Vollständige Version anzeigen : Die Zukunft des Jeet Kune Do...
jkdberlin
30-01-2006, 09:01
Nun, viel passiert in den letzten Jahren...JKD Concepts wird durch Guro Dan Inosanto und seinen Instructoren immer weiter verbreitet...es finden sich auch immer mehr Einflüsse anderer Kampfkünste in den Concepts, einige scheinen gar ihre "historische" JKD Struktur aufzugeben und ein Amalgam aus Filipinischen, Indonesischen und Thai Kampfkünsten zu werden...der Nucleus wird gegründet, propagiert die "Wiedergeburt" des originalen Jun Fan Jeet Kune Do und löst sich nach einigen jahren nicht ohne Zank wieder auf...es folgt die Bruce Lee Foundation mit noch originalerem JFJKD...auf der anderen Seite verbinden einige Concepts Schulen JKD immer mehr mit MMA und es entshet ein JKD ohne Trapping aber mit vielen Ambitionen in Sachen MMA, BJJ und Submission Grappling...
...wohin wird das alles führen? Wie wird JKD in 5, 10 und 20 Jahren aussehen? Wird es JKD dann noch geben? Wer wird es wie unterrichten?
Grüsse
Trinculo
30-01-2006, 09:16
...wohin wird das alles führen? Wie wird JKD in 5, 10 und 20 Jahren aussehen? Wird es JKD dann noch geben? Wer wird es wie unterrichten?
20 Jahre? Da hast Du ja selbst noch ein gutes Wörtchen mitzureden ;)
Was die Entwicklung zu grapplinglastigen Amalgamaten betrifft: vielleicht ist es zu überzogen, zu versuchen, zu erraten, was Bruce Lee mit seinem JKD langfristig im Sinn hatte. Persönlich würde ich meinen Grapplingstil allerdings nicht "Weg der abfangenden Faust" nennen :p
Viele Grüße,
Trinculo
jkdberlin
30-01-2006, 09:26
Tja, geht es noch darum, was Bruce Lee gemacht hätte oder machen wollte? Kampfkunst existiert im hier und jetzt und wird bestimmt von den Menschen, die es ausüben...wird JKD ein immer mehr Grappling betontes System? Versportlicht? Oder ist Grappling einfach nur ein Teil des ganzen?
Grüsse
Sebastian
30-01-2006, 09:26
Ich denke, dass jeder seine persönlichen Präferenzen und Talent nutzt, und sie im JKD zum eigenen Fokus macht. Daher denke ich auch, dass es langfristig eine ganze Reihe verschiedener JKD Richtungen gibt. JKD mit Trapping, JKD mit FMA, JKD mit MMA - Schwerpunkten, oder aber auch Leute, die alles trainieren.
Und wenn sich die verschiedenen Ausrichtungen dann auch noch ego-frei untereinander verstehen und austauschen, ist das doch auch eine gute Sache.
Persönlich bevorzuge ich momentan sehr die Variante mit Grappling/MMA, kann mir aber auch vorstellen alles oder mehr zu trainieren. Spannende Zeit also...:)
Michael1
30-01-2006, 09:28
Ohne mich im JKD auszukennen vermute ich einmal dass das gleiche passiert wie bei anderen System auch. Es gibt mit der Zeit mehr Leute die sich damit auseinandersetzen. Dadurch gibt es eine größere Bandbreite an Ansichten, Zielsetzungen und Vorstellungen - das ganze zerfasert sich.
So läuft es doch eigentlich in allen "Stilen" mit der Zeit, oder nicht?
Was übrig bleibt wird zu einem Teil von der Qualität abhängen, noch mehr aber von der Vermarktungsfähigkeit. Die Ausrichtungen die nicht in der Lage sind Leute zu finden die sowohl in technischer als auch in persönlicher Hinsicht geeignet sind ihre Ausrichtung weiter zu vermitteln werden irgendwann verschwinden. Wer Massenkompatibles anbietet stellt sicher das er nicht in der versenkung verschwindet.
Nicht zuletzt sind Erfolge in Wettkämpfen wie K1 oder MMA auch ein Marketinginstrument, egal ob es nun zu den Zielsetzungen des Stil's passt oder nicht, egal ob es etwas mit dem Stil zu tun hat oder nur von den persönlichen Fähigkeiten des Vertreters abhängt.
Ist es nicht auch möglich, dass JKD in Zukunft mehr der breiten Masse zugänglich gemacht wird?
Damit meine ich intensive Werbung für den SV-Aspekt?
So Nach dem Motto verteidige dich wie der Erfinder des JKD und Kampfkunstlegende "Bruce Lee"?
Das wäre sicher eine erfolgreiche Werbestrategie, die alls Möchtegern KK`ler auf den Plan ruft und zur Kommerzialisierung des JKD führen könnte.
Das könnte dann wie beim WT zur leichten Verweichlichung des Stiel`s/Trainings führen...
sumbrada
30-01-2006, 10:23
Das eigentliche Problem des JKDs besteht meiner Ansicht nach darin, daß BL schon immer etwas Persönches im Sinn hatte, aber einen Stil (das sage ich bewusst) entwickelt hat, den man auch ganz gut nachahmen kann. (Ob man darin so gut wird wie BL, lass ich mal dahingestellt sein)
Die Diskussion, ob BL die Entwicklung des Original JKD oder der Concepts Linie bevorzugen würde, bringt meiner Ansicht nach nichts und sollte auch nicht weitergeführt werden.
Ich denke, wenn sich jemand wirklich mit "JKD" beschäftigen will, sollte er eine Basis (Jun Fan) lernen, die sollte sich auch nicht groß verändern. Macht jemand was wirklich anderes, soll er dem ganzen auch einen anderen Namen geben (PFS, Keysi whatever). Namen sind dazu da, daß man weiß, was man erhält und es bringt dem JKD nichts, wenn jeder wirklich was anderes macht und keine Basis mehr erkenntlich ist, dies würde dem JKD ähnliche Schwierigkeiten verschaffen wie es zur Zeit das Ju Jutsu hat. Es fehlt die Struktur, die Seele des Systems.
Oder man entscheidet sich doch dazu, den Namen JKD nur noch mit der eigenen Entwicklung in Verbindung zu bringen und alles was auf BL zurückgeht als JF zu bezeichnen Wäre auch nicht unlogisch, da JF = Bruce Lees JKD wäre, das JKD anderer Menschen aber eher MMA etz.. Wenn man sich aber gewisse Namenssicherungen anschaut, bezweifle ich, daß dies durchzusetzen ist.
Grüße
Andreas
Eskrima-Düsseldorf
30-01-2006, 11:23
So Nach dem Motto verteidige dich wie der Erfinder des JKD und Kampfkunstlegende "Bruce Lee"?
