du es ambulant behendeln lässt gehst du am morgen ins spital und am abend bist du wieder draussen. 3 wochen nach der op begann ich wieder voll zu trainieren. nur überkopf bewegungen musst du vermeiden... aber das braucht man bei den meisten kampfsportarten sowiso nicht.. alles in allem lässt sich sagen das du nach dem eingriff ziemlich schnell wieder fit bist

YiShen
26-02-2008, 04:41
Ich hab eine habituelle Luxation auf beiden Seiten. Es geht schon, also besondere Nachteile hab ich davon nicht, nur in einigen Kraftübungen sind die Schultern recht schwach.

Ich hab sie mir aber auch immer selber eingerenkt, wenn sie rausgesprungen ist und jetzt ist das Gewebe so geschmeidig, dass sich sie ein- und ausrenken kann wie ich lustig bin. Aber irgendwie so super-beweglich sind die Gelenke jetzt auch nicht - aus einer Zwangsjacke müsste ich aber rauskommen. :D

delarge
28-04-2008, 19:57
3 mal ist mir die schulter jetzt rausgesprungen, der arzt rät mir mich operieren zu lassen. Muss aber damit bis zum ende meiner ausbildung warten. Kann ich in diesem zeitraum denn normales krafttraining machen? ohne angst haben zu müssen, dass es dardurch verschlimmert wird?

shenmen2
28-04-2008, 22:12
Muskelaufbau ist superwichtig, weil die Muskeln die Schulter stabilisieren- frag am besten den Arzt, ob er dir Physio verschreibt, damit dir jemand zwigt, welche Übungen gut für dich sind.
Ich bin übrigens 10 Jahre mit einer unerkannten Bankert-Läsion rumgelaufen, bis endlich mal ein MRT gemacht wurde - bis dahin dachte ich halt, die Kapsel wäre nur überdehnt und die Schulter hängt deshalb. Die Schulter hat mich jahrelang heftig geplagt, aber ich hatte bestimmte Übungen, um den Schmerz zu lindern. Ich habe in der Zeit Kung Fu und Aikido trainiert, hatte bei Schulterhebeln schon Probleme (oft noch am nächsten Tag), aber ausgekugelt ist sie zum Glück nie wieder- ich habe aber auch das große Glück, daß die Rotatorenmanschette intakt ist.

Thaysen
24-09-2008, 12:28
|
v

Thaysen
24-09-2008, 12:30
Also es kommt immer drauf an welches Teil deines Schultergelenks verletzt wurde

Die Pfanne an sich ist ja ziemlich klein

Das schultergelenk wird somit auch noch durch eine Knorpelschicht die sich rings rum um die Pfanne aufbaut stabilisiert

Bein einer kompletten Schulterluxation (wenn das Gelenk komplett rausgesprungen ist) ist natürlich folgendes der Fall , Dein Schultergelenk ratscht über dieses Knorpelgewebe und reißt es im schlimmsten fall kaputt , damit ist die Stabilität des Schultergelenks natürlich nicht mehr zu 100% gegeben

Meist wird dieses Problem Operativ behoben durch einen kleinen eingriff, wovor du keine Angst zu haben brauchst

Du kriegst 2 kleine Schnitte in die Schulter und dein Knorpelgewebe wird mit einer art "Faden" wieder gerichtet

Wenn allein nur deine Kapsel überdehnt ist kriegst du deine schulter mit Physio wieder stabil , ich würde aber erstmal Kampfsport meiden bis deine Schulter wieder zu 100% belastbar ist , da es sonst noch schlimmer werden könnte

Mit freundlichen Grüßen


und Gute Besserung

bluemonkey
24-09-2008, 17:41
Wenn allein nur deine Kapsel überdehnt ist kriegst du deine schulter mit Physio wieder stabil , ich würde aber erstmal Kampfsport meiden bis deine Schulter wieder zu 100% belastbar ist , da es sonst noch schlimmer werden könnte



und Gute Besserung


Wenn das nach 2 1/2 Jahren nicht wieder gut ist, wird's wohl nix mehr:(;)

Thaysen
03-10-2008, 20:19
Wenn das nach 2 1/2 Jahren nicht wieder gut ist, wird's wohl nix mehr:(;)



Da hast du wohl recht ;)

aber da er geschrieben hat, dass es das erste mal passiert ist , hat er doch ne ziemlich große Chance das alles wieder in Ordnung kommt

nekato
23-01-2009, 21:04
HI,

hab mir am Samstag beim Submissao Turnier die Schulter Ausgekugelt...
War daraufhin am Montag beim Arzt und meine Schulter wurde geröngt...
Der Arzt hat nichts am Knochen festsellen können, somit musste ich zur Kernspinttomographi...dort wurde mir gesagt das ich höchstwahrscheinlich operiert werden muss, ab da hat sich mein Gehirn ausgeschaltet und ich hab nicht mehr zugehört...

Mein frage ist ob sich jemand schon mal die Schulter ausgekugelt hat und welche Folgen es für später haben wird...denn ich möchte weiterhin BJJ + Ringen betreiben...welche Heilmethoden gibt es und was würdet ihr mir aus eurer Erfahrung empfehlen...??????