Das wäre sicher eine erfolgreiche Werbestrategie, die alls Möchtegern KK`ler auf den Plan ruft und zur Kommerzialisierung des JKD führen könnte.
Was wäre denn daran neu?
Grüße
Christian
P.S.: Eisstiel, Besenstiel, Kampfstil:)
Fist of Fury
30-01-2006, 11:37
Nun, viel passiert in den letzten Jahren...JKD Concepts wird durch Guro Dan Inosanto und seinen Instructoren immer weiter verbreitet...es finden sich auch immer mehr Einflüsse anderer Kampfkünste in den Concepts, einige scheinen gar ihre "historische" JKD Struktur aufzugeben und ein Amalgam aus Filipinischen, Indonesischen und Thai Kampfkünsten zu werden...der Nucleus wird gegründet, propagiert die "Wiedergeburt" des originalen Jun Fan Jeet Kune Do und löst sich nach einigen jahren nicht ohne Zank wieder auf...es folgt die Bruce Lee Foundation mit noch originalerem JFJKD...auf der anderen Seite verbinden einige Concepts Schulen JKD immer mehr mit MMA und es entshet ein JKD ohne Trapping aber mit vielen Ambitionen in Sachen MMA, BJJ und Submission Grappling...
...wohin wird das alles führen? Wie wird JKD in 5, 10 und 20 Jahren aussehen? Wird es JKD dann noch geben? Wer wird es wie unterrichten?
Grüsse
wir werden es unterrichten;)
die schüler werden die meister sein:)
wir werden es unterrichten;)
die schüler werden die meister sein:)
tausende von meistern
jeder ist authentischer als alle anderen
jkdberlin
30-01-2006, 11:52
Nun, sieht man mal davon ab, dass es den Begriff "Meister" im JKD nicht gibt, was ist denn "authentisch"?
Grüsse
re:torte
30-01-2006, 11:53
Nach den Schülergraden kommen nunmal die Meistergrade. Zuerst ist man Geselle, dann Meister.
Is ja klar dass das nur innerhalb der Community anerkannt wird.
Authentizität bedeutet Echtheit (als Original befunden). Das Adjektiv zu Authentizität heißt authentisch.
Da JKD für jeden einzelnen Praktizierenden zugeschnitten ist (nach Jahrelangem Training) ist wohl jeder einzelne zukünftige Meister authentisch.....
jkdberlin
30-01-2006, 11:58
Auch bei Udo Müller kommen keine "Meistergrade" nach den Schülergraden...
Grüsse
bezog sich eigentlich auf Bruce Lee
als Analogie zur *ing*un Szene
meistens zerstreiten sich die Leute nach der eine-Mann-Show, und viele erheben den Anspruch als einzige die Tradition fortzuführen
re:torte
30-01-2006, 12:02
Auch bei Udo Müller kommen keine "Meistergrade" nach den Schülergraden...
Grüsse
in dem kleinen Gelben Ausweis stehen aber nach den Feldern für die Schülergrade auch Meistergrade. Für Junfan und für Kali. Jedenfalls in meinem Ausweis. Der ist von 05 .....
Wurde da was geändert???
jkdberlin
30-01-2006, 12:04
Nope, du hast einen viel neueren als ich :)
Meiner ist von '95...und da kommen nach Schülern nur "Instruktoren" :)
Meister im JKD...naja, okay...
Grüsse
re:torte
30-01-2006, 12:17
wenn man es nach unserer westlichen Ausbildungsverordnung nimmt ist ja nix schlimmes dabei Meister zu sagen.
Für mich ist ein Meister jemand, der sein Metier (meisterlich) beherrscht. Maurer, Bäcker usw.......
Im kk- Bereich hört sich Meister natürlich ziemlich abgehoben an, ich bin aber der Meinung das Jahrelanges intensives TRaining auch honoriert werden sollte. Du (Jkdberlin) hast (so wie ich das sehe) bestimmt unmengen deiner Zeit, Schweiß, Blut und Kraft investiert. Und bist (ich hab dich noch nie in Aktion gesehen) garantiert nicht nur um Lichtjahre besser als ich, sondern spielst in einer anderen Liga. Da sollte man doch auch für aussenstehende sichtbar machen.
jkdberlin
30-01-2006, 13:38
Naja, die ganze Meister-Diskussion hatten wir mal an anderer Stelle, da wollte ich nicht drauf hinaus...danke auf jeden Fall für die Info.
Grüsse
micultigru
30-01-2006, 14:02
Hi, ich denke, dass JKD nicht aussterben wird. Es wird sich weiter entwickeln, was auch Richtig ist, denn JKD ist ein Process und kein Endprodukt. Schon jetzt merkt man, dass z.B. d. Trainingsprogramm von Poteet sich mehr oder weniger von Inosanto,- oder Jesse Glover Lehrprogramm unterscheidet. In der Zukunft werden diese Unterschiede deutlicher werden, sogar von Instructor zur Instructor. Auch wenn mancher Lehrer ein andere Name für das JKD verwenden werden, um sich von der JKD Bewegung abzugrenzen, JKD wird trotzdem erhalten in das was sie tun! Für mich JKD ist wie d. Wort Reise. Das Wort Reise beinhaltet ein vielfallt an Möglichkeiten. Früher musste man zu fuß reisen oder auf d. Pferd. Jetzt kann mann, je nach Vorlieben und Möglichkeiten mit dem Fahrad, mit dem PKW, mit d. Schiff oder mit dem Flugzeug reisen. In der Zukunft werden wir wahrscheinlich andere Transportmittel benutzen, andere Möglichkeiten oder Vorlieben haben, aber das Wort Reise ist der Zeit nicht untertan.
Was die Techniken betrifft, es werden neue dazu kommen, was nicht schlecht ist. Früger benutzte man d. Sperr, d. Pfeil und Bogen, jetzt gibt es superwaffen von Computer gesteuert. D. Auswahl d. "Waffen" wird jedem selbst überlassen. Aber die entwicklung ist notwendig. JKD ist wie ZEN, zeigt bloß eine Richtung. Wer JKD verstehen will, soll die Bücher von Jiddu Krishnamurti lesen. Dabei das oft verwendeter Wort "Wahrheit" mit d. Wort "JKD" ersätzen!
jkdberlin
30-01-2006, 14:12
Jau, danke, kann man, aber sowas bitte per PN.
Grüsse
christianauskiel
30-01-2006, 14:16
[QUOTE=jkdberlin]Tja, geht es noch darum, was Bruce Lee gemacht hätte oder machen wollte? Kampfkunst existiert im hier und jetzt und wird bestimmt von den Menschen, die es ausüben...wird JKD ein immer mehr Grappling betontes System? Versportlicht? Oder ist Grappling einfach nur ein Teil des ganzen?
Hi Frank,
ist schon lange meine Überzeugung, dass es Zeit wird sich an den lebenden JKD-Größen zu orientieren. Natürlich ohne die Wurzeln zu vergessen. Sportlich aktives JKD lebt heute von und wegen der Motivation und dem Enthusiasmus der Leute nach Bruce Lee. Leute, die nun über 30 Jahre und länger ihr JKD-Wissen entwickeln und weitergeben. In erster Linie also von Dan Inosanto und Larry Hartsell und deren Schüler. Die Zukunft wird durch deren "Nachkommen" bestimmt. Darunter sind natürlich Leute die unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Einiges wird verloren gehen, anderes dazu kommen. Ich denke das ist auch im Sinne von Bruce Lee`s Philosophie.
In Sachen Unterschied zu MMA etc. finde ich es schon interessant, wie sich andere Kampfkünste inzwischen mit ähnlichen Ansätzen befassen, sich öffnen oder zumindest einiges adaptieren. Was wird also den Unterschied ausmachen ? Ich meine nicht nur ein nachvollziehbarer roter JKD-Faden, sondern vor allem die lange Tradition im JKD, herausragende und umfassend ausgebildete Trainerpersönlichkeiten hervor zu bringen. Jeder für sich mit Eigendynamik, aber alle mit der gleichen Grundidee im Kopf. In dieser Vielzahl habe ich das bei anderen Kampfsportarten noch nicht entdecken können. Da haben Inosanto und Co. erheblich vorgelegt. Ich mach mir also überhaupt keine Sorgen um die nächsten 20-30 JKD-Jahre. Vielleicht noch um den Begriff, nicht aber um die Möglichkeit auf extrem hohem Niveau, im Sinne von Bruce, Dan, Larry etc. zu trainieren.
Zum Thema Grappling als Schwerpunkt im JKD : Wenn ich mir unseren gemeinsamen Trainer Eric Paulson ansehe, verzichtet CSW zwar auf die eine oder andere JKD-typische Technik, aber viele Grundprinzipien sind doch pures JKD oder siehst du das anders ?
Gruß
Christianauskiel
jkdberlin
30-01-2006, 14:20
Christian, ich liebe deine Beiträge :) Und kann dem nur zustimmen.
Grüsse
Bob Dubljanin
30-01-2006, 15:14
Nun, viel passiert in den letzten Jahren...JKD Concepts wird durch Guro Dan Inosanto und seinen Instructoren immer weiter verbreitet...es finden sich auch immer mehr Einflüsse anderer Kampfkünste in den Concepts, einige scheinen gar ihre "historische" JKD Struktur aufzugeben und ein Amalgam aus Filipinischen, Indonesischen und Thai Kampfkünsten zu werden...der Nucleus wird gegründet, propagiert die "Wiedergeburt" des originalen Jun Fan Jeet Kune Do und löst sich nach einigen jahren nicht ohne Zank wieder auf...es folgt die Bruce Lee Foundation mit noch originalerem JFJKD...auf der anderen Seite verbinden einige Concepts Schulen JKD immer mehr mit MMA und es entshet ein JKD ohne Trapping aber mit vielen Ambitionen in Sachen MMA, BJJ und Submission Grappling...
...wohin wird das alles führen? Wie wird JKD in 5, 10 und 20 Jahren aussehen? Wird es JKD dann noch geben? Wer wird es wie unterrichten?
Grüsse
Hi Frank,
sehr interessante Fragen. Ich denke das man unterscheiden sollte zwischen dem aktiven Unterrichten (Lehrer sein) und den persönlichen Präferenzen (Aktiver sein) die jeder hat. Jun Fan Gung Fu / Jeet Kune Do, wenn man den Begriff benutzen möchte ist ein System mit Stand, Hand- und Fusstechniken, Trainingsmethoden usw. Viele der heute prominenten Instruktoren haben eine intensiven Background in diesem System und mit der Zeit neue Disziplinen und hervorragende Ergänzungen (z. Bsp. Grappling, Waffen usw.) entdeckt.
Eines der Schwierigkeiten hierbei ist das für die Öffentlichkeit (wie Du auch beschreibst) der gesamte Stoff/Lehrplan den ein Instructor unterrichtet als "JKD" wahrgenommen wird und dann Verständnissfragen kommen.
Ich denke wenn man den Begriff JKD benutzen möchte, man einen Background im JKD haben sollte, der es einen ermöglicht nachzuvollziehen wie man zu bestimmten Erkenntnissen kommt. Wenn man am JKD nicht interresiert ist und lieber Grappling oder FMA unterrichten möchte, ist das ebenso OK, ich würde es nur nicht JKD nennen. Warum auch? Sprich, als JKD Instructor versuche ich JKD so zu unterrichten wie es mir beigebracht wurde.
Als "Martial Artist" versuche ich meine Spektrum, Fähigkeiten und Wissen auf dem Stand der Zeit zu halten und interessante neue und alte Ideen zu testen, absorbieren und mich persönlich weiter zu entwickeln.
Hoffe das macht Sinn.....:-)
Grüsse,
Bob Dubljanin
www.soai.de
jkdberlin
30-01-2006, 15:21
Jau, für mich allemal, macht es.
Grüsse
Messerjocke2000
30-01-2006, 16:14
<Klugscheiss>
"etwas macht Sinn" gibt es im Deutschen nicht.....
entwerder es ist sinnlos oder sinnvoll.
</Klugscheiss>
Ich sehe im JKD auch einen Unterschied, Lehrer oder Schüler zu sein.
Ich für mich persönlich kann JKD im SINNE von BL trainieren, aber nicht jemand anderem beibringen.
Warum?
Weil ich anders bin als der Andere.
Ich sehe das so, wie Inosanto es mal gesagt hat: Jeder hat sein eigenes, persönliches JKD.
Nur kann man das halt nicht unterrichten.
Unterrichten kan man mMn immer nur Systeme/Stile.
Die passen dann für eine Person( Erfinder) oder einen Einsatzbereich (Polizei, Militär, Streetfighting usw.) sehr gut.
Das heisst aber nicht, daß es für jeden immer geeignet ist.
Für sinnvoll halte ich es, erst ein Basissystem zu lernen, z.B. Jun Fan/original JKD.....
Dann MUSS man sich meines Erachtens selbst ein System "bauen", was auf die eigenen Bedürfnisse und Fähigkeiten angepasst ist.
(Was für die zivile SV gut ist, muss für Polizei nicht geeignet sein usw.)
Die können sich auch mit dem eigenen Alter ändern.
Ich denke, das JKD wird sich auf zwei Bahnen weiterentwickeln:
Einmal diejenigen, die das erhalten wollen, was BL ihnen bzw ihren Lehrern beigebracht hat.
Und dann die, die versuchen, BLs Prinzipien gemäss ihren Schülern eine individuelle KK näherzubringen.
Kilian
Meister im JKD...naja, okay...