Danke im Voraus...
Hi,
ich hatte vor einigen Jahren das gleiche Problem und wurde an der linken Schulter operiert. Sie war total kaputt. Bei jeder kleinsten Bewegung kugelte sie aus. Habe mir sie jedesmal selber eingerengt bis es eines Tages nicht mehr ging. Bin dann zum Arzt mußte mir eine OP über mich ergehen lassen. Danach hatte ich 6 Woche Kips und der ganze Oberkörper und linker Arm komplett mit Schulter waren eingekipst. Bin dann 6 Wochen rum gelaufen wie ein Kleiderständer. Seitdem habe ich keine Probleme mehr nur ab und zu leichtes Ziehen. Nach der OP konnte ich fast ein Jahr nicht auf der Seite liegen bwz keine mittelschweren Sachen heben wie zum Bsp die Einkaufstüte aus dem Autokofferraum und hatte über einige Jahre eine eingeschränkte Bewegungsphase.

Rambo09
12-03-2009, 16:55
habe schon 3operationen an der schulter beckommen das erste mal mit 17weil ich bedrunken in ein haus gestüzt bin un mir abei die schulter auskugelte,danach sprang sie immer wieder raus wurde dann operiert als die linke schulter dann dann wieder ok war bekamm ich nach ein paar wochen eine mit dem basballschläger über die schulter gezogen musste dann wieder operiert weden, vor kurzem war ich snoboard fahn fiehl hin und die rechte schulter kugelte aus jetzt musste ich da auch noch operiert werden.

Meine frage gibt es trainingsmetoden um das risiko zu veringern das irgendeine der schulter wieder auskugelt

Sporti
23-09-2009, 09:09
Hi hab mir vor zwei Wochen beim Fußball die Schulter ausgekugelt
Heute habe ich ein MRT machen lassen und der Arzt meinte das ich operiert werden müsste...
ein Knorpelbändchen wäre abgerissen wie Thaysen es erklärt hat...
ist eine operation da echt notwendig?
und wenn wie lange dauert derHeilungsprozess?
will ja nicht eine ewig lange zeit krank geschrieben sein...

vielen Dank schonmal für die Antworten

MFG Sporti

[muench]
20-10-2009, 17:16
Also vor 1,5 Jahr hab ich mir auch die Schulter ausgekugelt. Zuerst haben die netten Menschen in den weißen Kitteln mir selbige wieder eingerichtet und mir entsrpechend KG verordnet. Hat auch soweit alles geklappt, bis nachdem ich wieder Sport machen durfte und mich beim ersten Training wieder gelatzt hatte. Ergebnis war das die Schulter von nun an bei jeder Rotationsbewegung raussprang und direkt wieder rein. Tat höllisch weh und konnte den Arm 5 min danach nicht ohne Schmerzen bewegen. So nach 2 monaten ist mir das zu bunt geworden und hab mich operieren lassen.

Und laut Op Bericht war da so einiges kaputt:

Bankartläsion mit Hill - Sachs - Delle, 2 Gradiger Knorpelschaden und Schleimhaut entzündet, vorderer limbus / Bankart komplex abgelöst

Haben dann in der op ne Knorpelglättung und eine Refixation des Limbus mit 3 Bio - Push - Lock vorgenommen.

Fragt jetz nicht was einzelne heißt, aber es hat geholfen soviel steht fest. Kann die Schulter zu fast 100 % wieder benutzen, jedoch merkt man schon manschmal das die Schulter mal verletzt war und je nach stellung der Schulter schmerzt diese bei belastung etwas was aber zu verkraften ist. Hab trotzdem vor nem halben jahr mit Jeet kune Do angefangen und et läuft noch alles :-D

Journey
05-11-2009, 13:09
@sporti

Servus,
ich habe mir vor ca. 11 Jahren beim Bodenkampf die Schulter ausgekugelt.
Dabei habe ich mir auch das Labrum Glenoidale ("Bändchen" bzw. Gelenklippe) eingerissen. Ich hatte bis heuer im Juni ruhe, d. H. die Schulter ist mir nur 2 mal beinahe ausgekugelt und ich hatte bei Überkopfarbeiten leichte Schmerzen und ein Gefühl, als ob die Schulter einfach ausgeleiert und locker ist.

Im Juni habe ich mir dann beim Windsurfen die Schulter ein 2. mal ausgekugelt.
Im Neoprenanzug mitten auf dem See war das nicht so toll!

Nach ca. 1 Monat war ich wieder arbeitsfähig (natürlich nach Physiotherapie).
Da ich weiterhin sportlich aktiv sein möchte und keine weiteren Verletzungen der Schulter riskieren möchte, habe ich mich, nach anraten eines Experten, dazu entschlossen, die Schulter operieren zu lassen.

Schulterstabilisierung:
Bei mir wurde das Labrum Glenoidale, das ausgerissen war, mit Ankerschrauben (Fastak 2,8mm) wieder an der Schulter fixiert.
Gleichzeitig wurde die Kapsel und die Subscapularissehne gerafft.
Die OP wurde offen (ca. 8cm Schnitt) vorgenommen, mein Operateur hat mit der athroskopischen Methode keine befriedigenden Erfahrungen gemacht.
Ich war 5 Tage dazu im Krankenhaus.