Hm ... ich denke nicht daß die Meisterstufen so zu verstehen sind, daß man dann toll und unbesiegbar oder vielleicht perfekt ist, wenn man eine (oder mehrere) davon hat. So wie ichs bisher verstanden habe, sind die Meisterstufen eben für die Leute gut, die nach den 8 Schülerstufen (wo man ja auch noch nicht alles kann) gerne weiter lernen wollen. Da gibts eben dann die Meisterstufen, damit man wieder überschaubare Ziele hat auf die man hinarbeiten kann.
Zum Thema Zukunft des JKD:
Meiner Meinung nach liegt die Zukunft des JKD in den Händen jener, die JKD unterrichten. In welche Richtung es sich entwickeln wird, ist wohl schwer bis unmöglich zu sagen, hängt aber sehr stark von den Interessen und Vorlieben der jeweiligen Trainer ab.
Ich persönlich halte jedoch die Frage was in 5, 10 oder 20 Jahren sein wird für eine höchst akademische. Für mich ist da viel wichtiger, daß ich, jedes Mal wenn ich hingehe, das beste Training mache, das ich machen kann, und daß meine Schüler so viel wie eben möglich daraus mitnehmen.
astrid
<Klugscheiss>
"etwas macht Sinn" gibt es im Deutschen nicht.....
entwerder es ist sinnlos oder sinnvoll.
</Klugscheiss>
Das gibt's im Deutschen, weil es ständig Verwendung findet und auch von jedermann verstanden wird. Sprache muss als höchste Prämisse der Kommunikation dienen... Abgesehen davon war dein Hinweis beschissen altklug, ob du das nun in Klammern stellst oder nicht.
@Topic:
Das Problem ist doch, dass es schon dabei keinen Konsens gibt, was JKD denn nun ist. Zwar gehe ich mit der Definition konform, die Frank i.d.R. bemüht, jedoch sieht das keines Wegs jeder so. Das Definitionsspektrum reicht von völlig Technik-unabhängigen philosophischen Ansätzen, über Mischformen, bis hin zu den Hardcores, die das ganze als geschlossenes System betrachten und es super-original weitergeben wollen. Solange das so ist, wird jeder was anderes unterrichten und das JKD-Etikett draufpappen, weshalb es schwierig ist, von der Entwicklung "des JKD" zu sprechen. Höchstens könnte man von der Entwicklung einzelner Lineages sprechen. So gibt es z.B. Leute wie Filbrandt, die ihren Stil JKD nennen, nur weil sie ihn aus dem Wing Chun entwickelt haben, ohne je irgendetwas von jemandem gelernt zu haben, dessen Zeug auf Bruce Lee zurückgeht. Wie kann man denn da noch vom "dem" JKD reden, wenn es dermaßen viele, extrem unterschiedliche Ansichten und Inhalte gibt...
Meiner bescheidenen Ansicht nach gibt es schon heute kein vernünftiges JKD mehr, oder zumindest sehr, sehr selten.
Grüße,
Luggage
Nun, viel passiert in den letzten Jahren...JKD Concepts wird durch Guro Dan Inosanto und seinen Instructoren immer weiter verbreitet...es finden sich auch immer mehr Einflüsse anderer Kampfkünste in den Concepts, einige scheinen gar ihre "historische" JKD Struktur aufzugeben und ein Amalgam aus Filipinischen, Indonesischen und Thai Kampfkünsten zu werden...der Nucleus wird gegründet, propagiert die "Wiedergeburt" des originalen Jun Fan Jeet Kune Do und löst sich nach einigen jahren nicht ohne Zank wieder auf...es folgt die Bruce Lee Foundation mit noch originalerem JFJKD...auf der anderen Seite verbinden einige Concepts Schulen JKD immer mehr mit MMA und es entshet ein JKD ohne Trapping aber mit vielen Ambitionen in Sachen MMA, BJJ und Submission Grappling...
...wohin wird das alles führen? Wie wird JKD in 5, 10 und 20 Jahren aussehen? Wird es JKD dann noch geben? Wer wird es wie unterrichten?
Grüsse
ich hatte eigentlich vor, es irgendwann mal nach sifu b aus b zu unterrichten, also , easy going
salurian
30-01-2006, 21:19
Hallo,
das sind allerdings mal interessante Fragen die du da aufwirfst Frank.
Schwierig zu beantworten bzw. einzuschätzen.
Ich sehe es so das JKD bereits momentan das Problem hat sich sehr in unterschiedliche Richtungen zu bewegen, je nach Vorlieben des Lehrers. Die Schüler geben ihr Wissen dann, natürlich mit ihren Vorlieben, weiter an ihre Schüler etc. pp.
Das Problem ist halt das jeder "well rounded" mit unterschiedlichen Basics zu erreichen versucht.
Ich denke das der Einfluß von Grappling und FMA auf JKD zunehmen wird.
Ist auch nicht schlimm. BL hat sich ja auch mit der ein oder anderen Bodentechnik und mit Stöcken beschäftigt.
Leider hatte er nicht genügend Zeit um sich mit allem zu beschäftigen.
Denke aber das seine Original-Schüler (z.B. Guro Inosanto, Sifu Bustillo) das JKD korrekt und in dem Sinne weitergeben in den es sich entwickelt hätte.
Aber am Ende ist das alles nur Spekulation.
Werd mir aber mal nen Vermerk in den Kalender machen und in 5, 10 oder 20 Jahren noch mal meinen Senf dazu abgeben. Wahrscheinlich muss ich dann schreiben: was interessiert mich mein Geschwätz von gestern :D
jkdberlin
31-01-2006, 07:34
Das Problem ist halt das jeder "well rounded" mit unterschiedlichen Basics zu erreichen versucht.
Nun ja, soviel haben wir da ja erstmal nicht:
Treten - Schlagen - Trapping/Clinch/Infight - Grappling
Dazu kommen sicherlich noch Hieb- und Stichwaffen und vielleicht Schusswaffen, wenn man es mag.
Spezialisieren tut sich jeder irgendwann und irgendwie. Den Waffenteil sehe ich nicht unbedingt als Bestandteil des JKDs, wohl aber als festen Teil einer vernünftigen SV.
Grüsse
Fist of Fury
31-01-2006, 15:43
in meinem pass stehen 9 schülergrad felder aber ralf beckmann hat noch keine neunte für schüler soweit ich das weiss.
wie soll man dann instruktor werden wenn man dazu aber 9 braucht?
JKD ist wie ZEN, zeigt bloß eine Richtung. Wer JKD verstehen will, soll die Bücher von Jiddu Krishnamurti lesen. Dabei das oft verwendeter Wort "Wahrheit" mit d. Wort "JKD" ersätzen!
Ja, da kann ich absolut zustimmen. Bruce lee liebte Krishnarmurti und ich finde, das vieles was JIddu krishnarmurti in seinem Leben geschrieben hat, dass man in der Praxis des JKd wiederfindet.
JKd ist just a name, aber dieses "Kind", das Bruce lee getauft hat, ist eine unglaubliche Philosophie, das uns zur Weisheit und Freiheit und "Erleuchtung" führt.
JKd kann man nicht einordnen kann man nicht in ein Muster zwingen.
Genauso wie Jiddu Krishnarmurti ist seine Lehre weder buddhistisch noch indisch oder christlich geprägt.
Für mich gab das JKD schon vor 1967(?ungefähre Jahreszahl?)
Krishnarmurti praktizierte bereits JKD, indem er immer von Individum zu Individum zur unterschiedliche Ansätze zur Problembewältigung und Weisheit sprach. Seine Lehre / Philosophie kann man nicht in dieses oder jenes Religion einordnen und diese Lehre zu definieren ist fast unmöglich genauso wie das JKD. Aber Nichstdestotrotz hat diese Lehre einen Kern eine Weisheit und den muss man erfahren. Es ist wie eine "Erleuchtung"....
Auch Bruce Lee sprach von Individium zu Individum unterschiedlich, wobei er seine Schüler zur Weisheit verhalf.
Seine Weisheit und Können---Kann man das definieren was Bruce gemacht hat ?? Er hat es JKD genannt, es ist seine Weisheit, das auf die Lehre Krishnamurti beruht. Letzendlich ist JKD Weisheit und Freiheit und Selbstentdeckung und die Reise geht immmer weiter voran....es ist ein Kampf mit sich selbst.
Wenn wir jetzt über den Kern dieser Lehre sprechen, dann denke ich, dass es niemals aussterben wird. Denn wird sind alle bereits im Prozess der Entwicklung und schließlich erfahren wir auch das Wesen des JKD.
JKd ist eine Reflektion von sich selbst und wenn wir es begreifen, dann können wir es auch weitergeben. JKD gab es schon immer und wird auch in Zukunft geben. JKd ist flexibel und Anpassungsfähig und man kann es auch durchaus in den anderen Systemn wiederfinden, das wichtigste ist doch man erkennt sich selbst.
meine bescheidene Meinung
@ Fist of Fury
meines wissens kann man seinen ersten instruktor nach dem 3 Schülergrad machen(Phase 1).
Ich glaube in diesem Jahr müsste es ein Seminar für stufe 9 geben aber schau doch einfach auf der Homepage nach.
Ansonsten denke ich das es in BL`s sinne war das jkd sich weiter entwickelt und jeder seine vorlieben einbaut und solange man sich in allen distanzen auskennt und z.B. die "5 ways of attack" beherscht ist es doch egal wer was einbaut oder nicht. Denn jkd ist ja kein stiel sondern ein konzept.
Mit dem JF Gung fu sieht das anders aus , ist ja auch ein stil.
und der eine nimmt das als base fürs jkd der andere z.B. kickboxen, wing chun etc.
Kenne jemanden der macht hauptsächlich wt und ju jutsu.
ab und zu besucht er ein paar jkd (auch ander kk/ks seminare) seminare oder std. und ist sehr informiert(über jkd) .
ich denke (er übrigens auch das er die jkd concepts, wie soll ich sagen betreibt oder so ähnlich.
gruss
(weiß meine Rechtschreibung ist beschissen???)
all-in-one
01-02-2006, 23:11
ich komm mal wieder auf die ausgehende Frage zurück:
Was wird mit dem JKD zukünftig passieren?
Der Grapplingaspekt ist für mich deshalb entscheident für die Entwicklung, weil er neue Taktiken erfordert die im JKD der Originals noch nicht integriert sind.
Wer wusste schon was von einem Shoot oder einem Sprawl dagegen?
Die Weiterentwicklung ist doch aber JKD - das ist doch genau das Besondere und aus meiner Sicht, der Grund warum ich mit PFS angefangen habe.
Ich kann mich weiterentwickeln, neue Vernetzungen schaffen und werde durch das System sogar noch unterstützt. (So stehts wenigstens auf meiner Instructorlizenz)
Ob das Trapping auch zukünftig bestand hat - keine Ahnung die Evolution wirds zeigen - wenns nämlich nicht funktioniert wirds auch keiner machen und dann fällts weg!
Allerdings ist die Trappingkiste eh eine ganz heikle - Paul sagt dazu: Wir trainieren 80 % Trapping und 20 % den Rest - im Kampf wird die Gewichtung genau andersherum!
Jetzt ist natürlich die große Frage, wär es nicht sinnvoller die Sachen öfters zu trainieren die auch im Kampf Anwendung finden? Dagegen spricht das Ausbilden von Attributes wie Sensitivity, Koordination, Schnelligkeit usw. was man halt implizit mitlernt und was - um den Kreis hier zu schließen - sich auch positiv auf andere Bereiche, wie z.B. das Grappling, auswirkt!
Ach bevor ichs vergess - Frank was hast Du denn für eine Meinung zu diesem Thema?;)
ciao
AIO
salurian
02-02-2006, 03:56
Gene LeBell wusste damals bestimmt schon einiges über Grappling... :D
all-in-one
03-02-2006, 11:35
Ich möchte auch gar nicht bezweifeln, dass das Grapplingwissen schon früh sehr ausgeprägt war! Ich glaube aber, dass wie in den meisten TKK meistens nur mit seines gleichen randori gemacht wird - daher ist es fraglich ob Techniken wie ein Shoot - der ja sehr speziell für die Überbrückung der Distanz gemacht wird - sinnvoll waren wenn es keine Distanztechniken (Kicks und Punches) gab (wie bspw. im Judo).
Auch der damalige Straßenschläger mit denen Bruce in Hong Kong ganz gerne zu tun hatte, wird wahrscheinlich nicht viel von Grappling und Bodenkampf gewusst, geschweige es eingesetzt haben.
Infolgedessen waren die Techniken wahrscheinliche einfach auf andere Kämpfertypen zugeschnitten. Grappling boomt ja noch nicht so lange!
Ich lass mich aber gern mit stichhaltigen Argumenten vom Gegenteil überzeugen!:)
jetzt wo ich immer mehr über JKD lese, frage ich mich generell ob man überhaupt eine JKD schule besuchen sollte oder nicht lieber erst verschiedene Kampfkünste lernen und dann vereinen sollte...
und danach vllt. eine JKD schule besuchen um zu lernen wwelche technik man welcher bevorzugen soll...
Kann man JKD eigentlich überhaupt trainieren ohne voher WT und ähnliches gemacht zu haben?