Bereits am Tag nach der OP bekam ich meine erste Physiotherapie.
Allerdings verläuft die Heilung in der Schulter sehr langsam, ich darf 4-6 Wochen nach der OP nur passiv mit der Schulter in der Physiotherapie arbeiten.

Laut Nachbehandlungshinweis seitens des Arztes darf ich nach 21 bis 26 Wochen zurück in körperliche Belastung und Beruf.

Mein Arzt hat mir erklärt, er habe bei den bei mir angewandten Methoden innerhalb 8 Jahren nur einen Fall einer Reluxation (nochmaliges Auskugeln), der aber auf einem Unfall basiert, also zu vernachlässigen wäre.

Fazit:
3 1/2 Wochen nach der OP bin ich sehr zufrieden mit dem Gesamtzustand.
Ich kann zur OP also nur raten.
Da ich aber noch nicht wieder voll genesen bin (dauert halt noch), natürlich nur unter Vorbehalt.

Falls noch Interesse an dem Thema besteht, kann ich ja zu gegebener Zeit einen aktuellen Stand kundtun.

Schöne Grüsse

Journey

Herzlich willkommen bei der St-Vinzenz Klinik im Allgäu! (http://www.vinzenz-klinik.de/page.php?id=KlinikSchulterchirurgie)

Cedric
07-03-2024, 16:07
Hallo zusammen,
mein Name ist Cedric und ich bin zur Zeit 25 Jahre alt.
2013 hatte ich bei einem Handballspiel das erste Mal eine Schulterluxation. Ein Orthopäde gab mir anschließend die Diagnose Bankart-Läsion. Dieser wollte mich auch direkt operieren und mir meiner Erinnerung nach das Labrum annhähen und ein Keramikteil einsetzen, welches ein weiteres Luxieren der Schulter verhindern sollte. Als ich mir von weiteren Orthopäden eine Zweitmeinung einholte, rieten diese mir aber davon ab, weil ich für das Einsetzen eines Fremdkörpers noch zu jung sei und dies im Falle von körperlichem Wachstum später zu Problemen führen könnte. Deshalb entschied ich mich richtigerweise gegen die OP. Sodann folgte eine ziemlich lange Zeit von einigen Physiotherapien und verschiedensten Diagnosen von verschiedenster Ärzten. Der allgemeine Konsens war aber, dass ich eine habituelle Schulterluxation habe, die dann durch den Sportunfall das erste Mal aufgetreten sei.
Das Handballspielen und auch American Football musste ich deswegen leider aufgeben. Insgesamt hat mich das sehr belastet, denn ich wollte unbedingt sportlich erfolgreich sein, war aber wegen meiner Einschränkung immer daran gehindert.

Ich lies dann 2020 in der Ethianum Klinik in Heidelberg bei Prof. Dr. Zeifang eine offene Schulteroperation nach Latarjet durchführen. Das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Meine Schulter fühlt sich an, als wäre nie etwas gewesen und ist wieder wie vor meiner Verletzung belastbar. Mittlerweile mache ich erfolgreich Kickboxen auf Wettkampfbasis, also steige auch in den Ring. Natürlich will ich trotzdem nichts riskieren und mache das mit Verstand, d.h. ich schaue, dass ich keine komischen Bewegungen etc. mache. Auch Grappling o.ä. würde ich mich nicht trauen. Das liegt aber nicht daran, dass die Schulter sich nicht stabil anfühlen würde, sondern einfach, dass ich froh bin sportlich wieder voll einsatzfähig zu sein und nichts riskieren will.
Ich bin gesetzlich versichert, deswegen musste ich zwar die Differenz zu den Kosten bei einem normalen Orthopäden tragen, diese hielten sich aber verhältnismäßig in Grenzen. Vor allem muss man bedenken, dass das eine Investition in die gesamte Zukunft des eigenen Lebens ist, da sollte man nicht an der falschen Stelle sparen.

Abschließend kann ich jedem diese Operation nur ans Herz legen. Natürlich ist jede OP ein Risiko. Trotzdem denke ich, dass dieses bei einem Spezialisten wie Dr. Zeifang so gering wie möglich ist. Insbesondere ist die klassische Methode bei der man das Labrum annäht m.E. für Leistungssportler wegen der hohen Rückfallquote sinnlos. Wenn man die Beschwerden nicht konservativ innerhalb von 1-2 Jahren nachhaltig beseitigt bekommt, sollte man darüber nachdenken. Ich hätte so deutlich früher sportlich wieder durchstarten können. Leider habe ich von dieser OP Methode erst relativ spät erfahren. Die früheren Orthopäden haben diese nie erwähnt. Deswegen teile ich meine Geschichte hier, um eine Alternative aufzuzeigen. Dennoch ist es aber natürlich die Entscheidung von einem selbst.

Wünsche euch gute Besserung und nur das Beste!

Liebe Grüße