Bei uns gibts ne JKD schule... ich bin ein paar mal hingegangen aber habe wieder aufgehört, denn der "trainer" wusste nichtmal was WT ist... zumindest hatte er keien ahnung davon... er als "das is nicht wie bei euch in WT mit kraft, sondern du musst das mit dem druck verstehen" :rolleyes:
und wir haben auch immer wieder das selber gelernt also keine verschiedenen ansätze
sumbrada
03-02-2006, 11:48
Einer der JKD macht, sollte es tunlichst vermeiden, vorher WT gemacht zu haben, da sich beide System teilweise diametral unterscheiden. Kam hier aber schon sehr oft vor und sollte hier nicht weiter diskutiert werden.
Das Curriculum des JKD ist fest und deshalb braucht man auch nicht was anderes vorher gemacht zu haben und es sollte auch immer fest bleiben, sonst wird irgendwann, wie gesagt ein Jujutsu oder noch besser Systema daraus.
netwolff
03-02-2006, 12:39
Das Curriculum des JKD ist fest und deshalb braucht man auch nicht was anderes vorher gemacht zu haben und es sollte auch immer fest bleiben, sonst wird irgendwann, wie gesagt ein Jujutsu oder noch besser Systema daraus.
Ähm, bitte?
"Use no way as way, use no system as system."
JKD hat ein festes Curriculum, das nicht verändert werden soll? Ist DAS im Sinne von Altvater Bruce Lee? Ich behaupte, gerade Bruce Lee selber würde eine Weiterentwicklung befürworten und unterstützen! Hat er nicht selber seine KK immer wieder angepasst? Sollte JKD nicht den Anspruch haben, sich effektiv und sauber auf das einzustellen, was einem gegenübertritt? Und wenn Grappling nun einmal "boomt", sollte sich JKD wohl auf Grappling einstellen.
Vielleicht habe ich JDK und Bruce Lee ja völlig falsch verstanden, aber die Aussage oben passt so überhaupt nicht zu allem, was Bruce Lee in Interviews von sich gegeben hat. JKD ist keine klassische KK, die davon lebt auch in 500 Jahren noch sagen zu können, so hat es Bruce damals auf der Erde auch gelehrt, sondern ein im Wandel sich befindendes nicht-System.
Klärt mich ruhig auf :)
sumbrada
03-02-2006, 12:57
Das Problem ist die Realisierbarkeit. Es geht um Effektivität und die muss in der Regel durch Ausprobieren in der Vergangenheit oder Gegenwart überprüft worden sein.
Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder du bolzt dich selber ständig auf der Strasse und überprüfst es selber, oder du übernimmst Dinge, die in der Vergangenheit von anderen überprüft wurden.
Das "Do it Yourself"-Prinzip dürfte nicht bei allen Anklang finden, abner auch die wollen ja was lernen, was sie in einer potenziellen Situation auch anwenden können.
Und um sich zu verbessern, braucht man Leute, die einen überprüfen, d.h. Lehrer und (möglichst gute) Trainingspartner.
Damit man zumindestens anfangs nicht wild in der Luft rumstrampelt, braucht es vorgegebene Techniken, Strukturen, Konzepte und die sind im JKD nunmal aus dem Jun Fan. Vielleicht ist das traditionell, da Bruce Lee selber seine Wurzeln in anderen Systemen hatte, allen voran Wing Chun, Boxen und Fechten, aber irgendwo muss man ja anfangen.
Und wenn man nicht will, daß jeder JKD Mann wirklich erst sein Curriculum in anderen Systemen holen muss, braucht es einen festen Stock auf dem man aufbauen muss.
Im JKD hat sich da in den letzten Jahren vor allem zwei Wege herauskristallisiert. Die Inosantobeeinflussten, wo die FMA, die indonesischen Systeme, Grappling usw. usw. neben dem Jun Fan einen ganz großen Einfluss haben und meistens synchron trainiert werden und die Linien, die sich eher auf irgendeine Phase von Bruce Lees Schaffen berufen.
Aber alle haben für ihr JKD erstmal einen festen Kern, da völlige Freiheit am Anfang nur zu einer Verwässerung führen kann.
Techniken wie ein Shoot - der ja sehr speziell für die Überbrückung der Distanz gemacht wird - sinnvoll waren wenn es keine Distanztechniken (Kicks und Punches) gab (wie bspw. im Judo).
Auch der damalige Straßenschläger mit denen Bruce in Hong Kong ganz gerne zu tun hatte, wird wahrscheinlich nicht viel von Grappling und Bodenkampf gewusst, geschweige es eingesetzt haben.
Infolgedessen waren die Techniken wahrscheinliche einfach auf andere Kämpfertypen zugeschnitten. Grappling boomt ja noch nicht so lange!
Ich lass mich aber gern mit stichhaltigen Argumenten vom Gegenteil überzeugen!:)
Grappling ist die ursprünglichste aller KK - noch bevor der Mensch den ersten Faustkeil in die Hand genommen hat, hat er gerungen! Und die vielgepriesenen Free-Fights, die ja heute das Maß aller Dinge sind, sind auch alles andere als neu und in der Tat wurden sie früher noch deutlich realistischer gestaltet als heute.
Bruce Lee hat in den USA auch mit Ringern trainiert und eben jene Ringer trainieren "Shoots", also Double-Leg-TD in etlichen Variationen in der heuten Form seit den ersten olympischen Spielen der Moderne - und die Defends dagegen haben sich auch kein Bisschen verändert, gesprawlt wurde schon immer. Darüber hinaus gibt es chinesisches Ringen (Shaochu oder so irgendwie), welches recht hohe Reputation genießt und in China durchaus auch von Sicherheitskräften und Polizei geübt wird. Es ist denkbar, dass Lee somit auch schon früher mit den Grappling-Basics in Kontakt kam, als erst in den USA.
Ich finde es immer witzig, dass die Leute glauben, der aktuelle Trend sei das Nonplusultra und absolut innovativ. Das war vor 30 Jahren mit Karate so, zwischenzeitlich mit WT und heute ist's der Free Fight. Dabei wird vergessen, dass nichts daran, weder die Diskussion, noch die Praktiken, noch die Lebensumständlich (signifikant) neu sind. Die Diskussion gibt es, seit die Welt ein gewisses Maß an Globalisierung, und damit ein Niveau an Kommunikation und Austausch erreicht hat, die Praktiken (Wettkämpfe, Training, MMA, SV) gibt es seit der Mensch sich in Sozialen gruppen organisiert.
Grüße,
Luggage
all-in-one
03-02-2006, 14:27
ok das war ein stichhaltiges Argument!:)
Warum war den dann Bruce sowas besonderes, wenns eigentlich noch nie was anderes gab?
Ich schweife in meiner Antwort gerade von meinem ersten Statement ab - der ist aber ernstgemeint!
Ich bin aber trotzdem der Meinung so speziell wie jetzt MMA betrieben wird, wurde es früher nicht betrieben!
Natürlich findet man brauchbare anwendbare Techniken in den verschiedenen KK - übrigens das mit dem Ringerursprung wusst ich nicht, danke! - aber die Kombination und jetzt die globalen Wettkämpfe sind und waren wohl schon etwas neues!
empty Hands Training wurde zu Samuraizeiten auch nur "mit"trainiert - im Gegensatz zu heute!
Aber Deinen Ansatz finde ich schon richtig - nur weils für mich neu ist, kann ja eine bestimmte Personengruppe irgendwo auf der Welt das schon lange machen. Der Mainstream ist es dann in der Regel aber nicht!
danke für den Kontra!
AIO
Die Samurai sind auch nicht das Maß aller Dinge, es gibt meistens noch ein "vorher". Die Kampfmethoden haben sich immer einer gewissen Zielsetzung zu unterwerfen gehabt - im Falle der Samurai waren das eine ganz spezielle Variante des Kampfes, wenig vergleichbar mit dem, was wir heute unter SV verstehen.
Die alten Griechen haben sich in Friedenszeiten und zur Vorbereitung auf das Ende der solchen u.a. durch Pankration vorbereitet - MMA wie sie im Buche stehen. Nur war das damals noch deutlich heftiger, keine modernen Schoner, im Wettkampf waren Tot und Verstümmelung durchaus in Betracht zu ziehen, usw. Die Techniken die dabei Verwendung fanden waren zum einen Ergebnis einer langen kriegerischen Tradition und zum anderen durchaus zusammen geklaut, aus allem was die bekriegten und unterworfenen Völker so auf Lager hatten -> MMA.
Jedes Volk hat in seiner Geschichte irgendwann mal Ringen betrieben, mal mehr, mal weniger intensiv und überliefert. Je nachdem, wie verkulturisiert die Regeln dabei aussahen und was die Zielsetzung war haben sich dabei unterschiedliche Strategien und Techniken herausgebildet.
Warum Bruce Lee als etwas so tolles gehandelt wird? Nun, das mag viele Gründe haben - ich bin da auch kein Experte. Zum einen hat er zu einer Zeit Sparring und die Dynamik des Kampfes betont, als es gerade schwer in war von der Unbesiegbarkeit durch Karate (Formen, kein Kontakt, "Leichen sezieren", d.h. am kooperativen, meist unbewegten Partner üben) zu träumen. Gleichzeitig hat er auch eine breite Masse erreichen können, durch die Popularität seiner Filme, mit denen er paradoxer Weise genau in jene Kerbe der ultimativen asiatischen KK gehauen hat. Er hat nicht nur die Entwicklung des Kickboxens maßgeblich beeinflusst (durch das Training mit Pionieren wie Chuck Norris, wie auch der Einführung von Schutzausrüstung in die traditionellen KK), sondern auch den "Eastern" praktisch begründet. Davon abgesehen war er ein ausnahme Talent und Sportler, der sein Leben dem Training verschrieben hatte. Er hat das Aufbrechen der festen traditionellen Formen der asiatischen KK propagiert, in einer Zeit, in der diese als mystische Wunderwaffen galten. Das reicht wohl schon, um nicht allzu schnell in Vergessenheit zu geraten.
Dabei war das wohl auch alles gar nicht so und hat schon zig mal statt gefunden (sieht man von der Film-Sache ab), nur hat Lee es erstmals zu einer gewissen Berühmtheit bringen können, durch die kommunikative Vernetzung der ganzen Welt, welche nun wirklich neu war, in der Menschheitsgeschichte. Wenn vor 1500 Jahren jemand ähnliche Ideen hatte wurde das vllt nur in seinem Stamm bekannt und er geriet mehr oder weniger schnell wieder in Vergessenheit.
Etwas ähnliches geschah z.B. mit der römischen Armee, die vor Marius nur so vor sich hindümpelte. Marius aber machte aus dem haufen ein echtes Stehendes Heer und lies z.B. "fortschrittliche" Kampftaktiken und -Techniken unterrichten, die sich z.B. aus Erkenntnissen herleiteten wie "ein Schnitt mit einem Schwert läßt den Gegner u.U. überleben und weiterkämpfen, ein Stich an der rechten Stelle muss nur wenige cm tief sein, um zu töten" (Schlagwort Marianische Soldaten). Das war seiner Zeit innovativ, allerdings hatte irgendwer, irgendwann und irgendwo sicher auch schon diese Idee gehabt...
Der Kampf ist so alt wie die Menschheit, und solange sich die Umstände einigermaßen gleichbleiben (was sie meisten Teils tun) gibt es da nicht mehr allzu viel neues herauszufinden - höchstens neu zu entdecken oder anzupassen.
Grüße,
Luggage
all-in-one
04-02-2006, 12:15
Nur gut, dass wir im JKD Bereich schreiben - ich bin voll und ganz Deiner Meinung - bin mir aber nicht sicher ob das viele traditionelle KK ebenso sehen.
Und irgendwie ist es ja dann doch wie in der Physik - die allumfassenden Prinzipien haben wir noch nicht gefunden. Für jeden Bereich haben wir einen etwas anders gestalteten Ansatz, natürlich auch mit zahlreichen Überschneidungen (wie bspw. Attributes, Faking oder andere sehr allgemeine Prinzipien) im speziellen unterscheidet sich ein Kicking - Boxing Kampf aber doch entscheident von einem Grappling Kampf.
Also werden wir noch lange an uns weiterfeilen können und dürfen, und JKD, sofern man es offen und flexibel betreibt, wird noch sehr lange Bestand haben!
AIO
Branco Cikatic
04-02-2006, 13:40
Ich würde sagen mit dem Tod von Dan Inosanto dürfte auch
das JKD untergehen, da die wenigen Schüler von Inosanto
dann Ihren eigenen Stil propangieren werden!
Das stellt sich die Frage, welche JKD-Stil noch als
authentisch zu bezeichnen ist!;)
Lars´n Roll
04-02-2006, 13:53
Ich würde sagen mit dem Tod von Dan Inosanto dürfte auch
das JKD untergehen, da die wenigen Schüler von Inosanto
dann Ihren eigenen Stil propangieren werden!
Sooo wenige Schüler sind es gar nicht und wenn sie weiterhin das JunFan Curriculum und die Konzepte des JKDs unterrichten, warum sollte es dann aussterben?
Da stellt sich die Frage, welche JKD-Stil noch als
authentisch zu bezeichnen ist!;)
Was ist denn "authentisches" JKD? Dass sich das JKD beim Endbenutzer immer ein bissl unterscheidet, das ist - soweit ich´s verstehe - normal und gewollt.
Einzig die Prinzipien des JKD müssen gewahrt bleiben, damit man es weiterhin JKD nennen kann.
Zumindest bei der JKD-Concepts-Schiene sehe ich keinen Grund, warum es als Kampfsystem aussterben sollte.
Ich würde sagen mit dem Tod von Dan Inosanto dürfte auch
das JKD untergehen, da die wenigen Schüler von Inosanto
dann Ihren eigenen Stil propangieren werden!
Das stellt sich die Frage, welche JKD-Stil noch als
authentisch zu bezeichnen ist!;)
Oh Mann, immer wenn's um JKD geht tritt irgendwann ein Besserwisser auf den Plan, der der Ansicht ist JKD sei mit Lee verstorben, oder, alternativ wie hier, es würde mit irgendeiner anderen Person von der Bildfläche verschwinden. Dieserlei Individuen zeichnen sich dann meist durch eine bemerkenswerte Ignoranz und Unkenntnis des Stoffs aus, sind völlig Beratungsresistent und haben ihre Erleuchtungen aus den einzigen drei Sätzen destilliert, die sie je zu dem Thema gelesen und verstanden haben.
Branco Cikatic
05-02-2006, 00:52
Oh Mann, immer wenn's um JKD geht tritt irgendwann ein Besserwisser auf den Plan, der der Ansicht ist JKD sei mit Lee verstorben, oder, alternativ wie hier, es würde mit irgendeiner anderen Person von der Bildfläche verschwinden. Dieserlei Individuen zeichnen sich dann meist durch eine bemerkenswerte Ignoranz und Unkenntnis des Stoffs aus, sind völlig Beratungsresistent und haben ihre Erleuchtungen aus den einzigen drei Sätzen destilliert, die sie je zu dem Thema gelesen und verstanden haben.
Und Du bist der Fachmann auf dem Gebiet oder was!:D
Das ich mal nicht Lache!!!!:hammer:
Wenn Du Ahnung von KK hättest, würdest Du so einen Müll nicht schreiben.
Nehmen wir zum Bsp. Kenpo Karate.
Es war vereint bis zum Tode von ED Parker und heute total zersplittert,
dass wird mit JKD auch passieren und jeder der ein bisschen Kung Fu
macht sagt er macht JKD.
Branco Cikatic
05-02-2006, 00:53
Amen!
Welche KK machst Du?? Beten!:hammer:
Und Du bist der Fachmann auf dem Gebiet oder was!:D
Das ich mal nicht Lache!!!!:hammer:
Wenn Du Ahnung von KK hättest, würdest Du so einen Müll nicht schreiben.
Nehmen wir zum Bsp. Kenpo Karate.
Es war vereint bis zum Tode von ED Parker und heute total zersplittert,
dass wird mit JKD auch passieren und jeder der ein bisschen Kung Fu
macht sagt er macht JKD.
Ich bin der Fachmann auf ALLEN Gebieten :sport146:
Und weil's bei Parkers Ed bzgl. des Kenpo so gewesen sein soll, muss es mit dem JKD genauso laufen? Warum stirbt das ganze mit Inosanto und nicht schon mit Lee? Oder später mit Cass Magda? Oder einem anderen der Protagonisten?
Grüße,
Mr. Weltformel
jkdberlin
05-02-2006, 08:20
(...) da die wenigen Schüler von Inosanto
dann Ihren eigenen Stil propangieren werden!
Wie kommst du darauf, dass es wenige sind...?
Grüsse
Branco Cikatic
07-02-2006, 23:23
Wieviele Schüler hat Inosanto! Bestimmt
nicht soviele wie im WT.;)
Schnueffler
08-02-2006, 06:41
Guten morgen!
Meiner Meinung nach, hat BL ein Grundkonzept geschaffen, das durch die heutigen Instructoren weiterentwickelt und angepasst wurde.
Somit wird es nicht mit dem Tod einer bestimmten Person "auseinander fallen". Denn ansonsten wäre es wohl schon mit DER Leitfigur schlechthin passiert.
Habe noch nicht so oft JKD trainiert, aber egal wo und bei wem, mir kamen die Grundlagen immer sehr bekannt vor und die Ausrichtung/Ausschmückung hat variiert.
Es wird eine Weiterentwicklung geben, die sich den jeweiligen Gegebenheiten anpassen wird. Früher wird es nicht so viele Bodenkämpfer gegeben haben, also brauchte man auch wenig Verteidigung dagegen. Heute wo es mehr und mehr zum tragen kommt, wird es auch mehr ins Training einfließen. Aber so wie ich es mitbekommen habe immer noch nach den Grundprinzipien.
Und wie hieß der schöne Satz? Übernim was sinnvoll ist und funktioniert und vergiß, was dir nix bringt.
MfG
Markus
P.S.
*ing*un ist aber genauso zersplittert, wenn du das mit Kempo Karate schon ansprichst. Und da Leben zwei Haupt"gurus" noch!?!
John1974
08-02-2006, 08:40
Ich glaub nicht das die JKD "concepts" community zersplittert wenn Guro Inosanto nicht mehr unter uns ist......da alle Instructoren die ich bisher kennengelernt hab ein "undying loyalty" haben zur Guro Inosanto.
In andere Verbaende war das mit sicherheit der Fall, aber da standen mehrere Ego's im weg....
John
Helmchen
08-02-2006, 15:57
Wieviele Schüler hat Inosanto! Bestimmt
nicht soviele wie im WT.;)
Wieviele gibt es denn im WT??
Lars´n Roll
08-02-2006, 16:21
Wieviele gibt es denn im WT??
Und vor allem: Wen interessiert das? :confused:
Wieviele Schüler hat Inosanto! Bestimmt
nicht soviele wie im WT....
Junge, Junge... :narf:
Jetzt wird schon die WT-Franchise-Instructor-Armee mit den Instructoren der Inosanto-Lineage verglichen... :wuerg:
Und vor allem: Wen interessiert das? :confused:
Junge, Junge... :narf:
Jetzt wird schon die WT-Franchise-Instructor-Armee mit den Instructoren der Inosanto-Lineage verglichen... :wuerg:
Kreisch, Sakrileg (und das meine ich jetzt keinesfalls ironisch) ! Ja wo kommen wir denn da hin? Ganz sicher ist sowas keinesfalls vergleichbar. Inosanto-Instructoren kommen nicht vom Fliessband...
Kreisch, Sakrileg (und das meine ich jetzt keinesfalls ironisch) ! Ja wo kommen wir denn da hin? Ganz sicher ist sowas keinesfalls vergleichbar. Inosanto-Instructoren kommen nicht vom Fliessband...
Und wenn sie vom Fliessband kommen, dann sind das Erstklassige "Ware".:cool:
highflyer
08-02-2006, 22:18
war das dan inosanto bei dem ne ausbildung zum senior full instructor an die 20 Jahre dauern kann, oder verwechsel ich da was?
Branco Cikatic
08-02-2006, 22:21
Das dauert im WT auch um 20 Jahre um das ganze Programm
zu erlernen.:D
Und wenn sie vom Fliessband kommen, dann sind das Erstklassige "Ware".:cool:
Kann sein, kommt drauf an wo sie produziert werden ;):D, ist sicher auch viel Ausschussware dabei... :ups:
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